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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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im vorzüglichen Verstande.
(1) überhaupt davon zu reden, eigentlich Zug um Zug geschehen,1) überhaupt
weil Geld und Wechselbrief zusammen gehören. Da es sich aber
zuweilen zuträgt, daß der Remittent die Valuta oder das Geld
an der Stelle des Wechselcontracts nicht sogleich erleget; so ent-
steht die Frage: ob und welcher von beyden Wechselschließen-
den (2) insonderheit den Anfang machen solle? Ordentlicher2) von Sei-
ten des Re-
mittentens,

Weise muß derjenige, welcher den Wechselhandel angefangen,
das ist, der den Wechsel, um das Geld an den dritten Ort über-
machen zu können, gesuchet, so der Remittent ist (§. 397), den
Anfang mit wirklicher Lieferung der Valuta machen. Jedoch
hat diese Regel ihren Abfall, wenn ein anders zwischen beyden
schließenden Theilen ist verabredet worden (§. 406). Da es aber
gleichwol unter Kauf- und Handelsleuten gebräuchlich ist, den
Wechselbrief, wenn auch keine solche Verabredung vorhergegan-
gen, vor Empfang der Valuta auf Kaufmannswort oder| Pa-
role auszuhändigen, und dem Remittenten, wie es jeden Orts
gebräuchlich, etliche Tage zur Bezahlung der Valuta nachzu-
sehen: so kann und darf dieserwegen dennoch solches Nachsehen,
dem Traßirer zu Schaden, nicht also ausgeleget werden, als
ob er creditiret hätte, weil selbiger den Brief in keiner andern
Meynung, sondern in der gewissen Hoffnung weggegeben, daß
er die Valuta in gewöhnlicher und verglichener Zeit empfangen
werde. Jn Ansehung des Traßirers beruhet die Erfüllung des3) von Sei-
ten des
Traßirers:

geschlossenen Wechselhandels darauf, daß er (a) nunmehro den
Wechsel ein- oder mehrfach, nachdem es verabredet worden
(§. 404.), schreibt, und dem Remittenten aushändiget. Jna) Ausliefe-
rung des
Wechsels,

dem Falle, wenn sich der Traßirer besorget, daß von dem Tras-
saten die Acceptation und Zahlung seines verhandelten Wechsels
ordinirter Maaßen nicht erfolgen möchte (sonst aber nicht); so
(b) heftet oder stecket er an den Wechsel ein kleines Billetb) Neben-
addresse,

oder Zeddelgen, darinnen der Jnhaber des Wechsels ange-
wiesen wird, wo er sich bey ermangelnder Acceptation oder
Zahlung dießfalls mit sothanem Wechselbriefe weiter melden solle.
Ein solches Billet oder Zeddelgen wird eine Addresse oder viel-
mehr Nebenaddresse genennet, und ist dessen Jnhalt dieser:
"Jm Mangel verhoffender Richtigkeit dieses ist, sich bey N. N.
"in N. anzumelden, oder: Jn Ermangelung der Acceptation
"und Zahlung ist sich bey N. N. in N. zu melden." Dieses
geschieht deswegen, weil ein Traßirer auf alle Art und Weise
sich bemühet, daß sein Wechsel honoriret werde. Und hat sol-
che Nebenaddresse die Wirkung, daß der Jnhaber mit dem
Wechsel, welchen er aber bey ermangelnder Acceptation und
Zahlung vorher gehörig protestiren lassen muß, an dem in der
Addresse benannten Orte sich melden, und die Zahlung erwar-
ten muß. Hat nun der Traßirer den Wechsel entweder mit oder
ohne Nebenaddresse dem Remittenten übergeben, so berichtet er,
der Traßirer, (c) in einem Briefe dem Trassaten, theils daß erc) Adviso-
brief,

auf ihn einen Wechsel gezogen, theils woher sich derselbe der
Wiederbezahlung halber erholen könne . Ein solcher Brief
heißt ein Advisobrief, oder Advisbrief, und wird seiner auch

in
(N) 5

im vorzuͤglichen Verſtande.
(1) uͤberhaupt davon zu reden, eigentlich Zug um Zug geſchehen,1) uͤberhaupt
weil Geld und Wechſelbrief zuſammen gehoͤren. Da es ſich aber
zuweilen zutraͤgt, daß der Remittent die Valuta oder das Geld
an der Stelle des Wechſelcontracts nicht ſogleich erleget; ſo ent-
ſteht die Frage: ob und welcher von beyden Wechſelſchließen-
den (2) inſonderheit den Anfang machen ſolle? Ordentlicher2) von Sei-
ten des Re-
mittentens,

Weiſe muß derjenige, welcher den Wechſelhandel angefangen,
das iſt, der den Wechſel, um das Geld an den dritten Ort uͤber-
machen zu koͤnnen, geſuchet, ſo der Remittent iſt (§. 397), den
Anfang mit wirklicher Lieferung der Valuta machen. Jedoch
hat dieſe Regel ihren Abfall, wenn ein anders zwiſchen beyden
ſchließenden Theilen iſt verabredet worden (§. 406). Da es aber
gleichwol unter Kauf- und Handelsleuten gebraͤuchlich iſt, den
Wechſelbrief, wenn auch keine ſolche Verabredung vorhergegan-
gen, vor Empfang der Valuta auf Kaufmannswort oder| Pa-
role auszuhaͤndigen, und dem Remittenten, wie es jeden Orts
gebraͤuchlich, etliche Tage zur Bezahlung der Valuta nachzu-
ſehen: ſo kann und darf dieſerwegen dennoch ſolches Nachſehen,
dem Traßirer zu Schaden, nicht alſo ausgeleget werden, als
ob er creditiret haͤtte, weil ſelbiger den Brief in keiner andern
Meynung, ſondern in der gewiſſen Hoffnung weggegeben, daß
er die Valuta in gewoͤhnlicher und verglichener Zeit empfangen
werde. Jn Anſehung des Traßirers beruhet die Erfuͤllung des3) von Sei-
ten des
Traßirers:

geſchloſſenen Wechſelhandels darauf, daß er (a) nunmehro den
Wechſel ein- oder mehrfach, nachdem es verabredet worden
(§. 404.), ſchreibt, und dem Remittenten aushaͤndiget. Jna) Ausliefe-
rung des
Wechſels,

dem Falle, wenn ſich der Traßirer beſorget, daß von dem Traſ-
ſaten die Acceptation und Zahlung ſeines verhandelten Wechſels
ordinirter Maaßen nicht erfolgen moͤchte (ſonſt aber nicht); ſo
(b) heftet oder ſtecket er an den Wechſel ein kleines Billetb) Neben-
addreſſe,

oder Zeddelgen, darinnen der Jnhaber des Wechſels ange-
wieſen wird, wo er ſich bey ermangelnder Acceptation oder
Zahlung dießfalls mit ſothanem Wechſelbriefe weiter melden ſolle.
Ein ſolches Billet oder Zeddelgen wird eine Addreſſe oder viel-
mehr Nebenaddreſſe genennet, und iſt deſſen Jnhalt dieſer:
„Jm Mangel verhoffender Richtigkeit dieſes iſt, ſich bey N. N.
„in N. anzumelden, oder: Jn Ermangelung der Acceptation
„und Zahlung iſt ſich bey N. N. in N. zu melden.‟ Dieſes
geſchieht deswegen, weil ein Traßirer auf alle Art und Weiſe
ſich bemuͤhet, daß ſein Wechſel honoriret werde. Und hat ſol-
che Nebenaddreſſe die Wirkung, daß der Jnhaber mit dem
Wechſel, welchen er aber bey ermangelnder Acceptation und
Zahlung vorher gehoͤrig proteſtiren laſſen muß, an dem in der
Addreſſe benannten Orte ſich melden, und die Zahlung erwar-
ten muß. Hat nun der Traßirer den Wechſel entweder mit oder
ohne Nebenaddreſſe dem Remittenten uͤbergeben, ſo berichtet er,
der Traßirer, (c) in einem Briefe dem Traſſaten, theils daß erc) Adviſo-
brief,

auf ihn einen Wechſel gezogen, theils woher ſich derſelbe der
Wiederbezahlung halber erholen koͤnne . Ein ſolcher Brief
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[201/0805] im vorzuͤglichen Verſtande. (1) uͤberhaupt davon zu reden, eigentlich Zug um Zug geſchehen, weil Geld und Wechſelbrief zuſammen gehoͤren. Da es ſich aber zuweilen zutraͤgt, daß der Remittent die Valuta oder das Geld an der Stelle des Wechſelcontracts nicht ſogleich erleget; ſo ent- ſteht die Frage: ob und welcher von beyden Wechſelſchließen- den (2) inſonderheit den Anfang machen ſolle? Ordentlicher Weiſe muß derjenige, welcher den Wechſelhandel angefangen, das iſt, der den Wechſel, um das Geld an den dritten Ort uͤber- machen zu koͤnnen, geſuchet, ſo der Remittent iſt (§. 397), den Anfang mit wirklicher Lieferung der Valuta machen. Jedoch hat dieſe Regel ihren Abfall, wenn ein anders zwiſchen beyden ſchließenden Theilen iſt verabredet worden (§. 406). Da es aber gleichwol unter Kauf- und Handelsleuten gebraͤuchlich iſt, den Wechſelbrief, wenn auch keine ſolche Verabredung vorhergegan- gen, vor Empfang der Valuta auf Kaufmannswort oder| Pa- role auszuhaͤndigen, und dem Remittenten, wie es jeden Orts gebraͤuchlich, etliche Tage zur Bezahlung der Valuta nachzu- ſehen: ſo kann und darf dieſerwegen dennoch ſolches Nachſehen, dem Traßirer zu Schaden, nicht alſo ausgeleget werden, als ob er creditiret haͤtte, weil ſelbiger den Brief in keiner andern Meynung, ſondern in der gewiſſen Hoffnung weggegeben, daß er die Valuta in gewoͤhnlicher und verglichener Zeit empfangen werde. Jn Anſehung des Traßirers beruhet die Erfuͤllung des geſchloſſenen Wechſelhandels darauf, daß er (a) nunmehro den Wechſel ein- oder mehrfach, nachdem es verabredet worden (§. 404.), ſchreibt, und dem Remittenten aushaͤndiget. Jn dem Falle, wenn ſich der Traßirer beſorget, daß von dem Traſ- ſaten die Acceptation und Zahlung ſeines verhandelten Wechſels ordinirter Maaßen nicht erfolgen moͤchte (ſonſt aber nicht); ſo (b) heftet oder ſtecket er an den Wechſel ein kleines Billet oder Zeddelgen, darinnen der Jnhaber des Wechſels ange- wieſen wird, wo er ſich bey ermangelnder Acceptation oder Zahlung dießfalls mit ſothanem Wechſelbriefe weiter melden ſolle. Ein ſolches Billet oder Zeddelgen wird eine Addreſſe oder viel- mehr Nebenaddreſſe genennet, und iſt deſſen Jnhalt dieſer: „Jm Mangel verhoffender Richtigkeit dieſes iſt, ſich bey N. N. „in N. anzumelden, oder: Jn Ermangelung der Acceptation „und Zahlung iſt ſich bey N. N. in N. zu melden.‟ Dieſes geſchieht deswegen, weil ein Traßirer auf alle Art und Weiſe ſich bemuͤhet, daß ſein Wechſel honoriret werde. Und hat ſol- che Nebenaddreſſe die Wirkung, daß der Jnhaber mit dem Wechſel, welchen er aber bey ermangelnder Acceptation und Zahlung vorher gehoͤrig proteſtiren laſſen muß, an dem in der Addreſſe benannten Orte ſich melden, und die Zahlung erwar- ten muß. Hat nun der Traßirer den Wechſel entweder mit oder ohne Nebenaddreſſe dem Remittenten uͤbergeben, ſo berichtet er, der Traßirer, (c) in einem Briefe dem Traſſaten, theils daß er auf ihn einen Wechſel gezogen, theils woher ſich derſelbe der Wiederbezahlung halber erholen koͤnne . Ein ſolcher Brief heißt ein Adviſobrief, oder Advisbrief, und wird ſeiner auch in 1) uͤberhaupt 2) von Sei- ten des Re- mittentens, 3) von Sei- ten des Traßirers: a) Ausliefe- rung des Wechſels, b) Neben- addreſſe, c) Adviſo- brief, (N) 5

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/805>, abgerufen am 21.11.2024.