2) der Kauf- Schiff - und Fuhrleute.der (2) Kauf- Schiff- und Fuhrleute darinnen, daß a) keiner den Umkreis einer Stapelstadt umfahren darf, sondern beydes, Schiffer als Fuhrmann, den Weg, der nach der Stapelstadt zugeht, gleich zufahren, auch insonderheit der Fuhrmann auf der ordentlichen Landstraße bleiben muß: wer darwider handelt, wird gestraft. Sie müssen ferner b) alle Waaren in und nicht außer den Ringmauern abladen; und endlich c) die abgeladenen Waaren binnen einer gewissen gesetzten Zeit feil biethen, nach deren Ablauf und vorher bezahlten Zolle sie solche wieder mit sich hinweg führen können. Jn Leipzig ist man, was das An- bieten der Waaren zum feilen Kaufe betrifft, so strenge nicht, sondern man ist zu frieden, wenn nur die Waaren nach Leipzig gebracht, abgeladen, und gebührend vergeben werden, ohne daß die Waaren allererst den Kaufleuten zum Kaufe angebo- ten werden.
§. 593.
Verkauf der Stapelgüter
Wegen des Verkaufs der Stapelgüter ist noch dieses zu merken, daß die Bürger einer Stapelstadt solche den Schiffern und Fuhrleuten nicht abdringen dürfen, sondern einen billigen Werth davor geben müssen.
§. 594.
Verzeichniß der vor- nehmsten deutschen Stapelstädte
Die vornehmsten Stapelstädte in dem deutschen Reiche sind: 1) am Rheine Cöln, Maynz und Speyer; 2) an der Mo- sel Trier; 3) an der Donau Regenspurg, Jngolstadt und Passau; 4) an der Weser Bremen; 5) an der Elbe Hamburg; 6) an der Trave Lübeck; 7) an der Oder Frankfurt und Breß- lau. Es prätendiren auch Frankfurt am Mayn und Straß- burg die Stapelgerechtigkeit. Von der Stadt Leipzig ihrer Stapelgerechtigkeit sehe man den Artikel Leipzig in unserer Akademie der Kaufleute.
§. 595.
Städte, die ein be- schränktes Stapelrecht haben.
Von denen Städten, welchen nur wegen ein und anderer Waaren die Stapelgerechtigkeit auszuüben erlaubet ist, und mithin ein beschränktes Stapelrecht haben, führen wir folgen- de an: 1) Dresden, wegen der Zufuhre des Getreides; 2) Grimme, wegen der Holzwaaren, so auf der Mulde herab geflößt wird; 3) Hain, wegen des Wayds und Pastels, damit man färbet; 4) Pirne, wegen der Sachen, so wider den Elb- strom nach Böhmen geführet werden; 5) Speyer, wegen der Eß- und Trinkwaaren; 6) Arras wegen des Weins; 7) Dan- zig wegen des Getreides; u. s. w. Man lese übrigens in unse- rer Akad. der Kaufl. die Artikel: Stapelrecht und Stapelstadt.
Das 3 Capitel. Von den Häfen und Gestaden.
§. 596.
I. Hafen.
I.Ein Hafen (§. 569.) heißt überhaupt ein am Wasser wohl gelegener Ort, da die Schiffe in Sicherheit seyn und ihre Ladung aussetzen, oder einnehmen können.
§. 597.
3 Th. 3 Cap. Von Haͤfen
2) der Kauf- Schiff - und Fuhrleute.der (2) Kauf- Schiff- und Fuhrleute darinnen, daß a) keiner den Umkreis einer Stapelſtadt umfahren darf, ſondern beydes, Schiffer als Fuhrmann, den Weg, der nach der Stapelſtadt zugeht, gleich zufahren, auch inſonderheit der Fuhrmann auf der ordentlichen Landſtraße bleiben muß: wer darwider handelt, wird geſtraft. Sie muͤſſen ferner b) alle Waaren in und nicht außer den Ringmauern abladen; und endlich c) die abgeladenen Waaren binnen einer gewiſſen geſetzten Zeit feil biethen, nach deren Ablauf und vorher bezahlten Zolle ſie ſolche wieder mit ſich hinweg fuͤhren koͤnnen. Jn Leipzig iſt man, was das An- bieten der Waaren zum feilen Kaufe betrifft, ſo ſtrenge nicht, ſondern man iſt zu frieden, wenn nur die Waaren nach Leipzig gebracht, abgeladen, und gebuͤhrend vergeben werden, ohne daß die Waaren allererſt den Kaufleuten zum Kaufe angebo- ten werden.
§. 593.
Verkauf der Stapelguͤter
Wegen des Verkaufs der Stapelguͤter iſt noch dieſes zu merken, daß die Buͤrger einer Stapelſtadt ſolche den Schiffern und Fuhrleuten nicht abdringen duͤrfen, ſondern einen billigen Werth davor geben muͤſſen.
§. 594.
Verzeichniß der vor- nehmſten deutſchen Stapelſtaͤdte
Die vornehmſten Stapelſtaͤdte in dem deutſchen Reiche ſind: 1) am Rheine Coͤln, Maynz und Speyer; 2) an der Mo- ſel Trier; 3) an der Donau Regenſpurg, Jngolſtadt und Paſſau; 4) an der Weſer Bremen; 5) an der Elbe Hamburg; 6) an der Trave Luͤbeck; 7) an der Oder Frankfurt und Breß- lau. Es praͤtendiren auch Frankfurt am Mayn und Straß- burg die Stapelgerechtigkeit. Von der Stadt Leipzig ihrer Stapelgerechtigkeit ſehe man den Artikel Leipzig in unſerer Akademie der Kaufleute.
§. 595.
Staͤdte, die ein be- ſchraͤnktes Stapelrecht haben.
Von denen Staͤdten, welchen nur wegen ein und anderer Waaren die Stapelgerechtigkeit auszuuͤben erlaubet iſt, und mithin ein beſchraͤnktes Stapelrecht haben, fuͤhren wir folgen- de an: 1) Dresden, wegen der Zufuhre des Getreides; 2) Grimme, wegen der Holzwaaren, ſo auf der Mulde herab gefloͤßt wird; 3) Hain, wegen des Wayds und Paſtels, damit man faͤrbet; 4) Pirne, wegen der Sachen, ſo wider den Elb- ſtrom nach Boͤhmen gefuͤhret werden; 5) Speyer, wegen der Eß- und Trinkwaaren; 6) Arras wegen des Weins; 7) Dan- zig wegen des Getreides; u. ſ. w. Man leſe uͤbrigens in unſe- rer Akad. der Kaufl. die Artikel: Stapelrecht und Stapelſtadt.
Das 3 Capitel. Von den Haͤfen und Geſtaden.
§. 596.
I. Hafen.
I.Ein Hafen (§. 569.) heißt uͤberhaupt ein am Waſſer wohl gelegener Ort, da die Schiffe in Sicherheit ſeyn und ihre Ladung ausſetzen, oder einnehmen koͤnnen.
§. 597.
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3 Th. 3 Cap. Von Haͤfen
der (2) Kauf- Schiff- und Fuhrleute darinnen, daß a) keiner
den Umkreis einer Stapelſtadt umfahren darf, ſondern beydes,
Schiffer als Fuhrmann, den Weg, der nach der Stapelſtadt
zugeht, gleich zufahren, auch inſonderheit der Fuhrmann auf
der ordentlichen Landſtraße bleiben muß: wer darwider handelt,
wird geſtraft. Sie muͤſſen ferner b) alle Waaren in und nicht
außer den Ringmauern abladen; und endlich c) die abgeladenen
Waaren binnen einer gewiſſen geſetzten Zeit feil biethen, nach
deren Ablauf und vorher bezahlten Zolle ſie ſolche wieder mit
ſich hinweg fuͤhren koͤnnen. Jn Leipzig iſt man, was das An-
bieten der Waaren zum feilen Kaufe betrifft, ſo ſtrenge nicht,
ſondern man iſt zu frieden, wenn nur die Waaren nach Leipzig
gebracht, abgeladen, und gebuͤhrend vergeben werden, ohne
daß die Waaren allererſt den Kaufleuten zum Kaufe angebo-
ten werden.
2) der Kauf-
Schiff - und
Fuhrleute.
§. 593.
Wegen des Verkaufs der Stapelguͤter iſt noch dieſes zu
merken, daß die Buͤrger einer Stapelſtadt ſolche den Schiffern
und Fuhrleuten nicht abdringen duͤrfen, ſondern einen billigen
Werth davor geben muͤſſen.
§. 594.
Die vornehmſten Stapelſtaͤdte in dem deutſchen Reiche
ſind: 1) am Rheine Coͤln, Maynz und Speyer; 2) an der Mo-
ſel Trier; 3) an der Donau Regenſpurg, Jngolſtadt und
Paſſau; 4) an der Weſer Bremen; 5) an der Elbe Hamburg;
6) an der Trave Luͤbeck; 7) an der Oder Frankfurt und Breß-
lau. Es praͤtendiren auch Frankfurt am Mayn und Straß-
burg die Stapelgerechtigkeit. Von der Stadt Leipzig ihrer
Stapelgerechtigkeit ſehe man den Artikel Leipzig in unſerer
Akademie der Kaufleute.
§. 595.
Von denen Staͤdten, welchen nur wegen ein und anderer
Waaren die Stapelgerechtigkeit auszuuͤben erlaubet iſt, und
mithin ein beſchraͤnktes Stapelrecht haben, fuͤhren wir folgen-
de an: 1) Dresden, wegen der Zufuhre des Getreides; 2)
Grimme, wegen der Holzwaaren, ſo auf der Mulde herab
gefloͤßt wird; 3) Hain, wegen des Wayds und Paſtels, damit
man faͤrbet; 4) Pirne, wegen der Sachen, ſo wider den Elb-
ſtrom nach Boͤhmen gefuͤhret werden; 5) Speyer, wegen der
Eß- und Trinkwaaren; 6) Arras wegen des Weins; 7) Dan-
zig wegen des Getreides; u. ſ. w. Man leſe uͤbrigens in unſe-
rer Akad. der Kaufl. die Artikel: Stapelrecht und Stapelſtadt.
Das 3 Capitel.
Von den Haͤfen und Geſtaden.
§. 596.
I. Ein Hafen (§. 569.) heißt uͤberhaupt ein am Waſſer wohl
gelegener Ort, da die Schiffe in Sicherheit ſeyn und
ihre Ladung ausſetzen, oder einnehmen koͤnnen.
§. 597.
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/902>, abgerufen am 21.11.2024.
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