Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zwickau tern ordentlich abgedrücket, und ei-nem harten Bruchsteine verborgen liegen, indem man oben Schiefer, darauf Steinkohlen, und unter sol- chen die ermeldeten Bruchsteine an- trifft; denn bricht man von neuem Schiefer, darauf Kohlen, und Bruchsteine; und solche Mischung wechselt beständig ab. Aus diesen Kohlengruben werden sehr gute Koh- len zu Planitz und Niederhohndorf häufig gebrochen, welche den Schmie- den täglich in die Stadt gebracht, und auch in andere umliegende Städte verführet werden. Aus den nur gedachten (e) Sandsteinen, so auf dem planitzer Kohlenschafte gebrochen werden, werden große Fenster- und Thürwände, Säulen, Leichensteine, und so weiter gemacht; auch werden sie zu den hohen Oe- fen bey Hammerwerken gebraucht. Es sind zwar diese Steine nicht so fest, als die pirnischen, darum sie auch leicht von dem Wasser geho- ben und verderbet werden: allein in der Luft und im Feuer sind sie dau- erhaftig. Ferner sind zwischen Zwickau und Schneeberg zu Weiß- bach und um dieselbige Gegend schö- ne (f) Schieferbrüche; und sind die wichtigsten Gebäude zu Zwickau mit solchen Schiefern beleget. Nicht weniger giebt es nicht weit von die- ser Stadt in der Herrschaft Wil- denfels schöne (g) Marmorsteine. Gleichergestalt hat man an (h) Kalk keinen Mangel: denn in nur besagter Herrschaft Wildenfels ist Kalkstein, der sich auch dem Mar- mor gleich arbeiten läßt, in Men- ge, daraus denn guter Kalk ge- brennet wird. Ueber itzt erzählte Stein- und Schieferbrüche sind nicht weit von der Stadt gegen Mittag, und in der planitzer Gegend, (i) an- dere Steinbrüche, daraus große Waken gewältiget, und zu starken Gebäuden in- und außerhalb der Stadt gebrauchet werden, deren etliche von Farbe schöne, als bläu- [Spaltenumbruch] Zwickau licht, grünlicht etc. sind. Die (4) Nah-rung der Stadt besteht a) im Bier- brauen; und wird vieles des dasi- gen Biers in die umliegenden Dör- fer verführet, die auch dazu ver- pflichtet sind, daß sie es, bey Ver- meidung der Strafe, aus dieser Stadt holen müssen. Und hat die Stadt ihre besondere und gedruck- te Brauerordnung vom Jahre 1527. Nächst dem besteht die Nah- rung der Einwohner b) in verschie- denen Manufacturen, dergleichen sind: (a) die Tuchmanufacturen, und hat das dasige Tuchmacher- handwerk seine eigene Tuchmacher- ordnung, die den 15ten Februar 1572. ist bestätiget worden. Von der Schaue der daselbst verfertig- ten Tücher haben wir schon oben geredet; (b) Kardätschen, derglei- chen viele und schöne in Zwickau verfertiget werden; (c) gutes Sohl- leder, siehe dieses Wort. Auch müssen wir hier der verschiedenen (d) Mühlen Meldung thun, welche nicht weit von der Stadt stehen, als da sind vier wohlerbauete Mahl- mühlen, ingleichen eine Graupen- mühle, eine Walkmühle, eine Schleifmühle, eine Gerberwalk- und Lohmühle, eine Brettmühle, nebst einer Würzmühle, eine Oel- mühle, und Papiermühlen. End- lich so besteht die Nahrung der Zwickauer auch c) in dem Handel, dessen Hauptäste sind (a) der Tuch- handel; (b) der Bretthandel; (c) der Eisenhandel; (d) der Stein- kohlenhandel; (e) der Handel mit andern obgedachten Steinen; des- gleichen (f) mit Kardätschen; (g) mit Sohlleder; und (h) mit aller- hand Getreide, wie denn in Sach- sen, sonderlich der Getreide- und Kornmarkt zu Zwickau berühmt ist, mit welchem die Stadt von dem Kaiser Heinrichen dem III, 1042. ist privilegiret worden, und welcher wöchentlich zweymal, Dienstags und
[Spaltenumbruch] Zwickau tern ordentlich abgedruͤcket, und ei-nem harten Bruchſteine verborgen liegen, indem man oben Schiefer, darauf Steinkohlen, und unter ſol- chen die ermeldeten Bruchſteine an- trifft; denn bricht man von neuem Schiefer, darauf Kohlen, und Bruchſteine; und ſolche Miſchung wechſelt beſtaͤndig ab. Aus dieſen Kohlengruben werden ſehr gute Koh- len zu Planitz und Niederhohndorf haͤufig gebrochen, welche den Schmie- den taͤglich in die Stadt gebracht, und auch in andere umliegende Staͤdte verfuͤhret werden. Aus den nur gedachten (e) Sandſteinen, ſo auf dem planitzer Kohlenſchafte gebrochen werden, werden große Fenſter- und Thuͤrwaͤnde, Saͤulen, Leichenſteine, und ſo weiter gemacht; auch werden ſie zu den hohen Oe- fen bey Hammerwerken gebraucht. Es ſind zwar dieſe Steine nicht ſo feſt, als die pirniſchen, darum ſie auch leicht von dem Waſſer geho- ben und verderbet werden: allein in der Luft und im Feuer ſind ſie dau- erhaftig. Ferner ſind zwiſchen Zwickau und Schneeberg zu Weiß- bach und um dieſelbige Gegend ſchoͤ- ne (f) Schieferbruͤche; und ſind die wichtigſten Gebaͤude zu Zwickau mit ſolchen Schiefern beleget. Nicht weniger giebt es nicht weit von die- ſer Stadt in der Herrſchaft Wil- denfels ſchoͤne (g) Marmorſteine. Gleichergeſtalt hat man an (h) Kalk keinen Mangel: denn in nur beſagter Herrſchaft Wildenfels iſt Kalkſtein, der ſich auch dem Mar- mor gleich arbeiten laͤßt, in Men- ge, daraus denn guter Kalk ge- brennet wird. Ueber itzt erzaͤhlte Stein- und Schieferbruͤche ſind nicht weit von der Stadt gegen Mittag, und in der planitzer Gegend, (i) an- dere Steinbruͤche, daraus große Waken gewaͤltiget, und zu ſtarken Gebaͤuden in- und außerhalb der Stadt gebrauchet werden, deren etliche von Farbe ſchoͤne, als blaͤu- [Spaltenumbruch] Zwickau licht, gruͤnlicht ꝛc. ſind. Die (4) Nah-rung der Stadt beſteht a) im Bier- brauen; und wird vieles des daſi- gen Biers in die umliegenden Doͤr- fer verfuͤhret, die auch dazu ver- pflichtet ſind, daß ſie es, bey Ver- meidung der Strafe, aus dieſer Stadt holen muͤſſen. Und hat die Stadt ihre beſondere und gedruck- te Brauerordnung vom Jahre 1527. Naͤchſt dem beſteht die Nah- rung der Einwohner b) in verſchie- denen Manufacturen, dergleichen ſind: (a) die Tuchmanufacturen, und hat das daſige Tuchmacher- handwerk ſeine eigene Tuchmacher- ordnung, die den 15ten Februar 1572. iſt beſtaͤtiget worden. Von der Schaue der daſelbſt verfertig- ten Tuͤcher haben wir ſchon oben geredet; (b) Kardaͤtſchen, derglei- chen viele und ſchoͤne in Zwickau verfertiget werden; (c) gutes Sohl- leder, ſiehe dieſes Wort. Auch muͤſſen wir hier der verſchiedenen (d) Muͤhlen Meldung thun, welche nicht weit von der Stadt ſtehen, als da ſind vier wohlerbauete Mahl- muͤhlen, ingleichen eine Graupen- muͤhle, eine Walkmuͤhle, eine Schleifmuͤhle, eine Gerberwalk- und Lohmuͤhle, eine Brettmuͤhle, nebſt einer Wuͤrzmuͤhle, eine Oel- muͤhle, und Papiermuͤhlen. End- lich ſo beſteht die Nahrung der Zwickauer auch c) in dem Handel, deſſen Hauptaͤſte ſind (a) der Tuch- handel; (b) der Bretthandel; (c) der Eiſenhandel; (d) der Stein- kohlenhandel; (e) der Handel mit andern obgedachten Steinen; des- gleichen (f) mit Kardaͤtſchen; (g) mit Sohlleder; und (h) mit aller- hand Getreide, wie denn in Sach- ſen, ſonderlich der Getreide- und Kornmarkt zu Zwickau beruͤhmt iſt, mit welchem die Stadt von dem Kaiſer Heinrichen dem III, 1042. iſt privilegiret worden, und welcher woͤchentlich zweymal, Dienſtags und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0597" n="[591]"/><cb n="1181"/><fw place="top" type="header">Zwickau</fw><lb/> tern ordentlich abgedruͤcket, und ei-<lb/> nem harten Bruchſteine verborgen<lb/> liegen, indem man oben Schiefer,<lb/> darauf Steinkohlen, und unter ſol-<lb/> chen die ermeldeten Bruchſteine an-<lb/> trifft; denn bricht man von neuem<lb/> Schiefer, darauf Kohlen, und<lb/> Bruchſteine; und ſolche Miſchung<lb/> wechſelt beſtaͤndig ab. Aus dieſen<lb/> Kohlengruben werden ſehr gute Koh-<lb/> len zu Planitz und Niederhohndorf<lb/> haͤufig gebrochen, welche den Schmie-<lb/> den taͤglich in die Stadt gebracht,<lb/> und auch in andere umliegende<lb/> Staͤdte verfuͤhret werden. Aus<lb/> den nur gedachten (<hi rendition="#aq">e</hi>) <hi rendition="#fr">Sandſteinen,</hi><lb/> ſo auf dem planitzer Kohlenſchafte<lb/> gebrochen werden, werden große<lb/> Fenſter- und Thuͤrwaͤnde, Saͤulen,<lb/> Leichenſteine, und ſo weiter gemacht;<lb/> auch werden ſie zu den hohen Oe-<lb/> fen bey Hammerwerken gebraucht.<lb/> Es ſind zwar dieſe Steine nicht ſo<lb/> feſt, als die pirniſchen, darum ſie<lb/> auch leicht von dem Waſſer geho-<lb/> ben und verderbet werden: allein in<lb/> der Luft und im Feuer ſind ſie dau-<lb/> erhaftig. Ferner ſind zwiſchen<lb/> Zwickau und Schneeberg zu Weiß-<lb/> bach und um dieſelbige Gegend ſchoͤ-<lb/> ne (<hi rendition="#aq">f</hi>) <hi rendition="#fr">Schieferbruͤche</hi>; und ſind<lb/> die wichtigſten Gebaͤude zu Zwickau<lb/> mit ſolchen Schiefern beleget. Nicht<lb/> weniger giebt es nicht weit von die-<lb/> ſer Stadt in der Herrſchaft Wil-<lb/> denfels ſchoͤne (<hi rendition="#aq">g</hi>) <hi rendition="#fr">Marmorſteine.</hi><lb/> Gleichergeſtalt hat man an (<hi rendition="#aq">h</hi>)<lb/><hi rendition="#fr">Kalk</hi> keinen Mangel: denn in nur<lb/> beſagter Herrſchaft Wildenfels iſt<lb/> Kalkſtein, der ſich auch dem Mar-<lb/> mor gleich arbeiten laͤßt, in Men-<lb/> ge, daraus denn guter Kalk ge-<lb/> brennet wird. Ueber itzt erzaͤhlte<lb/> Stein- und Schieferbruͤche ſind nicht<lb/> weit von der Stadt gegen Mittag,<lb/> und in der planitzer Gegend, (<hi rendition="#aq">i</hi>) an-<lb/> dere <hi rendition="#fr">Steinbruͤche,</hi> daraus große<lb/><hi rendition="#fr">Waken</hi> gewaͤltiget, und zu ſtarken<lb/> Gebaͤuden in- und außerhalb der<lb/> Stadt gebrauchet werden, deren<lb/> etliche von Farbe ſchoͤne, als blaͤu-<lb/><cb n="1182"/> <fw place="top" type="header">Zwickau</fw><lb/> licht, gruͤnlicht ꝛc. ſind. Die (4) <hi rendition="#fr">Nah-<lb/> rung</hi> der Stadt beſteht <hi rendition="#aq">a</hi>) im <hi rendition="#fr">Bier-<lb/> brauen</hi>; und wird vieles des daſi-<lb/> gen Biers in die umliegenden Doͤr-<lb/> fer verfuͤhret, die auch dazu ver-<lb/> pflichtet ſind, daß ſie es, bey Ver-<lb/> meidung der Strafe, aus dieſer<lb/> Stadt holen muͤſſen. Und hat die<lb/> Stadt ihre beſondere und gedruck-<lb/> te <hi rendition="#fr">Brauerordnung</hi> vom Jahre<lb/> 1527. Naͤchſt dem beſteht die Nah-<lb/> rung der Einwohner <hi rendition="#aq">b</hi>) in verſchie-<lb/> denen <hi rendition="#fr">Manufacturen,</hi> dergleichen<lb/> ſind: (a) die <hi rendition="#fr">Tuchmanufacturen,</hi><lb/> und hat das daſige Tuchmacher-<lb/> handwerk ſeine eigene <hi rendition="#fr">Tuchmacher-<lb/> ordnung,</hi> die den 15ten Februar<lb/> 1572. iſt beſtaͤtiget worden. Von<lb/> der Schaue der daſelbſt verfertig-<lb/> ten Tuͤcher haben wir ſchon oben<lb/> geredet; (b) <hi rendition="#fr">Kardaͤtſchen,</hi> derglei-<lb/> chen viele und ſchoͤne in Zwickau<lb/> verfertiget werden; (c) gutes <hi rendition="#fr">Sohl-<lb/> leder,</hi> ſiehe dieſes Wort. Auch<lb/> muͤſſen wir hier der verſchiedenen<lb/> (d) <hi rendition="#fr">Muͤhlen</hi> Meldung thun, welche<lb/> nicht weit von der Stadt ſtehen,<lb/> als da ſind vier wohlerbauete <hi rendition="#fr">Mahl-<lb/> muͤhlen,</hi> ingleichen eine <hi rendition="#fr">Graupen-<lb/> muͤhle,</hi> eine <hi rendition="#fr">Walkmuͤhle,</hi> eine<lb/><hi rendition="#fr">Schleifmuͤhle,</hi> eine <hi rendition="#fr">Gerberwalk-</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Lohmuͤhle,</hi> eine <hi rendition="#fr">Brettmuͤhle,</hi><lb/> nebſt einer <hi rendition="#fr">Wuͤrzmuͤhle,</hi> eine <hi rendition="#fr">Oel-<lb/> muͤhle,</hi> und <hi rendition="#fr">Papiermuͤhlen.</hi> End-<lb/> lich ſo beſteht die Nahrung der<lb/> Zwickauer auch <hi rendition="#aq">c</hi>) in dem <hi rendition="#fr">Handel,</hi><lb/> deſſen Hauptaͤſte ſind (a) der <hi rendition="#fr">Tuch-<lb/> handel</hi>; (b) der <hi rendition="#fr">Bretthandel</hi>; (c)<lb/> der <hi rendition="#fr">Eiſenhandel</hi>; (d) der <hi rendition="#fr">Stein-<lb/> kohlenhandel</hi>; (e) der Handel mit<lb/> andern obgedachten <hi rendition="#fr">Steinen</hi>; des-<lb/> gleichen (f) mit <hi rendition="#fr">Kardaͤtſchen</hi>; (g)<lb/> mit <hi rendition="#fr">Sohlleder</hi>; und (h) mit aller-<lb/> hand <hi rendition="#fr">Getreide,</hi> wie denn in Sach-<lb/> ſen, ſonderlich der <hi rendition="#fr">Getreide-</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Kornmarkt</hi> zu Zwickau beruͤhmt iſt,<lb/> mit welchem die Stadt von dem<lb/> Kaiſer Heinrichen dem <hi rendition="#aq">III</hi>, 1042.<lb/> iſt privilegiret worden, und welcher<lb/> woͤchentlich zweymal, Dienſtags<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[591]/0597]
Zwickau
Zwickau
tern ordentlich abgedruͤcket, und ei-
nem harten Bruchſteine verborgen
liegen, indem man oben Schiefer,
darauf Steinkohlen, und unter ſol-
chen die ermeldeten Bruchſteine an-
trifft; denn bricht man von neuem
Schiefer, darauf Kohlen, und
Bruchſteine; und ſolche Miſchung
wechſelt beſtaͤndig ab. Aus dieſen
Kohlengruben werden ſehr gute Koh-
len zu Planitz und Niederhohndorf
haͤufig gebrochen, welche den Schmie-
den taͤglich in die Stadt gebracht,
und auch in andere umliegende
Staͤdte verfuͤhret werden. Aus
den nur gedachten (e) Sandſteinen,
ſo auf dem planitzer Kohlenſchafte
gebrochen werden, werden große
Fenſter- und Thuͤrwaͤnde, Saͤulen,
Leichenſteine, und ſo weiter gemacht;
auch werden ſie zu den hohen Oe-
fen bey Hammerwerken gebraucht.
Es ſind zwar dieſe Steine nicht ſo
feſt, als die pirniſchen, darum ſie
auch leicht von dem Waſſer geho-
ben und verderbet werden: allein in
der Luft und im Feuer ſind ſie dau-
erhaftig. Ferner ſind zwiſchen
Zwickau und Schneeberg zu Weiß-
bach und um dieſelbige Gegend ſchoͤ-
ne (f) Schieferbruͤche; und ſind
die wichtigſten Gebaͤude zu Zwickau
mit ſolchen Schiefern beleget. Nicht
weniger giebt es nicht weit von die-
ſer Stadt in der Herrſchaft Wil-
denfels ſchoͤne (g) Marmorſteine.
Gleichergeſtalt hat man an (h)
Kalk keinen Mangel: denn in nur
beſagter Herrſchaft Wildenfels iſt
Kalkſtein, der ſich auch dem Mar-
mor gleich arbeiten laͤßt, in Men-
ge, daraus denn guter Kalk ge-
brennet wird. Ueber itzt erzaͤhlte
Stein- und Schieferbruͤche ſind nicht
weit von der Stadt gegen Mittag,
und in der planitzer Gegend, (i) an-
dere Steinbruͤche, daraus große
Waken gewaͤltiget, und zu ſtarken
Gebaͤuden in- und außerhalb der
Stadt gebrauchet werden, deren
etliche von Farbe ſchoͤne, als blaͤu-
licht, gruͤnlicht ꝛc. ſind. Die (4) Nah-
rung der Stadt beſteht a) im Bier-
brauen; und wird vieles des daſi-
gen Biers in die umliegenden Doͤr-
fer verfuͤhret, die auch dazu ver-
pflichtet ſind, daß ſie es, bey Ver-
meidung der Strafe, aus dieſer
Stadt holen muͤſſen. Und hat die
Stadt ihre beſondere und gedruck-
te Brauerordnung vom Jahre
1527. Naͤchſt dem beſteht die Nah-
rung der Einwohner b) in verſchie-
denen Manufacturen, dergleichen
ſind: (a) die Tuchmanufacturen,
und hat das daſige Tuchmacher-
handwerk ſeine eigene Tuchmacher-
ordnung, die den 15ten Februar
1572. iſt beſtaͤtiget worden. Von
der Schaue der daſelbſt verfertig-
ten Tuͤcher haben wir ſchon oben
geredet; (b) Kardaͤtſchen, derglei-
chen viele und ſchoͤne in Zwickau
verfertiget werden; (c) gutes Sohl-
leder, ſiehe dieſes Wort. Auch
muͤſſen wir hier der verſchiedenen
(d) Muͤhlen Meldung thun, welche
nicht weit von der Stadt ſtehen,
als da ſind vier wohlerbauete Mahl-
muͤhlen, ingleichen eine Graupen-
muͤhle, eine Walkmuͤhle, eine
Schleifmuͤhle, eine Gerberwalk-
und Lohmuͤhle, eine Brettmuͤhle,
nebſt einer Wuͤrzmuͤhle, eine Oel-
muͤhle, und Papiermuͤhlen. End-
lich ſo beſteht die Nahrung der
Zwickauer auch c) in dem Handel,
deſſen Hauptaͤſte ſind (a) der Tuch-
handel; (b) der Bretthandel; (c)
der Eiſenhandel; (d) der Stein-
kohlenhandel; (e) der Handel mit
andern obgedachten Steinen; des-
gleichen (f) mit Kardaͤtſchen; (g)
mit Sohlleder; und (h) mit aller-
hand Getreide, wie denn in Sach-
ſen, ſonderlich der Getreide- und
Kornmarkt zu Zwickau beruͤhmt iſt,
mit welchem die Stadt von dem
Kaiſer Heinrichen dem III, 1042.
iſt privilegiret worden, und welcher
woͤchentlich zweymal, Dienſtags
und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |