Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

und den Münzen überhaupt.
heißt die über ihren bisherigen Werth, auf welchen sie geschla-a) erhöhete
gen worden, angesetzte Münze. Die (b) gefallene Münze istb) gefallene,
die von ihrem bisherigen Werthe, auf den sie geschlagen wor-
den, herunter gesetzte Münze: gleichwie man unter (c) verrin-c) verrin-
gerte.

gerter Münze sowol die verfälschte als gefallene Münze be-
greift. Die Steigerung oder Ringerung der Münzsorten
soll eigentlich von der Obrigkeit herkommen; sie erfolget aber
oftmals auch aus dem Laufe der Zeiten und der Handlung (§. 45.)
welche sich nicht zwingen lassen. Rachdem die Münzen steigen
oder fallen, richtet sich auch der Preiß der Waaren.

§. 52.

Noch theilet man das Geld 5) nach seinem Laufe in ver-5) seinem
Laufe in

rufene und in unverrufene Münze. Die (a) verrufene oder ab-
gesetzte|Münze
heißt entweder nur die gefallene, oder auch die ganza) verrufe-
ne,

und gar verbotene Geld- und Münzsorte; wovon die ganz und gar
verrufene nicht mehr für gangbar gehalten, sondern als Pagament
in die Münze zum Umschmelzen verwiesen wird. (b) Unverrufeneb) unverru-
fene.

Münze ist so viel als die gute gangbare aus gutem Schrote und
Korne geprägte, oder von gerechtem Gehalte und Gewichte
seyende Geld- und Münzsorte.

§. 53.

Hinwiederum hat man von dem Gelde, 6) in Ansehung sei-6) seinem be-
sondern Ge-
brauche in
a) Banco-
geld,

nes besondern Gebrauchs, verschiedene Gattungen. Derglei-
chen sind: (a) Bancogeld, worunter man dasjenige Geld ver-
steht, welches nur in einer öffentlichen Bank, wie etwann zu
Amsterdam und Hamburg, angenommen wird, siehe den 716 §.
(b) Wechselgeld, oder, wie es in den meisten niederländisch-b) Wechsel-
oder Per-
mißgeld,

französischen oder niederlandisch-österreichischen Städten ge-
nennet wird, Permiß- oder Permißionsgeld, worunter man
alles dasjenige Geld insbesondere und vorzüglich begreift, womit
ein Wechselbrief pfleget bezahlet zu werden. Denn an vielen
Orten brauchet man zu Wechseln anderes Geld, als die ordentliche
Münze; es wären denn die Geldsorten, worinn die Zahlung ge-
schehen soll, in dem Wechselbriefe ausdrücklich benennet, in wel-
chen alsdenn ein dergleichen Wechselbrief auch ausgezahlet wer-
den |muß. Uebrigens hat man an einigen Orten in Wechsel-
zahlungen erdichtete Geldsorten, die wirklich nicht vorhanden
sind (§. 37.); und diese werden, im Gegensatze des wirklichen
Wechselgeldes, erdichtetes Wechselgeld genennet, dergleichen sind
z. E. in Frankfurt Wechselthaler etc. . Hieher gehöret auch
die Eintheilung des Geldes in (c) gleiche und ungleiche Gelder.c) gleiche
oder unglei-
che Gelder.

Gleiche Gelder sind die Münzen, welche zween oder mehrere Oer-
ter, die auf einander trassiren, unter sich gemein haben; un-
gleiche Gelder
aber heißen die Münzsorten zweyener Oerter, die
auf einander traßiren, wenn sie solche nicht mit einander gemein
haben. So hat z. E. Hamburg und Amsterdam unter sich un-
gleiche Gelder, indem jenes Mark und Schilling lübisch; das
andere aber holländische Gulden und Stüver hat.

(*) Man
(D) 2

und den Muͤnzen uͤberhaupt.
heißt die uͤber ihren bisherigen Werth, auf welchen ſie geſchla-a) erhoͤhete
gen worden, angeſetzte Muͤnze. Die (b) gefallene Muͤnze iſtb) gefallene,
die von ihrem bisherigen Werthe, auf den ſie geſchlagen wor-
den, herunter geſetzte Muͤnze: gleichwie man unter (c) verrin-c) verrin-
gerte.

gerter Muͤnze ſowol die verfaͤlſchte als gefallene Muͤnze be-
greift. Die Steigerung oder Ringerung der Muͤnzſorten
ſoll eigentlich von der Obrigkeit herkommen; ſie erfolget aber
oftmals auch aus dem Laufe der Zeiten und der Handlung (§. 45.)
welche ſich nicht zwingen laſſen. Rachdem die Muͤnzen ſteigen
oder fallen, richtet ſich auch der Preiß der Waaren.

§. 52.

Noch theilet man das Geld 5) nach ſeinem Laufe in ver-5) ſeinem
Laufe in

rufene und in unverrufene Muͤnze. Die (a) verrufene oder ab-
geſetzte|Muͤnze
heißt entweder nur die gefallene, oder auch die ganza) verrufe-
ne,

und gar verbotene Geld- und Muͤnzſorte; wovon die ganz und gar
verrufene nicht mehr fuͤr gangbar gehalten, ſondern als Pagament
in die Muͤnze zum Umſchmelzen verwieſen wird. (b) Unverrufeneb) unverru-
fene.

Muͤnze iſt ſo viel als die gute gangbare aus gutem Schrote und
Korne gepraͤgte, oder von gerechtem Gehalte und Gewichte
ſeyende Geld- und Muͤnzſorte.

§. 53.

Hinwiederum hat man von dem Gelde, 6) in Anſehung ſei-6) ſeinem be-
ſondern Ge-
brauche in
a) Banco-
geld,

nes beſondern Gebrauchs, verſchiedene Gattungen. Derglei-
chen ſind: (a) Bancogeld, worunter man dasjenige Geld ver-
ſteht, welches nur in einer oͤffentlichen Bank, wie etwann zu
Amſterdam und Hamburg, angenommen wird, ſiehe den 716 §.
(b) Wechſelgeld, oder, wie es in den meiſten niederlaͤndiſch-b) Wechſel-
oder Per-
mißgeld,

franzoͤſiſchen oder niederlandiſch-oͤſterreichiſchen Staͤdten ge-
nennet wird, Permiß- oder Permißionsgeld, worunter man
alles dasjenige Geld insbeſondere und vorzuͤglich begreift, womit
ein Wechſelbrief pfleget bezahlet zu werden. Denn an vielen
Orten brauchet man zu Wechſeln anderes Geld, als die ordentliche
Muͤnze; es waͤren denn die Geldſorten, worinn die Zahlung ge-
ſchehen ſoll, in dem Wechſelbriefe ausdruͤcklich benennet, in wel-
chen alsdenn ein dergleichen Wechſelbrief auch ausgezahlet wer-
den |muß. Uebrigens hat man an einigen Orten in Wechſel-
zahlungen erdichtete Geldſorten, die wirklich nicht vorhanden
ſind (§. 37.); und dieſe werden, im Gegenſatze des wirklichen
Wechſelgeldes, erdichtetes Wechſelgeld genennet, dergleichen ſind
z. E. in Frankfurt Wechſelthaler ꝛc. . Hieher gehoͤret auch
die Eintheilung des Geldes in (c) gleiche und ungleiche Gelder.c) gleiche
oder unglei-
che Gelder.

Gleiche Gelder ſind die Muͤnzen, welche zween oder mehrere Oer-
ter, die auf einander traſſiren, unter ſich gemein haben; un-
gleiche Gelder
aber heißen die Muͤnzſorten zweyener Oerter, die
auf einander traßiren, wenn ſie ſolche nicht mit einander gemein
haben. So hat z. E. Hamburg und Amſterdam unter ſich un-
gleiche Gelder, indem jenes Mark und Schilling luͤbiſch; das
andere aber hollaͤndiſche Gulden und Stuͤver hat.

(*) Man
(D) 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <div n="4">
                    <p><pb facs="#f0655" n="51"/><fw place="top" type="header">und den Mu&#x0364;nzen u&#x0364;berhaupt.</fw><lb/>
heißt die u&#x0364;ber ihren bisherigen Werth, auf welchen &#x017F;ie ge&#x017F;chla-<note place="right"><hi rendition="#aq">a</hi>) erho&#x0364;hete</note><lb/>
gen worden, ange&#x017F;etzte Mu&#x0364;nze. Die (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">gefallene Mu&#x0364;nze</hi> i&#x017F;t<note place="right"><hi rendition="#aq">b</hi>) gefallene,</note><lb/>
die von ihrem bisherigen Werthe, auf den &#x017F;ie ge&#x017F;chlagen wor-<lb/>
den, herunter ge&#x017F;etzte Mu&#x0364;nze: gleichwie man unter (<hi rendition="#aq">c</hi>) <hi rendition="#fr">verrin-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">c</hi>) verrin-<lb/>
gerte.</note><lb/><hi rendition="#fr">gerter Mu&#x0364;nze</hi> &#x017F;owol die verfa&#x0364;l&#x017F;chte als gefallene Mu&#x0364;nze be-<lb/>
greift. Die <hi rendition="#fr">Steigerung</hi> oder <hi rendition="#fr">Ringerung der Mu&#x0364;nz&#x017F;orten</hi><lb/>
&#x017F;oll eigentlich von der Obrigkeit herkommen; &#x017F;ie erfolget aber<lb/>
oftmals auch aus dem Laufe der Zeiten und der Handlung (§. 45.)<lb/>
welche &#x017F;ich nicht zwingen la&#x017F;&#x017F;en. Rachdem die Mu&#x0364;nzen &#x017F;teigen<lb/>
oder fallen, richtet &#x017F;ich auch der Preiß der Waaren.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head>§. 52.</head><lb/>
                    <p>Noch theilet man das Geld 5) nach &#x017F;einem <hi rendition="#fr">Laufe in ver-</hi><note place="right">5) &#x017F;einem<lb/>
Laufe in</note><lb/><hi rendition="#fr">rufene</hi> und <hi rendition="#fr">in unverrufene</hi> Mu&#x0364;nze. Die (<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">verrufene</hi> oder <hi rendition="#fr">ab-<lb/>
ge&#x017F;etzte|Mu&#x0364;nze</hi> heißt entweder nur die gefallene, oder auch die ganz<note place="right"><hi rendition="#aq">a</hi>) verrufe-<lb/>
ne,</note><lb/>
und gar verbotene Geld- und Mu&#x0364;nz&#x017F;orte; wovon die ganz und gar<lb/>
verrufene nicht mehr fu&#x0364;r gangbar gehalten, &#x017F;ondern als Pagament<lb/>
in die Mu&#x0364;nze zum Um&#x017F;chmelzen verwie&#x017F;en wird. (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">Unverrufene</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">b</hi>) unverru-<lb/>
fene.</note><lb/><hi rendition="#fr">Mu&#x0364;nze</hi> i&#x017F;t &#x017F;o viel als die gute gangbare aus gutem Schrote und<lb/>
Korne gepra&#x0364;gte, oder von gerechtem Gehalte und Gewichte<lb/>
&#x017F;eyende Geld- und Mu&#x0364;nz&#x017F;orte.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head>§. 53.</head><lb/>
                    <p>Hinwiederum hat man von dem Gelde, 6) in An&#x017F;ehung &#x017F;ei-<note place="right">6) &#x017F;einem be-<lb/>
&#x017F;ondern Ge-<lb/>
brauche in<lb/><hi rendition="#aq">a</hi>) Banco-<lb/>
geld,</note><lb/>
nes <hi rendition="#fr">be&#x017F;ondern Gebrauchs,</hi> ver&#x017F;chiedene Gattungen. Derglei-<lb/>
chen &#x017F;ind: (<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">Bancogeld,</hi> worunter man dasjenige Geld ver-<lb/>
&#x017F;teht, welches nur in einer o&#x0364;ffentlichen Bank, wie etwann zu<lb/>
Am&#x017F;terdam und Hamburg, angenommen wird, &#x017F;iehe den 716 §.<lb/>
(<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">Wech&#x017F;elgeld,</hi> oder, wie es in den mei&#x017F;ten niederla&#x0364;ndi&#x017F;ch-<note place="right"><hi rendition="#aq">b</hi>) Wech&#x017F;el-<lb/>
oder Per-<lb/>
mißgeld,</note><lb/>
franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen oder niederlandi&#x017F;ch-o&#x0364;&#x017F;terreichi&#x017F;chen Sta&#x0364;dten ge-<lb/>
nennet wird, <hi rendition="#fr">Permiß-</hi> oder <hi rendition="#fr">Permißionsgeld,</hi> worunter man<lb/>
alles dasjenige Geld insbe&#x017F;ondere und vorzu&#x0364;glich begreift, womit<lb/>
ein Wech&#x017F;elbrief pfleget bezahlet zu werden. Denn an vielen<lb/>
Orten brauchet man zu Wech&#x017F;eln anderes Geld, als die ordentliche<lb/>
Mu&#x0364;nze; es wa&#x0364;ren denn die Geld&#x017F;orten, worinn die Zahlung ge-<lb/>
&#x017F;chehen &#x017F;oll, in dem Wech&#x017F;elbriefe ausdru&#x0364;cklich benennet, in wel-<lb/>
chen alsdenn ein dergleichen Wech&#x017F;elbrief auch ausgezahlet wer-<lb/>
den |muß. Uebrigens hat man an einigen Orten in Wech&#x017F;el-<lb/>
zahlungen erdichtete Geld&#x017F;orten, die wirklich nicht vorhanden<lb/>
&#x017F;ind (§. 37.); und die&#x017F;e werden, im Gegen&#x017F;atze des <hi rendition="#fr">wirklichen</hi><lb/>
Wech&#x017F;elgeldes, <hi rendition="#fr">erdichtetes</hi> Wech&#x017F;elgeld genennet, dergleichen &#x017F;ind<lb/>
z. E. in Frankfurt Wech&#x017F;elthaler &#xA75B;c. <ref target="#(*)"/>. Hieher geho&#x0364;ret auch<lb/>
die Eintheilung des Geldes in (<hi rendition="#aq">c</hi>) <hi rendition="#fr">gleiche</hi> und <hi rendition="#fr">ungleiche Gelder.</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">c</hi>) gleiche<lb/>
oder unglei-<lb/>
che Gelder.</note><lb/><hi rendition="#fr">Gleiche Gelder</hi> &#x017F;ind die Mu&#x0364;nzen, welche zween oder mehrere Oer-<lb/>
ter, die auf einander tra&#x017F;&#x017F;iren, unter &#x017F;ich gemein haben; <hi rendition="#fr">un-<lb/>
gleiche Gelder</hi> aber heißen die Mu&#x0364;nz&#x017F;orten zweyener Oerter, die<lb/>
auf einander traßiren, wenn &#x017F;ie &#x017F;olche nicht mit einander gemein<lb/>
haben. So hat z. E. Hamburg und Am&#x017F;terdam unter &#x017F;ich un-<lb/>
gleiche Gelder, indem jenes Mark und Schilling lu&#x0364;bi&#x017F;ch; das<lb/>
andere aber holla&#x0364;ndi&#x017F;che Gulden und Stu&#x0364;ver hat.</p><lb/>
                    <fw place="bottom" type="sig">(D) 2</fw>
                    <fw place="bottom" type="catch">(*) Man</fw><lb/>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0655] und den Muͤnzen uͤberhaupt. heißt die uͤber ihren bisherigen Werth, auf welchen ſie geſchla- gen worden, angeſetzte Muͤnze. Die (b) gefallene Muͤnze iſt die von ihrem bisherigen Werthe, auf den ſie geſchlagen wor- den, herunter geſetzte Muͤnze: gleichwie man unter (c) verrin- gerter Muͤnze ſowol die verfaͤlſchte als gefallene Muͤnze be- greift. Die Steigerung oder Ringerung der Muͤnzſorten ſoll eigentlich von der Obrigkeit herkommen; ſie erfolget aber oftmals auch aus dem Laufe der Zeiten und der Handlung (§. 45.) welche ſich nicht zwingen laſſen. Rachdem die Muͤnzen ſteigen oder fallen, richtet ſich auch der Preiß der Waaren. a) erhoͤhete b) gefallene, c) verrin- gerte. §. 52. Noch theilet man das Geld 5) nach ſeinem Laufe in ver- rufene und in unverrufene Muͤnze. Die (a) verrufene oder ab- geſetzte|Muͤnze heißt entweder nur die gefallene, oder auch die ganz und gar verbotene Geld- und Muͤnzſorte; wovon die ganz und gar verrufene nicht mehr fuͤr gangbar gehalten, ſondern als Pagament in die Muͤnze zum Umſchmelzen verwieſen wird. (b) Unverrufene Muͤnze iſt ſo viel als die gute gangbare aus gutem Schrote und Korne gepraͤgte, oder von gerechtem Gehalte und Gewichte ſeyende Geld- und Muͤnzſorte. 5) ſeinem Laufe in a) verrufe- ne, b) unverru- fene. §. 53. Hinwiederum hat man von dem Gelde, 6) in Anſehung ſei- nes beſondern Gebrauchs, verſchiedene Gattungen. Derglei- chen ſind: (a) Bancogeld, worunter man dasjenige Geld ver- ſteht, welches nur in einer oͤffentlichen Bank, wie etwann zu Amſterdam und Hamburg, angenommen wird, ſiehe den 716 §. (b) Wechſelgeld, oder, wie es in den meiſten niederlaͤndiſch- franzoͤſiſchen oder niederlandiſch-oͤſterreichiſchen Staͤdten ge- nennet wird, Permiß- oder Permißionsgeld, worunter man alles dasjenige Geld insbeſondere und vorzuͤglich begreift, womit ein Wechſelbrief pfleget bezahlet zu werden. Denn an vielen Orten brauchet man zu Wechſeln anderes Geld, als die ordentliche Muͤnze; es waͤren denn die Geldſorten, worinn die Zahlung ge- ſchehen ſoll, in dem Wechſelbriefe ausdruͤcklich benennet, in wel- chen alsdenn ein dergleichen Wechſelbrief auch ausgezahlet wer- den |muß. Uebrigens hat man an einigen Orten in Wechſel- zahlungen erdichtete Geldſorten, die wirklich nicht vorhanden ſind (§. 37.); und dieſe werden, im Gegenſatze des wirklichen Wechſelgeldes, erdichtetes Wechſelgeld genennet, dergleichen ſind z. E. in Frankfurt Wechſelthaler ꝛc. . Hieher gehoͤret auch die Eintheilung des Geldes in (c) gleiche und ungleiche Gelder. Gleiche Gelder ſind die Muͤnzen, welche zween oder mehrere Oer- ter, die auf einander traſſiren, unter ſich gemein haben; un- gleiche Gelder aber heißen die Muͤnzſorten zweyener Oerter, die auf einander traßiren, wenn ſie ſolche nicht mit einander gemein haben. So hat z. E. Hamburg und Amſterdam unter ſich un- gleiche Gelder, indem jenes Mark und Schilling luͤbiſch; das andere aber hollaͤndiſche Gulden und Stuͤver hat. 6) ſeinem be- ſondern Ge- brauche in a) Banco- geld, b) Wechſel- oder Per- mißgeld, c) gleiche oder unglei- che Gelder. (*) Man (D) 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/655
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/655>, abgerufen am 22.12.2024.