total-Ruin täglich ie mehr und mehr wächset, und
allem Ansehen nach, der völlige Schwall des Kriegs, bey Fortsetzung ietziger
Campagne, in intima Viscera Imperii sich wältzet, da denn, unsers
unterthänigsten Ermessens, um so viel mehr höchstnothwendig seyn will, daß man
den lieben Frieden auf alle mögliche Weise zu erhalten sich äusserst zu bemühen
habe. Ob nun wohl zu wünschen wäre, daß der gantzen Christenheit ein allgemeiner
sicherer Friede wiederbracht werden könte, an welchem man auch nach allen
Kräfften zu laboriren nicht aussetzen soll; Weiln iedoch ein solch
universal-Werck noch mehrer Zeit und Mühe brauchet, und dessen Ausmachung sobald
nicht, als denen armen bedrängten Unterthanen in dem heiligen Römischen Reich
höchst vonnöthen ist, geholffen seyn möchte, zumahlen die auswärtige Differenz
gar weitsichtig, und allerseits Gemüther gar sehr aus einander gesetzt seynd; So
haben wir zu Ew. Käyserlichen Majestät das unterthänigste Vertrauen gestellet,
dieselbe, als des heil. Reichs höchstgeehrteste Ober-Haupt, werden, ihrer
ruhmwürdigst iederzeit bezeigten Friedens-Begierde nach, ihr förderst angelegen
seyn lassen, zu Verhütung des Reichs vor Augen stehenden unfehlbaren total.
Ruins, dessen Interesse von anderwärtigen fremden Händeln auszuziehen, und dahin
anzutragen, damit das Münster- und Oßnabrückische Friedens-Instrument, welches
so viel Blut und Geld gekostet, so viel immer möglich, und dem heiligen Reich an
dessen ietzig- und zukünfftiger Ruhe und Sicherheit nicht abbrüchig seyn könne,
aufrecht und in seinem Vigor erhalten werde, immassen wir denn auch der gu-
total-Ruin täglich ie mehr und mehr wächset, und
allem Ansehen nach, der völlige Schwall des Kriegs, bey Fortsetzung ietziger
Campagne, in intima Viscera Imperii sich wältzet, da denn, unsers
unterthänigsten Ermessens, um so viel mehr höchstnothwendig seyn will, daß man
den lieben Frieden auf alle mögliche Weise zu erhalten sich äusserst zu bemühen
habe. Ob nun wohl zu wünschen wäre, daß der gantzen Christenheit ein allgemeiner
sicherer Friede wiederbracht werden könte, an welchem man auch nach allen
Kräfften zu laboriren nicht aussetzen soll; Weiln iedoch ein solch
universal-Werck noch mehrer Zeit und Mühe brauchet, und dessen Ausmachung sobald
nicht, als denen armen bedrängten Unterthanen in dem heiligen Römischen Reich
höchst vonnöthen ist, geholffen seyn möchte, zumahlen die auswärtige Differenz
gar weitsichtig, und allerseits Gemüther gar sehr aus einander gesetzt seynd; So
haben wir zu Ew. Käyserlichen Majestät das unterthänigste Vertrauen gestellet,
dieselbe, als des heil. Reichs höchstgeehrteste Ober-Haupt, werden, ihrer
ruhmwürdigst iederzeit bezeigten Friedens-Begierde nach, ihr förderst angelegen
seyn lassen, zu Verhütung des Reichs vor Augen stehenden unfehlbaren total.
Ruins, dessen Interesse von anderwärtigen fremden Händeln auszuziehen, und dahin
anzutragen, damit das Münster- und Oßnabrückische Friedens-Instrument, welches
so viel Blut und Geld gekostet, so viel immer möglich, und dem heiligen Reich an
dessen ietzig- und zukünfftiger Ruhe und Sicherheit nicht abbrüchig seyn könne,
aufrecht und in seinem Vigor erhalten werde, immassen wir denn auch der gu-
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total-Ruin täglich ie mehr und mehr wächset, und
allem Ansehen nach, der völlige Schwall des Kriegs, bey Fortsetzung ietziger
Campagne, in intima Viscera Imperii sich wältzet, da denn, unsers
unterthänigsten Ermessens, um so viel mehr höchstnothwendig seyn will, daß man
den lieben Frieden auf alle mögliche Weise zu erhalten sich äusserst zu bemühen
habe. Ob nun wohl zu wünschen wäre, daß der gantzen Christenheit ein allgemeiner
sicherer Friede wiederbracht werden könte, an welchem man auch nach allen
Kräfften zu laboriren nicht aussetzen soll; Weiln iedoch ein solch
universal-Werck noch mehrer Zeit und Mühe brauchet, und dessen Ausmachung sobald
nicht, als denen armen bedrängten Unterthanen in dem heiligen Römischen Reich
höchst vonnöthen ist, geholffen seyn möchte, zumahlen die auswärtige Differenz
gar weitsichtig, und allerseits Gemüther gar sehr aus einander gesetzt seynd; So
haben wir zu Ew. Käyserlichen Majestät das unterthänigste Vertrauen gestellet,
dieselbe, als des heil. Reichs höchstgeehrteste Ober-Haupt, werden, ihrer
ruhmwürdigst iederzeit bezeigten Friedens-Begierde nach, ihr förderst angelegen
seyn lassen, zu Verhütung des Reichs vor Augen stehenden unfehlbaren total.
Ruins, dessen Interesse von anderwärtigen fremden Händeln auszuziehen, und dahin
anzutragen, damit das Münster- und Oßnabrückische Friedens-Instrument, welches
so viel Blut und Geld gekostet, so viel immer möglich, und dem heiligen Reich an
dessen ietzig- und zukünfftiger Ruhe und Sicherheit nicht abbrüchig seyn könne,
aufrecht und in seinem Vigor erhalten werde, immassen wir denn auch der gu-
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total-Ruin täglich ie mehr und mehr wächset, und allem Ansehen nach, der völlige Schwall des Kriegs, bey Fortsetzung ietziger Campagne, in intima Viscera Imperii sich wältzet, da denn, unsers unterthänigsten Ermessens, um so viel mehr höchstnothwendig seyn will, daß man den lieben Frieden auf alle mögliche Weise zu erhalten sich äusserst zu bemühen habe. Ob nun wohl zu wünschen wäre, daß der gantzen Christenheit ein allgemeiner sicherer Friede wiederbracht werden könte, an welchem man auch nach allen Kräfften zu laboriren nicht aussetzen soll; Weiln iedoch ein solch universal-Werck noch mehrer Zeit und Mühe brauchet, und dessen Ausmachung sobald nicht, als denen armen bedrängten Unterthanen in dem heiligen Römischen Reich höchst vonnöthen ist, geholffen seyn möchte, zumahlen die auswärtige Differenz gar weitsichtig, und allerseits Gemüther gar sehr aus einander gesetzt seynd; So haben wir zu Ew. Käyserlichen Majestät das unterthänigste Vertrauen gestellet, dieselbe, als des heil. Reichs höchstgeehrteste Ober-Haupt, werden, ihrer ruhmwürdigst iederzeit bezeigten Friedens-Begierde nach, ihr förderst angelegen seyn lassen, zu Verhütung des Reichs vor Augen stehenden unfehlbaren total. Ruins, dessen Interesse von anderwärtigen fremden Händeln auszuziehen, und dahin anzutragen, damit das Münster- und Oßnabrückische Friedens-Instrument, welches so viel Blut und Geld gekostet, so viel immer möglich, und dem heiligen Reich an dessen ietzig- und zukünfftiger Ruhe und Sicherheit nicht abbrüchig seyn könne, aufrecht und in seinem Vigor erhalten werde, immassen wir denn auch der gu-
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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/150>, abgerufen am 24.11.2024.
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