und Freytags, gehalten wird. Auf diesen Markt wird sonderlich viel Getreide aus dem Altenburgischen gebracht, und von da in das Ge- birge abgeholet.
Zwieback, oder Zweyback, holl. Tweeback, Bischuit, franz. Biscuit, lat. Panis bis coctus, eine Gat- tung Brodt, das also genennet wird, weil es zwey- oder mehrmal gebacken wird, indem dieses Brodt, wenn es aus dem Ofen kömmt, hernach entzwey geschnitten, wieder eingeschoben, und durch die Hitze des Backofens völlig von aller sei- ner noch bey sich habenden Feuch- tigkeit ausgetrocknet wird, also, daß es sich hernach viel länger hal- ten könne. Man hat davon zwey- erley Gattungen: groben und fei- nen Zwieback. Der (1) grobe Zwie- back dienet zum Vorrathe auf die Schiffe vor das Kriegs- und Boots- volk: und wird insgemein von Rog- genmehle vor die Kriegs- und an- dern Schiffe; in Frankreich aber von Weizenmehle gemacht. Wenn er auf weite Reisen dienen soll, wird er viermal gebacken, und lange, we- nigstens vier bis sechs Monate, vor dem Einschiffen fertig gemacht, da- mit man seiner Dauerhaftigkeit ver- sichert seyn möge. Der (2) feine Zwieback, franz. Biscotin, wird von Weizenmehle auf verschiedene Weise, bisweilen mit etwas Milch, oder Eyern verbessert; oder mit wenigem Anis, Coriander, und an- derem Gewürze erhöhet, zugerichtet: und entweder trocken genossen, und bey dem Nachtische mit aufgesetzet; oder in Milch-Wein- und andere kalte Schalen gebrocket; oder auch gerieben an die Speisen gethan. Er ist angenehm zu essen, gesund zu ge- nießen, und wohl zu verdauen.
Zwiebel, Zibolle, oder Zipolla, lat. Cepa, franz. Oignon, ist ein Gartengewächs, welches hohle, zar- te, lange und spitzige Blätter, und eine knolligte Wurzel hat, die gleich- [Spaltenumbruch]
Zwiebel
sam aus Schalen über einander zu- sammen gelegt, und eines scharfen Geruchs und Geschmacks ist. Sie werden in Sommer- und in Win- terzwiebeln unterschieden. Die (1) Sommerzwiebeln sind rund oder platt, oder länglicht; weiß oder roth; groß oder klein. Sie wollen eine gute, mürbe, fette, und wohl gedüngte Erde haben. Dar- ein wird der Zwiebelsaamen, jedoch nicht allzu dick, gesäet. Dieser Saame muß frisch, und nicht über zwey Jahre alt seyn; sonst taugt er nicht mehr zur Saat. Die Zwiebeln, so man an dem Orte, wohin sie gesäet werden, stehen läßt, bleiben kleiner; die versetzten aber, so man Satz- oder Stech- zwiebeln nennet, werden größer, aber auch etwas langsamer zeitig. Wenn die Zwiebeln aufgewachsen, mögen die Blätter mit einem Mes- ser verschnitten; oder, welches bes- ser, mit der Hand abgebrochen, und gestutzet werden: alsdann heis- sen sie Schnittzwiebeln. Zwischen Johannis und Jacobi wird das Zwiebelkraut niedergetreten, damit die Wurzel desto größer wachse. Nach Laurentii, gegen das Ende der Hunds- tage, steigen die Zwiebeln aus der Erde herfür, welches ein Zeichen ihrer Zeitigung ist, da werden sie ausgehoben; und damit sie austrock- nen, und das Kraut dürre werde, auf einem Boden fein dünne auf Stroh aufgeschüttet, oder aber sonst an einem trocknen Orte in Büscheln aufgehängt. Man theilet sie in drey Sorten ab. Die größesten werden zu Saamenzwiebeln; die gar klei- nen aber zu Satzzwiebeln aufgeho- ben, und in einem Säcklein, in ei- ner temperirten Stube, bis zum nö- thigen Gebrauche aufgehängt: die mittelmäßigen dienen zum Verspei- sen, und müssen vor dem Froste wohl verwahret werden. Den Saamen erlanget man aus den jäh-
rigen
[Spaltenumbruch]
Zwieback
und Freytags, gehalten wird. Auf dieſen Markt wird ſonderlich viel Getreide aus dem Altenburgiſchen gebracht, und von da in das Ge- birge abgeholet.
Zwieback, oder Zweyback, holl. Tweeback, Biſchuit, franz. Biſcuit, lat. Panis bis coctus, eine Gat- tung Brodt, das alſo genennet wird, weil es zwey- oder mehrmal gebacken wird, indem dieſes Brodt, wenn es aus dem Ofen koͤmmt, hernach entzwey geſchnitten, wieder eingeſchoben, und durch die Hitze des Backofens voͤllig von aller ſei- ner noch bey ſich habenden Feuch- tigkeit ausgetrocknet wird, alſo, daß es ſich hernach viel laͤnger hal- ten koͤnne. Man hat davon zwey- erley Gattungen: groben und fei- nen Zwieback. Der (1) grobe Zwie- back dienet zum Vorrathe auf die Schiffe vor das Kriegs- und Boots- volk: und wird insgemein von Rog- genmehle vor die Kriegs- und an- dern Schiffe; in Frankreich aber von Weizenmehle gemacht. Wenn er auf weite Reiſen dienen ſoll, wird er viermal gebacken, und lange, we- nigſtens vier bis ſechs Monate, vor dem Einſchiffen fertig gemacht, da- mit man ſeiner Dauerhaftigkeit ver- ſichert ſeyn moͤge. Der (2) feine Zwieback, franz. Biſcotin, wird von Weizenmehle auf verſchiedene Weiſe, bisweilen mit etwas Milch, oder Eyern verbeſſert; oder mit wenigem Anis, Coriander, und an- derem Gewuͤrze erhoͤhet, zugerichtet: und entweder trocken genoſſen, und bey dem Nachtiſche mit aufgeſetzet; oder in Milch-Wein- und andere kalte Schalen gebrocket; oder auch gerieben an die Speiſen gethan. Er iſt angenehm zu eſſen, geſund zu ge- nießen, und wohl zu verdauen.
Zwiebel, Zibolle, oder Zipolla, lat. Cepa, franz. Oignon, iſt ein Gartengewaͤchs, welches hohle, zar- te, lange und ſpitzige Blaͤtter, und eine knolligte Wurzel hat, die gleich- [Spaltenumbruch]
Zwiebel
ſam aus Schalen uͤber einander zu- ſammen gelegt, und eines ſcharfen Geruchs und Geſchmacks iſt. Sie werden in Sommer- und in Win- terzwiebeln unterſchieden. Die (1) Sommerzwiebeln ſind rund oder platt, oder laͤnglicht; weiß oder roth; groß oder klein. Sie wollen eine gute, muͤrbe, fette, und wohl geduͤngte Erde haben. Dar- ein wird der Zwiebelſaamen, jedoch nicht allzu dick, geſaͤet. Dieſer Saame muß friſch, und nicht uͤber zwey Jahre alt ſeyn; ſonſt taugt er nicht mehr zur Saat. Die Zwiebeln, ſo man an dem Orte, wohin ſie geſaͤet werden, ſtehen laͤßt, bleiben kleiner; die verſetzten aber, ſo man Satz- oder Stech- zwiebeln nennet, werden groͤßer, aber auch etwas langſamer zeitig. Wenn die Zwiebeln aufgewachſen, moͤgen die Blaͤtter mit einem Meſ- ſer verſchnitten; oder, welches beſ- ſer, mit der Hand abgebrochen, und geſtutzet werden: alsdann heiſ- ſen ſie Schnittzwiebeln. Zwiſchen Johannis und Jacobi wird das Zwiebelkraut niedergetreten, damit die Wurzel deſto groͤßer wachſe. Nach Laurentii, gegen das Ende der Hunds- tage, ſteigen die Zwiebeln aus der Erde herfuͤr, welches ein Zeichen ihrer Zeitigung iſt, da werden ſie ausgehoben; und damit ſie austrock- nen, und das Kraut duͤrre werde, auf einem Boden fein duͤnne auf Stroh aufgeſchuͤttet, oder aber ſonſt an einem trocknen Orte in Buͤſcheln aufgehaͤngt. Man theilet ſie in drey Sorten ab. Die groͤßeſten werden zu Saamenzwiebeln; die gar klei- nen aber zu Satzzwiebeln aufgeho- ben, und in einem Saͤcklein, in ei- ner temperirten Stube, bis zum noͤ- thigen Gebrauche aufgehaͤngt: die mittelmaͤßigen dienen zum Verſpei- ſen, und muͤſſen vor dem Froſte wohl verwahret werden. Den Saamen erlanget man aus den jaͤh-
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[[592]/0598]
Zwieback
Zwiebel
und Freytags, gehalten wird. Auf
dieſen Markt wird ſonderlich viel
Getreide aus dem Altenburgiſchen
gebracht, und von da in das Ge-
birge abgeholet.
Zwieback, oder Zweyback, holl.
Tweeback, Biſchuit, franz. Biſcuit,
lat. Panis bis coctus, eine Gat-
tung Brodt, das alſo genennet
wird, weil es zwey- oder mehrmal
gebacken wird, indem dieſes Brodt,
wenn es aus dem Ofen koͤmmt,
hernach entzwey geſchnitten, wieder
eingeſchoben, und durch die Hitze
des Backofens voͤllig von aller ſei-
ner noch bey ſich habenden Feuch-
tigkeit ausgetrocknet wird, alſo,
daß es ſich hernach viel laͤnger hal-
ten koͤnne. Man hat davon zwey-
erley Gattungen: groben und fei-
nen Zwieback. Der (1) grobe Zwie-
back dienet zum Vorrathe auf die
Schiffe vor das Kriegs- und Boots-
volk: und wird insgemein von Rog-
genmehle vor die Kriegs- und an-
dern Schiffe; in Frankreich aber
von Weizenmehle gemacht. Wenn
er auf weite Reiſen dienen ſoll, wird
er viermal gebacken, und lange, we-
nigſtens vier bis ſechs Monate, vor
dem Einſchiffen fertig gemacht, da-
mit man ſeiner Dauerhaftigkeit ver-
ſichert ſeyn moͤge. Der (2) feine
Zwieback, franz. Biſcotin, wird
von Weizenmehle auf verſchiedene
Weiſe, bisweilen mit etwas Milch,
oder Eyern verbeſſert; oder mit
wenigem Anis, Coriander, und an-
derem Gewuͤrze erhoͤhet, zugerichtet:
und entweder trocken genoſſen, und
bey dem Nachtiſche mit aufgeſetzet;
oder in Milch-Wein- und andere
kalte Schalen gebrocket; oder auch
gerieben an die Speiſen gethan. Er
iſt angenehm zu eſſen, geſund zu ge-
nießen, und wohl zu verdauen.
Zwiebel, Zibolle, oder Zipolla,
lat. Cepa, franz. Oignon, iſt ein
Gartengewaͤchs, welches hohle, zar-
te, lange und ſpitzige Blaͤtter, und
eine knolligte Wurzel hat, die gleich-
ſam aus Schalen uͤber einander zu-
ſammen gelegt, und eines ſcharfen
Geruchs und Geſchmacks iſt. Sie
werden in Sommer- und in Win-
terzwiebeln unterſchieden. Die
(1) Sommerzwiebeln ſind rund
oder platt, oder laͤnglicht; weiß
oder roth; groß oder klein. Sie
wollen eine gute, muͤrbe, fette, und
wohl geduͤngte Erde haben. Dar-
ein wird der Zwiebelſaamen, jedoch
nicht allzu dick, geſaͤet. Dieſer
Saame muß friſch, und nicht uͤber
zwey Jahre alt ſeyn; ſonſt taugt
er nicht mehr zur Saat. Die
Zwiebeln, ſo man an dem Orte,
wohin ſie geſaͤet werden, ſtehen
laͤßt, bleiben kleiner; die verſetzten
aber, ſo man Satz- oder Stech-
zwiebeln nennet, werden groͤßer,
aber auch etwas langſamer zeitig.
Wenn die Zwiebeln aufgewachſen,
moͤgen die Blaͤtter mit einem Meſ-
ſer verſchnitten; oder, welches beſ-
ſer, mit der Hand abgebrochen,
und geſtutzet werden: alsdann heiſ-
ſen ſie Schnittzwiebeln. Zwiſchen
Johannis und Jacobi wird das
Zwiebelkraut niedergetreten, damit
die Wurzel deſto groͤßer wachſe. Nach
Laurentii, gegen das Ende der Hunds-
tage, ſteigen die Zwiebeln aus der
Erde herfuͤr, welches ein Zeichen
ihrer Zeitigung iſt, da werden ſie
ausgehoben; und damit ſie austrock-
nen, und das Kraut duͤrre werde,
auf einem Boden fein duͤnne auf
Stroh aufgeſchuͤttet, oder aber ſonſt
an einem trocknen Orte in Buͤſcheln
aufgehaͤngt. Man theilet ſie in drey
Sorten ab. Die groͤßeſten werden
zu Saamenzwiebeln; die gar klei-
nen aber zu Satzzwiebeln aufgeho-
ben, und in einem Saͤcklein, in ei-
ner temperirten Stube, bis zum noͤ-
thigen Gebrauche aufgehaͤngt: die
mittelmaͤßigen dienen zum Verſpei-
ſen, und muͤſſen vor dem Froſte
wohl verwahret werden. Den
Saamen erlanget man aus den jaͤh-
rigen
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [592]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/598>, abgerufen am 22.11.2024.
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