nichts liebers sehen und wünschen möchten, als daß
wir zu Bedeckung des Reichs, und zu Beschützung der Stände am Rhein, welche
durch die Ubergabe von Luxenburg in so viel grössere Gefahr gerathen, unsere von
GOtt verliehene Kräffte nützlich mit anwenden könten, andern Theils aber und
hergegen die noch immer zunehmende Gefährlichkeiten dieser Orten, und die
bekannte genaue Einverständ- und Bündnisse dreyer benachbarter mächtiger
Puissancen, uns noch immer in höchster Besorgniß hält, wie, zumahlen bey dem
schlechten Zustande und der grossen Desunion und Verwirrung, so fast aller Ends
leider! mehr zu-als abnimmt, und da wir uns, gestalten Sachen
nach, keines Succurses zuversichtlich versichern können, der eigenen und
hiesiger Nachbarschafft Sicherheit am best- und vorträglichsten zu rathen. Und
wie denn Euere Liebden, dero hocherleuchteten Begabniß nach, von selbsten
ermessen werden, daß wir bey solcher Bewandtniß, und ehe wir des Rückens nicht
gesichert, der gemeinen Sache am Rhein-Strom und der Endes, mit würcklicher
Volck-Schickung nicht werden zu statten kommen können: Also zweifeln wir im
übrigen nicht, dieselbe werde nichts destoweniger persuadiret bleiben, und sich
versichert halten, daß wir des Reichs und die allgemeine Wohlfahrt, so viel an
uns seyn wird, zu befördern uns ferner, äusserster Möglichkeit nach, werden
angelegen seyn lassen, und wir etc. Zell, den 2. Junii, Anno 1684.
LXX.
Schreiben Churfürst Maximilian Emanuels in Bäyern an Herrn Ernst Augustum, und
Herrn Georg Wil-
nichts liebers sehen und wünschen möchten, als daß
wir zu Bedeckung des Reichs, und zu Beschützung der Stände am Rhein, welche
durch die Ubergabe von Luxenburg in so viel grössere Gefahr gerathen, unsere von
GOtt verliehene Kräffte nützlich mit anwenden könten, andern Theils aber und
hergegen die noch immer zunehmende Gefährlichkeiten dieser Orten, und die
bekannte genaue Einverständ- und Bündnisse dreyer benachbarter mächtiger
Puissancen, uns noch immer in höchster Besorgniß hält, wie, zumahlen bey dem
schlechten Zustande und der grossen Desunion und Verwirrung, so fast aller Ends
leider! mehr zu-als abnim̃t, und da wir uns, gestalten Sachen
nach, keines Succurses zuversichtlich versichern können, der eigenen und
hiesiger Nachbarschafft Sicherheit am best- und vorträglichsten zu rathen. Und
wie denn Euere Liebden, dero hocherleuchteten Begabniß nach, von selbsten
ermessen werden, daß wir bey solcher Bewandtniß, und ehe wir des Rückens nicht
gesichert, der gemeinen Sache am Rhein-Strom und der Endes, mit würcklicher
Volck-Schickung nicht werden zu statten kommen können: Also zweifeln wir im
übrigen nicht, dieselbe werde nichts destoweniger persuadiret bleiben, und sich
versichert halten, daß wir des Reichs und die allgemeine Wohlfahrt, so viel an
uns seyn wird, zu befördern uns ferner, äusserster Möglichkeit nach, werden
angelegen seyn lassen, und wir etc. Zell, den 2. Junii, Anno 1684.
LXX.
Schreiben Churfürst Maximilian Emanuels in Bäyern an Herrn Ernst Augustum, und
Herrn Georg Wil-
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wir zu Bedeckung des Reichs, und zu Beschützung der Stände am Rhein, welche
durch die Ubergabe von Luxenburg in so viel grössere Gefahr gerathen, unsere von
GOtt verliehene Kräffte nützlich mit anwenden könten, andern Theils aber und
hergegen die noch immer zunehmende Gefährlichkeiten dieser Orten, und die
bekannte genaue Einverständ- und Bündnisse dreyer benachbarter mächtiger
Puissancen, uns noch immer in höchster Besorgniß hält, wie, zumahlen bey dem
schlechten Zustande und der grossen Desunion und Verwirrung, so fast aller Ends
leider! mehr zu-als abnim̃t, und da wir uns, gestalten Sachen
nach, keines Succurses zuversichtlich versichern können, der eigenen und
hiesiger Nachbarschafft Sicherheit am best- und vorträglichsten zu rathen. Und
wie denn Euere Liebden, dero hocherleuchteten Begabniß nach, von selbsten
ermessen werden, daß wir bey solcher Bewandtniß, und ehe wir des Rückens nicht
gesichert, der gemeinen Sache am Rhein-Strom und der Endes, mit würcklicher
Volck-Schickung nicht werden zu statten kommen können: Also zweifeln wir im
übrigen nicht, dieselbe werde nichts destoweniger persuadiret bleiben, und sich
versichert halten, daß wir des Reichs und die allgemeine Wohlfahrt, so viel an
uns seyn wird, zu befördern uns ferner, äusserster Möglichkeit nach, werden
angelegen seyn lassen, und wir etc. Zell, den 2. Junii, Anno 1684.</p></div><div><head>LXX.<lb/></head><l>Schreiben Churfürst Maximilian Emanuels in Bäyern an Herrn Ernst Augustum, und
Herrn Georg Wil-
</l></div></body></text></TEI>
[180/0216]
nichts liebers sehen und wünschen möchten, als daß wir zu Bedeckung des Reichs, und zu Beschützung der Stände am Rhein, welche durch die Ubergabe von Luxenburg in so viel grössere Gefahr gerathen, unsere von GOtt verliehene Kräffte nützlich mit anwenden könten, andern Theils aber und hergegen die noch immer zunehmende Gefährlichkeiten dieser Orten, und die bekannte genaue Einverständ- und Bündnisse dreyer benachbarter mächtiger Puissancen, uns noch immer in höchster Besorgniß hält, wie, zumahlen bey dem schlechten Zustande und der grossen Desunion und Verwirrung, so fast aller Ends leider! mehr zu-als abnim̃t, und da wir uns, gestalten Sachen nach, keines Succurses zuversichtlich versichern können, der eigenen und hiesiger Nachbarschafft Sicherheit am best- und vorträglichsten zu rathen. Und wie denn Euere Liebden, dero hocherleuchteten Begabniß nach, von selbsten ermessen werden, daß wir bey solcher Bewandtniß, und ehe wir des Rückens nicht gesichert, der gemeinen Sache am Rhein-Strom und der Endes, mit würcklicher Volck-Schickung nicht werden zu statten kommen können: Also zweifeln wir im übrigen nicht, dieselbe werde nichts destoweniger persuadiret bleiben, und sich versichert halten, daß wir des Reichs und die allgemeine Wohlfahrt, so viel an uns seyn wird, zu befördern uns ferner, äusserster Möglichkeit nach, werden angelegen seyn lassen, und wir etc. Zell, den 2. Junii, Anno 1684.
LXX.
Schreiben Churfürst Maximilian Emanuels in Bäyern an Herrn Ernst Augustum, und Herrn Georg Wil-
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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/216>, abgerufen am 28.12.2024.
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