Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.Der Erbförster. Möller. Aber was mögt Ihr nur mit dem Andres angestellt haben? Buchjäger. Was? Nichts. Werdet's Zeit genug erfahren. Was? Durst, Durst, das ist mein Jammergeschrei, das ist mein Siechthum, mein Elend, das ist mein Gichtbruch, daran muß ich noch umkommen in meinen jungen Jahren. Wo ist der Stein? Möller. Jetzt kommt Ihr mit auf meine Stube und trinkt eine Tasse schwarzen Kaffee, damit Ihr vernünftig werdet. Ich muß dann nach dem Hochofen; da nehm' ich Euch mit bis an die Mühle am heimlichen Grund. Und Ihr geht vollends heim. Man muß Euch die Hände binden, wenn Ihr Euer Glück nicht wegjucken sollt. Buchjäger (indem ihn Möller abführt). Wo ist er? Heda! Wo ist er? Der Stein? Im Jägerhaus. Sechster Auftritt. Die Försterin allein, dann Weiler und später der Förster. Försterin (das Fenster schließend). Er kommt noch immer nicht zurück, der Robert, und der Herr Pastor auch nicht. Ludwig, dram. Werke. I. 5
Der Erbförſter. Möller. Aber was mögt Ihr nur mit dem Andres angeſtellt haben? Buchjäger. Was? Nichts. Werdet’s Zeit genug erfahren. Was? Durſt, Durſt, das iſt mein Jammergeſchrei, das iſt mein Siechthum, mein Elend, das iſt mein Gichtbruch, daran muß ich noch umkommen in meinen jungen Jahren. Wo iſt der Stein? Möller. Jetzt kommt Ihr mit auf meine Stube und trinkt eine Taſſe ſchwarzen Kaffee, damit Ihr vernünftig werdet. Ich muß dann nach dem Hochofen; da nehm’ ich Euch mit bis an die Mühle am heimlichen Grund. Und Ihr geht vollends heim. Man muß Euch die Hände binden, wenn Ihr Euer Glück nicht wegjucken ſollt. Buchjäger (indem ihn Möller abführt). Wo iſt er? Heda! Wo iſt er? Der Stein? Im Jägerhaus. Sechſter Auftritt. Die Förſterin allein, dann Weiler und ſpäter der Förſter. Förſterin (das Fenſter ſchließend). Er kommt noch immer nicht zurück, der Robert, und der Herr Paſtor auch nicht. Ludwig, dram. Werke. I. 5
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Der Erbförſter.
Möller.
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Buchjäger.
Was? Nichts. Werdet’s Zeit genug erfahren. Was?
Durſt, Durſt, das iſt mein Jammergeſchrei, das iſt mein
Siechthum, mein Elend, das iſt mein Gichtbruch, daran
muß ich noch umkommen in meinen jungen Jahren. Wo
iſt der Stein?
Möller.
Jetzt kommt Ihr mit auf meine Stube und trinkt
eine Taſſe ſchwarzen Kaffee, damit Ihr vernünftig werdet.
Ich muß dann nach dem Hochofen; da nehm’ ich Euch
mit bis an die Mühle am heimlichen Grund. Und Ihr
geht vollends heim. Man muß Euch die Hände binden,
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Zitationshilfe: | Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/79>, abgerufen am 03.03.2025. |