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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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der Waage, Zahl und Nummer.
welche dazu dienen, die Schiffsanker daran zu befestigen. Von
der Klafter kommen wir auf (4) den Schuh, oder Fuß, wel-d) Schuh
oder Fuß.

cher in den geometrischen und in den gemeinen eingetheilet
wird, die beyde wiederum eine gewisse Anzahl von Zollen haben,
welche, so zu reden, die Einheiten sind, aus denen der Schuh
besteht, gleichwie dieser, (der Schuh) wiederum die Einheit
verschiedener anderer Maaße, als der Elle, der Klafter, der
Ruthe und Meile ist. Der (a) geometrische Schuh, dessen
sich insonderheit die Erd- und Feldmesser bedienen, wird, zu
besserer Bequemlichkeit im Rechnen, in 10 Zolle getheilet, und
10 solcher Schuhe machen eine geometrische Ruthe. Der (b)
gemeine Schuh hingegen wird allemal in 12 Zolle eingetheilet;
es haben aber diese Zolle so wenig als die gemeinen Schuhe, al-
ler Orten einerley Länge. Was nun (5) den Zoll oder Daume) Zoll oder
Daum.

betrifft, so ist selbiger demnach der zwölfte Theil eines gemei-
nen und der 10 Theil eines geometrischen Schuhes. Er wird
wiederum in zwölf Breiten eines Gerstenkorns, oder in zwölf
Linien eingetheilet. Und dieses (6) Gerstenkorn, oder diese Li-f) Gersten-
korn oder Li-
nie.

nie ist unter allen Längenmaaßen das kleinste.

§. 66.

Anlangend die verschiedenen Gattungen des Jnhalts-oder2) Jnhalts-
maaßes,

Mengenmaaßes, womit theils trockene, theils flüßige, theils
trockene und flüßige Sachen pflegen gemessen zu werden (§. 61):
so gehören zu den Jnhaltsmaaßen, und zwar (1) trockenera) trockener
Sachen,

Sachen, die Last, der Wispel, der Malter, der Scheffel, das
Vierthel, die Metze, und alle übrige, die wir oben (§. 62.) un-
ter die Gattungen des Getreidemaaßes gezählet haben, immas-
sen kein Maaß zu trockenen Sachen ist, womit nicht auch Ge-
treide gemessen werden sollte; obwol nicht alle Gattungen des
Getreidemaaßes auch zu andern trockenen Sachen gebrauchet
werden. Hingegen werden zu den Jnhaltsmaaßen (2) flüßi-b) flüßiget
Sachen.

ger Sachen gerechnet: a) alle Gattungen des Weinmaaßes
(§. 63.), und dann ferner b) das Faß, so insonderheit als ein
Biermaaß anzusehen ist; c) der Anker, zu Amsterdam; d) der
Stekan, in Holland, so insonderheit zu Messung des Oeles ge-
brauchet, und zu Amsterdam Stekaimen genennet wird; e) der
Mingel, ebenfalls in Holland; f) der Pot, in Frankreich;
g) die Pinte, in Fraukreich und England; h) die Velte, in et-
lichen Städten und Provinzen Frankreichs; i) das Stübgen,
oder Stübchen, an verschiedenen Orten Deutschlandes, vor-
nehmlich in Niedersachsen; k) die Stoop, in den Niederlanden.
Endlich sind uns noch die Jnhaltsmaaße (3) trockener undc) trockener
und flüßiger
Sachen.

flüßiger Sachen übrig; und diese sind: die Pipe, in Frank-
reich, Spanien, Jtalien etc. der Gallon, in Großbritannien,
und in einigen Provinzen Frankreichs; das Vierthel, in Deutsch-
land; die Tonne in Deutschland, Polen etc. die Kanne, in
Deutschland; das Nösel, oder Nössel, gleichfalls in Deutsch-
land, sonderlich in Sachsen. Eben dieses Nösel heißt anders-
wo ein Seidel, oder Seidlein; und am Rheine, in der Schweiz,

etc.

der Waage, Zahl und Nummer.
welche dazu dienen, die Schiffsanker daran zu befeſtigen. Von
der Klafter kommen wir auf (4) den Schuh, oder Fuß, wel-d) Schuh
oder Fuß.

cher in den geometriſchen und in den gemeinen eingetheilet
wird, die beyde wiederum eine gewiſſe Anzahl von Zollen haben,
welche, ſo zu reden, die Einheiten ſind, aus denen der Schuh
beſteht, gleichwie dieſer, (der Schuh) wiederum die Einheit
verſchiedener anderer Maaße, als der Elle, der Klafter, der
Ruthe und Meile iſt. Der (a) geometriſche Schuh, deſſen
ſich inſonderheit die Erd- und Feldmeſſer bedienen, wird, zu
beſſerer Bequemlichkeit im Rechnen, in 10 Zolle getheilet, und
10 ſolcher Schuhe machen eine geometriſche Ruthe. Der (b)
gemeine Schuh hingegen wird allemal in 12 Zolle eingetheilet;
es haben aber dieſe Zolle ſo wenig als die gemeinen Schuhe, al-
ler Orten einerley Laͤnge. Was nun (5) den Zoll oder Daume) Zoll oder
Daum.

betrifft, ſo iſt ſelbiger demnach der zwoͤlfte Theil eines gemei-
nen und der 10 Theil eines geometriſchen Schuhes. Er wird
wiederum in zwoͤlf Breiten eines Gerſtenkorns, oder in zwoͤlf
Linien eingetheilet. Und dieſes (6) Gerſtenkorn, oder dieſe Li-f) Gerſten-
korn oder Li-
nie.

nie iſt unter allen Laͤngenmaaßen das kleinſte.

§. 66.

Anlangend die verſchiedenen Gattungen des Jnhalts-oder2) Jnhalts-
maaßes,

Mengenmaaßes, womit theils trockene, theils fluͤßige, theils
trockene und fluͤßige Sachen pflegen gemeſſen zu werden (§. 61):
ſo gehoͤren zu den Jnhaltsmaaßen, und zwar (1) trockenera) trockener
Sachen,

Sachen, die Laſt, der Wiſpel, der Malter, der Scheffel, das
Vierthel, die Metze, und alle uͤbrige, die wir oben (§. 62.) un-
ter die Gattungen des Getreidemaaßes gezaͤhlet haben, immaſ-
ſen kein Maaß zu trockenen Sachen iſt, womit nicht auch Ge-
treide gemeſſen werden ſollte; obwol nicht alle Gattungen des
Getreidemaaßes auch zu andern trockenen Sachen gebrauchet
werden. Hingegen werden zu den Jnhaltsmaaßen (2) fluͤßi-b) fluͤßiget
Sachen.

ger Sachen gerechnet: a) alle Gattungen des Weinmaaßes
(§. 63.), und dann ferner b) das Faß, ſo inſonderheit als ein
Biermaaß anzuſehen iſt; c) der Anker, zu Amſterdam; d) der
Stekan, in Holland, ſo inſonderheit zu Meſſung des Oeles ge-
brauchet, und zu Amſterdam Stekaimen genennet wird; e) der
Mingel, ebenfalls in Holland; f) der Pot, in Frankreich;
g) die Pinte, in Fraukreich und England; h) die Velte, in et-
lichen Staͤdten und Provinzen Frankreichs; i) das Stuͤbgen,
oder Stuͤbchen, an verſchiedenen Orten Deutſchlandes, vor-
nehmlich in Niederſachſen; k) die Stoop, in den Niederlanden.
Endlich ſind uns noch die Jnhaltsmaaße (3) trockener undc) trockener
und fluͤßiger
Sachen.

fluͤßiger Sachen uͤbrig; und dieſe ſind: die Pipe, in Frank-
reich, Spanien, Jtalien ꝛc. der Gallon, in Großbritannien,
und in einigen Provinzen Frankreichs; das Vierthel, in Deutſch-
land; die Tonne in Deutſchland, Polen ꝛc. die Kanne, in
Deutſchland; das Noͤſel, oder Noͤſſel, gleichfalls in Deutſch-
land, ſonderlich in Sachſen. Eben dieſes Noͤſel heißt anders-
wo ein Seidel, oder Seidlein; und am Rheine, in der Schweiz,

ꝛc.
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[59/0663] der Waage, Zahl und Nummer. welche dazu dienen, die Schiffsanker daran zu befeſtigen. Von der Klafter kommen wir auf (4) den Schuh, oder Fuß, wel- cher in den geometriſchen und in den gemeinen eingetheilet wird, die beyde wiederum eine gewiſſe Anzahl von Zollen haben, welche, ſo zu reden, die Einheiten ſind, aus denen der Schuh beſteht, gleichwie dieſer, (der Schuh) wiederum die Einheit verſchiedener anderer Maaße, als der Elle, der Klafter, der Ruthe und Meile iſt. Der (a) geometriſche Schuh, deſſen ſich inſonderheit die Erd- und Feldmeſſer bedienen, wird, zu beſſerer Bequemlichkeit im Rechnen, in 10 Zolle getheilet, und 10 ſolcher Schuhe machen eine geometriſche Ruthe. Der (b) gemeine Schuh hingegen wird allemal in 12 Zolle eingetheilet; es haben aber dieſe Zolle ſo wenig als die gemeinen Schuhe, al- ler Orten einerley Laͤnge. Was nun (5) den Zoll oder Daum betrifft, ſo iſt ſelbiger demnach der zwoͤlfte Theil eines gemei- nen und der 10 Theil eines geometriſchen Schuhes. Er wird wiederum in zwoͤlf Breiten eines Gerſtenkorns, oder in zwoͤlf Linien eingetheilet. Und dieſes (6) Gerſtenkorn, oder dieſe Li- nie iſt unter allen Laͤngenmaaßen das kleinſte. d) Schuh oder Fuß. e) Zoll oder Daum. f) Gerſten- korn oder Li- nie. §. 66. Anlangend die verſchiedenen Gattungen des Jnhalts-oder Mengenmaaßes, womit theils trockene, theils fluͤßige, theils trockene und fluͤßige Sachen pflegen gemeſſen zu werden (§. 61): ſo gehoͤren zu den Jnhaltsmaaßen, und zwar (1) trockener Sachen, die Laſt, der Wiſpel, der Malter, der Scheffel, das Vierthel, die Metze, und alle uͤbrige, die wir oben (§. 62.) un- ter die Gattungen des Getreidemaaßes gezaͤhlet haben, immaſ- ſen kein Maaß zu trockenen Sachen iſt, womit nicht auch Ge- treide gemeſſen werden ſollte; obwol nicht alle Gattungen des Getreidemaaßes auch zu andern trockenen Sachen gebrauchet werden. Hingegen werden zu den Jnhaltsmaaßen (2) fluͤßi- ger Sachen gerechnet: a) alle Gattungen des Weinmaaßes (§. 63.), und dann ferner b) das Faß, ſo inſonderheit als ein Biermaaß anzuſehen iſt; c) der Anker, zu Amſterdam; d) der Stekan, in Holland, ſo inſonderheit zu Meſſung des Oeles ge- brauchet, und zu Amſterdam Stekaimen genennet wird; e) der Mingel, ebenfalls in Holland; f) der Pot, in Frankreich; g) die Pinte, in Fraukreich und England; h) die Velte, in et- lichen Staͤdten und Provinzen Frankreichs; i) das Stuͤbgen, oder Stuͤbchen, an verſchiedenen Orten Deutſchlandes, vor- nehmlich in Niederſachſen; k) die Stoop, in den Niederlanden. Endlich ſind uns noch die Jnhaltsmaaße (3) trockener und fluͤßiger Sachen uͤbrig; und dieſe ſind: die Pipe, in Frank- reich, Spanien, Jtalien ꝛc. der Gallon, in Großbritannien, und in einigen Provinzen Frankreichs; das Vierthel, in Deutſch- land; die Tonne in Deutſchland, Polen ꝛc. die Kanne, in Deutſchland; das Noͤſel, oder Noͤſſel, gleichfalls in Deutſch- land, ſonderlich in Sachſen. Eben dieſes Noͤſel heißt anders- wo ein Seidel, oder Seidlein; und am Rheine, in der Schweiz, ꝛc. 2) Jnhalts- maaßes, a) trockener Sachen, b) fluͤßiget Sachen. c) trockener und fluͤßiger Sachen.

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/663>, abgerufen am 23.11.2024.