Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.sich Gott widersetzet hat. Wer nun hochmütig ist / der folget dem Satan. Das ist nun eben / als wann ein Schaaf sich von seinem getrewen Hirten reisset / vnd laufft zu einem hungrigen Wolffe. Ja es ist noch mehr / denn ein Hochmütiger laufft nicht allein von Gott ab / vnd hälts mit dem / der herumb gehet wie ein brüllender Löwe / vnd suchet vns zu verschlingen; sondern er machts auch / daß Gott sich jhm widersetzet / den Hochmütigen widerstrebet Gott. Darumb / gleich wie zu Krieges zeiten einem der überwunden ist / oder der leicht von einem mächtigen Herrn kan überwunden werden / nichts bessers kan gerathen werden / als daß er sich demütige / vnd Gnade suche; also auch vns / die wir mit einem grossen vnd erhabenen Gott zu thun haben / kan nicht besser gerathen werden / als daß wir vns demütigen / denn als denn schonet er / vnd will vns nicht widerstreben / sondern in Gnaden zu hülffe kommen / vnd erhöhen. Sehen wir aber einen stoltzen Menschen / der vns oder einen andern veracht oder vnterdruckt; so gedencke daran / wie GOtt / der im Himmel sitzet / seiner spottet / vnd jhm zu wider stehe. Liebet denPsal. 31, 24. HERRN alle seine Heiligen / die Glaubigen behütet der HERR / vnd vergilt reichlich dem / der Hochmuth übet / wie David singet im 31. Psalm. Wie es nun wol stehet vnd nützlich ist in diesem Jammerthal / demütig seyn / also ists auch sehr nötig / alle Sorge wissen auff GOtt zu werffen. Ists nicht besser / ohne Sorge seyn / als sich mit Sorgen quälen / wenn wir nur wissen / daß GOtt für vns sorget? Nun aber sorget er für vns. Seynd wir in Noth / so weiß ers wol / vnd weiß auch wol / wie er vns soll außhelffen / darumb ist er vnser Gott / darumb heisst er auch vnser Vatter. So werffet nun ewre Sorge auff den HERRN / jhr beängstigte Seelen. Gedencke daran / daß du mit alle deinem Vnglück ligest in der Hand deß HErrn / die alles begreifft / vnd alles regieret. Dein Vnglück kan er wenden / es steht in seinen Händen. Er wills auch thun / weil er ist dein Gott vnd dein Vatter. sich Gott widersetzet hat. Wer nun hochmütig ist / der folget dem Satan. Das ist nun eben / als wann ein Schaaf sich von seinem getrewen Hirten reisset / vnd laufft zu einem hungrigen Wolffe. Ja es ist noch mehr / deñ ein Hochmütiger laufft nicht allein von Gott ab / vnd hälts mit dem / der herumb gehet wie ein brüllender Löwe / vnd suchet vns zu verschlingen; sondern er machts auch / daß Gott sich jhm widersetzet / den Hochmütigen widerstrebet Gott. Darumb / gleich wie zu Krieges zeiten einem der überwunden ist / oder der leicht von einem mächtigen Herrn kan überwundẽ werden / nichts bessers kan gerathen werden / als daß er sich demütige / vnd Gnade suche; also auch vns / die wir mit einem grossen vnd erhabenen Gott zu thun haben / kan nicht besser gerathen werden / als daß wir vns demütigen / denn als denn schonet er / vnd will vns nicht widerstreben / sondern in Gnaden zu hülffe kommen / vnd erhöhen. Sehen wir aber einen stoltzen Menschen / der vns oder einen andern veracht oder vnterdruckt; so gedencke daran / wie GOtt / der im Himmel sitzet / seiner spottet / vnd jhm zu wider stehe. Liebet denPsal. 31, 24. HERRN alle seine Heiligen / die Glaubigen behütet der HERR / vnd vergilt reichlich dem / der Hochmuth übet / wie David singet im 31. Psalm. Wie es nun wol stehet vnd nützlich ist in diesem Jammerthal / demütig seyn / also ists auch sehr nötig / alle Sorge wissen auff GOtt zu werffen. Ists nicht besser / ohne Sorge seyn / als sich mit Sorgen quälen / wenn wir nur wissen / daß GOtt für vns sorget? Nun aber sorget er für vns. Seynd wir in Noth / so weiß ers wol / vnd weiß auch wol / wie er vns soll außhelffen / darumb ist er vnser Gott / darumb heisst er auch vnser Vatter. So werffet nun ewre Sorge auff den HERRN / jhr beängstigte Seelen. Gedencke daran / daß du mit alle deinem Vnglück ligest in der Hand deß HErrn / die alles begreifft / vnd alles regieret. Dein Vnglück kan er wenden / es steht in seinen Händen. Er wills auch thun / weil er ist dein Gott vnd dein Vatter. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0101" n="85"/> sich Gott widersetzet hat. Wer nun hochmütig ist / der folget dem Satan. Das ist nun eben / als wann ein Schaaf sich von seinem getrewen Hirten reisset / vnd laufft zu einem hungrigen Wolffe. Ja es ist noch mehr / deñ ein Hochmütiger laufft nicht allein von Gott ab / vnd hälts mit dem / der herumb gehet wie ein brüllender Löwe / vnd suchet vns zu verschlingen; sondern er machts auch / daß Gott sich jhm widersetzet / den Hochmütigen widerstrebet Gott.</p> <p>Darumb / gleich wie zu Krieges zeiten einem der überwunden ist / oder der leicht von einem mächtigen Herrn kan überwundẽ werden / nichts bessers kan gerathen werden / als daß er sich demütige / vnd Gnade suche; also auch vns / die wir mit einem grossen vnd erhabenen Gott zu thun haben / kan nicht besser gerathen werden / als daß wir vns demütigen / denn als denn schonet er / vnd will vns nicht widerstreben / sondern in Gnaden zu hülffe kommen / vnd erhöhen. Sehen wir aber einen stoltzen Menschen / der vns oder einen andern veracht oder vnterdruckt; so gedencke daran / wie GOtt / der im Himmel sitzet / seiner spottet / vnd jhm zu wider stehe. Liebet den<note place="right">Psal. 31, 24.</note> HERRN alle seine Heiligen / die Glaubigen behütet der HERR / vnd vergilt reichlich dem / der Hochmuth übet / wie David singet im 31. Psalm.</p> <p>Wie es nun wol stehet vnd nützlich ist in diesem Jammerthal / demütig seyn / also ists auch sehr nötig / alle Sorge wissen auff GOtt zu werffen. Ists nicht besser / ohne Sorge seyn / als sich mit Sorgen quälen / wenn wir nur wissen / daß GOtt für vns sorget? Nun aber sorget er für vns. Seynd wir in Noth / so weiß ers wol / vnd weiß auch wol / wie er vns soll außhelffen / darumb ist er vnser Gott / darumb heisst er auch vnser Vatter. So werffet nun ewre Sorge auff den HERRN / jhr beängstigte Seelen. Gedencke daran / daß du mit alle deinem Vnglück ligest in der Hand deß HErrn / die alles begreifft / vnd alles regieret. Dein Vnglück kan er wenden / es steht in seinen Händen. Er wills auch thun / weil er ist dein Gott vnd dein Vatter.</p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0101]
sich Gott widersetzet hat. Wer nun hochmütig ist / der folget dem Satan. Das ist nun eben / als wann ein Schaaf sich von seinem getrewen Hirten reisset / vnd laufft zu einem hungrigen Wolffe. Ja es ist noch mehr / deñ ein Hochmütiger laufft nicht allein von Gott ab / vnd hälts mit dem / der herumb gehet wie ein brüllender Löwe / vnd suchet vns zu verschlingen; sondern er machts auch / daß Gott sich jhm widersetzet / den Hochmütigen widerstrebet Gott.
Darumb / gleich wie zu Krieges zeiten einem der überwunden ist / oder der leicht von einem mächtigen Herrn kan überwundẽ werden / nichts bessers kan gerathen werden / als daß er sich demütige / vnd Gnade suche; also auch vns / die wir mit einem grossen vnd erhabenen Gott zu thun haben / kan nicht besser gerathen werden / als daß wir vns demütigen / denn als denn schonet er / vnd will vns nicht widerstreben / sondern in Gnaden zu hülffe kommen / vnd erhöhen. Sehen wir aber einen stoltzen Menschen / der vns oder einen andern veracht oder vnterdruckt; so gedencke daran / wie GOtt / der im Himmel sitzet / seiner spottet / vnd jhm zu wider stehe. Liebet den HERRN alle seine Heiligen / die Glaubigen behütet der HERR / vnd vergilt reichlich dem / der Hochmuth übet / wie David singet im 31. Psalm.
Psal. 31, 24. Wie es nun wol stehet vnd nützlich ist in diesem Jammerthal / demütig seyn / also ists auch sehr nötig / alle Sorge wissen auff GOtt zu werffen. Ists nicht besser / ohne Sorge seyn / als sich mit Sorgen quälen / wenn wir nur wissen / daß GOtt für vns sorget? Nun aber sorget er für vns. Seynd wir in Noth / so weiß ers wol / vnd weiß auch wol / wie er vns soll außhelffen / darumb ist er vnser Gott / darumb heisst er auch vnser Vatter. So werffet nun ewre Sorge auff den HERRN / jhr beängstigte Seelen. Gedencke daran / daß du mit alle deinem Vnglück ligest in der Hand deß HErrn / die alles begreifft / vnd alles regieret. Dein Vnglück kan er wenden / es steht in seinen Händen. Er wills auch thun / weil er ist dein Gott vnd dein Vatter.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |