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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714.

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dringlichkeit obermeldter Frantzösischer Erklärung, bey ietztmahligen Conjuncturen und Zustand dem Reich disseits ab Occidente zusetzet; Sordern vornemlich auch ex Oriente so viel Gefährlichkeiten androhen, welche nicht wohl anders, als in würcklicher, und zwar eyligster Einrichtung des Puncti Securitatis publicae (welche sich doch schwerlich, sowohl inn-als äusserlich, ohne durchgehende Beruhigung und kräfftigste Zusammensetzung der gantzen Christenheit wird erheben lassen) zu zertreiben seyn werden; Indem leicht zu erachten, daß, wenn gleich das Reich dermahlen durch einen zugenöthigten Frieden etwas Lufft bekommen, die Cron Franckreich aber die Waffen, wie niemand daran zweifeln will, nacher Italien wenden solte, die Ruhe in Teutschland länger nicht dauren würde, als bis selbiger Krieg sich durch vorthelhafftigen Frieden, oder gäntzliche Uberwältigung der Italiänischen Potenzen endete, und die dismahl erzeigende Teutsche Schwachheit, die unersättliche Frantzösische Begierd in verstärckter Macht, wiederum gegen sich gleichsam lockenthäte; So lassen wir zwar den Ständen auf mehrbesagten bey den Reichs-Conventen eins und andere zu näherer Reflexion und Erwegung reiflich vorstellen, und deren unverlängtes räthliche Gutachten gnädigst einholen, des Versehens, es werde mehrbesagte Cron Franckreich auf den so kurtz beschränckten Termin nicht verharren, und so gleich mit voriger also genannter Reunirung, gegen die gegebene Zusage, wieder zufahren; Sondern eine zulängliche Erstreckung noch wohl nachgeben wollen. Wie aber unser absonderliches Vertrauen zu Euer Lbd. Liebden gestellt ist: Also

dringlichkeit obermeldter Frantzösischer Erklärung, bey ietztmahligen Conjuncturen und Zustand dem Reich disseits ab Occidente zusetzet; Sordern vornemlich auch ex Oriente so viel Gefährlichkeiten androhen, welche nicht wohl anders, als in würcklicher, und zwar eyligster Einrichtung des Puncti Securitatis publicae (welche sich doch schwerlich, sowohl inn-als äusserlich, ohne durchgehende Beruhigung und kräfftigste Zusammensetzung der gantzen Christenheit wird erheben lassen) zu zertreiben seyn werden; Indem leicht zu erachten, daß, wenn gleich das Reich dermahlen durch einen zugenöthigten Frieden etwas Lufft bekommen, die Cron Franckreich aber die Waffen, wie niemand daran zweifeln will, nacher Italien wenden solte, die Ruhe in Teutschland länger nicht dauren würde, als bis selbiger Krieg sich durch vorthelhafftigen Frieden, oder gäntzliche Uberwältigung der Italiänischen Potenzen endete, und die dismahl erzeigende Teutsche Schwachheit, die unersättliche Frantzösische Begierd in verstärckter Macht, wiederum gegen sich gleichsam lockenthäte; So lassen wir zwar den Ständen auf mehrbesagten bey den Reichs-Conventen eins und andere zu näherer Reflexion und Erwegung reiflich vorstellen, und deren unverlängtes räthliche Gutachten gnädigst einholen, des Versehens, es werde mehrbesagte Cron Franckreich auf den so kurtz beschränckten Termin nicht verharren, und so gleich mit voriger also genannter Reunirung, gegen die gegebene Zusage, wieder zufahren; Sondern eine zulängliche Erstreckung noch wohl nachgeben wollen. Wie aber unser absonderliches Vertrauen zu Euer Lbd. Liebden gestellt ist: Also

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[168/0204] dringlichkeit obermeldter Frantzösischer Erklärung, bey ietztmahligen Conjuncturen und Zustand dem Reich disseits ab Occidente zusetzet; Sordern vornemlich auch ex Oriente so viel Gefährlichkeiten androhen, welche nicht wohl anders, als in würcklicher, und zwar eyligster Einrichtung des Puncti Securitatis publicae (welche sich doch schwerlich, sowohl inn-als äusserlich, ohne durchgehende Beruhigung und kräfftigste Zusammensetzung der gantzen Christenheit wird erheben lassen) zu zertreiben seyn werden; Indem leicht zu erachten, daß, wenn gleich das Reich dermahlen durch einen zugenöthigten Frieden etwas Lufft bekommen, die Cron Franckreich aber die Waffen, wie niemand daran zweifeln will, nacher Italien wenden solte, die Ruhe in Teutschland länger nicht dauren würde, als bis selbiger Krieg sich durch vorthelhafftigen Frieden, oder gäntzliche Uberwältigung der Italiänischen Potenzen endete, und die dismahl erzeigende Teutsche Schwachheit, die unersättliche Frantzösische Begierd in verstärckter Macht, wiederum gegen sich gleichsam lockenthäte; So lassen wir zwar den Ständen auf mehrbesagten bey den Reichs-Conventen eins und andere zu näherer Reflexion und Erwegung reiflich vorstellen, und deren unverlängtes räthliche Gutachten gnädigst einholen, des Versehens, es werde mehrbesagte Cron Franckreich auf den so kurtz beschränckten Termin nicht verharren, und so gleich mit voriger also genannter Reunirung, gegen die gegebene Zusage, wieder zufahren; Sondern eine zulängliche Erstreckung noch wohl nachgeben wollen. Wie aber unser absonderliches Vertrauen zu Euer Lbd. Liebden gestellt ist: Also

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Zitationshilfe: Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/204>, abgerufen am 24.11.2024.