Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 1. Heidelberg, 1852.Handwurzel-Mittelhandgelenke. Das Gelenk zwischen os triquetrum und pisiforme ist Handwurzel-Mittelhandgelenke. A. Das Mittelhandgelenk des Daumens ist nach zwei [Abbildung]
Fig. 113. [Abbildung]
Fig. 114. ther. Von dem Radial-zum Ulnarrand ist die Fingerseite des os mul- tangulum concav nach einem Kreise gekrümmt, und der Daumenkno- chen entsprechend con- vex. Fig. 114. Die Radien der Daumenkrümmung sind, abgesehen davon, dass die Mittelpunkte der Kreise, zu denen sie gehören, nach entgegengesetzten Richtungen liegen, verschieden; der Halbmesser des Kreises von der Vola zum dorsum verhält sich zu den andern = 7 : 5,5. Günther. Das Gelenk erlaubt also Beu- gung und Streckung, Ab- und Adduktion, aber keine Drehung. Die Bänder, welche die Bewegung beschränken, gehen vorzugs- B. Die Mittelhandgelenke der Finger sind genau nach dem- Die Metacarpal-Carpalgelenke bedingen vorzugsweise die Wölbung Metacarpal-Phalangengelenke. Die ersten Phalangen der Handwurzel-Mittelhandgelenke. Das Gelenk zwischen os triquetrum und pisiforme ist Handwurzel-Mittelhandgelenke. A. Das Mittelhandgelenk des Daumens ist nach zwei [Abbildung]
Fig. 113. [Abbildung]
Fig. 114. ther. Von dem Radial-zum Ulnarrand ist die Fingerseite des os mul- tangulum concav nach einem Kreise gekrümmt, und der Daumenkno- chen entsprechend con- vex. Fig. 114. Die Radien der Daumenkrümmung sind, abgesehen davon, dass die Mittelpunkte der Kreise, zu denen sie gehören, nach entgegengesetzten Richtungen liegen, verschieden; der Halbmesser des Kreises von der Vola zum dorsum verhält sich zu den andern = 7 : 5,5. Günther. Das Gelenk erlaubt also Beu- gung und Streckung, Ab- und Adduktion, aber keine Drehung. Die Bänder, welche die Bewegung beschränken, gehen vorzugs- B. Die Mittelhandgelenke der Finger sind genau nach dem- Die Metacarpal-Carpalgelenke bedingen vorzugsweise die Wölbung Metacarpal-Phalangengelenke. Die ersten Phalangen der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0396" n="382"/> <fw place="top" type="header">Handwurzel-Mittelhandgelenke.</fw><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Gelenk zwischen os triquetrum und pisiforme</hi> ist<lb/> ein allseitig sehr freies; es ist bekanntlich nur zur Führung eines<lb/> Muskelansatzpunktes von Bedeutung.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Handwurzel-Mittelhandgelenke</hi>.</p><lb/> <p>A. <hi rendition="#g">Das Mittelhandgelenk des Daumens</hi> ist nach zwei<lb/> Richtungen gebogen; vom Rücken zur Vola ist das os multangulum O.<lb/> M. I. Fig. 113. an der Fingerseite convex nach einem noch unbekannten<lb/> Gesetz gekrümmt, der Daumenknochen aber nach einem Kreis. <hi rendition="#g">Gün-</hi><lb/><figure><head>Fig. 113.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 114.</head></figure><lb/><hi rendition="#g">ther</hi>. Von dem Radial-<lb/> zum Ulnarrand ist die<lb/> Fingerseite des os mul-<lb/> tangulum concav nach<lb/> einem Kreise gekrümmt,<lb/> und der Daumenkno-<lb/> chen entsprechend con-<lb/> vex. Fig. 114. Die Radien<lb/> der Daumenkrümmung<lb/> sind, abgesehen davon, dass die Mittelpunkte der Kreise, zu denen sie<lb/> gehören, nach entgegengesetzten Richtungen liegen, verschieden;<lb/> der Halbmesser des Kreises von der Vola zum dorsum verhält sich<lb/> zu den andern = 7 : 5,5. <hi rendition="#g">Günther</hi>. Das Gelenk erlaubt also Beu-<lb/> gung und Streckung, Ab- und Adduktion, aber keine Drehung.</p><lb/> <p>Die Bänder, welche die Bewegung beschränken, gehen vorzugs-<lb/> weise von der Rücken- und Hohlfläche des os multangulum schief<lb/> gegen den Rand und namentlich die hervorragenden Punkte des Dau-<lb/> menknochens. Sie spannen sich beim Abrollen der Gelenkfläche, da<lb/> sie in keinem Fall im Mittelpunkt einer Kreisfläche liegen.</p><lb/> <p>B. <hi rendition="#g">Die Mittelhandgelenke der Finger</hi> sind genau nach dem-<lb/> selben Prinzip eingerichtet. Einer bemerkenswerthen Beweglichkeit<lb/> erfreut sich aber nur das Mittelhandgelenk des kleinen und des Ring-<lb/> fingers; Mittel- und Zeigefinger sind in der Mittelhand ziemlich unbe-<lb/> weglich. Für diese letztern Mittelhandknochen ist es darum bedeutend,<lb/> dass gerade ihre Basaltheile (die Handwurzelknochen) überall von<lb/> Spalten, die sich bis zum nächsten sehr beweglichen Theil erstrecken,<lb/> umgeben sind.</p><lb/> <p>Die Metacarpal-Carpalgelenke bedingen vorzugsweise die Wölbung<lb/> der Hand von rechts nach links; doch sind sie nach <hi rendition="#g">Günther</hi> nicht<lb/> die einzigen Handwölber; auch die erste Reihe der Handwurzelkno-<lb/> chen gehört zu ihnen. Ein Blick auf die Volarseite derselben und na-<lb/> mentlich ihrer Berührungsflächen, sowohl untereinander als mit der<lb/> zweiten Handwurzelreihe, zeigt, dass ihnen eine solche Bewegung<lb/> möglich sein muss.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Metacarpal-Phalangengelenke</hi>. Die ersten Phalangen der<lb/> Finger sitzen mittelst einer Hohlkugel auf dem kugeligen Kopfe der<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [382/0396]
Handwurzel-Mittelhandgelenke.
Das Gelenk zwischen os triquetrum und pisiforme ist
ein allseitig sehr freies; es ist bekanntlich nur zur Führung eines
Muskelansatzpunktes von Bedeutung.
Handwurzel-Mittelhandgelenke.
A. Das Mittelhandgelenk des Daumens ist nach zwei
Richtungen gebogen; vom Rücken zur Vola ist das os multangulum O.
M. I. Fig. 113. an der Fingerseite convex nach einem noch unbekannten
Gesetz gekrümmt, der Daumenknochen aber nach einem Kreis. Gün-
[Abbildung Fig. 113.]
[Abbildung Fig. 114.]
ther. Von dem Radial-
zum Ulnarrand ist die
Fingerseite des os mul-
tangulum concav nach
einem Kreise gekrümmt,
und der Daumenkno-
chen entsprechend con-
vex. Fig. 114. Die Radien
der Daumenkrümmung
sind, abgesehen davon, dass die Mittelpunkte der Kreise, zu denen sie
gehören, nach entgegengesetzten Richtungen liegen, verschieden;
der Halbmesser des Kreises von der Vola zum dorsum verhält sich
zu den andern = 7 : 5,5. Günther. Das Gelenk erlaubt also Beu-
gung und Streckung, Ab- und Adduktion, aber keine Drehung.
Die Bänder, welche die Bewegung beschränken, gehen vorzugs-
weise von der Rücken- und Hohlfläche des os multangulum schief
gegen den Rand und namentlich die hervorragenden Punkte des Dau-
menknochens. Sie spannen sich beim Abrollen der Gelenkfläche, da
sie in keinem Fall im Mittelpunkt einer Kreisfläche liegen.
B. Die Mittelhandgelenke der Finger sind genau nach dem-
selben Prinzip eingerichtet. Einer bemerkenswerthen Beweglichkeit
erfreut sich aber nur das Mittelhandgelenk des kleinen und des Ring-
fingers; Mittel- und Zeigefinger sind in der Mittelhand ziemlich unbe-
weglich. Für diese letztern Mittelhandknochen ist es darum bedeutend,
dass gerade ihre Basaltheile (die Handwurzelknochen) überall von
Spalten, die sich bis zum nächsten sehr beweglichen Theil erstrecken,
umgeben sind.
Die Metacarpal-Carpalgelenke bedingen vorzugsweise die Wölbung
der Hand von rechts nach links; doch sind sie nach Günther nicht
die einzigen Handwölber; auch die erste Reihe der Handwurzelkno-
chen gehört zu ihnen. Ein Blick auf die Volarseite derselben und na-
mentlich ihrer Berührungsflächen, sowohl untereinander als mit der
zweiten Handwurzelreihe, zeigt, dass ihnen eine solche Bewegung
möglich sein muss.
Metacarpal-Phalangengelenke. Die ersten Phalangen der
Finger sitzen mittelst einer Hohlkugel auf dem kugeligen Kopfe der
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