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Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.

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Der Erbförster.
Förster.
Weiß Er, daß das dem Stein ein Schaden werden
kann von sechstausend Thalern? Was? Um die ich ihn
brächte mit meinem Ja? Und dann sollt' einer auftreten
und sagen: der Ulrich hat Ja dazu gesagt? In fünfzehn
Jahren konnte ein Schlag dasteh'n, daß ein Jägerherz
aufgehn mußte davor und --
Wilkens.
Hm; und das kann ja noch immer --
Förster.
Wenn der vermaledeite Wind von Hersbruck her
einmal drinn gelegen hat? Er red't wie Er's versteht.
Försterin (furchtsam).
Aber was soll aus uns werden?
Förster.
Wir sind ehrliche Leute und das wollen wir bleiben.
Wilkens.
Hm! Wenn hier von der Redlichkeit ganz und gar
die Rede wäre!
Förster.
Aber zum Teufel, Herr, von was sonst? Was?
Pfötchen geben? Schlagt nur zu! Ihr werdet schon klug
werden. Und in's Fäustchen lachen? Nur kein ehrliches
offenes Wort. Das ist eure Bauernmoral so. Wenns
euch nur nicht an den Geldbeutel geht, ihr laßt's geh'n.
Wo ihr nicht müßt --
Der Erbförſter.
Förſter.
Weiß Er, daß das dem Stein ein Schaden werden
kann von ſechstauſend Thalern? Was? Um die ich ihn
brächte mit meinem Ja? Und dann ſollt’ einer auftreten
und ſagen: der Ulrich hat Ja dazu geſagt? In fünfzehn
Jahren konnte ein Schlag daſteh’n, daß ein Jägerherz
aufgehn mußte davor und —
Wilkens.
Hm; und das kann ja noch immer —
Förſter.
Wenn der vermaledeite Wind von Hersbruck her
einmal drinn gelegen hat? Er red’t wie Er’s verſteht.
Förſterin (furchtſam).
Aber was ſoll aus uns werden?
Förſter.
Wir ſind ehrliche Leute und das wollen wir bleiben.
Wilkens.
Hm! Wenn hier von der Redlichkeit ganz und gar
die Rede wäre!
Förſter.
Aber zum Teufel, Herr, von was ſonſt? Was?
Pfötchen geben? Schlagt nur zu! Ihr werdet ſchon klug
werden. Und in’s Fäuſtchen lachen? Nur kein ehrliches
offenes Wort. Das iſt eure Bauernmoral ſo. Wenns
euch nur nicht an den Geldbeutel geht, ihr laßt’s geh’n.
Wo ihr nicht müßt —
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[41/0055] Der Erbförſter. Förſter. Weiß Er, daß das dem Stein ein Schaden werden kann von ſechstauſend Thalern? Was? Um die ich ihn brächte mit meinem Ja? Und dann ſollt’ einer auftreten und ſagen: der Ulrich hat Ja dazu geſagt? In fünfzehn Jahren konnte ein Schlag daſteh’n, daß ein Jägerherz aufgehn mußte davor und — Wilkens. Hm; und das kann ja noch immer — Förſter. Wenn der vermaledeite Wind von Hersbruck her einmal drinn gelegen hat? Er red’t wie Er’s verſteht. Förſterin (furchtſam). Aber was ſoll aus uns werden? Förſter. Wir ſind ehrliche Leute und das wollen wir bleiben. Wilkens. Hm! Wenn hier von der Redlichkeit ganz und gar die Rede wäre! Förſter. Aber zum Teufel, Herr, von was ſonſt? Was? Pfötchen geben? Schlagt nur zu! Ihr werdet ſchon klug werden. Und in’s Fäuſtchen lachen? Nur kein ehrliches offenes Wort. Das iſt eure Bauernmoral ſo. Wenns euch nur nicht an den Geldbeutel geht, ihr laßt’s geh’n. Wo ihr nicht müßt —

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Zitationshilfe: Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/55>, abgerufen am 28.11.2024.