Schreiben des Käyserlichen General-Lieutenants und
Reichs-General-Feld-Marschalls, Printzens Eugenii von Savoyn, an den
Käyserlichen Principal-Commissarium auf dem Reichs-Tage zu Augspurg, Fürst
Maximilian Carl von Löwenstein, worinn er demselben den von ihme und dem
Marschall de Villars zu Rastadt, zwischen Ihro Käyserlichen Majestät, dem
Römischen Reiche und der Cron Franckreich vorläuffig geschlossenen Frieden
berichtet, und daß solches kund gemachet werden könte, de Anno 1714.
Durchläuchtigster Fürst,
EUer Liebden gebe hiemit die erfreuliche Nachricht, daß in der gestrigen Nacht,
oder vielmehr heut früh zwischen 3. und 4. Uhr, der Friede zwischen Ihrer
Käyserlichen Majestät, dem Römischen Reich, und der Cron Franckreich, von mir,
und dem Marschall de Villars, vorläuffig gezeichnet, und durch Uberbringern
dieses, den Grafen von Lamberg, an Ihre Käyserliche Majestät geschickt worden.
Und gleichwie dieselbe ohne Zweifel den Inhalt der Bedingnissen, mit dem
allernechsten förmlich an die Reichs-Versammlung bringen, derselben auch den
gantzen Hergang dieses Geschäffts vermuthlich mit mehrerm allergnädigst eröffnen
lassen werden: Also habe allein Euer Liebden hierzu wohlmeynend Glück wünschen,
und mit derselben mich darüber erfreuen sollen. Ob ich aber meine morgen von
hier anzutreten gedenckende Reise geraden Wegs zu Wasser nach Wien fortsetzen,
oder aber über Augspurg gehen, und Euer Liebden allda zu sehen die Ehre haben
werde, kan ich noch nicht vergewissern, werde aber, wegen der zu hinterlassen
habender Ordres, mich vielleicht
XII.
Schreiben des Käyserlichen General-Lieutenants und
Reichs-General-Feld-Marschalls, Printzens Eugenii von Savoyn, an den
Käyserlichen Principal-Commissarium auf dem Reichs-Tage zu Augspurg, Fürst
Maximilian Carl von Löwenstein, worinn er demselben den von ihme und dem
Marschall de Villars zu Rastadt, zwischen Ihro Käyserlichen Majestät, dem
Römischen Reiche und der Cron Franckreich vorläuffig geschlossenen Frieden
berichtet, und daß solches kund gemachet werden könte, de Anno 1714.
Durchläuchtigster Fürst,
EUer Liebden gebe hiemit die erfreuliche Nachricht, daß in der gestrigen Nacht,
oder vielmehr heut früh zwischen 3. und 4. Uhr, der Friede zwischen Ihrer
Käyserlichen Majestät, dem Römischen Reich, und der Cron Franckreich, von mir,
und dem Marschall de Villars, vorläuffig gezeichnet, und durch Uberbringern
dieses, den Grafen von Lamberg, an Ihre Käyserliche Majestät geschickt worden.
Und gleichwie dieselbe ohne Zweifel den Inhalt der Bedingnissen, mit dem
allernechsten förmlich an die Reichs-Versammlung bringen, derselben auch den
gantzen Hergang dieses Geschäffts vermuthlich mit mehrerm allergnädigst eröffnen
lassen werden: Also habe allein Euer Liebden hierzu wohlmeynend Glück wünschen,
und mit derselben mich darüber erfreuen sollen. Ob ich aber meine morgen von
hier anzutreten gedenckende Reise geraden Wegs zu Wasser nach Wien fortsetzen,
oder aber über Augspurg gehen, und Euer Liebden allda zu sehen die Ehre haben
werde, kan ich noch nicht vergewissern, werde aber, wegen der zu hinterlassen
habender Ordres, mich vielleicht
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Reichs-General-Feld-Marschalls, Printzens Eugenii von Savoyn, an den
Käyserlichen Principal-Commissarium auf dem Reichs-Tage zu Augspurg, Fürst
Maximilian Carl von Löwenstein, worinn er demselben den von ihme und dem
Marschall de Villars zu Rastadt, zwischen Ihro Käyserlichen Majestät, dem
Römischen Reiche und der Cron Franckreich vorläuffig geschlossenen Frieden
berichtet, und daß solches kund gemachet werden könte, de Anno 1714.</l><p>Durchläuchtigster Fürst,</p><p>EUer Liebden gebe hiemit die erfreuliche Nachricht, daß in der gestrigen Nacht,
oder vielmehr heut früh zwischen 3. und 4. Uhr, der Friede zwischen Ihrer
Käyserlichen Majestät, dem Römischen Reich, und der Cron Franckreich, von mir,
und dem Marschall de Villars, vorläuffig gezeichnet, und durch Uberbringern
dieses, den Grafen von Lamberg, an Ihre Käyserliche Majestät geschickt worden.
Und gleichwie dieselbe ohne Zweifel den Inhalt der Bedingnissen, mit dem
allernechsten förmlich an die Reichs-Versammlung bringen, derselben auch den
gantzen Hergang dieses Geschäffts vermuthlich mit mehrerm allergnädigst eröffnen
lassen werden: Also habe allein Euer Liebden hierzu wohlmeynend Glück wünschen,
und mit derselben mich darüber erfreuen sollen. Ob ich aber meine morgen von
hier anzutreten gedenckende Reise geraden Wegs zu Wasser nach Wien fortsetzen,
oder aber über Augspurg gehen, und Euer Liebden allda zu sehen die Ehre haben
werde, kan ich noch nicht vergewissern, werde aber, wegen der zu hinterlassen
habender Ordres, mich vielleicht
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XII.
Schreiben des Käyserlichen General-Lieutenants und Reichs-General-Feld-Marschalls, Printzens Eugenii von Savoyn, an den Käyserlichen Principal-Commissarium auf dem Reichs-Tage zu Augspurg, Fürst Maximilian Carl von Löwenstein, worinn er demselben den von ihme und dem Marschall de Villars zu Rastadt, zwischen Ihro Käyserlichen Majestät, dem Römischen Reiche und der Cron Franckreich vorläuffig geschlossenen Frieden berichtet, und daß solches kund gemachet werden könte, de Anno 1714. Durchläuchtigster Fürst,
EUer Liebden gebe hiemit die erfreuliche Nachricht, daß in der gestrigen Nacht, oder vielmehr heut früh zwischen 3. und 4. Uhr, der Friede zwischen Ihrer Käyserlichen Majestät, dem Römischen Reich, und der Cron Franckreich, von mir, und dem Marschall de Villars, vorläuffig gezeichnet, und durch Uberbringern dieses, den Grafen von Lamberg, an Ihre Käyserliche Majestät geschickt worden. Und gleichwie dieselbe ohne Zweifel den Inhalt der Bedingnissen, mit dem allernechsten förmlich an die Reichs-Versammlung bringen, derselben auch den gantzen Hergang dieses Geschäffts vermuthlich mit mehrerm allergnädigst eröffnen lassen werden: Also habe allein Euer Liebden hierzu wohlmeynend Glück wünschen, und mit derselben mich darüber erfreuen sollen. Ob ich aber meine morgen von hier anzutreten gedenckende Reise geraden Wegs zu Wasser nach Wien fortsetzen, oder aber über Augspurg gehen, und Euer Liebden allda zu sehen die Ehre haben werde, kan ich noch nicht vergewissern, werde aber, wegen der zu hinterlassen habender Ordres, mich vielleicht
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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/67>, abgerufen am 24.11.2024.
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