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Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.

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Der Erbförster.
Försterin.
Mein Mann? Ist er nicht draußen?
Weiler.
Von wegen mit den Holzhauern. --
Försterin.
Kann Er nicht warten?
Weiler.
Warten? Behüte. Alle Hände voll zu thun.
Försterin.
So mach' Er, daß Er fort kommt.
Weiler (sehr ruhig Tabak in seine kurze Thonpfeife stopfend).
Ja.
Försterin.
Sollt' er vielleicht schon mit dem Herrn Stein --
Weiler.
Ja; Sand gestreut schon am Dienstag. Und die
Guirlanden draußen an der Thür' -- Heut' ist doch gar
die Verlobung vom Herrn Robert Stein und der Jungfer
Marie? Da wird die Freundschaft noch erst recht dick
werden, wenn's heißt: "der Herr Schwiegervater Stein."
Und das ist noch nicht einmal Alles. Der Stein hat nun
auch das Gut gekauft, worauf der Ulrich Förster ist.
Der dicke Advocat aus der Stadt hat's gestern richtig ge-
macht. Und der Stein ist heut' als Herr von Düster-
walde aus seinem Bett gestiegen.
Försterin.
Hier den Tisch --
Der Erbförſter.
Förſterin.
Mein Mann? Iſt er nicht draußen?
Weiler.
Von wegen mit den Holzhauern. —
Förſterin.
Kann Er nicht warten?
Weiler.
Warten? Behüte. Alle Hände voll zu thun.
Förſterin.
So mach’ Er, daß Er fort kommt.
Weiler (ſehr ruhig Tabak in ſeine kurze Thonpfeife ſtopfend).
Ja.
Förſterin.
Sollt’ er vielleicht ſchon mit dem Herrn Stein —
Weiler.
Ja; Sand geſtreut ſchon am Dienſtag. Und die
Guirlanden draußen an der Thür’ — Heut’ iſt doch gar
die Verlobung vom Herrn Robert Stein und der Jungfer
Marie? Da wird die Freundſchaft noch erſt recht dick
werden, wenn’s heißt: „der Herr Schwiegervater Stein.“
Und das iſt noch nicht einmal Alles. Der Stein hat nun
auch das Gut gekauft, worauf der Ulrich Förſter iſt.
Der dicke Advocat aus der Stadt hat’s geſtern richtig ge-
macht. Und der Stein iſt heut’ als Herr von Düſter-
walde aus ſeinem Bett geſtiegen.
Förſterin.
Hier den Tiſch —
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[6/0020] Der Erbförſter. Förſterin. Mein Mann? Iſt er nicht draußen? Weiler. Von wegen mit den Holzhauern. — Förſterin. Kann Er nicht warten? Weiler. Warten? Behüte. Alle Hände voll zu thun. Förſterin. So mach’ Er, daß Er fort kommt. Weiler (ſehr ruhig Tabak in ſeine kurze Thonpfeife ſtopfend). Ja. Förſterin. Sollt’ er vielleicht ſchon mit dem Herrn Stein — Weiler. Ja; Sand geſtreut ſchon am Dienſtag. Und die Guirlanden draußen an der Thür’ — Heut’ iſt doch gar die Verlobung vom Herrn Robert Stein und der Jungfer Marie? Da wird die Freundſchaft noch erſt recht dick werden, wenn’s heißt: „der Herr Schwiegervater Stein.“ Und das iſt noch nicht einmal Alles. Der Stein hat nun auch das Gut gekauft, worauf der Ulrich Förſter iſt. Der dicke Advocat aus der Stadt hat’s geſtern richtig ge- macht. Und der Stein iſt heut’ als Herr von Düſter- walde aus ſeinem Bett geſtiegen. Förſterin. Hier den Tiſch —

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Zitationshilfe: Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/20>, abgerufen am 21.11.2024.