Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714.

Bild:
<< vorherige Seite
Hertzogin und Churfürstin zu Braunschweig und Lüneburg, notificiret, de Anno 1714.
Unsere freundliche Dienste, und was wir mehr Liebes und Gutes vermögen, zuvor.
Durchläuchtigste Fürstin, freundlich geliebte Frau Muhme,

EUer Liebden haben wir wegen der Ehre der nahen Anverwandtschafft hiermit wehmüthig zu berichten keinen Umgang nehmen mögen; Was Gestalt es GOtt also gefügt, daß die Durchläuchtigste Fürstin, Frau Sophia, verwittibte Hertzogin und Churfürstin zu Braunschweig und Lüneburg, gebohrne aus Churfürstlichem Stamme der Pfaltzgrafen bey Rhein etc. unserer Hochgeehrten Frau Mutter Gnaden, gestern Nachmittag gantz unvermuthet und ohne vorhero gespürete Kranckheit, aus dieser Welt, sanfft und selig abgeschieden; Wie sehr wir dadurch bestürtzet und betrübet worden, wird leichte zu erachten seyn, wenn man hochgedachter Ihro Gnaden sonderbare Begabnissen gekannt, und versuchet hat, wie schmertzlich es thue, eine Person zu verliehren, die man inniglich liebet und ehret; Wir versichern uns dahero auch Eurer Liebden Mitleidens, und wünschen von Hertzen, daß der Allerhöchste dieselbe für empfindlichen Trauer-Fällen lange bewahren, alles Leid und Unglück von Ihro und Ihrem hohen Hause gnädiglich abwenden, und sie mit allem selbst verlangenden Wohlergehen und Glück, beständig segnen und erfreuen wolle! Uns wird nie etwas Liebers seyn, als die Gelegenheiten, in angenehmen und frölichen Vorfallen darthun zu können, daß wir Euer Liebden zu allen freund-vetterlichen

Hertzogin und Churfürstin zu Braunschweig und Lüneburg, notificiret, de Anno 1714.
Unsere freundliche Dienste, und was wir mehr Liebes und Gutes vermögen, zuvor.
Durchläuchtigste Fürstin, freundlich geliebte Frau Muhme,

EUer Liebden haben wir wegen der Ehre der nahen Anverwandtschafft hiermit wehmüthig zu berichten keinen Umgang nehmen mögen; Was Gestalt es GOtt also gefügt, daß die Durchläuchtigste Fürstin, Frau Sophia, verwittibte Hertzogin und Churfürstin zu Braunschweig und Lüneburg, gebohrne aus Churfürstlichem Stamme der Pfaltzgrafen bey Rhein etc. unserer Hochgeehrten Frau Mutter Gnaden, gestern Nachmittag gantz unvermuthet und ohne vorhero gespürete Kranckheit, aus dieser Welt, sanfft und selig abgeschieden; Wie sehr wir dadurch bestürtzet und betrübet worden, wird leichte zu erachten seyn, wenn man hochgedachter Ihro Gnaden sonderbare Begabnissen gekannt, und versuchet hat, wie schmertzlich es thue, eine Person zu verliehren, die man inniglich liebet und ehret; Wir versichern uns dahero auch Eurer Liebden Mitleidens, und wünschen von Hertzen, daß der Allerhöchste dieselbe für empfindlichen Trauer-Fällen lange bewahren, alles Leid und Unglück von Ihro und Ihrem hohen Hause gnädiglich abwenden, und sie mit allem selbst verlangenden Wohlergehen und Glück, beständig segnen und erfreuen wolle! Uns wird nie etwas Liebers seyn, als die Gelegenheiten, in angenehmen und frölichen Vorfallen darthun zu können, daß wir Euer Liebden zu allen freund-vetterlichen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <l><pb facs="#f0100" n="64"/>
Hertzogin und
                     Churfürstin zu Braunschweig und Lüneburg, notificiret, de Anno 1714.</l>
      </div>
      <div>
        <head>Unsere freundliche Dienste, und was wir mehr Liebes und Gutes vermögen,
                     zuvor.<lb/></head>
      </div>
      <div>
        <head>Durchläuchtigste Fürstin, freundlich geliebte Frau Muhme,<lb/></head>
        <p>EUer Liebden haben wir wegen der Ehre der nahen Anverwandtschafft hiermit
                     wehmüthig zu berichten keinen Umgang nehmen mögen; Was Gestalt es GOtt also
                     gefügt, daß die Durchläuchtigste Fürstin, Frau Sophia, verwittibte Hertzogin und
                     Churfürstin zu Braunschweig und Lüneburg, gebohrne aus Churfürstlichem Stamme
                     der Pfaltzgrafen bey Rhein etc. unserer Hochgeehrten Frau Mutter Gnaden, gestern
                     Nachmittag gantz unvermuthet und ohne vorhero gespürete Kranckheit, aus dieser
                     Welt, sanfft und selig abgeschieden; Wie sehr wir dadurch bestürtzet und
                     betrübet worden, wird leichte zu erachten seyn, wenn man hochgedachter Ihro
                     Gnaden sonderbare Begabnissen gekannt, und versuchet hat, wie schmertzlich es
                     thue, eine Person zu verliehren, die man inniglich liebet und ehret; Wir
                     versichern uns dahero auch Eurer Liebden Mitleidens, und wünschen von Hertzen,
                     daß der Allerhöchste dieselbe für empfindlichen Trauer-Fällen lange bewahren,
                     alles Leid und Unglück von Ihro und Ihrem hohen Hause gnädiglich abwenden, und
                     sie mit allem selbst verlangenden Wohlergehen und Glück, beständig segnen und
                     erfreuen wolle! Uns wird nie etwas Liebers seyn, als die Gelegenheiten, in
                     angenehmen und frölichen Vorfallen darthun zu können, daß wir Euer Liebden zu
                     allen freund-vetterlichen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[64/0100] Hertzogin und Churfürstin zu Braunschweig und Lüneburg, notificiret, de Anno 1714. Unsere freundliche Dienste, und was wir mehr Liebes und Gutes vermögen, zuvor. Durchläuchtigste Fürstin, freundlich geliebte Frau Muhme, EUer Liebden haben wir wegen der Ehre der nahen Anverwandtschafft hiermit wehmüthig zu berichten keinen Umgang nehmen mögen; Was Gestalt es GOtt also gefügt, daß die Durchläuchtigste Fürstin, Frau Sophia, verwittibte Hertzogin und Churfürstin zu Braunschweig und Lüneburg, gebohrne aus Churfürstlichem Stamme der Pfaltzgrafen bey Rhein etc. unserer Hochgeehrten Frau Mutter Gnaden, gestern Nachmittag gantz unvermuthet und ohne vorhero gespürete Kranckheit, aus dieser Welt, sanfft und selig abgeschieden; Wie sehr wir dadurch bestürtzet und betrübet worden, wird leichte zu erachten seyn, wenn man hochgedachter Ihro Gnaden sonderbare Begabnissen gekannt, und versuchet hat, wie schmertzlich es thue, eine Person zu verliehren, die man inniglich liebet und ehret; Wir versichern uns dahero auch Eurer Liebden Mitleidens, und wünschen von Hertzen, daß der Allerhöchste dieselbe für empfindlichen Trauer-Fällen lange bewahren, alles Leid und Unglück von Ihro und Ihrem hohen Hause gnädiglich abwenden, und sie mit allem selbst verlangenden Wohlergehen und Glück, beständig segnen und erfreuen wolle! Uns wird nie etwas Liebers seyn, als die Gelegenheiten, in angenehmen und frölichen Vorfallen darthun zu können, daß wir Euer Liebden zu allen freund-vetterlichen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/100
Zitationshilfe: Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/100>, abgerufen am 22.11.2024.