protestiret, und der Protest allein abgeschicket, der Wechsel aber bis zur Verfallzeit an dem zur Zahlung bestimmten Orte behal- ten worden; oder ob der Protest (b) wegen nicht geschehener Be- zahlung leviret worden, und nebst dem Wechsel zurück kömmt, (§. 423.). Jm ersten Falle begehret der Remittent von dem Traßirer Bestellung genüglicher Caution, daß, wenn der Wechsel nach der Verfallzeit mit dem andern Proteste zurück kömmt, der Remittent wegen Capitals, Jnteressen, Agio, Un- kosten, Provision, Porto und Schäden, Sicherheit habe. Die- se Caution ist der Traßirer durch Bürgen oder Pfand, und al- so viel eher durch Deposition der Summe, worüber der Wech- sel ausgestellet worden, zu leisten schuldig. Jn dem zweyten Falle ist der Remittent berechtiget, Capital, Jnteresse etc. nach einer dießfalls aufgesetzten Specification, und gegen Präsenti- rung des zurück erhaltenen Wechsels samt dem Notariatspro- teste, wieder zu fordern. Solche Specification wird die Re- Retourrech- nung.tourrechnung genennet.
§. 425.
10) Wieder- erstattung der Valuta und Unko- sten von Seiten des Traßirers.
Alles dieses muß der (10) Traßirer augenblicklich dem Re- mittenten wieder bezahlen, wenn er nicht von dem Richter nach Wechselrechte dazu gezwungen, oder vor bankerott erkläret wer- den will.
§. 426.
Aus dem, was wir bisher von den Hauptpersonen beym Nebenper- sonen bey der Wech- selhandlung: 1) Wechsel- mäckler.Wechselhandel (§. 397.) und ihren Beschäfftigungen vorgebracht haben, erhellet, daß an dem Wechselgeschäffte auch noch zwey Nebenpersonen Theil nehmen, nämlich Wechselmäckler und Notarien. 1) Wechselmäckler, oder Wechselsensale sind die- jenigen Mäckler, welche sich nur bloß allein auf Schließung der Wechsel, sonderlich der traßirten (§. 403.) ingleichen andere dergleichen Geldnegotien, als Darlehne gegen eigene Wechsel, Obligationen etc. legen; wofür sie ein gewisses pro Cent zum Mäcklerlohne, oder Courtage bekommen, siehe von den Mäck- 2) Wechsel- notarien.lern überhaupt das 6te Capitel des 2 Theils. 2) Notarien werden in dem Falle gebraucht, wenn ein Wechsel protestiret (§. 421.) oder notiret (§. 422.) werden soll; daher man in eini- gen Handelsstädten, als zu Frankfurt am Mayn, und zu Bo- tzen, besondere sogenannte Wechselnotarien hat, die zu den Wechselgeschäfften ausdrücklich bestellet sind, und über die pro- testirten Wechselbriefe ein besonderes Protocoll halten, auch das- selbige vor allen Negotianten offen liegen lassen müssen, damit ein jeder, was vor Briefe protestiret werden, gleich finden, und seinen Nächsten vor Schimpf und Schaden warnen und verwahren kann. Ein dergleichen Protocoll wird das Protest- Protestbuch.buch genennet.
§. 427.
Protocolli- rung der Wechsel.
Ueberhaupt ist eine jede Person, welche mit Wechseln zu thun hat, davon Profeßion machet, oder davon Rede und Ant- wort geben muß, schuldig; alles fleißig aufzuschreiben und zu Buche zu stellen, in so weit nämlich ihn diese Partey angeht:
und
1 Th. 18 Cap. Von der Wechſelhandlung
proteſtiret, und der Proteſt allein abgeſchicket, der Wechſel aber bis zur Verfallzeit an dem zur Zahlung beſtimmten Orte behal- ten worden; oder ob der Proteſt (b) wegen nicht geſchehener Be- zahlung leviret worden, und nebſt dem Wechſel zuruͤck koͤmmt, (§. 423.). Jm erſten Falle begehret der Remittent von dem Traßirer Beſtellung genuͤglicher Caution, daß, wenn der Wechſel nach der Verfallzeit mit dem andern Proteſte zuruͤck koͤmmt, der Remittent wegen Capitals, Jntereſſen, Agio, Un- koſten, Proviſion, Porto und Schaͤden, Sicherheit habe. Die- ſe Caution iſt der Traßirer durch Buͤrgen oder Pfand, und al- ſo viel eher durch Depoſition der Summe, woruͤber der Wech- ſel ausgeſtellet worden, zu leiſten ſchuldig. Jn dem zweyten Falle iſt der Remittent berechtiget, Capital, Jntereſſe ꝛc. nach einer dießfalls aufgeſetzten Specification, und gegen Praͤſenti- rung des zuruͤck erhaltenen Wechſels ſamt dem Notariatspro- teſte, wieder zu fordern. Solche Specification wird die Re- Retourrech- nung.tourrechnung genennet.
§. 425.
10) Wieder- erſtattung der Valuta und Unko- ſten von Seiten des Traßirers.
Alles dieſes muß der (10) Traßirer augenblicklich dem Re- mittenten wieder bezahlen, wenn er nicht von dem Richter nach Wechſelrechte dazu gezwungen, oder vor bankerott erklaͤret wer- den will.
§. 426.
Aus dem, was wir bisher von den Hauptperſonen beym Nebenper- ſonen bey der Wech- ſelhandlung: 1) Wechſel- maͤckler.Wechſelhandel (§. 397.) und ihren Beſchaͤfftigungen vorgebracht haben, erhellet, daß an dem Wechſelgeſchaͤffte auch noch zwey Nebenperſonen Theil nehmen, naͤmlich Wechſelmaͤckler und Notarien. 1) Wechſelmaͤckler, oder Wechſelſenſale ſind die- jenigen Maͤckler, welche ſich nur bloß allein auf Schließung der Wechſel, ſonderlich der traßirten (§. 403.) ingleichen andere dergleichen Geldnegotien, als Darlehne gegen eigene Wechſel, Obligationen ꝛc. legen; wofuͤr ſie ein gewiſſes pro Cent zum Maͤcklerlohne, oder Courtage bekommen, ſiehe von den Maͤck- 2) Wechſel- notarien.lern uͤberhaupt das 6te Capitel des 2 Theils. 2) Notarien werden in dem Falle gebraucht, wenn ein Wechſel proteſtiret (§. 421.) oder notiret (§. 422.) werden ſoll; daher man in eini- gen Handelsſtaͤdten, als zu Frankfurt am Mayn, und zu Bo- tzen, beſondere ſogenannte Wechſelnotarien hat, die zu den Wechſelgeſchaͤfften ausdruͤcklich beſtellet ſind, und uͤber die pro- teſtirten Wechſelbriefe ein beſonderes Protocoll halten, auch daſ- ſelbige vor allen Negotianten offen liegen laſſen muͤſſen, damit ein jeder, was vor Briefe proteſtiret werden, gleich finden, und ſeinen Naͤchſten vor Schimpf und Schaden warnen und verwahren kann. Ein dergleichen Protocoll wird das Proteſt- Proteſtbuch.buch genennet.
§. 427.
Protocolli- rung der Wechſel.
Ueberhaupt iſt eine jede Perſon, welche mit Wechſeln zu thun hat, davon Profeßion machet, oder davon Rede und Ant- wort geben muß, ſchuldig; alles fleißig aufzuſchreiben und zu Buche zu ſtellen, in ſo weit naͤmlich ihn dieſe Partey angeht:
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1 Th. 18 Cap. Von der Wechſelhandlung
proteſtiret, und der Proteſt allein abgeſchicket, der Wechſel aber
bis zur Verfallzeit an dem zur Zahlung beſtimmten Orte behal-
ten worden; oder ob der Proteſt (b) wegen nicht geſchehener Be-
zahlung leviret worden, und nebſt dem Wechſel zuruͤck koͤmmt,
(§. 423.). Jm erſten Falle begehret der Remittent von dem
Traßirer Beſtellung genuͤglicher Caution, daß, wenn der
Wechſel nach der Verfallzeit mit dem andern Proteſte zuruͤck
koͤmmt, der Remittent wegen Capitals, Jntereſſen, Agio, Un-
koſten, Proviſion, Porto und Schaͤden, Sicherheit habe. Die-
ſe Caution iſt der Traßirer durch Buͤrgen oder Pfand, und al-
ſo viel eher durch Depoſition der Summe, woruͤber der Wech-
ſel ausgeſtellet worden, zu leiſten ſchuldig. Jn dem zweyten
Falle iſt der Remittent berechtiget, Capital, Jntereſſe ꝛc. nach
einer dießfalls aufgeſetzten Specification, und gegen Praͤſenti-
rung des zuruͤck erhaltenen Wechſels ſamt dem Notariatspro-
teſte, wieder zu fordern. Solche Specification wird die Re-
tourrechnung genennet.
Retourrech-
nung.
§. 425.
Alles dieſes muß der (10) Traßirer augenblicklich dem Re-
mittenten wieder bezahlen, wenn er nicht von dem Richter nach
Wechſelrechte dazu gezwungen, oder vor bankerott erklaͤret wer-
den will.
§. 426.
Aus dem, was wir bisher von den Hauptperſonen beym
Wechſelhandel (§. 397.) und ihren Beſchaͤfftigungen vorgebracht
haben, erhellet, daß an dem Wechſelgeſchaͤffte auch noch zwey
Nebenperſonen Theil nehmen, naͤmlich Wechſelmaͤckler und
Notarien. 1) Wechſelmaͤckler, oder Wechſelſenſale ſind die-
jenigen Maͤckler, welche ſich nur bloß allein auf Schließung der
Wechſel, ſonderlich der traßirten (§. 403.) ingleichen andere
dergleichen Geldnegotien, als Darlehne gegen eigene Wechſel,
Obligationen ꝛc. legen; wofuͤr ſie ein gewiſſes pro Cent zum
Maͤcklerlohne, oder Courtage bekommen, ſiehe von den Maͤck-
lern uͤberhaupt das 6te Capitel des 2 Theils. 2) Notarien
werden in dem Falle gebraucht, wenn ein Wechſel proteſtiret
(§. 421.) oder notiret (§. 422.) werden ſoll; daher man in eini-
gen Handelsſtaͤdten, als zu Frankfurt am Mayn, und zu Bo-
tzen, beſondere ſogenannte Wechſelnotarien hat, die zu den
Wechſelgeſchaͤfften ausdruͤcklich beſtellet ſind, und uͤber die pro-
teſtirten Wechſelbriefe ein beſonderes Protocoll halten, auch daſ-
ſelbige vor allen Negotianten offen liegen laſſen muͤſſen, damit
ein jeder, was vor Briefe proteſtiret werden, gleich finden,
und ſeinen Naͤchſten vor Schimpf und Schaden warnen und
verwahren kann. Ein dergleichen Protocoll wird das Proteſt-
buch genennet.
Nebenper-
ſonen bey
der Wech-
ſelhandlung:
1) Wechſel-
maͤckler.
2) Wechſel-
notarien.
Proteſtbuch.
§. 427.
Ueberhaupt iſt eine jede Perſon, welche mit Wechſeln zu
thun hat, davon Profeßion machet, oder davon Rede und Ant-
wort geben muß, ſchuldig; alles fleißig aufzuſchreiben und zu
Buche zu ſtellen, in ſo weit naͤmlich ihn dieſe Partey angeht:
und
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/818>, abgerufen am 23.12.2024.
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