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Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856.

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Wachsthum.
wichtszunahme fällt vorzugsweise in die Augen beim Wachsthume, der
Reconvaleszenz und bei übermässiger Fütterung.

1. Wachsthum*). Mit diesem Worte bezeichnet man bekanntlich
die Zunahme des thierischen Körpers, welche dieser von der Geburt an
bis zu der vollkommen erreichten Pubertät erfährt. Die Lebenszeit,
welche auf diesen Prozess verwendet wird, ist für verschiedene Men-
schen zwar nicht die gleiche, aber es scheint doch die Regel zu sein,
dass mit dem zwanzigsten Jahre die volle Länge des Körpers erreicht
ist; nur in seltenen Fällen ist es constatirt, dass sich das Wachsthum
auch noch um ein bis zwei Jahre jenseits dieses Termins erstreckt
(Mallet), und zweifelhaft ist es, ob die Behauptung Quetelet's richtig,
dass es bis auf das 25. Jahr und über dasselbe hinaus sich verlängere.
Den allgemeinen Gang, der aus diesem Prozesse resultirenden Längen- und
Gewichtsvermehrung giebt die folgende Tafel, welche nach den Beobach-
tungen von Quetelet entworfen ist. Die zweite Colonne giebt an die
Längenzunahme, die das Individuum in dem in der ersten Colonne an-
gezeichneten Jahre gewinnt; die dritte Colonne aber giebt die auf
das Kilogramm reduzirte Vermehrung des Gewichtes in dem gleichen
Zeitraume. Die zweite und dritte Spalte sind je in zwei Unterabthei-
lungen gebracht, von denen die eine sich auf das männliche, die andere
auf das weibliche Geschlecht bezieht. Die mittlere Länge des männli-
chen Neugeborenen wurde = 0,5 M., des weiblichen = 0,49 M. und
die Gewichte zu 3,2, resp. zu 2,9 gefunden.

[Tabelle]
*) Quetelet, Ueber den Menschen. Deutsche Ausgabe. 1838. 327. -- Huschke, Anatomie der
Eingeweide. Leipzig 1844. -- Valentin, Lehrbuch d. Physiologie. II. Bd. 3. Abthl. 164.

Wachsthum.
wichtszunahme fällt vorzugsweise in die Augen beim Wachsthume, der
Reconvaleszenz und bei übermässiger Fütterung.

1. Wachsthum*). Mit diesem Worte bezeichnet man bekanntlich
die Zunahme des thierischen Körpers, welche dieser von der Geburt an
bis zu der vollkommen erreichten Pubertät erfährt. Die Lebenszeit,
welche auf diesen Prozess verwendet wird, ist für verschiedene Men-
schen zwar nicht die gleiche, aber es scheint doch die Regel zu sein,
dass mit dem zwanzigsten Jahre die volle Länge des Körpers erreicht
ist; nur in seltenen Fällen ist es constatirt, dass sich das Wachsthum
auch noch um ein bis zwei Jahre jenseits dieses Termins erstreckt
(Mallet), und zweifelhaft ist es, ob die Behauptung Quetelet’s richtig,
dass es bis auf das 25. Jahr und über dasselbe hinaus sich verlängere.
Den allgemeinen Gang, der aus diesem Prozesse resultirenden Längen- und
Gewichtsvermehrung giebt die folgende Tafel, welche nach den Beobach-
tungen von Quetelet entworfen ist. Die zweite Colonne giebt an die
Längenzunahme, die das Individuum in dem in der ersten Colonne an-
gezeichneten Jahre gewinnt; die dritte Colonne aber giebt die auf
das Kilogramm reduzirte Vermehrung des Gewichtes in dem gleichen
Zeitraume. Die zweite und dritte Spalte sind je in zwei Unterabthei-
lungen gebracht, von denen die eine sich auf das männliche, die andere
auf das weibliche Geschlecht bezieht. Die mittlere Länge des männli-
chen Neugeborenen wurde = 0,5 M., des weiblichen = 0,49 M. und
die Gewichte zu 3,2, resp. zu 2,9 gefunden.

[Tabelle]
*) Quetelet, Ueber den Menschen. Deutsche Ausgabe. 1838. 327. — Huschke, Anatomie der
Eingeweide. Leipzig 1844. — Valentin, Lehrbuch d. Physiologie. II. Bd. 3. Abthl. 164.
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[454/0470] Wachsthum. wichtszunahme fällt vorzugsweise in die Augen beim Wachsthume, der Reconvaleszenz und bei übermässiger Fütterung. 1. Wachsthum *). Mit diesem Worte bezeichnet man bekanntlich die Zunahme des thierischen Körpers, welche dieser von der Geburt an bis zu der vollkommen erreichten Pubertät erfährt. Die Lebenszeit, welche auf diesen Prozess verwendet wird, ist für verschiedene Men- schen zwar nicht die gleiche, aber es scheint doch die Regel zu sein, dass mit dem zwanzigsten Jahre die volle Länge des Körpers erreicht ist; nur in seltenen Fällen ist es constatirt, dass sich das Wachsthum auch noch um ein bis zwei Jahre jenseits dieses Termins erstreckt (Mallet), und zweifelhaft ist es, ob die Behauptung Quetelet’s richtig, dass es bis auf das 25. Jahr und über dasselbe hinaus sich verlängere. Den allgemeinen Gang, der aus diesem Prozesse resultirenden Längen- und Gewichtsvermehrung giebt die folgende Tafel, welche nach den Beobach- tungen von Quetelet entworfen ist. Die zweite Colonne giebt an die Längenzunahme, die das Individuum in dem in der ersten Colonne an- gezeichneten Jahre gewinnt; die dritte Colonne aber giebt die auf das Kilogramm reduzirte Vermehrung des Gewichtes in dem gleichen Zeitraume. Die zweite und dritte Spalte sind je in zwei Unterabthei- lungen gebracht, von denen die eine sich auf das männliche, die andere auf das weibliche Geschlecht bezieht. Die mittlere Länge des männli- chen Neugeborenen wurde = 0,5 M., des weiblichen = 0,49 M. und die Gewichte zu 3,2, resp. zu 2,9 gefunden. *) Quetelet, Ueber den Menschen. Deutsche Ausgabe. 1838. 327. — Huschke, Anatomie der Eingeweide. Leipzig 1844. — Valentin, Lehrbuch d. Physiologie. II. Bd. 3. Abthl. 164.

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Zitationshilfe: Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_physiologie02_1856/470>, abgerufen am 22.11.2024.