Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Thon Thone giebt es verschiedene (1) Ar-ten und Abänderungen, die theils in Ansehung ihrer Farbe, theils in Ansehung ihrer Festigkeit, theils in Ansehung ihres Verhaltens im Feu- er, theils in Ansehung ihrer Feine, und theils in Ansehung ihres Ge- brauchs, sehr von einander unter- schieden sind. Man hat nämlich, in Ansehung der (a) Farbe, weiße, graue, gelbe, rothe, fleischfarbene, braune, blaue, grünlichte und schwärzlichte Thone; ferner in Anse- hung der (b) Festigkeit, Würfel- thon, oder Speckthon, Schiefer- oder Walkerthon, losen Thon, Steinthon etc. Manche Thone wer- den, was ihr (c) Verhältniß im Feuer betrifft, im Feuer roth, wel- ches von dem ihnen beygemengten eisenschüßigen Wesen herrühret; da hingegen andere im Feuer ihre Farbe nicht verändern: Einige ver- glasen sich leicht im Feuer; andere hingegen widerstehen demselben. Es giebt Thone, die sich im Feuer so hart brennen, daß sie am Stahle Feuer schlagen; welches hingegen andere nicht thun. Man hat, in Ansehung der (d) Feine, groben und feinen Thon; ingleichen, in An- sehung des (e) Gebrauchs, Pfeifen- thon, und den schon oben erwähn- ten Walkerthon. Von dem Wal- kerthone, oder der Walkererde, siehe den Artikel: Walkererde. Der Pfeifenthon, auch unächte Porzel- länerde genannt, dienet unächtes Porzellan, oder Tabackspfeifen zu machen; fühlt sich fein und sanft an; und läßt im Wasser aufgeweicht, sich wohl arbeiten. Er zieht und sauget die Fettigkeit in sich, und er- bleicht im Feuer; wird aber nicht gänzlich zu Glase, sondern nur gla- sirt. Man findet graulichten Pfei- fenthon, der schlechter ist, und nicht gutes Porzellän giebt; und weißen Pfeifenthon, dergleichen war die samische Erde, davon man [Spaltenumbruch] Thon vor diesem viele Gefäße machte.Unter allen diesen Arten von Tho- nen sind die weißen allemal die rein- sten: je weißer sie sind, je besser sind sie. Wenn die Thone zu der Absicht, wozu man sie gebrauchen will, zu fett oder zu mager sind: so muß man sie in jenem Falle mit Sande etc. in diesem aber mit fet- terem Thone vermischen. Zu den Thonarten gehören auch die Bolus, die, wenn sie geschlemmet, und in Kügelchen oder Stangen geformt, und mit einem Siegel gezeichnet sind, Siegelerde heißen, siehe Bo- lus, und Siegelerde; ingleichen den Trippelthon, von dem in dem Artikel Trippel ein mehrers. Die groben Thonarten werden insge- mein Leimen genennet; und bey den Bergleuten heißen die tief in der Erde liegenden Thonarten, so sich bey Mineralien finden, auch insgemein gefärbt sind, Letten. Thon wird in allen Ländern häufig (2) gefunden, absonderlich aber wird bey Waldenburg schöner Thon gegraben, der vortrefflich hartes Gefäß giebt, das seines Ruhms we- gen in ganz Europa verführet wird. Uebrigens ist der (3) Gebrauch des Thons der menschlichen Gesellschaft fast unentbehrlich. Aus dem gro- ben eisenschüßigen Thone machet man Ziegelsteine und Dachziegel. Der gemeine Leimen wird zum Mau- ern und Bekleiden der Wände etc. gebrauchet. Zu eben diesem Ende kann auch der blaue Thon dienen, daher es auch Mauerleimen, und von einigen Seeleim genennet wird. Mehrentheils aber wird derselbe nebst dem Würfelthone, oder Speck- thone, von den Töpfern gebrauchet, um allerley Gefäße und Geschirre daraus zu machen, weswegen auch beyde Gattungen insbesondere Tö- pferthon genennet werden. So gar in den schlechten Porzellanfa- briken und Tabackspfeifenmanufa- cturen
[Spaltenumbruch] Thon Thone giebt es verſchiedene (1) Ar-ten und Abaͤnderungen, die theils in Anſehung ihrer Farbe, theils in Anſehung ihrer Feſtigkeit, theils in Anſehung ihres Verhaltens im Feu- er, theils in Anſehung ihrer Feine, und theils in Anſehung ihres Ge- brauchs, ſehr von einander unter- ſchieden ſind. Man hat naͤmlich, in Anſehung der (a) Farbe, weiße, graue, gelbe, rothe, fleiſchfarbene, braune, blaue, gruͤnlichte und ſchwaͤrzlichte Thone; ferner in Anſe- hung der (b) Feſtigkeit, Wuͤrfel- thon, oder Speckthon, Schiefer- oder Walkerthon, loſen Thon, Steinthon ꝛc. Manche Thone wer- den, was ihr (c) Verhaͤltniß im Feuer betrifft, im Feuer roth, wel- ches von dem ihnen beygemengten eiſenſchuͤßigen Weſen herruͤhret; da hingegen andere im Feuer ihre Farbe nicht veraͤndern: Einige ver- glaſen ſich leicht im Feuer; andere hingegen widerſtehen demſelben. Es giebt Thone, die ſich im Feuer ſo hart brennen, daß ſie am Stahle Feuer ſchlagen; welches hingegen andere nicht thun. Man hat, in Anſehung der (d) Feine, groben und feinen Thon; ingleichen, in An- ſehung des (e) Gebrauchs, Pfeifen- thon, und den ſchon oben erwaͤhn- ten Walkerthon. Von dem Wal- kerthone, oder der Walkererde, ſiehe den Artikel: Walkererde. Der Pfeifenthon, auch unaͤchte Porzel- laͤnerde genannt, dienet unaͤchtes Porzellan, oder Tabackspfeifen zu machen; fuͤhlt ſich fein und ſanft an; und laͤßt im Waſſer aufgeweicht, ſich wohl arbeiten. Er zieht und ſauget die Fettigkeit in ſich, und er- bleicht im Feuer; wird aber nicht gaͤnzlich zu Glaſe, ſondern nur gla- ſirt. Man findet graulichten Pfei- fenthon, der ſchlechter iſt, und nicht gutes Porzellaͤn giebt; und weißen Pfeifenthon, dergleichen war die ſamiſche Erde, davon man [Spaltenumbruch] Thon vor dieſem viele Gefaͤße machte.Unter allen dieſen Arten von Tho- nen ſind die weißen allemal die rein- ſten: je weißer ſie ſind, je beſſer ſind ſie. Wenn die Thone zu der Abſicht, wozu man ſie gebrauchen will, zu fett oder zu mager ſind: ſo muß man ſie in jenem Falle mit Sande ꝛc. in dieſem aber mit fet- terem Thone vermiſchen. Zu den Thonarten gehoͤren auch die Bolus, die, wenn ſie geſchlemmet, und in Kuͤgelchen oder Stangen geformt, und mit einem Siegel gezeichnet ſind, Siegelerde heißen, ſiehe Bo- lus, und Siegelerde; ingleichen den Trippelthon, von dem in dem Artikel Trippel ein mehrers. Die groben Thonarten werden insge- mein Leimen genennet; und bey den Bergleuten heißen die tief in der Erde liegenden Thonarten, ſo ſich bey Mineralien finden, auch insgemein gefaͤrbt ſind, Letten. Thon wird in allen Laͤndern haͤufig (2) gefunden, abſonderlich aber wird bey Waldenburg ſchoͤner Thon gegraben, der vortrefflich hartes Gefaͤß giebt, das ſeines Ruhms we- gen in ganz Europa verfuͤhret wird. Uebrigens iſt der (3) Gebrauch des Thons der menſchlichen Geſellſchaft faſt unentbehrlich. Aus dem gro- ben eiſenſchuͤßigen Thone machet man Ziegelſteine und Dachziegel. Der gemeine Leimen wird zum Mau- ern und Bekleiden der Waͤnde ꝛc. gebrauchet. Zu eben dieſem Ende kann auch der blaue Thon dienen, daher es auch Mauerleimen, und von einigen Seeleim genennet wird. Mehrentheils aber wird derſelbe nebſt dem Wuͤrfelthone, oder Speck- thone, von den Toͤpfern gebrauchet, um allerley Gefaͤße und Geſchirre daraus zu machen, weswegen auch beyde Gattungen insbeſondere Toͤ- pferthon genennet werden. So gar in den ſchlechten Porzellanfa- briken und Tabackspfeifenmanufa- cturen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0085" n="[79]"/><cb n="157"/><fw place="top" type="header">Thon</fw><lb/> Thone giebt es verſchiedene (1) <hi rendition="#fr">Ar-<lb/> ten</hi> und <hi rendition="#fr">Abaͤnderungen,</hi> die theils<lb/> in Anſehung ihrer Farbe, theils in<lb/> Anſehung ihrer Feſtigkeit, theils in<lb/> Anſehung ihres Verhaltens im Feu-<lb/> er, theils in Anſehung ihrer Feine,<lb/> und theils in Anſehung ihres Ge-<lb/> brauchs, ſehr von einander unter-<lb/> ſchieden ſind. Man hat naͤmlich,<lb/> in Anſehung der (<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">Farbe,</hi> weiße,<lb/> graue, gelbe, rothe, fleiſchfarbene,<lb/> braune, blaue, gruͤnlichte und<lb/> ſchwaͤrzlichte Thone; ferner in Anſe-<lb/> hung der (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">Feſtigkeit,</hi> Wuͤrfel-<lb/> thon, oder Speckthon, Schiefer-<lb/> oder Walkerthon, loſen Thon,<lb/> Steinthon ꝛc. Manche Thone wer-<lb/> den, was ihr (<hi rendition="#aq">c</hi>) <hi rendition="#fr">Verhaͤltniß im<lb/> Feuer</hi> betrifft, im Feuer roth, wel-<lb/> ches von dem ihnen beygemengten<lb/> eiſenſchuͤßigen Weſen herruͤhret;<lb/> da hingegen andere im Feuer ihre<lb/> Farbe nicht veraͤndern: Einige ver-<lb/> glaſen ſich leicht im Feuer; andere<lb/> hingegen widerſtehen demſelben. Es<lb/> giebt Thone, die ſich im Feuer ſo<lb/> hart brennen, daß ſie am Stahle<lb/> Feuer ſchlagen; welches hingegen<lb/> andere nicht thun. Man hat, in<lb/> Anſehung der (<hi rendition="#aq">d</hi>) <hi rendition="#fr">Feine,</hi> groben<lb/> und feinen Thon; ingleichen, in An-<lb/> ſehung des (<hi rendition="#aq">e</hi>) <hi rendition="#fr">Gebrauchs,</hi> Pfeifen-<lb/> thon, und den ſchon oben erwaͤhn-<lb/> ten <hi rendition="#fr">Walkerthon.</hi> Von dem <hi rendition="#fr">Wal-<lb/> kerthone,</hi> oder der <hi rendition="#fr">Walkererde,</hi> ſiehe<lb/> den Artikel: <hi rendition="#fr">Walkererde.</hi> Der<lb/><hi rendition="#fr">Pfeifenthon,</hi> auch <hi rendition="#fr">unaͤchte Porzel-<lb/> laͤnerde</hi> genannt, dienet unaͤchtes<lb/> Porzellan, oder Tabackspfeifen zu<lb/> machen; fuͤhlt ſich fein und ſanft<lb/> an; und laͤßt im Waſſer aufgeweicht,<lb/> ſich wohl arbeiten. Er zieht und<lb/> ſauget die Fettigkeit in ſich, und er-<lb/> bleicht im Feuer; wird aber nicht<lb/> gaͤnzlich zu Glaſe, ſondern nur gla-<lb/> ſirt. Man findet <hi rendition="#fr">graulichten Pfei-<lb/> fenthon,</hi> der ſchlechter iſt, und<lb/> nicht gutes Porzellaͤn giebt; und<lb/><hi rendition="#fr">weißen Pfeifenthon,</hi> dergleichen<lb/> war die ſamiſche Erde, davon man<lb/><cb n="158"/> <fw place="top" type="header">Thon</fw><lb/> vor dieſem viele Gefaͤße machte.<lb/> Unter allen dieſen Arten von Tho-<lb/> nen ſind die weißen allemal die rein-<lb/> ſten: je weißer ſie ſind, je beſſer<lb/> ſind ſie. Wenn die Thone zu der<lb/> Abſicht, wozu man ſie gebrauchen<lb/> will, zu fett oder zu mager ſind: ſo<lb/> muß man ſie in jenem Falle mit<lb/> Sande ꝛc. in dieſem aber mit fet-<lb/> terem Thone vermiſchen. Zu den<lb/> Thonarten gehoͤren auch die <hi rendition="#fr">Bolus,</hi><lb/> die, wenn ſie geſchlemmet, und in<lb/> Kuͤgelchen oder Stangen geformt,<lb/> und mit einem Siegel gezeichnet<lb/> ſind, <hi rendition="#fr">Siegelerde</hi> heißen, ſiehe <hi rendition="#fr">Bo-<lb/> lus,</hi> und <hi rendition="#fr">Siegelerde;</hi> ingleichen<lb/> den <hi rendition="#fr">Trippelthon,</hi> von dem in dem<lb/> Artikel <hi rendition="#fr">Trippel</hi> ein mehrers. Die<lb/> groben Thonarten werden insge-<lb/> mein <hi rendition="#fr">Leimen</hi> genennet; und bey<lb/> den Bergleuten heißen die tief in<lb/> der Erde liegenden Thonarten, ſo<lb/> ſich bey Mineralien finden, auch<lb/> insgemein gefaͤrbt ſind, <hi rendition="#fr">Letten.</hi><lb/> Thon wird in allen Laͤndern haͤufig<lb/> (2) <hi rendition="#fr">gefunden,</hi> abſonderlich aber<lb/> wird bey Waldenburg ſchoͤner Thon<lb/> gegraben, der vortrefflich hartes<lb/> Gefaͤß giebt, das ſeines Ruhms we-<lb/> gen in ganz Europa verfuͤhret wird.<lb/> Uebrigens iſt der (3) <hi rendition="#fr">Gebrauch</hi> des<lb/> Thons der menſchlichen Geſellſchaft<lb/> faſt unentbehrlich. Aus dem gro-<lb/> ben eiſenſchuͤßigen Thone machet<lb/> man Ziegelſteine und Dachziegel.<lb/> Der gemeine Leimen wird zum Mau-<lb/> ern und Bekleiden der Waͤnde ꝛc.<lb/> gebrauchet. Zu eben dieſem Ende<lb/> kann auch der blaue Thon dienen,<lb/> daher es auch <hi rendition="#fr">Mauerleimen,</hi> und<lb/> von einigen <hi rendition="#fr">Seeleim</hi> genennet wird.<lb/> Mehrentheils aber wird derſelbe<lb/> nebſt dem Wuͤrfelthone, oder Speck-<lb/> thone, von den Toͤpfern gebrauchet,<lb/> um allerley Gefaͤße und Geſchirre<lb/> daraus zu machen, weswegen auch<lb/> beyde Gattungen insbeſondere <hi rendition="#fr">Toͤ-<lb/> pferthon</hi> genennet werden. So<lb/> gar in den ſchlechten Porzellanfa-<lb/> briken und Tabackspfeifenmanufa-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">cturen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[79]/0085]
Thon
Thon
Thone giebt es verſchiedene (1) Ar-
ten und Abaͤnderungen, die theils
in Anſehung ihrer Farbe, theils in
Anſehung ihrer Feſtigkeit, theils in
Anſehung ihres Verhaltens im Feu-
er, theils in Anſehung ihrer Feine,
und theils in Anſehung ihres Ge-
brauchs, ſehr von einander unter-
ſchieden ſind. Man hat naͤmlich,
in Anſehung der (a) Farbe, weiße,
graue, gelbe, rothe, fleiſchfarbene,
braune, blaue, gruͤnlichte und
ſchwaͤrzlichte Thone; ferner in Anſe-
hung der (b) Feſtigkeit, Wuͤrfel-
thon, oder Speckthon, Schiefer-
oder Walkerthon, loſen Thon,
Steinthon ꝛc. Manche Thone wer-
den, was ihr (c) Verhaͤltniß im
Feuer betrifft, im Feuer roth, wel-
ches von dem ihnen beygemengten
eiſenſchuͤßigen Weſen herruͤhret;
da hingegen andere im Feuer ihre
Farbe nicht veraͤndern: Einige ver-
glaſen ſich leicht im Feuer; andere
hingegen widerſtehen demſelben. Es
giebt Thone, die ſich im Feuer ſo
hart brennen, daß ſie am Stahle
Feuer ſchlagen; welches hingegen
andere nicht thun. Man hat, in
Anſehung der (d) Feine, groben
und feinen Thon; ingleichen, in An-
ſehung des (e) Gebrauchs, Pfeifen-
thon, und den ſchon oben erwaͤhn-
ten Walkerthon. Von dem Wal-
kerthone, oder der Walkererde, ſiehe
den Artikel: Walkererde. Der
Pfeifenthon, auch unaͤchte Porzel-
laͤnerde genannt, dienet unaͤchtes
Porzellan, oder Tabackspfeifen zu
machen; fuͤhlt ſich fein und ſanft
an; und laͤßt im Waſſer aufgeweicht,
ſich wohl arbeiten. Er zieht und
ſauget die Fettigkeit in ſich, und er-
bleicht im Feuer; wird aber nicht
gaͤnzlich zu Glaſe, ſondern nur gla-
ſirt. Man findet graulichten Pfei-
fenthon, der ſchlechter iſt, und
nicht gutes Porzellaͤn giebt; und
weißen Pfeifenthon, dergleichen
war die ſamiſche Erde, davon man
vor dieſem viele Gefaͤße machte.
Unter allen dieſen Arten von Tho-
nen ſind die weißen allemal die rein-
ſten: je weißer ſie ſind, je beſſer
ſind ſie. Wenn die Thone zu der
Abſicht, wozu man ſie gebrauchen
will, zu fett oder zu mager ſind: ſo
muß man ſie in jenem Falle mit
Sande ꝛc. in dieſem aber mit fet-
terem Thone vermiſchen. Zu den
Thonarten gehoͤren auch die Bolus,
die, wenn ſie geſchlemmet, und in
Kuͤgelchen oder Stangen geformt,
und mit einem Siegel gezeichnet
ſind, Siegelerde heißen, ſiehe Bo-
lus, und Siegelerde; ingleichen
den Trippelthon, von dem in dem
Artikel Trippel ein mehrers. Die
groben Thonarten werden insge-
mein Leimen genennet; und bey
den Bergleuten heißen die tief in
der Erde liegenden Thonarten, ſo
ſich bey Mineralien finden, auch
insgemein gefaͤrbt ſind, Letten.
Thon wird in allen Laͤndern haͤufig
(2) gefunden, abſonderlich aber
wird bey Waldenburg ſchoͤner Thon
gegraben, der vortrefflich hartes
Gefaͤß giebt, das ſeines Ruhms we-
gen in ganz Europa verfuͤhret wird.
Uebrigens iſt der (3) Gebrauch des
Thons der menſchlichen Geſellſchaft
faſt unentbehrlich. Aus dem gro-
ben eiſenſchuͤßigen Thone machet
man Ziegelſteine und Dachziegel.
Der gemeine Leimen wird zum Mau-
ern und Bekleiden der Waͤnde ꝛc.
gebrauchet. Zu eben dieſem Ende
kann auch der blaue Thon dienen,
daher es auch Mauerleimen, und
von einigen Seeleim genennet wird.
Mehrentheils aber wird derſelbe
nebſt dem Wuͤrfelthone, oder Speck-
thone, von den Toͤpfern gebrauchet,
um allerley Gefaͤße und Geſchirre
daraus zu machen, weswegen auch
beyde Gattungen insbeſondere Toͤ-
pferthon genennet werden. So
gar in den ſchlechten Porzellanfa-
briken und Tabackspfeifenmanufa-
cturen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |