Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Warheit kommen wird / der wird euch in alle Warheit leiten / vnd wird mich verklären. Daß wir solches scheinbarlich erkennen / führet vns der Apostel2. Probatus per naturalem ad idololatriam inclinationem. auff die Heydenschafft / vnd zeiget in derselben deß natürlichen Menschen Zustand. Ihr wisset / daß jhr Heyden seyd gewesen / vnd hingangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet. Ein Heyd ist ein solcher Mensch / der jhm selbst gelassen ist / vnd hat das Liecht göttlicher Offenbarung im Worte nicht. An denselben müssen wir scheinbarlich sehen vnd lernen / was wir von Natur seyn. Was können denn die Heyden gutes / wann sie schon grosse Weißheit in fleischlichen vnd vernünfftigen Sachen haben? Da jhr seyd Heyden gewest / seyd jhr hingegangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet. Es haben zwar die Heyden Gottes Majestät erkennen können / auch seine Gütigkeit / aber von dem Mittler zwischen dem erzürneten GOtt vnd den sündlichen Menschen / haben sie von sich selbsten nichts wissen können. Viel weniger haben sie vermöcht / mit jhres Hertzen Vertrawen zu demselben Mittler zu lauffen / sondern vielmehr seyn sie gegangen zu den stummen Götzen / wie sie geführet wurden. Die Heyden werden auch geführet von einem Geist / aber nicht von einem guten / sondern von einem bösen Geist / der dem Geist Christi zu wider ist. Ach wie ein schändliche Dienstbarkeit ist es / wann die arme Leute gleichsam jhrer Sinnen vnd Vernunfft beraubet / von dem leidigen Satan nach seiner Lust herumb getrieben werden. Sie seynd geführet auff stumme Götzen. Man weiß zwar auß den Historien / daß die Götzen zuweilen geredt haben / aber das alles ist nur ein Betrug deß Satans gewesen. Es ist die Verblendung so groß gewesen / daß die elende Leute auch haben müssen das Vngeziefer / Knoblauch / vnd Zwibbeln anbeten. Merck hie wol / liebe Seele / Warheit kommen wird / der wird euch in alle Warheit leiten / vnd wird mich verklären. Daß wir solches scheinbarlich erkennen / führet vns der Apostel2. Probatus per naturalem ad idololatriam inclinationem. auff die Heydenschafft / vnd zeiget in derselben deß natürlichen Menschen Zustand. Ihr wisset / daß jhr Heyden seyd gewesen / vnd hingangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet. Ein Heyd ist ein solcher Mensch / der jhm selbst gelassen ist / vnd hat das Liecht göttlicher Offenbarung im Worte nicht. An denselben müssen wir scheinbarlich sehen vnd lernen / was wir von Natur seyn. Was können denn die Heyden gutes / wann sie schon grosse Weißheit in fleischlichen vnd vernünfftigen Sachen haben? Da jhr seyd Heyden gewest / seyd jhr hingegangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet. Es haben zwar die Heyden Gottes Majestät erkennen können / auch seine Gütigkeit / aber von dem Mittler zwischen dem erzürneten GOtt vnd den sündlichen Menschen / haben sie von sich selbsten nichts wissen können. Viel weniger haben sie vermöcht / mit jhres Hertzen Vertrawen zu demselben Mittler zu lauffen / sondern vielmehr seyn sie gegangen zu den stummen Götzen / wie sie geführet wurden. Die Heyden werden auch geführet von einem Geist / aber nicht von einem guten / sondern von einem bösen Geist / der dem Geist Christi zu wider ist. Ach wie ein schändliche Dienstbarkeit ist es / wann die arme Leute gleichsam jhrer Sinnen vnd Vernunfft beraubet / von dem leidigen Satan nach seiner Lust herumb getrieben werden. Sie seynd geführet auff stumme Götzen. Man weiß zwar auß den Historien / daß die Götzen zuweilen geredt haben / aber das alles ist nur ein Betrug deß Satans gewesen. 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Da jhr seyd Heyden gewest / seyd jhr hingegangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet. Es haben zwar die Heyden Gottes Majestät erkennen können / auch seine Gütigkeit / aber von dem Mittler zwischen dem erzürneten GOtt vnd den sündlichen Menschen / haben sie von sich selbsten nichts wissen können. Viel weniger haben sie vermöcht / mit jhres Hertzen Vertrawen zu demselben Mittler zu lauffen / sondern vielmehr seyn sie gegangen zu den stummen Götzen / wie sie geführet wurden. Die Heyden werden auch geführet von einem Geist / aber nicht von einem guten / sondern von einem bösen Geist / der dem Geist Christi zu wider ist. Ach wie ein schändliche Dienstbarkeit ist es / wann die arme Leute gleichsam jhrer Sinnen vnd Vernunfft beraubet / von dem leidigen Satan nach seiner Lust herumb getrieben werden. Sie seynd geführet auff stumme Götzen. Man weiß zwar auß den Historien / daß die Götzen zuweilen geredt haben / aber das alles ist nur ein Betrug deß Satans gewesen. Es ist die Verblendung so groß gewesen / daß die elende Leute auch haben müssen das Vngeziefer / Knoblauch / vnd Zwibbeln anbeten. Merck hie wol / liebe Seele / </p> </div> </body> </text> </TEI> [207/0223]
Warheit kommen wird / der wird euch in alle Warheit leiten / vnd wird mich verklären.
Daß wir solches scheinbarlich erkennen / führet vns der Apostel auff die Heydenschafft / vnd zeiget in derselben deß natürlichen Menschen Zustand. Ihr wisset / daß jhr Heyden seyd gewesen / vnd hingangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet. Ein Heyd ist ein solcher Mensch / der jhm selbst gelassen ist / vnd hat das Liecht göttlicher Offenbarung im Worte nicht. An denselben müssen wir scheinbarlich sehen vnd lernen / was wir von Natur seyn. Was können denn die Heyden gutes / wann sie schon grosse Weißheit in fleischlichen vnd vernünfftigen Sachen haben? Da jhr seyd Heyden gewest / seyd jhr hingegangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet. Es haben zwar die Heyden Gottes Majestät erkennen können / auch seine Gütigkeit / aber von dem Mittler zwischen dem erzürneten GOtt vnd den sündlichen Menschen / haben sie von sich selbsten nichts wissen können. Viel weniger haben sie vermöcht / mit jhres Hertzen Vertrawen zu demselben Mittler zu lauffen / sondern vielmehr seyn sie gegangen zu den stummen Götzen / wie sie geführet wurden. Die Heyden werden auch geführet von einem Geist / aber nicht von einem guten / sondern von einem bösen Geist / der dem Geist Christi zu wider ist. Ach wie ein schändliche Dienstbarkeit ist es / wann die arme Leute gleichsam jhrer Sinnen vnd Vernunfft beraubet / von dem leidigen Satan nach seiner Lust herumb getrieben werden. Sie seynd geführet auff stumme Götzen. Man weiß zwar auß den Historien / daß die Götzen zuweilen geredt haben / aber das alles ist nur ein Betrug deß Satans gewesen. Es ist die Verblendung so groß gewesen / daß die elende Leute auch haben müssen das Vngeziefer / Knoblauch / vnd Zwibbeln anbeten. Merck hie wol / liebe Seele /
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/223>, abgerufen am 16.02.2025. |