Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zwickau sogenannten zwickauischen Muldegelegen. Nach Leipzig, Dreßden und Freyberg ist Zwickau (1) eine von den größten, schönsten und be- sten Städten in Meißen. Unter den vielen (2) öffentlichen Gebäu- den nennen wir hier (a) das Rath- haus, von dem der eine Theil den Weinkeller und die Schenkstube in sich begreift. An dem Markte steht (b) das Kaufhaus, ein großes und von lauter Steinen wohl er- bauetes Werk, in dessen unterem Theile man die gemeine Waage antrifft, dabey die Salzkammer mit einer Stube, (in welcher sich der Salzverwalter des Tages auf- hält,) befindlich ist; hinter der Waage aber befinden sich die Brodtbänke, und die Fleischbän- ke: in dem obern Theile des Kauf- hauses sind verschiedene große Bö- den, oder Säle, auf welchen die Tuchmacher, Schuster, Kürschner, und andere, auch fremde, sonder- lich zu Jahrmarktszeiten, feil ha- ben; und auf dem untern Boden in einem besondern Zimmer beschauen die geschwornen Meister des Tuch- macherhandwerks alle Tuche, und besiegeln sie nach Befinden mit die- sem oder jenem Zeichen. Bey die- sen geschwornen Meistern sind alle- zeit einige Rathspersonen, und et- liche von der Gemeine: und wenn es sich befindet, daß ein Tuch einen Mangel hat, wird der Meister, der es gemacht, gestrafet; oder es wird das Tuch wol gar in Stücken zer- rissen, und heraus geworfen. Die Tücher werden durch ein Loch hin- ein geschoben, daß die Tuchschauer nicht eigentlich wissen können, wem ein jegliches Stück zuständig, da- mit sie solchergestalt ohne Ansehen der Person die Siegel anhängen können, und sollen. (c) Das Kornhaus steht zunächst am Frau- enthore, und ist ein sehr großes und starkes Gebäude. Jn (d) dem Schütthause ist ehedem großer [Spaltenumbruch] Zwickau Handel mit Getreide und Bretterngetrieben worden; itzo aber ist es sehr in Abnehmen gekommen. Ue- brigens ist Zwickau mit verschiede- nen (3) Naturgaben reichlich ver- sehen. Unter andern gedenken wir hier (a) der vielen guten Fische und Krebse, welche die Mulde, so hart an der Stadt wegfließt, ingleichen die vielen schönen Bäche und Tei- che geben; (b) des Holzes, denn ob es wol nicht viele Wälder nahe bey der Stadt giebt, so hat sie doch so viel, daß an Bauholz kein Man- gel gespüret wird: hingegen erhält sie aus den Oberwäldern vermittelst der Mulde desto mehr, als auf wel- cher der dasige Rath die Wasser- straße hat; und wird jährlich ein großer Vorrath auf derselben der Stadt, nicht nur von Scheiten zu Brennholz, sondern auch von Bret- tern, Bauholz, und Schneideklö- tzern zugeführet, daß man solches alles in einem billigen Preiße haben kann. Allerley (c) Gartengewäch- se, an Sallat, Zwiebeln, Gurken, Möhren, Rüben, Kraut etc. brin- gen die dasigen fruchtbaren Gärten in solcher Menge hervor, daß vie- les davon so gar an andere Orte, sonderlich in das Gebirge und die Bergstädte, als nach Schneeberg, Eibenstock, Grünhain, und andere dort herum gelegene Orte, getra- gen wird. Eine halbe Meile von Zwickau gegen den Schneeberg und Kirchberg zu, zwischen dem Schlos- se Planitz und den Dörfern Bockwa und Wilka auf den hohndorfer und kainsdorfer Bergen ist ein (d) Stein- kohlenbruch, der besonders ange- merket zu werden verdienet. Er ist schon im vorigen Jahrhunderte be- kannt gewesen, und wird als ein ordentliches Bergwerk tractiret. Das Bewunderungswürdige dabey ist, daß die Steinkohlen zwischen einer Art Schiefer, auf welchen die Natur besondere Figuren von Kräu- tern
[Spaltenumbruch] Zwickau ſogenannten zwickauiſchen Muldegelegen. Nach Leipzig, Dreßden und Freyberg iſt Zwickau (1) eine von den groͤßten, ſchoͤnſten und be- ſten Staͤdten in Meißen. Unter den vielen (2) oͤffentlichen Gebaͤu- den nennen wir hier (a) das Rath- haus, von dem der eine Theil den Weinkeller und die Schenkſtube in ſich begreift. An dem Markte ſteht (b) das Kaufhaus, ein großes und von lauter Steinen wohl er- bauetes Werk, in deſſen unterem Theile man die gemeine Waage antrifft, dabey die Salzkammer mit einer Stube, (in welcher ſich der Salzverwalter des Tages auf- haͤlt,) befindlich iſt; hinter der Waage aber befinden ſich die Brodtbaͤnke, und die Fleiſchbaͤn- ke: in dem obern Theile des Kauf- hauſes ſind verſchiedene große Boͤ- den, oder Saͤle, auf welchen die Tuchmacher, Schuſter, Kuͤrſchner, und andere, auch fremde, ſonder- lich zu Jahrmarktszeiten, feil ha- ben; und auf dem untern Boden in einem beſondern Zimmer beſchauen die geſchwornen Meiſter des Tuch- macherhandwerks alle Tuche, und beſiegeln ſie nach Befinden mit die- ſem oder jenem Zeichen. Bey die- ſen geſchwornen Meiſtern ſind alle- zeit einige Rathsperſonen, und et- liche von der Gemeine: und wenn es ſich befindet, daß ein Tuch einen Mangel hat, wird der Meiſter, der es gemacht, geſtrafet; oder es wird das Tuch wol gar in Stuͤcken zer- riſſen, und heraus geworfen. Die Tuͤcher werden durch ein Loch hin- ein geſchoben, daß die Tuchſchauer nicht eigentlich wiſſen koͤnnen, wem ein jegliches Stuͤck zuſtaͤndig, da- mit ſie ſolchergeſtalt ohne Anſehen der Perſon die Siegel anhaͤngen koͤnnen, und ſollen. (c) Das Kornhaus ſteht zunaͤchſt am Frau- enthore, und iſt ein ſehr großes und ſtarkes Gebaͤude. Jn (d) dem Schuͤtthauſe iſt ehedem großer [Spaltenumbruch] Zwickau Handel mit Getreide und Bretterngetrieben worden; itzo aber iſt es ſehr in Abnehmen gekommen. Ue- brigens iſt Zwickau mit verſchiede- nen (3) Naturgaben reichlich ver- ſehen. Unter andern gedenken wir hier (a) der vielen guten Fiſche und Krebſe, welche die Mulde, ſo hart an der Stadt wegfließt, ingleichen die vielen ſchoͤnen Baͤche und Tei- che geben; (b) des Holzes, denn ob es wol nicht viele Waͤlder nahe bey der Stadt giebt, ſo hat ſie doch ſo viel, daß an Bauholz kein Man- gel geſpuͤret wird: hingegen erhaͤlt ſie aus den Oberwaͤldern vermittelſt der Mulde deſto mehr, als auf wel- cher der daſige Rath die Waſſer- ſtraße hat; und wird jaͤhrlich ein großer Vorrath auf derſelben der Stadt, nicht nur von Scheiten zu Brennholz, ſondern auch von Bret- tern, Bauholz, und Schneidekloͤ- tzern zugefuͤhret, daß man ſolches alles in einem billigen Preiße haben kann. Allerley (c) Gartengewaͤch- ſe, an Sallat, Zwiebeln, Gurken, Moͤhren, Ruͤben, Kraut ꝛc. brin- gen die daſigen fruchtbaren Gaͤrten in ſolcher Menge hervor, daß vie- les davon ſo gar an andere Orte, ſonderlich in das Gebirge und die Bergſtaͤdte, als nach Schneeberg, Eibenſtock, Gruͤnhain, und andere dort herum gelegene Orte, getra- gen wird. Eine halbe Meile von Zwickau gegen den Schneeberg und Kirchberg zu, zwiſchen dem Schloſ- ſe Planitz und den Doͤrfern Bockwa und Wilka auf den hohndorfer und kainsdorfer Bergen iſt ein (d) Stein- kohlenbruch, der beſonders ange- merket zu werden verdienet. Er iſt ſchon im vorigen Jahrhunderte be- kannt geweſen, und wird als ein ordentliches Bergwerk tractiret. Das Bewunderungswuͤrdige dabey iſt, daß die Steinkohlen zwiſchen einer Art Schiefer, auf welchen die Natur beſondere Figuren von Kraͤu- tern
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Zwickau
Zwickau
ſogenannten zwickauiſchen Mulde
gelegen. Nach Leipzig, Dreßden
und Freyberg iſt Zwickau (1) eine
von den groͤßten, ſchoͤnſten und be-
ſten Staͤdten in Meißen. Unter
den vielen (2) oͤffentlichen Gebaͤu-
den nennen wir hier (a) das Rath-
haus, von dem der eine Theil den
Weinkeller und die Schenkſtube in
ſich begreift. An dem Markte ſteht
(b) das Kaufhaus, ein großes
und von lauter Steinen wohl er-
bauetes Werk, in deſſen unterem
Theile man die gemeine Waage
antrifft, dabey die Salzkammer
mit einer Stube, (in welcher ſich
der Salzverwalter des Tages auf-
haͤlt,) befindlich iſt; hinter der
Waage aber befinden ſich die
Brodtbaͤnke, und die Fleiſchbaͤn-
ke: in dem obern Theile des Kauf-
hauſes ſind verſchiedene große Boͤ-
den, oder Saͤle, auf welchen die
Tuchmacher, Schuſter, Kuͤrſchner,
und andere, auch fremde, ſonder-
lich zu Jahrmarktszeiten, feil ha-
ben; und auf dem untern Boden in
einem beſondern Zimmer beſchauen
die geſchwornen Meiſter des Tuch-
macherhandwerks alle Tuche, und
beſiegeln ſie nach Befinden mit die-
ſem oder jenem Zeichen. Bey die-
ſen geſchwornen Meiſtern ſind alle-
zeit einige Rathsperſonen, und et-
liche von der Gemeine: und wenn
es ſich befindet, daß ein Tuch einen
Mangel hat, wird der Meiſter, der
es gemacht, geſtrafet; oder es wird
das Tuch wol gar in Stuͤcken zer-
riſſen, und heraus geworfen. Die
Tuͤcher werden durch ein Loch hin-
ein geſchoben, daß die Tuchſchauer
nicht eigentlich wiſſen koͤnnen, wem
ein jegliches Stuͤck zuſtaͤndig, da-
mit ſie ſolchergeſtalt ohne Anſehen
der Perſon die Siegel anhaͤngen
koͤnnen, und ſollen. (c) Das
Kornhaus ſteht zunaͤchſt am Frau-
enthore, und iſt ein ſehr großes und
ſtarkes Gebaͤude. Jn (d) dem
Schuͤtthauſe iſt ehedem großer
Handel mit Getreide und Brettern
getrieben worden; itzo aber iſt es
ſehr in Abnehmen gekommen. Ue-
brigens iſt Zwickau mit verſchiede-
nen (3) Naturgaben reichlich ver-
ſehen. Unter andern gedenken wir
hier (a) der vielen guten Fiſche und
Krebſe, welche die Mulde, ſo hart
an der Stadt wegfließt, ingleichen
die vielen ſchoͤnen Baͤche und Tei-
che geben; (b) des Holzes, denn
ob es wol nicht viele Waͤlder nahe
bey der Stadt giebt, ſo hat ſie doch
ſo viel, daß an Bauholz kein Man-
gel geſpuͤret wird: hingegen erhaͤlt
ſie aus den Oberwaͤldern vermittelſt
der Mulde deſto mehr, als auf wel-
cher der daſige Rath die Waſſer-
ſtraße hat; und wird jaͤhrlich ein
großer Vorrath auf derſelben der
Stadt, nicht nur von Scheiten zu
Brennholz, ſondern auch von Bret-
tern, Bauholz, und Schneidekloͤ-
tzern zugefuͤhret, daß man ſolches
alles in einem billigen Preiße haben
kann. Allerley (c) Gartengewaͤch-
ſe, an Sallat, Zwiebeln, Gurken,
Moͤhren, Ruͤben, Kraut ꝛc. brin-
gen die daſigen fruchtbaren Gaͤrten
in ſolcher Menge hervor, daß vie-
les davon ſo gar an andere Orte,
ſonderlich in das Gebirge und die
Bergſtaͤdte, als nach Schneeberg,
Eibenſtock, Gruͤnhain, und andere
dort herum gelegene Orte, getra-
gen wird. Eine halbe Meile von
Zwickau gegen den Schneeberg und
Kirchberg zu, zwiſchen dem Schloſ-
ſe Planitz und den Doͤrfern Bockwa
und Wilka auf den hohndorfer und
kainsdorfer Bergen iſt ein (d) Stein-
kohlenbruch, der beſonders ange-
merket zu werden verdienet. Er iſt
ſchon im vorigen Jahrhunderte be-
kannt geweſen, und wird als ein
ordentliches Bergwerk tractiret.
Das Bewunderungswuͤrdige dabey
iſt, daß die Steinkohlen zwiſchen
einer Art Schiefer, auf welchen die
Natur beſondere Figuren von Kraͤu-
tern
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