Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zürch thalern und Kreuzern gehalten.Das zürcher (6) Gewicht ist um 131/4 pro Cent schwerer, als das cöl- nische Gewicht, indem ein zürcher Pfund nach dem cölnischen Gewich- te 1 Pfund 4 Loth 3 Pfenniggewichte und 8 Gran beträgt. Die Stadt Zürch hat zwey große (7) Jahr- märkte oder Messen, so 8 Tage währen, nämlich a) 14 Tage nach Pfingsten, und b) auf St. Felix- und Regula-Tag. Wenn einer die- ser Jahrmärkte angeht, reutet der Rathschreiber einen Tag zuvor in der großen und kleinen Stadt herum; und verkündiget selbigen an neun unterschiedlichen Orten. Es wer- den auch auf den ersten May und den St. Martinstag Märkte, son- derlich von Vieh gehalten. Unter denen guten (8) Ordnungen, welche zum Wohlseyn des Landes dienen, führen wir in Ansehung der Hand- lung an: a) den Salzhausschreiber und desselben Buchhalter, welche den Salzhandel unter Händen ha- ben. Auch ist über die Salzkam- mer ein eigenes b) Salzdirectorium gesetzet, von einem Bürgermeister, zweyen andern Häuptern, dem Salz- hausschreiber, und dem Salzhaus- buchhalter. Desgleichen sind c) Her- ren des kleinern Raths geordnet, die Schiffe zu beschauen, wenn sie nach Basel geführet werden, oder so man nach Zurzach fährt, damit kein Unglück mit faulen Schiffen begegne. Nicht weniger ist d) eine Weinmarktcommißion gesetzet, da- mit kein Vorkauf oder anderer Fre- vel mit dem Weine auf dem Wein- markte geschehe: diese Commißion besteht aus einigen verordneten Herren des Raths. Wiederum sind e) gewisse Censoren gesetzet, welchen alle Schriften müssen gezei- get werden, die man in den Druck geben will. Neben diesen guten Ordnungen sind noch verschiedene (9) obrigkeitliche Tribunalien und Commißionen, durch welche die [Spaltenumbruch] Zürch Standes- Civil- und öconomischeGeschäffte besorget werden. Unter solchen bemerken wir nach unserer Absicht a) ein kaufmännisches Di- rectorium, bestehend aus 4 Herren des kleinen, 5 des großen Raths, und 3 aus gemeiner Bürgerschaft, welches sich angelegen seyn lassen soll, daß die Kaufmannschaft in gu- tem Flor erhalten werde. Ferner b) die Leinentuchcommißion, be- stehend in zweyen verordneten Her- ren zum Leinentuchverkaufe, deren der eine des kleinen, und der andere des großen Raths ist. Auch ist c) eine Verordnung zur Handha- bung des Münzmandats von 8 kleinen und 2 großen Räthen. Un- ter denen (10) bürgerlichen Dien- sten zu Zürch, welche zu unserer Absicht dienen, gehören vorzüglich: a) der Abbeiler, dessen Pflicht ist, so in der Stadt Wein ausgerufen wird, den Wein zu versiegeln, da- mit kein Betrug mit dem Umgelt geschehe; b) der Bestehter von dem Kaufhause, welcher dem Waagmeister behülflich seyn, und der Fuhren halben die nöthige Vor- sehung thun muß; c) fünf Bothen, nämlich der Bern- Basel- Schaf- hauser Churer- und St. Galler-Bo- the, welche von den Directoren der Kaufmannschaft bestellet werden: und ist ihre Pflicht die übergebenen Packete, Briefe etc. an bestimmten Ort mit Fleiß und Treue zu über- machen; d) die Karrenzieher, deren sind 6 vor dem Kaufhause, und ist ihre Pflicht, das Kaufhaus, fleißig abzuwarten, und sowol abgelabene Waaren einem jeden, dem sie zuge- hören, nach Hause, als auch an- dere Waaren wiederum zum Kauf- hause zu führen; e) zwey Postmei- ster, so von den Directoren der Kaufmannschaft gesetzet werden, und ist ihre Pflicht, alle zugebrachte Schreiben in Deutsch-und Welsch- land zu spediren, und die von frem- den
[Spaltenumbruch] Zuͤrch thalern und Kreuzern gehalten.Das zuͤrcher (6) Gewicht iſt um 13¼ pro Cent ſchwerer, als das coͤl- niſche Gewicht, indem ein zuͤrcher Pfund nach dem coͤlniſchen Gewich- te 1 Pfund 4 Loth 3 Pfenniggewichte und 8 Gran betraͤgt. Die Stadt Zuͤrch hat zwey große (7) Jahr- maͤrkte oder Meſſen, ſo 8 Tage waͤhren, naͤmlich a) 14 Tage nach Pfingſten, und b) auf St. Felix- und Regula-Tag. Wenn einer die- ſer Jahrmaͤrkte angeht, reutet der Rathſchreiber einen Tag zuvor in der großen und kleinen Stadt herum; und verkuͤndiget ſelbigen an neun unterſchiedlichen Orten. Es wer- den auch auf den erſten May und den St. Martinstag Maͤrkte, ſon- derlich von Vieh gehalten. Unter denen guten (8) Ordnungen, welche zum Wohlſeyn des Landes dienen, fuͤhren wir in Anſehung der Hand- lung an: a) den Salzhausſchreiber und deſſelben Buchhalter, welche den Salzhandel unter Haͤnden ha- ben. Auch iſt uͤber die Salzkam- mer ein eigenes b) Salzdirectorium geſetzet, von einem Buͤrgermeiſter, zweyen andern Haͤuptern, dem Salz- hausſchreiber, und dem Salzhaus- buchhalter. Desgleichen ſind c) Her- ren des kleinern Raths geordnet, die Schiffe zu beſchauen, wenn ſie nach Baſel gefuͤhret werden, oder ſo man nach Zurzach faͤhrt, damit kein Ungluͤck mit faulen Schiffen begegne. Nicht weniger iſt d) eine Weinmarktcommißion geſetzet, da- mit kein Vorkauf oder anderer Fre- vel mit dem Weine auf dem Wein- markte geſchehe: dieſe Commißion beſteht aus einigen verordneten Herren des Raths. Wiederum ſind e) gewiſſe Cenſoren geſetzet, welchen alle Schriften muͤſſen gezei- get werden, die man in den Druck geben will. Neben dieſen guten Ordnungen ſind noch verſchiedene (9) obrigkeitliche Tribunalien und Commißionen, durch welche die [Spaltenumbruch] Zuͤrch Standes- Civil- und oͤconomiſcheGeſchaͤffte beſorget werden. Unter ſolchen bemerken wir nach unſerer Abſicht a) ein kaufmaͤnniſches Di- rectorium, beſtehend aus 4 Herren des kleinen, 5 des großen Raths, und 3 aus gemeiner Buͤrgerſchaft, welches ſich angelegen ſeyn laſſen ſoll, daß die Kaufmannſchaft in gu- tem Flor erhalten werde. Ferner b) die Leinentuchcommißion, be- ſtehend in zweyen verordneten Her- ren zum Leinentuchverkaufe, deren der eine des kleinen, und der andere des großen Raths iſt. Auch iſt c) eine Verordnung zur Handha- bung des Muͤnzmandats von 8 kleinen und 2 großen Raͤthen. Un- ter denen (10) buͤrgerlichen Dien- ſten zu Zuͤrch, welche zu unſerer Abſicht dienen, gehoͤren vorzuͤglich: a) der Abbeiler, deſſen Pflicht iſt, ſo in der Stadt Wein ausgerufen wird, den Wein zu verſiegeln, da- mit kein Betrug mit dem Umgelt geſchehe; b) der Beſtehter von dem Kaufhauſe, welcher dem Waagmeiſter behuͤlflich ſeyn, und der Fuhren halben die noͤthige Vor- ſehung thun muß; c) fuͤnf Bothen, naͤmlich der Bern- Baſel- Schaf- hauſer Churer- und St. Galler-Bo- the, welche von den Directoren der Kaufmannſchaft beſtellet werden: und iſt ihre Pflicht die uͤbergebenen Packete, Briefe ꝛc. an beſtimmten Ort mit Fleiß und Treue zu uͤber- machen; d) die Karrenzieher, deren ſind 6 vor dem Kaufhauſe, und iſt ihre Pflicht, das Kaufhaus, fleißig abzuwarten, und ſowol abgelabene Waaren einem jeden, dem ſie zuge- hoͤren, nach Hauſe, als auch an- dere Waaren wiederum zum Kauf- hauſe zu fuͤhren; e) zwey Poſtmei- ſter, ſo von den Directoren der Kaufmannſchaft geſetzet werden, und iſt ihre Pflicht, alle zugebrachte Schreiben in Deutſch-und Welſch- land zu ſpediren, und die von frem- den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0584" n="[578]"/><cb n="1155"/><fw place="top" type="header">Zuͤrch</fw><lb/> thalern und Kreuzern gehalten.<lb/> Das zuͤrcher (6) <hi rendition="#fr">Gewicht</hi> iſt um<lb/> 13¼ pro Cent ſchwerer, als das coͤl-<lb/> niſche Gewicht, indem ein zuͤrcher<lb/> Pfund nach dem coͤlniſchen Gewich-<lb/> te 1 Pfund 4 Loth 3 Pfenniggewichte<lb/> und 8 Gran betraͤgt. Die Stadt<lb/> Zuͤrch hat zwey große (7) <hi rendition="#fr">Jahr-<lb/> maͤrkte</hi> oder Meſſen, ſo 8 Tage<lb/> waͤhren, naͤmlich a) 14 Tage nach<lb/> Pfingſten, und b) auf St. Felix-<lb/> und Regula-Tag. Wenn einer die-<lb/> ſer Jahrmaͤrkte angeht, reutet der<lb/> Rathſchreiber einen Tag zuvor in<lb/> der großen und kleinen Stadt herum;<lb/> und verkuͤndiget ſelbigen an neun<lb/> unterſchiedlichen Orten. Es wer-<lb/> den auch auf den erſten May und<lb/> den St. Martinstag Maͤrkte, ſon-<lb/> derlich von Vieh gehalten. Unter<lb/> denen guten (8) <hi rendition="#fr">Ordnungen,</hi> welche<lb/> zum Wohlſeyn des Landes dienen,<lb/> fuͤhren wir in Anſehung der Hand-<lb/> lung an: <hi rendition="#aq">a</hi>) den <hi rendition="#fr">Salzhausſchreiber</hi><lb/> und deſſelben Buchhalter, welche<lb/> den Salzhandel unter Haͤnden ha-<lb/> ben. Auch iſt uͤber die Salzkam-<lb/> mer ein eigenes <hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">Salzdirectorium</hi><lb/> geſetzet, von einem Buͤrgermeiſter,<lb/> zweyen andern Haͤuptern, dem Salz-<lb/> hausſchreiber, und dem Salzhaus-<lb/> buchhalter. Desgleichen ſind <hi rendition="#aq">c</hi>) Her-<lb/> ren des kleinern Raths geordnet,<lb/> die <hi rendition="#fr">Schiffe</hi> zu beſchauen, wenn ſie<lb/> nach Baſel gefuͤhret werden, oder<lb/> ſo man nach Zurzach faͤhrt, damit<lb/> kein Ungluͤck mit faulen Schiffen<lb/> begegne. Nicht weniger iſt <hi rendition="#aq">d</hi>) eine<lb/><hi rendition="#fr">Weinmarktcommißion</hi> geſetzet, da-<lb/> mit kein Vorkauf oder anderer Fre-<lb/> vel mit dem Weine auf dem Wein-<lb/> markte geſchehe: dieſe Commißion<lb/> beſteht aus einigen verordneten<lb/> Herren des Raths. Wiederum<lb/> ſind <hi rendition="#aq">e</hi>) gewiſſe <hi rendition="#fr">Cenſoren</hi> geſetzet,<lb/> welchen alle Schriften muͤſſen gezei-<lb/> get werden, die man in den Druck<lb/> geben will. Neben dieſen guten<lb/> Ordnungen ſind noch verſchiedene<lb/> (9) <hi rendition="#fr">obrigkeitliche Tribunalien</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Commißionen,</hi> durch welche die<lb/><cb n="1156"/> <fw place="top" type="header">Zuͤrch</fw><lb/> Standes- Civil- und oͤconomiſche<lb/> Geſchaͤffte beſorget werden. Unter<lb/> ſolchen bemerken wir nach unſerer<lb/> Abſicht <hi rendition="#aq">a</hi>) ein <hi rendition="#fr">kaufmaͤnniſches Di-<lb/> rectorium,</hi> beſtehend aus 4 Herren<lb/> des kleinen, 5 des großen Raths,<lb/> und 3 aus gemeiner Buͤrgerſchaft,<lb/> welches ſich angelegen ſeyn laſſen<lb/> ſoll, daß die Kaufmannſchaft in gu-<lb/> tem Flor erhalten werde. Ferner<lb/><hi rendition="#aq">b</hi>) die <hi rendition="#fr">Leinentuchcommißion,</hi> be-<lb/> ſtehend in zweyen verordneten Her-<lb/> ren zum Leinentuchverkaufe, deren<lb/> der eine des kleinen, und der andere<lb/> des großen Raths iſt. Auch iſt<lb/><hi rendition="#aq">c</hi>) eine Verordnung zur Handha-<lb/> bung des <hi rendition="#fr">Muͤnzmandats</hi> von 8<lb/> kleinen und 2 großen Raͤthen. Un-<lb/> ter denen (10) <hi rendition="#fr">buͤrgerlichen Dien-<lb/> ſten</hi> zu Zuͤrch, welche zu unſerer<lb/> Abſicht dienen, gehoͤren vorzuͤglich:<lb/><hi rendition="#aq">a</hi>) der <hi rendition="#fr">Abbeiler,</hi> deſſen Pflicht iſt,<lb/> ſo in der Stadt Wein ausgerufen<lb/> wird, den Wein zu verſiegeln, da-<lb/> mit kein Betrug mit dem Umgelt<lb/> geſchehe; <hi rendition="#aq">b</hi>) der <hi rendition="#fr">Beſtehter von<lb/> dem Kaufhauſe,</hi> welcher dem<lb/> Waagmeiſter behuͤlflich ſeyn, und<lb/> der Fuhren halben die noͤthige Vor-<lb/> ſehung thun muß; <hi rendition="#aq">c</hi>) fuͤnf <hi rendition="#fr">Bothen,</hi><lb/> naͤmlich der Bern- Baſel- Schaf-<lb/> hauſer Churer- und St. Galler-Bo-<lb/> the, welche von den Directoren der<lb/> Kaufmannſchaft beſtellet werden:<lb/> und iſt ihre Pflicht die uͤbergebenen<lb/> Packete, Briefe ꝛc. an beſtimmten<lb/> Ort mit Fleiß und Treue zu uͤber-<lb/> machen; <hi rendition="#aq">d</hi>) die <hi rendition="#fr">Karrenzieher,</hi> deren<lb/> ſind 6 vor dem Kaufhauſe, und iſt<lb/> ihre Pflicht, das Kaufhaus, fleißig<lb/> abzuwarten, und ſowol abgelabene<lb/> Waaren einem jeden, dem ſie zuge-<lb/> hoͤren, nach Hauſe, als auch an-<lb/> dere Waaren wiederum zum Kauf-<lb/> hauſe zu fuͤhren; <hi rendition="#aq">e</hi>) zwey <hi rendition="#fr">Poſtmei-<lb/> ſter,</hi> ſo von den Directoren der<lb/> Kaufmannſchaft geſetzet werden, und<lb/> iſt ihre Pflicht, alle zugebrachte<lb/> Schreiben in Deutſch-und Welſch-<lb/> land zu ſpediren, und die von frem-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[578]/0584]
Zuͤrch
Zuͤrch
thalern und Kreuzern gehalten.
Das zuͤrcher (6) Gewicht iſt um
13¼ pro Cent ſchwerer, als das coͤl-
niſche Gewicht, indem ein zuͤrcher
Pfund nach dem coͤlniſchen Gewich-
te 1 Pfund 4 Loth 3 Pfenniggewichte
und 8 Gran betraͤgt. Die Stadt
Zuͤrch hat zwey große (7) Jahr-
maͤrkte oder Meſſen, ſo 8 Tage
waͤhren, naͤmlich a) 14 Tage nach
Pfingſten, und b) auf St. Felix-
und Regula-Tag. Wenn einer die-
ſer Jahrmaͤrkte angeht, reutet der
Rathſchreiber einen Tag zuvor in
der großen und kleinen Stadt herum;
und verkuͤndiget ſelbigen an neun
unterſchiedlichen Orten. Es wer-
den auch auf den erſten May und
den St. Martinstag Maͤrkte, ſon-
derlich von Vieh gehalten. Unter
denen guten (8) Ordnungen, welche
zum Wohlſeyn des Landes dienen,
fuͤhren wir in Anſehung der Hand-
lung an: a) den Salzhausſchreiber
und deſſelben Buchhalter, welche
den Salzhandel unter Haͤnden ha-
ben. Auch iſt uͤber die Salzkam-
mer ein eigenes b) Salzdirectorium
geſetzet, von einem Buͤrgermeiſter,
zweyen andern Haͤuptern, dem Salz-
hausſchreiber, und dem Salzhaus-
buchhalter. Desgleichen ſind c) Her-
ren des kleinern Raths geordnet,
die Schiffe zu beſchauen, wenn ſie
nach Baſel gefuͤhret werden, oder
ſo man nach Zurzach faͤhrt, damit
kein Ungluͤck mit faulen Schiffen
begegne. Nicht weniger iſt d) eine
Weinmarktcommißion geſetzet, da-
mit kein Vorkauf oder anderer Fre-
vel mit dem Weine auf dem Wein-
markte geſchehe: dieſe Commißion
beſteht aus einigen verordneten
Herren des Raths. Wiederum
ſind e) gewiſſe Cenſoren geſetzet,
welchen alle Schriften muͤſſen gezei-
get werden, die man in den Druck
geben will. Neben dieſen guten
Ordnungen ſind noch verſchiedene
(9) obrigkeitliche Tribunalien und
Commißionen, durch welche die
Standes- Civil- und oͤconomiſche
Geſchaͤffte beſorget werden. Unter
ſolchen bemerken wir nach unſerer
Abſicht a) ein kaufmaͤnniſches Di-
rectorium, beſtehend aus 4 Herren
des kleinen, 5 des großen Raths,
und 3 aus gemeiner Buͤrgerſchaft,
welches ſich angelegen ſeyn laſſen
ſoll, daß die Kaufmannſchaft in gu-
tem Flor erhalten werde. Ferner
b) die Leinentuchcommißion, be-
ſtehend in zweyen verordneten Her-
ren zum Leinentuchverkaufe, deren
der eine des kleinen, und der andere
des großen Raths iſt. Auch iſt
c) eine Verordnung zur Handha-
bung des Muͤnzmandats von 8
kleinen und 2 großen Raͤthen. Un-
ter denen (10) buͤrgerlichen Dien-
ſten zu Zuͤrch, welche zu unſerer
Abſicht dienen, gehoͤren vorzuͤglich:
a) der Abbeiler, deſſen Pflicht iſt,
ſo in der Stadt Wein ausgerufen
wird, den Wein zu verſiegeln, da-
mit kein Betrug mit dem Umgelt
geſchehe; b) der Beſtehter von
dem Kaufhauſe, welcher dem
Waagmeiſter behuͤlflich ſeyn, und
der Fuhren halben die noͤthige Vor-
ſehung thun muß; c) fuͤnf Bothen,
naͤmlich der Bern- Baſel- Schaf-
hauſer Churer- und St. Galler-Bo-
the, welche von den Directoren der
Kaufmannſchaft beſtellet werden:
und iſt ihre Pflicht die uͤbergebenen
Packete, Briefe ꝛc. an beſtimmten
Ort mit Fleiß und Treue zu uͤber-
machen; d) die Karrenzieher, deren
ſind 6 vor dem Kaufhauſe, und iſt
ihre Pflicht, das Kaufhaus, fleißig
abzuwarten, und ſowol abgelabene
Waaren einem jeden, dem ſie zuge-
hoͤren, nach Hauſe, als auch an-
dere Waaren wiederum zum Kauf-
hauſe zu fuͤhren; e) zwey Poſtmei-
ſter, ſo von den Directoren der
Kaufmannſchaft geſetzet werden, und
iſt ihre Pflicht, alle zugebrachte
Schreiben in Deutſch-und Welſch-
land zu ſpediren, und die von frem-
den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |