Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.wird / da sie könte für GOtt eine Königin seyn. Aber weiter / was achtet jhr fleischliche Menschen / wie süsse Gottes Gnade sey in seinem Heiligthumb? Ihr sehet nur auff das Fleisch / vnd was das Fleisch erfrewet oder betrübet / aber jhr wisset nicht / daß die Seele weit mehr in der Gnade Gottes kan erfrewet werden. Wie lieblich seynd deine Wohnungen / HERR Zebaoth? GOtt derPsal. 84, 2. 12. HERR ist Sonn vnd Schild. Die Gnade Gottes begleitet mich / wann ich außgehe / wann ich mich setze / so sitzet sie neben mir / vnd hilfft mir arbeiten; wann ich mich zu Bette lege / ligt sie bey mir; wann ich schlaffe / ruhet sie in meinem Hertzen; wann ich erwache / erscheinet sie mir. In der Gnade Gottes schließ ich mich ein / vnd ruhe sicherlich. Was aber ists / das ewige Leben ererben? Es ist dasselbe ein Gut / das nicht kan geschätzet werden. So groß GOtt ist / so werth ist auch das ewige Leben. Nun aber ist diß das Ende deren / die GOtt dienen. Die Gabe Gottes / damit er belohnet alle Mühe vnd Arbeit seiner Glaubigen / ist das ewige Leben / das er vns gibt in Christo vnd durch Christum Jesum vnsern HERRN. Sprich nun / daß es besser sey der Sünden dienen / als Gott dienen. So schliesset nun / lieben Christen / vnd habet die Wahl / ob jhr wollet GOtt dienen / oder dem Satan. Zwar es ist gantz ein vnbilliges / daß der schon in der H. Tauffe dem Teuffel entsaget / vnd mit GOtt einen Bund eingegangen / nun erst sich soll bedencken / ob er lieber GOtt / oder dem Satan dienen wolle. Doch habet die Wahl / vnd schliesset / wem jhr euch zu Dienst ergeben wollet. Da Josua nun alt war / vnd beym Volck Gottes nicht lang mehr bleiben würde / stellet er einen Rathschlag an mit gantz Israel / vnd gibt jhnen zu bedencken / obs jhnen besser sey / dem HERRN dienen / oder frembden Göttern dienen. Da antwortet das Volck / vnd sprach: Das sey ferne von vns / daß wirJosuae 24, 15. 16. 17. 18. den HERRN verlassen / vnd andern Göttern dienen. Denn der HERR vnser GOTT hat vns vnd vnsere wird / da sie könte für GOtt eine Königin seyn. Aber weiter / was achtet jhr fleischliche Menschen / wie süsse Gottes Gnade sey in seinem Heiligthumb? Ihr sehet nur auff das Fleisch / vnd was das Fleisch erfrewet oder betrübet / aber jhr wisset nicht / daß die Seele weit mehr in der Gnade Gottes kan erfrewet werden. Wie lieblich seynd deine Wohnungen / HERR Zebaoth? GOtt derPsal. 84, 2. 12. HERR ist Sonn vnd Schild. Die Gnade Gottes begleitet mich / wann ich außgehe / wann ich mich setze / so sitzet sie neben mir / vnd hilfft mir arbeiten; wann ich mich zu Bette lege / ligt sie bey mir; wann ich schlaffe / ruhet sie in meinem Hertzen; wann ich erwache / erscheinet sie mir. In der Gnade Gottes schließ ich mich ein / vnd ruhe sicherlich. Was aber ists / das ewige Leben ererben? Es ist dasselbe ein Gut / das nicht kan geschätzet werden. So groß GOtt ist / so werth ist auch das ewige Leben. Nun aber ist diß das Ende deren / die GOtt dienen. Die Gabe Gottes / damit er belohnet alle Mühe vnd Arbeit seiner Glaubigen / ist das ewige Leben / das er vns gibt in Christo vnd durch Christum Jesum vnsern HERRN. Sprich nun / daß es besser sey der Sünden dienen / als Gott dienen. So schliesset nun / lieben Christen / vnd habet die Wahl / ob jhr wollet GOtt dienen / oder dem Satan. Zwar es ist gantz ein vnbilliges / daß der schon in der H. Tauffe dem Teuffel entsaget / vnd mit GOtt einen Bund eingegangen / nun erst sich soll bedencken / ob er lieber GOtt / oder dem Satan dienen wolle. Doch habet die Wahl / vnd schliesset / wem jhr euch zu Dienst ergeben wollet. Da Josua nun alt war / vnd beym Volck Gottes nicht lang mehr bleiben würde / stellet er einen Rathschlag an mit gantz Israel / vnd gibt jhnen zu bedencken / obs jhnen besser sey / dem HERRN dienen / oder frembden Göttern dienen. Da antwortet das Volck / vnd sprach: Das sey ferne von vns / daß wirJosuae 24, 15. 16. 17. 18. den HERRN verlassen / vnd andern Göttern dienen. Denn der HERR vnser GOTT hat vns vnd vnsere <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0171" n="155"/> wird / da sie könte für GOtt eine Königin seyn. Aber weiter / was achtet jhr fleischliche Menschen / wie süsse Gottes Gnade sey in seinem Heiligthumb? Ihr sehet nur auff das Fleisch / vnd was das Fleisch erfrewet oder betrübet / aber jhr wisset nicht / daß die Seele weit mehr in der Gnade Gottes kan erfrewet werden. Wie lieblich seynd deine Wohnungen / HERR Zebaoth? GOtt der<note place="right">Psal. 84, 2. 12.</note> HERR ist Sonn vnd Schild. Die Gnade Gottes begleitet mich / wann ich außgehe / wann ich mich setze / so sitzet sie neben mir / vnd hilfft mir arbeiten; wann ich mich zu Bette lege / ligt sie bey mir; wann ich schlaffe / ruhet sie in meinem Hertzen; wann ich erwache / erscheinet sie mir. In der Gnade Gottes schließ ich mich ein / vnd ruhe sicherlich. Was aber ists / das ewige Leben ererben? Es ist dasselbe ein Gut / das nicht kan geschätzet werden. So groß GOtt ist / so werth ist auch das ewige Leben. Nun aber ist diß das Ende deren / die GOtt dienen. Die Gabe Gottes / damit er belohnet alle Mühe vnd Arbeit seiner Glaubigen / ist das ewige Leben / das er vns gibt in Christo vnd durch Christum Jesum vnsern HERRN. Sprich nun / daß es besser sey der Sünden dienen / als Gott dienen.</p> <p>So schliesset nun / lieben Christen / vnd habet die Wahl / ob jhr wollet GOtt dienen / oder dem Satan. Zwar es ist gantz ein vnbilliges / daß der schon in der H. Tauffe dem Teuffel entsaget / vnd mit GOtt einen Bund eingegangen / nun erst sich soll bedencken / ob er lieber GOtt / oder dem Satan dienen wolle. Doch habet die Wahl / vnd schliesset / wem jhr euch zu Dienst ergeben wollet. Da Josua nun alt war / vnd beym Volck Gottes nicht lang mehr bleiben würde / stellet er einen Rathschlag an mit gantz Israel / vnd gibt jhnen zu bedencken / obs jhnen besser sey / dem HERRN dienen / oder frembden Göttern dienen. Da antwortet das Volck / vnd sprach: Das sey ferne von vns / daß wir<note place="right">Josuae 24, 15. 16. 17. 18.</note> den HERRN verlassen / vnd andern Göttern dienen. Denn der HERR vnser GOTT hat vns vnd vnsere </p> </div> </body> </text> </TEI> [155/0171]
wird / da sie könte für GOtt eine Königin seyn. Aber weiter / was achtet jhr fleischliche Menschen / wie süsse Gottes Gnade sey in seinem Heiligthumb? Ihr sehet nur auff das Fleisch / vnd was das Fleisch erfrewet oder betrübet / aber jhr wisset nicht / daß die Seele weit mehr in der Gnade Gottes kan erfrewet werden. Wie lieblich seynd deine Wohnungen / HERR Zebaoth? GOtt der HERR ist Sonn vnd Schild. Die Gnade Gottes begleitet mich / wann ich außgehe / wann ich mich setze / so sitzet sie neben mir / vnd hilfft mir arbeiten; wann ich mich zu Bette lege / ligt sie bey mir; wann ich schlaffe / ruhet sie in meinem Hertzen; wann ich erwache / erscheinet sie mir. In der Gnade Gottes schließ ich mich ein / vnd ruhe sicherlich. Was aber ists / das ewige Leben ererben? Es ist dasselbe ein Gut / das nicht kan geschätzet werden. So groß GOtt ist / so werth ist auch das ewige Leben. Nun aber ist diß das Ende deren / die GOtt dienen. Die Gabe Gottes / damit er belohnet alle Mühe vnd Arbeit seiner Glaubigen / ist das ewige Leben / das er vns gibt in Christo vnd durch Christum Jesum vnsern HERRN. Sprich nun / daß es besser sey der Sünden dienen / als Gott dienen.
Psal. 84, 2. 12. So schliesset nun / lieben Christen / vnd habet die Wahl / ob jhr wollet GOtt dienen / oder dem Satan. Zwar es ist gantz ein vnbilliges / daß der schon in der H. Tauffe dem Teuffel entsaget / vnd mit GOtt einen Bund eingegangen / nun erst sich soll bedencken / ob er lieber GOtt / oder dem Satan dienen wolle. Doch habet die Wahl / vnd schliesset / wem jhr euch zu Dienst ergeben wollet. Da Josua nun alt war / vnd beym Volck Gottes nicht lang mehr bleiben würde / stellet er einen Rathschlag an mit gantz Israel / vnd gibt jhnen zu bedencken / obs jhnen besser sey / dem HERRN dienen / oder frembden Göttern dienen. Da antwortet das Volck / vnd sprach: Das sey ferne von vns / daß wir den HERRN verlassen / vnd andern Göttern dienen. Denn der HERR vnser GOTT hat vns vnd vnsere
Josuae 24, 15. 16. 17. 18.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/171>, abgerufen am 17.02.2025. |