Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zoll durchgehenden Sachen und Perso-nen, sowol zu Lande, als zu Was- ser, zu heben befugt ist. Der (1) Unterschied des Zolls, (a) von der Steuer besteht darinnen, daß diese ein Zeichen der Unterthänigkeit ist, und also eigentlich und ordentlicher Weise nur von den Unterthanen, und zwar von unbeweglichen Gü- tern; der Zoll aber sowol von den Unterthanen, als von den Frem- den, und nur von beweglichen Gü- tern, entrichtet wird: und (b) von dem Geleite ist der Zoll darinn un- terschieden, daß jenes von solchen Sachen, die man durch das Ge- leitsbezirk führet; dieser aber von den Waaren, die man bey der Zoll- stätte verkaufet, gegeben wird: wie- wol insgemein beydes unter dem Namen des Zolls eingefordert; an einigen Orten aber auch von ein- ander unterschieden wird. Siehe Auflage. Die Zölle selbsten haben ihren (2) natürlichen Grund in dem erlaubten Gebrauche der öffent- lichen Straßen. Erweiset man an- dern eine Gefälligkeit; die aber mit einer Unbequemlichkeit verknüpfet ist, so fern nämlich die Straßen verderbet, und daher in gutem Stande müssen erhalten werden: so ist es alsdann billig, daß dafür eine Ersetzung geschehe. Das (3) Recht Zölle anzulegen hat eigent- lich nur der Regent eines Landes, oder die höchste Landesobrigkeit. Jn Ansehung ihrer Unterthanen geschieht dieses vermöge der höch- sten Gewalt, die sie in ihrem Lan- de hat. Was aber die Fremden betrifft: so leitet man solches Recht aus einem stillschweigenden Pacte, oder Vergleiche her, daß, wie man ihnen die Freyheit verstattet, Han- del und Wandel im Lande zu trei- ben, und die Landstraßen zu ihrer Sicherheit und Bequemlichkeit zu gebrauchen; also auch kein Zweifel sey, daß sie zu den Kosten, die des- [Spaltenumbruch] Zoll wegen müssen aufgewendet werden,etwas beyzutragen bewilligen. Je- doch darf heutiges Tages in dem heiligen römischen Reiche deutscher Nation kein neuer Zoll ohne Be- willigung des Kaisers und der ge- sammten Churfürsten angerichtet, auch kein alter erhöhet werden. Uebrigens ist ordentlicher Weise nicht zugelassen, den Zoll mehr als ein- mal zu nehmen. Dieses Recht, Zöl- le anzulegen, oder zu erhöhen, heißt das Zollrecht, oder die Zollgerech- tigkeit. Für den Genuß eines sol- chen Rechts sind hingegen (4) die Zollherren schuldig, an allen Or- ten, wo man ihnen Zoll reichet, den Reisenden a) sicher Geleite zu verschaffen, und b) die Straßen, Brücken, Dämme, Ufer, Schleus- sen und Häfen, rein, sauber und gut zu erhalten. Der (5) Gegenstand des Zolles sind a) die aus-ein-und durchgehenden Waaren und Güter, sowol der Fremden, als der Unter- thanen, welche Güter daher zollba- re Güter, lat. Res, oder Merces vectigales, genennet werden; auch an etlichen Orten b) die zu Wasser und Lande reisenden und handthie- renden Personen; c) Pferde und Vieh; und d) Wagen und Schiffe. Jn Ansehung der Waaren und Gü- ter, auf was für welche der Zoll geschlagen werden solle, hat man klüglich zu verfahren, und dahin zu sehen, daß solcher vornehmlich dergleichen Sachen betreffe, aus welchen die Unterthanen einen Nu- tzen schaffen können, oder wodurch der Pracht und Schwelgerey ge- steuert werde; mithin soll der Zoll dasjenige, was zur Erhaltung Lei- bes und Lebens nöthig ist, entweder gar nicht, oder doch am wenigsten betreffen. Wie denn die meisten Lehrer darinn übereinstimmen, daß man dasjenige, was man zu seinem eigenen Gebrauche an Essen, Trin- ken, Baumaterialien etc. einführet; noch
[Spaltenumbruch] Zoll durchgehenden Sachen und Perſo-nen, ſowol zu Lande, als zu Waſ- ſer, zu heben befugt iſt. Der (1) Unterſchied des Zolls, (a) von der Steuer beſteht darinnen, daß dieſe ein Zeichen der Unterthaͤnigkeit iſt, und alſo eigentlich und ordentlicher Weiſe nur von den Unterthanen, und zwar von unbeweglichen Guͤ- tern; der Zoll aber ſowol von den Unterthanen, als von den Frem- den, und nur von beweglichen Guͤ- tern, entrichtet wird: und (b) von dem Geleite iſt der Zoll darinn un- terſchieden, daß jenes von ſolchen Sachen, die man durch das Ge- leitsbezirk fuͤhret; dieſer aber von den Waaren, die man bey der Zoll- ſtaͤtte verkaufet, gegeben wird: wie- wol insgemein beydes unter dem Namen des Zolls eingefordert; an einigen Orten aber auch von ein- ander unterſchieden wird. Siehe Auflage. Die Zoͤlle ſelbſten haben ihren (2) natuͤrlichen Grund in dem erlaubten Gebrauche der oͤffent- lichen Straßen. Erweiſet man an- dern eine Gefaͤlligkeit; die aber mit einer Unbequemlichkeit verknuͤpfet iſt, ſo fern naͤmlich die Straßen verderbet, und daher in gutem Stande muͤſſen erhalten werden: ſo iſt es alsdann billig, daß dafuͤr eine Erſetzung geſchehe. Das (3) Recht Zoͤlle anzulegen hat eigent- lich nur der Regent eines Landes, oder die hoͤchſte Landesobrigkeit. Jn Anſehung ihrer Unterthanen geſchieht dieſes vermoͤge der hoͤch- ſten Gewalt, die ſie in ihrem Lan- de hat. Was aber die Fremden betrifft: ſo leitet man ſolches Recht aus einem ſtillſchweigenden Pacte, oder Vergleiche her, daß, wie man ihnen die Freyheit verſtattet, Han- del und Wandel im Lande zu trei- ben, und die Landſtraßen zu ihrer Sicherheit und Bequemlichkeit zu gebrauchen; alſo auch kein Zweifel ſey, daß ſie zu den Koſten, die des- [Spaltenumbruch] Zoll wegen muͤſſen aufgewendet werden,etwas beyzutragen bewilligen. Je- doch darf heutiges Tages in dem heiligen roͤmiſchen Reiche deutſcher Nation kein neuer Zoll ohne Be- willigung des Kaiſers und der ge- ſammten Churfuͤrſten angerichtet, auch kein alter erhoͤhet werden. Uebrigens iſt ordentlicher Weiſe nicht zugelaſſen, den Zoll mehr als ein- mal zu nehmen. Dieſes Recht, Zoͤl- le anzulegen, oder zu erhoͤhen, heißt das Zollrecht, oder die Zollgerech- tigkeit. Fuͤr den Genuß eines ſol- chen Rechts ſind hingegen (4) die Zollherren ſchuldig, an allen Or- ten, wo man ihnen Zoll reichet, den Reiſenden a) ſicher Geleite zu verſchaffen, und b) die Straßen, Bruͤcken, Daͤmme, Ufer, Schleuſ- ſen und Haͤfen, rein, ſauber und gut zu erhalten. Der (5) Gegenſtand des Zolles ſind a) die aus-ein-und durchgehenden Waaren und Guͤter, ſowol der Fremden, als der Unter- thanen, welche Guͤter daher zollba- re Guͤter, lat. Res, oder Merces vectigales, genennet werden; auch an etlichen Orten b) die zu Waſſer und Lande reiſenden und handthie- renden Perſonen; c) Pferde und Vieh; und d) Wagen und Schiffe. Jn Anſehung der Waaren und Guͤ- ter, auf was fuͤr welche der Zoll geſchlagen werden ſolle, hat man kluͤglich zu verfahren, und dahin zu ſehen, daß ſolcher vornehmlich dergleichen Sachen betreffe, aus welchen die Unterthanen einen Nu- tzen ſchaffen koͤnnen, oder wodurch der Pracht und Schwelgerey ge- ſteuert werde; mithin ſoll der Zoll dasjenige, was zur Erhaltung Lei- bes und Lebens noͤthig iſt, entweder gar nicht, oder doch am wenigſten betreffen. Wie denn die meiſten Lehrer darinn uͤbereinſtimmen, daß man dasjenige, was man zu ſeinem eigenen Gebrauche an Eſſen, Trin- ken, Baumaterialien ꝛc. einfuͤhret; noch
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Zoll
Zoll
durchgehenden Sachen und Perſo-
nen, ſowol zu Lande, als zu Waſ-
ſer, zu heben befugt iſt. Der (1)
Unterſchied des Zolls, (a) von der
Steuer beſteht darinnen, daß dieſe
ein Zeichen der Unterthaͤnigkeit iſt,
und alſo eigentlich und ordentlicher
Weiſe nur von den Unterthanen,
und zwar von unbeweglichen Guͤ-
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Unterthanen, als von den Frem-
den, und nur von beweglichen Guͤ-
tern, entrichtet wird: und (b) von
dem Geleite iſt der Zoll darinn un-
terſchieden, daß jenes von ſolchen
Sachen, die man durch das Ge-
leitsbezirk fuͤhret; dieſer aber von
den Waaren, die man bey der Zoll-
ſtaͤtte verkaufet, gegeben wird: wie-
wol insgemein beydes unter dem
Namen des Zolls eingefordert; an
einigen Orten aber auch von ein-
ander unterſchieden wird. Siehe
Auflage. Die Zoͤlle ſelbſten haben
ihren (2) natuͤrlichen Grund in
dem erlaubten Gebrauche der oͤffent-
lichen Straßen. Erweiſet man an-
dern eine Gefaͤlligkeit; die aber mit
einer Unbequemlichkeit verknuͤpfet
iſt, ſo fern naͤmlich die Straßen
verderbet, und daher in gutem
Stande muͤſſen erhalten werden:
ſo iſt es alsdann billig, daß dafuͤr
eine Erſetzung geſchehe. Das (3)
Recht Zoͤlle anzulegen hat eigent-
lich nur der Regent eines Landes,
oder die hoͤchſte Landesobrigkeit.
Jn Anſehung ihrer Unterthanen
geſchieht dieſes vermoͤge der hoͤch-
ſten Gewalt, die ſie in ihrem Lan-
de hat. Was aber die Fremden
betrifft: ſo leitet man ſolches Recht
aus einem ſtillſchweigenden Pacte,
oder Vergleiche her, daß, wie man
ihnen die Freyheit verſtattet, Han-
del und Wandel im Lande zu trei-
ben, und die Landſtraßen zu ihrer
Sicherheit und Bequemlichkeit zu
gebrauchen; alſo auch kein Zweifel
ſey, daß ſie zu den Koſten, die des-
wegen muͤſſen aufgewendet werden,
etwas beyzutragen bewilligen. Je-
doch darf heutiges Tages in dem
heiligen roͤmiſchen Reiche deutſcher
Nation kein neuer Zoll ohne Be-
willigung des Kaiſers und der ge-
ſammten Churfuͤrſten angerichtet,
auch kein alter erhoͤhet werden.
Uebrigens iſt ordentlicher Weiſe nicht
zugelaſſen, den Zoll mehr als ein-
mal zu nehmen. Dieſes Recht, Zoͤl-
le anzulegen, oder zu erhoͤhen, heißt
das Zollrecht, oder die Zollgerech-
tigkeit. Fuͤr den Genuß eines ſol-
chen Rechts ſind hingegen (4) die
Zollherren ſchuldig, an allen Or-
ten, wo man ihnen Zoll reichet,
den Reiſenden a) ſicher Geleite zu
verſchaffen, und b) die Straßen,
Bruͤcken, Daͤmme, Ufer, Schleuſ-
ſen und Haͤfen, rein, ſauber und gut zu
erhalten. Der (5) Gegenſtand des
Zolles ſind a) die aus-ein-und
durchgehenden Waaren und Guͤter,
ſowol der Fremden, als der Unter-
thanen, welche Guͤter daher zollba-
re Guͤter, lat. Res, oder Merces
vectigales, genennet werden; auch
an etlichen Orten b) die zu Waſſer
und Lande reiſenden und handthie-
renden Perſonen; c) Pferde und
Vieh; und d) Wagen und Schiffe.
Jn Anſehung der Waaren und Guͤ-
ter, auf was fuͤr welche der Zoll
geſchlagen werden ſolle, hat man
kluͤglich zu verfahren, und dahin
zu ſehen, daß ſolcher vornehmlich
dergleichen Sachen betreffe, aus
welchen die Unterthanen einen Nu-
tzen ſchaffen koͤnnen, oder wodurch
der Pracht und Schwelgerey ge-
ſteuert werde; mithin ſoll der Zoll
dasjenige, was zur Erhaltung Lei-
bes und Lebens noͤthig iſt, entweder
gar nicht, oder doch am wenigſten
betreffen. Wie denn die meiſten
Lehrer darinn uͤbereinſtimmen, daß
man dasjenige, was man zu ſeinem
eigenen Gebrauche an Eſſen, Trin-
ken, Baumaterialien ꝛc. einfuͤhret;
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