Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.Der Erbförster. Wilhelm (zieht seine Jacke an). Das wär' mir auch mein Jägerjunge, der sich aus so 'nem Bischen Blitzen was machte. Sag' mir nur, welchen Weg die Marie gegangen ist. Den untern am Wasser? Gut. Sie ist nicht wie die andern, aber sie ist doch nur ein Mädchen. Und das fürchtet sich. (Ab). Dritter Auftritt. Försterin (allein; ihm nach). Wilhelm! Wilhelm! (Kommt wieder.) Er ist schon fort. Und das Wetter wird immer schlimmer. Unten Ein Nebel und oben das Gewitter immer näher. Und vom Brandsberg her kommt noch eins dazu. Und der Ulrich draußen und keins von den Kindern zu Haus. Und so ganz allein in dem einsamen Jägerhaus mitten im Wald und so tief in der Nacht -- (Man hört eine Thür zuschlagen; sie schrickt auf.) Barmherziger Gott! Er ist's. Wenn er in die Kammer säh' und säh' die Marie nicht! Oder -- Der Erbförſter. Wilhelm (zieht ſeine Jacke an). Das wär’ mir auch mein Jägerjunge, der ſich aus ſo ’nem Bischen Blitzen was machte. Sag’ mir nur, welchen Weg die Marie gegangen iſt. Den untern am Waſſer? Gut. Sie iſt nicht wie die andern, aber ſie iſt doch nur ein Mädchen. Und das fürchtet ſich. (Ab). Dritter Auftritt. Förſterin (allein; ihm nach). Wilhelm! Wilhelm! (Kommt wieder.) Er iſt ſchon fort. Und das Wetter wird immer ſchlimmer. Unten Ein Nebel und oben das Gewitter immer näher. Und vom Brandsberg her kommt noch eins dazu. Und der Ulrich draußen und keins von den Kindern zu Haus. Und ſo ganz allein in dem einſamen Jägerhaus mitten im Wald und ſo tief in der Nacht — (Man hört eine Thür zuſchlagen; ſie ſchrickt auf.) Barmherziger Gott! Er iſt’s. Wenn er in die Kammer ſäh’ und ſäh’ die Marie nicht! Oder — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="153" facs="#f0167"/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Der Erbförſter</hi>.</fw><lb/> <sp who="#WIL"> <speaker> <hi rendition="#b">Wilhelm</hi> </speaker> <stage>(zieht ſeine Jacke an).</stage><lb/> <p>Das wär’ mir auch mein Jägerjunge, der ſich aus<lb/> ſo ’nem Bischen Blitzen was machte. Sag’ mir nur,<lb/> welchen Weg die Marie gegangen iſt. Den untern am<lb/> Waſſer? Gut. Sie iſt nicht wie die andern, aber ſie iſt<lb/> doch nur ein Mädchen. Und das fürchtet ſich.</p> <stage>(Ab).</stage> </sp> </div><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Dritter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin</hi> </speaker> <stage>(allein; ihm nach).</stage><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <p>Wilhelm! Wilhelm!</p> <stage>(Kommt wieder.)</stage> <p>Er iſt ſchon<lb/> fort. Und das Wetter wird immer ſchlimmer. Unten<lb/> Ein Nebel und oben das Gewitter immer näher. Und<lb/> vom Brandsberg her kommt noch eins dazu. Und der<lb/> Ulrich draußen und keins von den Kindern zu Haus.<lb/> Und ſo ganz allein in dem einſamen Jägerhaus mitten<lb/> im Wald und ſo tief in der Nacht —</p><lb/> <stage>(Man hört eine Thür zuſchlagen; ſie ſchrickt auf.)</stage><lb/> <p>Barmherziger Gott! Er iſt’s. Wenn er in die Kammer<lb/> ſäh’ und ſäh’ die Marie nicht! Oder —</p> </sp> </div><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </body> </text> </TEI> [153/0167]
Der Erbförſter.
Wilhelm (zieht ſeine Jacke an).
Das wär’ mir auch mein Jägerjunge, der ſich aus
ſo ’nem Bischen Blitzen was machte. Sag’ mir nur,
welchen Weg die Marie gegangen iſt. Den untern am
Waſſer? Gut. Sie iſt nicht wie die andern, aber ſie iſt
doch nur ein Mädchen. Und das fürchtet ſich. (Ab).
Dritter Auftritt.
Förſterin (allein; ihm nach).
Wilhelm! Wilhelm! (Kommt wieder.) Er iſt ſchon
fort. Und das Wetter wird immer ſchlimmer. Unten
Ein Nebel und oben das Gewitter immer näher. Und
vom Brandsberg her kommt noch eins dazu. Und der
Ulrich draußen und keins von den Kindern zu Haus.
Und ſo ganz allein in dem einſamen Jägerhaus mitten
im Wald und ſo tief in der Nacht —
(Man hört eine Thür zuſchlagen; ſie ſchrickt auf.)
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Zitationshilfe: | Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/167>, abgerufen am 03.03.2025. |