Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

heit in acht nehmen / dadurch wir wieder zum Frieden kommen können. Es heisst: Suche Frieden / vnd jage jhm nach. Vnd wisse / da GOtt dich zum Segen vnd zum Frieden beruffen hat / da warestu auch sein Freund nicht.

Da haben wir die Art / wie wir vns verhalten sollen gegenCausae moventes. Freund vnd Feind. Folgen wir / so finden wir gute Ruhe im Leben / vnd werden deßzu besser mit andern Menschen durch die Welt kommen. Was für ein grosser Trost ists: Die Augen deß HERRN mercken auff die Gerechten / vnd seine Ohren auff jhr schreyen. Daher / Wer ist der euch schaden könne / so jhr dem guten nachkommet? Aber wie ein grosses Schrecken ist es: Das Antlitz deß HERRN setzet sich wider die da böses thun?

Es ist vnd bleibet schwer / das bekenne ich nochmal / nicht allein nicht wieder schelten / sondern auch noch dagegen segnen. Der Acker deß Hertzens ist vnfruchtbar / zu den Früchten deß Geistes. Von Natur ist es zu Zorn vnd Vngedult geneiget / vnd nicht zu dieser Sanfftmuth. Aber was hilffts? wir seynd auff die Natur nicht gewiesen / sondern wir seynd gesetzet wider die Natur. Wollen wir Christi Jünger seyn / so müssen wir auch diß Joch auff vns nehmen.

Ein Weltmensch wird es verlachen. Aber wisse / wer diß Wort verlachet / der hat Gott verlachet. Denn Gott ists / der hats geredet: Vergeltet nicht Böses mit Bösem / noch Scheltwort mit Scheltwort / sondern dagegen segnet / vnd wisset / daß jhr dazu beruffen seyd / daß jhr den Segen ererbet. GOtt gebe / daß wir mit vnserm Nechsten also wandeln / daß wir den himlischen Segen / dazu wir beruffen seyn / nicht verlieren / Amen.

heit in acht nehmen / dadurch wir wieder zum Frieden kommen können. Es heisst: Suche Frieden / vnd jage jhm nach. Vnd wisse / da GOtt dich zum Segen vnd zum Frieden beruffen hat / da warestu auch sein Freund nicht.

Da haben wir die Art / wie wir vns verhalten sollen gegenCausae moventes. Freund vnd Feind. Folgen wir / so finden wir gute Ruhe im Leben / vnd werden deßzu besser mit andern Menschen durch die Welt kommen. Was für ein grosser Trost ists: Die Augen deß HERRN mercken auff die Gerechten / vnd seine Ohren auff jhr schreyen. Daher / Wer ist der euch schaden könne / so jhr dem guten nachkommet? Aber wie ein grosses Schrecken ist es: Das Antlitz deß HERRN setzet sich wider die da böses thun?

Es ist vnd bleibet schwer / das bekenne ich nochmal / nicht allein nicht wieder schelten / sondern auch noch dagegen segnen. Der Acker deß Hertzens ist vnfruchtbar / zu den Früchten deß Geistes. Von Natur ist es zu Zorn vnd Vngedult geneiget / vnd nicht zu dieser Sanfftmuth. Aber was hilffts? wir seynd auff die Natur nicht gewiesen / sondern wir seynd gesetzet wider die Natur. Wollen wir Christi Jünger seyn / so müssen wir auch diß Joch auff vns nehmen.

Ein Weltmensch wird es verlachen. Aber wisse / wer diß Wort verlachet / der hat Gott verlachet. Denn Gott ists / der hats geredet: Vergeltet nicht Böses mit Bösem / noch Scheltwort mit Scheltwort / sondern dagegen segnet / vnd wisset / daß jhr dazu beruffen seyd / daß jhr den Segẽ ererbet. GOtt gebe / daß wir mit vnserm Nechsten also wandeln / daß wir den himlischen Segen / dazu wir beruffen seyn / nicht verlieren / Amen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0137" n="121"/>
heit in                      acht nehmen / dadurch wir wieder zum Frieden kommen können. Es heisst: Suche                      Frieden / vnd jage jhm nach. Vnd wisse / da GOtt dich zum Segen vnd zum Frieden                      beruffen hat / da warestu auch sein Freund nicht.</p>
        <p>Da haben wir die Art / wie wir vns verhalten sollen gegen<note place="right">Causae moventes.</note> Freund vnd Feind. Folgen wir /                      so finden wir gute Ruhe im Leben / vnd werden deßzu besser mit andern Menschen                      durch die Welt kommen. Was für ein grosser Trost ists: Die Augen deß HERRN                      mercken auff die Gerechten / vnd seine Ohren auff jhr schreyen. Daher / Wer ist                      der euch schaden könne / so jhr dem guten nachkommet? Aber wie ein grosses                      Schrecken ist es: Das Antlitz deß HERRN setzet sich wider die da böses thun?</p>
        <p>Es ist vnd bleibet schwer / das bekenne ich nochmal / nicht allein nicht wieder                      schelten / sondern auch noch dagegen segnen. Der Acker deß Hertzens ist                      vnfruchtbar / zu den Früchten deß Geistes. Von Natur ist es zu Zorn vnd Vngedult                      geneiget / vnd nicht zu dieser Sanfftmuth. Aber was hilffts? wir seynd auff die                      Natur nicht gewiesen / sondern wir seynd gesetzet wider die Natur. Wollen wir                      Christi Jünger seyn / so müssen wir auch diß Joch auff vns nehmen.</p>
        <p>Ein Weltmensch wird es verlachen. Aber wisse / wer diß Wort verlachet / der hat                      Gott verlachet. Denn Gott ists / der hats geredet: Vergeltet nicht Böses mit                      Bösem / noch Scheltwort mit Scheltwort / sondern dagegen segnet / vnd wisset /                      daß jhr dazu beruffen seyd / daß jhr den Sege&#x0303; ererbet. GOtt gebe                      / daß wir mit vnserm Nechsten also wandeln / daß wir den himlischen Segen / dazu                      wir beruffen seyn / nicht verlieren / Amen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0137] heit in acht nehmen / dadurch wir wieder zum Frieden kommen können. Es heisst: Suche Frieden / vnd jage jhm nach. Vnd wisse / da GOtt dich zum Segen vnd zum Frieden beruffen hat / da warestu auch sein Freund nicht. Da haben wir die Art / wie wir vns verhalten sollen gegen Freund vnd Feind. Folgen wir / so finden wir gute Ruhe im Leben / vnd werden deßzu besser mit andern Menschen durch die Welt kommen. Was für ein grosser Trost ists: Die Augen deß HERRN mercken auff die Gerechten / vnd seine Ohren auff jhr schreyen. Daher / Wer ist der euch schaden könne / so jhr dem guten nachkommet? Aber wie ein grosses Schrecken ist es: Das Antlitz deß HERRN setzet sich wider die da böses thun? Causae moventes. Es ist vnd bleibet schwer / das bekenne ich nochmal / nicht allein nicht wieder schelten / sondern auch noch dagegen segnen. Der Acker deß Hertzens ist vnfruchtbar / zu den Früchten deß Geistes. Von Natur ist es zu Zorn vnd Vngedult geneiget / vnd nicht zu dieser Sanfftmuth. Aber was hilffts? wir seynd auff die Natur nicht gewiesen / sondern wir seynd gesetzet wider die Natur. Wollen wir Christi Jünger seyn / so müssen wir auch diß Joch auff vns nehmen. Ein Weltmensch wird es verlachen. Aber wisse / wer diß Wort verlachet / der hat Gott verlachet. Denn Gott ists / der hats geredet: Vergeltet nicht Böses mit Bösem / noch Scheltwort mit Scheltwort / sondern dagegen segnet / vnd wisset / daß jhr dazu beruffen seyd / daß jhr den Segẽ ererbet. GOtt gebe / daß wir mit vnserm Nechsten also wandeln / daß wir den himlischen Segen / dazu wir beruffen seyn / nicht verlieren / Amen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/137
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/137>, abgerufen am 25.11.2024.