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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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wie der natürliche Mensch ein Maulthier deß Satans ist / der kein Vermögen hat / zu etwas gutes sich zu kehren / sondern muß nur lauffen / wie er von dem Satan / der jhn bereittet / geführet wird. Der Art seynd wir alle von Natur / wie auch vnsere Vätter gewesen seynd. Wir lesen mit Verwunderung / wie viel GOtt zu thun gehabt mit der Kirchen deß Alten Testaments / daß er sie von der Abgötterey möchte abhalten. Auff diesen Stand vnter dem bösen Geist führet vns der Apostel / daß wir darauß vernehmen / wie ein ander Geist erfodert werde / wann wir sollen zu Christo lauffen.

So bleibet nun wahr: Niemand kan JESVM einen HERRN heissen / ohn durch den Heiligen Geist. Das kan auff zweyerley weise verstanden werden / eben wie wir Christum einen HERRN heissen auff zweyerley weise / 1. mit dem Munde allein / vnd äusserlichen Erkäntnüß / wie alle Christen jhn für jhren HERRN bekennen / von welcher Erkäntnüß Christus bezeuget / daß nicht alle / die zu jhm sagen: HERR / HERR / ins Reich Gottes kommen werden. Zum andern / erkennet man Christum für einen HERRN / mit lebendigem Glauben vnd Gehorsam / wann wir im Glauben mit vnserm gantzen Leben Christo dienen; das heisst recht / Christum für einen HERRN erkennen. 2. Cor. 3, 5.Doch kan keines ohn den H. Geist geschehen: denn wir seynd nicht tüchtig / von vns selbst als von vns selbst etwas zu gedencken / sondern 1. Cor. 2, 14.was wir tüchtig seyn / das ist von GOtt. Der natürliche Mensch verstehet nicht / was deß Geistes Gottes ist / es ist jhm eine Thorheit / er kans nicht verstehen. Drumb kan der Mensch ohn den Geist Gottes nicht einmahl zur äusserlichen Erkäntnüß Christi kommen / viel weniger zum jnnerlichen glaubigen Gehorsam.

Hieher entstehet ein zweyfacher Schluß. Der erste Schluß gehet dahin / daß dem Menschen ohn den Heiligen Geist keine Gaben heilsam vnd nützlich seyn. Denn wer ohn den Heiligen Geist

wie der natürliche Mensch ein Maulthier deß Satans ist / der kein Vermögen hat / zu etwas gutes sich zu kehren / sondern muß nur lauffen / wie er von dem Satan / der jhn bereittet / geführet wird. Der Art seynd wir alle von Natur / wie auch vnsere Vätter gewesen seynd. Wir lesen mit Verwunderung / wie viel GOtt zu thun gehabt mit der Kirchen deß Alten Testaments / daß er sie von der Abgötterey möchte abhalten. Auff diesen Stand vnter dem bösen Geist führet vns der Apostel / daß wir darauß vernehmen / wie ein ander Geist erfodert werde / wann wir sollen zu Christo lauffen.

So bleibet nun wahr: Niemand kan JESVM einen HERRN heissen / ohn durch den Heiligen Geist. Das kan auff zweyerley weise verstanden werden / eben wie wir Christum einen HERRN heissen auff zweyerley weise / 1. mit dem Munde allein / vnd äusserlichen Erkäntnüß / wie alle Christen jhn für jhren HERRN bekennen / von welcher Erkäntnüß Christus bezeuget / daß nicht alle / die zu jhm sagen: HERR / HERR / ins Reich Gottes kommen werden. Zum andern / erkennet man Christum für einen HERRN / mit lebendigem Glauben vnd Gehorsam / wann wir im Glauben mit vnserm gantzen Leben Christo dienen; das heisst recht / Christum für einen HERRN erkennen. 2. Cor. 3, 5.Doch kan keines ohn den H. Geist geschehen: denn wir seynd nicht tüchtig / von vns selbst als von vns selbst etwas zu gedencken / sondern 1. Cor. 2, 14.was wir tüchtig seyn / das ist von GOtt. Der natürliche Mensch verstehet nicht / was deß Geistes Gottes ist / es ist jhm eine Thorheit / er kans nicht verstehen. Drumb kan der Mensch ohn den Geist Gottes nicht einmahl zur äusserlichen Erkäntnüß Christi kommen / viel weniger zum jnnerlichen glaubigen Gehorsam.

Hieher entstehet ein zweyfacher Schluß. Der erste Schluß gehet dahin / daß dem Menschen ohn den Heiligen Geist keine Gaben heilsam vnd nützlich seyn. Denn wer ohn den Heiligen Geist

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[208/0224] wie der natürliche Mensch ein Maulthier deß Satans ist / der kein Vermögen hat / zu etwas gutes sich zu kehren / sondern muß nur lauffen / wie er von dem Satan / der jhn bereittet / geführet wird. Der Art seynd wir alle von Natur / wie auch vnsere Vätter gewesen seynd. Wir lesen mit Verwunderung / wie viel GOtt zu thun gehabt mit der Kirchen deß Alten Testaments / daß er sie von der Abgötterey möchte abhalten. Auff diesen Stand vnter dem bösen Geist führet vns der Apostel / daß wir darauß vernehmen / wie ein ander Geist erfodert werde / wann wir sollen zu Christo lauffen. So bleibet nun wahr: Niemand kan JESVM einen HERRN heissen / ohn durch den Heiligen Geist. Das kan auff zweyerley weise verstanden werden / eben wie wir Christum einen HERRN heissen auff zweyerley weise / 1. mit dem Munde allein / vnd äusserlichen Erkäntnüß / wie alle Christen jhn für jhren HERRN bekennen / von welcher Erkäntnüß Christus bezeuget / daß nicht alle / die zu jhm sagen: HERR / HERR / ins Reich Gottes kommen werden. Zum andern / erkennet man Christum für einen HERRN / mit lebendigem Glauben vnd Gehorsam / wann wir im Glauben mit vnserm gantzen Leben Christo dienen; das heisst recht / Christum für einen HERRN erkennen. Doch kan keines ohn den H. Geist geschehen: denn wir seynd nicht tüchtig / von vns selbst als von vns selbst etwas zu gedencken / sondern was wir tüchtig seyn / das ist von GOtt. Der natürliche Mensch verstehet nicht / was deß Geistes Gottes ist / es ist jhm eine Thorheit / er kans nicht verstehen. Drumb kan der Mensch ohn den Geist Gottes nicht einmahl zur äusserlichen Erkäntnüß Christi kommen / viel weniger zum jnnerlichen glaubigen Gehorsam. 2. Cor. 3, 5. 1. Cor. 2, 14. Hieher entstehet ein zweyfacher Schluß. Der erste Schluß gehet dahin / daß dem Menschen ohn den Heiligen Geist keine Gaben heilsam vnd nützlich seyn. Denn wer ohn den Heiligen Geist

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/224>, abgerufen am 22.11.2024.