Züchen, Bettzüchen, ein leine- nes Gewebe, welches von den Bal- len darinnen unterschieden ist, daß die Züchen nur Rautenweise und auf Leinwandart gewebet sind; die Ballen aber Blumen haben. Man hat blaue und weiße. Zu Neiße, in dem schlesischen Fürstenthume gleiches Namens, werden die schön- sten unter den oberschlesischen ge- macht; wiewol ihnen die breßlau- er Ballen an Güte vorgehen. Sie werden von Neiße nach Breß- lau und Hamburg verführet, an welchem letzten Orte sie ihre eigene Stelle in der Preißcourante haben. Man hat auch unter den Züchen die sogenannten Dickzüchen, ingleichen die aufgeschossene, und viele andere Arten mehr, welche in unbeschreib- licher Menge in den breßlauer Jahrmärkten auf dem sogenannten Schmetterhause zu sehen sind. Die sie machen, werden Züchener ge- nennet, und machen ein besonderes Handwerk aus.
Züllichau, oder Züllichow, ins- gemein Zülch, lat. Züllichovia, eine große, volkreiche und befestigte Stadt, nebst einem Schlosse und Amte in dem niederschlesischen Fürsten- thume Crossen, und zwar in demje- nigen Kreise, welcher von ihr den Namen führet, an der polnischen Gränze auf einem Hügel gelegen. Diese Stadt hat verschiedene Ma- nufacturen, und insonderheit Tuch- fabriken; wie denn die züllichauer Tuchmacher die frankfurter Messen so häusig besuchen, daß, weil sie be- sonders gute Tuche machen, die nach ihrer Zubereitung leichtlich für englische paßiren können, sol- ches um so viel mehr Käufer von ausländischen Orten, auch sogar von Hamburg und Lübeck, nach Frankfurt locket. Das dasige Waysenhaus hat seit 1727 einen Buchladen, welchem der König in Preußen unterm 14 December 1735 [Spaltenumbruch]
Zürch
ein allergnädigstes Generalprivile- gium über alle bisherige und künf- tige Verlagsbücher desselben, er- theilet, um sie ein vor allemal vor dem Nachdrucke zu bewahren.
Zürch, ein Canton und Stadt in der Schweiz. Der (I) Canton Zürch, lat. Pagus Tigurinus, ist zwar nicht der Zeit nach, aber dem (1) Range nach, der erste, und nächst Bern der größte, volkreichste und mächtigste unter den schweizerischen Cantons. Er (2) gränzet gegen Morgen an die Grafschaft Toggen- burg, und die Cantons Schweiz und Glaris; gegen Mittag an die Cantons Lucern und Zug, wie auch die sogenannte freye Aemter; gegen Abend an die Grafschaft Baden und das Kletgow; und gegen Mitter- nacht an den Canton Schafhausen, und das Türgow. Dieser Canton hat in Ansehung seiner (3) natür- lichen Beschaffenheit viele hohe, jedoch fruchtbare Berge, Thäler, Flache Länder und Aecker; inglei- chen viele Flüsse und Seen, wo- durch das Land mit allem, was es nöthig hat, versorget wird. Was ins besondere die (4) Naturgaben anbetrifft, so ist der Caton Zürch einer der fruchtbarsten an (a) Ge- treide; wie er denn auch (b) Obst, in ziemlicher Menge hervorbringt; und an den meisten Orten, sonder- lich nach dem Rheine zu, befinden sich (c) Weinberge. Die Limmat, die Aa, und der Zürchersee liefern allerhand (d) Fische. Auch ist die- ser Canton mit vielen schönen (e) Erdarten gesegnet, als da sind: a) eine schöne weiße Kreide, welche neben dem gemeinen Gebrauche sonst zu allerley Sachen zu gebrauchen ist. Sie wird in der Pfarre Uster, im Wyl genannt, auch bey dem Dorfe Mur, welche letztere besser, als jene ist, gefunden; b) Trippel, eine aschfarbene rauche Erde, womit die Handwerksleute die meßingenen
Geschirre
[Spaltenumbruch]
Zuͤchen
Zuͤchen, Bettzuͤchen, ein leine- nes Gewebe, welches von den Bal- len darinnen unterſchieden iſt, daß die Zuͤchen nur Rautenweiſe und auf Leinwandart gewebet ſind; die Ballen aber Blumen haben. Man hat blaue und weiße. Zu Neiße, in dem ſchleſiſchen Fuͤrſtenthume gleiches Namens, werden die ſchoͤn- ſten unter den oberſchleſiſchen ge- macht; wiewol ihnen die breßlau- er Ballen an Guͤte vorgehen. Sie werden von Neiße nach Breß- lau und Hamburg verfuͤhret, an welchem letzten Orte ſie ihre eigene Stelle in der Preißcourante haben. Man hat auch unter den Zuͤchen die ſogenannten Dickzuͤchen, ingleichen die aufgeſchoſſene, und viele andere Arten mehr, welche in unbeſchreib- licher Menge in den breßlauer Jahrmaͤrkten auf dem ſogenannten Schmetterhauſe zu ſehen ſind. Die ſie machen, werden Zuͤchener ge- nennet, und machen ein beſonderes Handwerk aus.
Zuͤllichau, oder Zuͤllichow, ins- gemein Zuͤlch, lat. Züllichovia, eine große, volkreiche und befeſtigte Stadt, nebſt einem Schloſſe und Amte in dem niederſchleſiſchen Fuͤrſten- thume Croſſen, und zwar in demje- nigen Kreiſe, welcher von ihr den Namen fuͤhret, an der polniſchen Graͤnze auf einem Huͤgel gelegen. Dieſe Stadt hat verſchiedene Ma- nufacturen, und inſonderheit Tuch- fabriken; wie denn die zuͤllichauer Tuchmacher die frankfurter Meſſen ſo haͤuſig beſuchen, daß, weil ſie be- ſonders gute Tuche machen, die nach ihrer Zubereitung leichtlich fuͤr engliſche paßiren koͤnnen, ſol- ches um ſo viel mehr Kaͤufer von auslaͤndiſchen Orten, auch ſogar von Hamburg und Luͤbeck, nach Frankfurt locket. Das daſige Wayſenhaus hat ſeit 1727 einen Buchladen, welchem der Koͤnig in Preußen unterm 14 December 1735 [Spaltenumbruch]
Zuͤrch
ein allergnaͤdigſtes Generalprivile- gium uͤber alle bisherige und kuͤnf- tige Verlagsbuͤcher deſſelben, er- theilet, um ſie ein vor allemal vor dem Nachdrucke zu bewahren.
Zuͤrch, ein Canton und Stadt in der Schweiz. Der (I) Canton Zuͤrch, lat. Pagus Tigurinus, iſt zwar nicht der Zeit nach, aber dem (1) Range nach, der erſte, und naͤchſt Bern der groͤßte, volkreichſte und maͤchtigſte unter den ſchweizeriſchen Cantons. Er (2) graͤnzet gegen Morgen an die Grafſchaft Toggen- burg, und die Cantons Schweiz und Glaris; gegen Mittag an die Cantons Lucern und Zug, wie auch die ſogenannte freye Aemter; gegen Abend an die Grafſchaft Baden und das Kletgow; und gegen Mitter- nacht an den Canton Schafhauſen, und das Tuͤrgow. Dieſer Canton hat in Anſehung ſeiner (3) natuͤr- lichen Beſchaffenheit viele hohe, jedoch fruchtbare Berge, Thaͤler, Flache Laͤnder und Aecker; inglei- chen viele Fluͤſſe und Seen, wo- durch das Land mit allem, was es noͤthig hat, verſorget wird. Was ins beſondere die (4) Naturgaben anbetrifft, ſo iſt der Caton Zuͤrch einer der fruchtbarſten an (a) Ge- treide; wie er denn auch (b) Obſt, in ziemlicher Menge hervorbringt; und an den meiſten Orten, ſonder- lich nach dem Rheine zu, befinden ſich (c) Weinberge. Die Limmat, die Aa, und der Zuͤrcherſee liefern allerhand (d) Fiſche. Auch iſt die- ſer Canton mit vielen ſchoͤnen (e) Erdarten geſegnet, als da ſind: a) eine ſchoͤne weiße Kreide, welche neben dem gemeinen Gebrauche ſonſt zu allerley Sachen zu gebrauchen iſt. Sie wird in der Pfarre Uſter, im Wyl genannt, auch bey dem Dorfe Mur, welche letztere beſſer, als jene iſt, gefunden; b) Trippel, eine aſchfarbene rauche Erde, womit die Handwerksleute die meßingenen
Geſchirre
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[[575]/0581]
Zuͤchen
Zuͤrch
Zuͤchen, Bettzuͤchen, ein leine-
nes Gewebe, welches von den Bal-
len darinnen unterſchieden iſt, daß
die Zuͤchen nur Rautenweiſe und
auf Leinwandart gewebet ſind; die
Ballen aber Blumen haben. Man
hat blaue und weiße. Zu Neiße,
in dem ſchleſiſchen Fuͤrſtenthume
gleiches Namens, werden die ſchoͤn-
ſten unter den oberſchleſiſchen ge-
macht; wiewol ihnen die breßlau-
er Ballen an Guͤte vorgehen. Sie
werden von Neiße nach Breß-
lau und Hamburg verfuͤhret, an
welchem letzten Orte ſie ihre eigene
Stelle in der Preißcourante haben.
Man hat auch unter den Zuͤchen die
ſogenannten Dickzuͤchen, ingleichen
die aufgeſchoſſene, und viele andere
Arten mehr, welche in unbeſchreib-
licher Menge in den breßlauer
Jahrmaͤrkten auf dem ſogenannten
Schmetterhauſe zu ſehen ſind. Die
ſie machen, werden Zuͤchener ge-
nennet, und machen ein beſonderes
Handwerk aus.
Zuͤllichau, oder Zuͤllichow, ins-
gemein Zuͤlch, lat. Züllichovia, eine
große, volkreiche und befeſtigte Stadt,
nebſt einem Schloſſe und Amte in
dem niederſchleſiſchen Fuͤrſten-
thume Croſſen, und zwar in demje-
nigen Kreiſe, welcher von ihr den
Namen fuͤhret, an der polniſchen
Graͤnze auf einem Huͤgel gelegen.
Dieſe Stadt hat verſchiedene Ma-
nufacturen, und inſonderheit Tuch-
fabriken; wie denn die zuͤllichauer
Tuchmacher die frankfurter Meſſen
ſo haͤuſig beſuchen, daß, weil ſie be-
ſonders gute Tuche machen, die
nach ihrer Zubereitung leichtlich
fuͤr engliſche paßiren koͤnnen, ſol-
ches um ſo viel mehr Kaͤufer von
auslaͤndiſchen Orten, auch ſogar
von Hamburg und Luͤbeck, nach
Frankfurt locket. Das daſige
Wayſenhaus hat ſeit 1727 einen
Buchladen, welchem der Koͤnig in
Preußen unterm 14 December 1735
ein allergnaͤdigſtes Generalprivile-
gium uͤber alle bisherige und kuͤnf-
tige Verlagsbuͤcher deſſelben, er-
theilet, um ſie ein vor allemal vor
dem Nachdrucke zu bewahren.
Zuͤrch, ein Canton und Stadt in
der Schweiz. Der (I) Canton
Zuͤrch, lat. Pagus Tigurinus, iſt
zwar nicht der Zeit nach, aber dem
(1) Range nach, der erſte, und naͤchſt
Bern der groͤßte, volkreichſte und
maͤchtigſte unter den ſchweizeriſchen
Cantons. Er (2) graͤnzet gegen
Morgen an die Grafſchaft Toggen-
burg, und die Cantons Schweiz
und Glaris; gegen Mittag an die
Cantons Lucern und Zug, wie auch
die ſogenannte freye Aemter; gegen
Abend an die Grafſchaft Baden und
das Kletgow; und gegen Mitter-
nacht an den Canton Schafhauſen,
und das Tuͤrgow. Dieſer Canton
hat in Anſehung ſeiner (3) natuͤr-
lichen Beſchaffenheit viele hohe,
jedoch fruchtbare Berge, Thaͤler,
Flache Laͤnder und Aecker; inglei-
chen viele Fluͤſſe und Seen, wo-
durch das Land mit allem, was es
noͤthig hat, verſorget wird. Was
ins beſondere die (4) Naturgaben
anbetrifft, ſo iſt der Caton Zuͤrch
einer der fruchtbarſten an (a) Ge-
treide; wie er denn auch (b) Obſt,
in ziemlicher Menge hervorbringt;
und an den meiſten Orten, ſonder-
lich nach dem Rheine zu, befinden
ſich (c) Weinberge. Die Limmat,
die Aa, und der Zuͤrcherſee liefern
allerhand (d) Fiſche. Auch iſt die-
ſer Canton mit vielen ſchoͤnen
(e) Erdarten geſegnet, als da ſind:
a) eine ſchoͤne weiße Kreide, welche
neben dem gemeinen Gebrauche ſonſt
zu allerley Sachen zu gebrauchen
iſt. Sie wird in der Pfarre Uſter,
im Wyl genannt, auch bey dem
Dorfe Mur, welche letztere beſſer,
als jene iſt, gefunden; b) Trippel,
eine aſchfarbene rauche Erde, womit
die Handwerksleute die meßingenen
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [575]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/581>, abgerufen am 29.11.2024.
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