Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zinn Knochen; i) in Luft und Wasser lei-det das Zinn, wenn es rein ist, kei- ne sonderliche Veränderung; k) es wird aufgelöset, (a) vom Vitriolö- le, (b) vom Salzgeiste, (c) vom Scheidewasser, wenn man nach und nach nur wenig Zinn in solches le- get: da hingegen, wenn man viel Zinn |auf einmal hinein thut, oder das Scheidewasser auf das Zinn gießt, solches nur von dem Schei- dewasser |corrodiret wird; (d) von starkem Eßige, wenn die Zinnansche vorher mit Salmiack vermischet und gerieben wird, sonst aber nicht; (e) von dem mit ungelöschtem Kalke ge- machten Salmiackgeiste; und (f) vom Feuer beständigen Alkali, wenn man es da hinein gießt oder schmel- zet; l) läßt es sich mit Quecksilber leicht amalgamiren; m) mit an- dern Metallen, als mit Gold, Sil- ber oder Kupfer vermischt, benimmt es ihnen alle ihre Geschmeidigkeit und Ziehbarkeit, und kann 1 Gran Zinn einer ganzen Mark Gold sei- ne Malleabilität benehmen. Die Chymisten bezeichnen das Zinn mit dem Zeichen des Jupiter, wie denn auch bey ihnen Jupiter das Zinn heißt, vermuthlich deswegen, weil das Zinnerzt, wie die Bergleute mey- nen, durch den Einfluß des Jupi- ters gewirket wird. Die (3) Be- standtheile des Zinns sind a) eine weiße Erde, die sich in der Calci- nation und Vitrification zeiget, al- kalischer Art, und von der Beschaf- fenheit wie Galmeyerde oder Zink- erde ist; b) eine entzündbare u. wirk- lich brennende Materie, indem es mit Salpeter verpuffet, u. alkalisiret; wie man denn auch mit Vitriolöle und Zinn durch die Destillation einen Schwefel hervor bringen kann; und c) ein mercurialisches oder arsenika- lisches Wesen, welches man an dem Rauche und dem Schmelzen des Zinnes wahrnimmt. Die (4) Gat- tungen des Zinnerztes, welche [Spaltenumbruch] Zinn man in den Zinnbergwerken oderZwitterwerken findet, sind folgen- de: a) gediegen Zinn, lat. Stan- num nativum, ist selten zu sehen; b) Zinngraupen, lat. Crystalli mi- nerales stanni, sind vielseitige Cry- stalle von ungewisser Figur, mit einer glänzenden Oberfläche, meh- rentheils aber abgestutzten Ecken; schwerer als alles andere Erzt; nicht sonderlich hart; werden roth, wenn man sie reibt; schmelzen nicht von selbst im Feuer, sondern sprin- gen leicht von einander, und wer- den auswärts weiß und mehlicht, vom Arsenikmehle; riechen auch stark nach Arsenik. Man findet weiße, gelbe, so aber selten sind; rothe; braune, so granatfarben sind; schwarze, welche die reichsten von Zinn sind; und durchsichtige Zinn- graupen; c) Zwitter, lat. Minera crystallorum stanni, ist von verschie- dener Farbe, meist röthlicht oder rostig, einem Eisenerzte nicht un- gleich; besteht entweder aus grös- sern sichtlichen, oder kleinen unsicht- baren Zinngraupen, die in verschie- dener Steinart verborgen liegen; von irregulairer Figur, nicht son- derlich hart, aber schwer genug; wird im Feuer, und wenn er gerie- ben wird, roth; und riechet nach Arsenik. Man findet (a) in Anse- hung der Farbe gelben, röthlichen, oder rostigen, braunen, schwar- zen, und vielfarbigen Zwitter; und (b) in Ansehung der Zusam- mensetzung und Structur porösen strahlichten, und graupichten Zwit- ter; d) Zinnstein, lat. Lapides stanniferi, ist ein Zinnerzt, welches einem andern simpeln Steine gleich, doch schwer ist; im Feuer roth wird, und einen Arsenikrauch von sich giebt. Man findet (a) Zinn- spath, ist ganz schwer, meist halb durchsichtig, und dem äußerlichen Ansehen nach, einem weißen Spa- the ganz gleich; aber sehr rar, und wird
[Spaltenumbruch] Zinn Knochen; i) in Luft und Waſſer lei-det das Zinn, wenn es rein iſt, kei- ne ſonderliche Veraͤnderung; k) es wird aufgeloͤſet, (a) vom Vitrioloͤ- le, (b) vom Salzgeiſte, (c) vom Scheidewaſſer, wenn man nach und nach nur wenig Zinn in ſolches le- get: da hingegen, wenn man viel Zinn |auf einmal hinein thut, oder das Scheidewaſſer auf das Zinn gießt, ſolches nur von dem Schei- dewaſſer |corrodiret wird; (d) von ſtarkem Eßige, wenn die Zinnanſche vorher mit Salmiack vermiſchet und gerieben wird, ſonſt aber nicht; (e) von dem mit ungeloͤſchtem Kalke ge- machten Salmiackgeiſte; und (f) vom Feuer beſtaͤndigen Alkali, wenn man es da hinein gießt oder ſchmel- zet; l) laͤßt es ſich mit Queckſilber leicht amalgamiren; m) mit an- dern Metallen, als mit Gold, Sil- ber oder Kupfer vermiſcht, benimmt es ihnen alle ihre Geſchmeidigkeit und Ziehbarkeit, und kann 1 Gran Zinn einer ganzen Mark Gold ſei- ne Malleabilitaͤt benehmen. Die Chymiſten bezeichnen das Zinn mit dem Zeichen des ♃, wie denn auch bey ihnen Jupiter das Zinn heißt, vermuthlich deswegen, weil das Zinnerzt, wie die Bergleute mey- nen, durch den Einfluß des Jupi- ters gewirket wird. Die (3) Be- ſtandtheile des Zinns ſind a) eine weiße Erde, die ſich in der Calci- nation und Vitrification zeiget, al- kaliſcher Art, und von der Beſchaf- fenheit wie Galmeyerde oder Zink- erde iſt; b) eine entzuͤndbare u. wirk- lich brennende Materie, indem es mit Salpeter verpuffet, u. alkaliſiret; wie man denn auch mit Vitrioloͤle und Zinn durch die Deſtillation einen Schwefel hervor bringen kann; und c) ein mercurialiſches oder arſenika- liſches Weſen, welches man an dem Rauche und dem Schmelzen des Zinnes wahrnimmt. Die (4) Gat- tungen des Zinnerztes, welche [Spaltenumbruch] Zinn man in den Zinnbergwerken oderZwitterwerken findet, ſind folgen- de: a) gediegen Zinn, lat. Stan- num nativum, iſt ſelten zu ſehen; b) Zinngraupen, lat. Cryſtalli mi- nerales ſtanni, ſind vielſeitige Cry- ſtalle von ungewiſſer Figur, mit einer glaͤnzenden Oberflaͤche, meh- rentheils aber abgeſtutzten Ecken; ſchwerer als alles andere Erzt; nicht ſonderlich hart; werden roth, wenn man ſie reibt; ſchmelzen nicht von ſelbſt im Feuer, ſondern ſprin- gen leicht von einander, und wer- den auswaͤrts weiß und mehlicht, vom Arſenikmehle; riechen auch ſtark nach Arſenik. Man findet weiße, gelbe, ſo aber ſelten ſind; rothe; braune, ſo granatfarben ſind; ſchwarze, welche die reichſten von Zinn ſind; und durchſichtige Zinn- graupen; c) Zwitter, lat. Minera cryſtallorum ſtanni, iſt von verſchie- dener Farbe, meiſt roͤthlicht oder roſtig, einem Eiſenerzte nicht un- gleich; beſteht entweder aus groͤſ- ſern ſichtlichen, oder kleinen unſicht- baren Zinngraupen, die in verſchie- dener Steinart verborgen liegen; von irregulairer Figur, nicht ſon- derlich hart, aber ſchwer genug; wird im Feuer, und wenn er gerie- ben wird, roth; und riechet nach Arſenik. Man findet (a) in Anſe- hung der Farbe gelben, roͤthlichen, oder roſtigen, braunen, ſchwar- zen, und vielfarbigen Zwitter; und (b) in Anſehung der Zuſam- menſetzung und Structur poroͤſen ſtrahlichten, und graupichten Zwit- ter; d) Zinnſtein, lat. Lapides ſtanniferi, iſt ein Zinnerzt, welches einem andern ſimpeln Steine gleich, doch ſchwer iſt; im Feuer roth wird, und einen Arſenikrauch von ſich giebt. Man findet (a) Zinn- ſpath, iſt ganz ſchwer, meiſt halb durchſichtig, und dem aͤußerlichen Anſehen nach, einem weißen Spa- the ganz gleich; aber ſehr rar, und wird
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Zinn
Zinn
Knochen; i) in Luft und Waſſer lei-
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ne ſonderliche Veraͤnderung; k) es
wird aufgeloͤſet, (a) vom Vitrioloͤ-
le, (b) vom Salzgeiſte, (c) vom
Scheidewaſſer, wenn man nach und
nach nur wenig Zinn in ſolches le-
get: da hingegen, wenn man viel
Zinn |auf einmal hinein thut, oder
das Scheidewaſſer auf das Zinn
gießt, ſolches nur von dem Schei-
dewaſſer |corrodiret wird; (d) von
ſtarkem Eßige, wenn die Zinnanſche
vorher mit Salmiack vermiſchet und
gerieben wird, ſonſt aber nicht; (e)
von dem mit ungeloͤſchtem Kalke ge-
machten Salmiackgeiſte; und (f)
vom Feuer beſtaͤndigen Alkali, wenn
man es da hinein gießt oder ſchmel-
zet; l) laͤßt es ſich mit Queckſilber
leicht amalgamiren; m) mit an-
dern Metallen, als mit Gold, Sil-
ber oder Kupfer vermiſcht, benimmt
es ihnen alle ihre Geſchmeidigkeit
und Ziehbarkeit, und kann 1 Gran
Zinn einer ganzen Mark Gold ſei-
ne Malleabilitaͤt benehmen. Die
Chymiſten bezeichnen das Zinn mit
dem Zeichen des ♃, wie denn auch
bey ihnen Jupiter das Zinn heißt,
vermuthlich deswegen, weil das
Zinnerzt, wie die Bergleute mey-
nen, durch den Einfluß des Jupi-
ters gewirket wird. Die (3) Be-
ſtandtheile des Zinns ſind a) eine
weiße Erde, die ſich in der Calci-
nation und Vitrification zeiget, al-
kaliſcher Art, und von der Beſchaf-
fenheit wie Galmeyerde oder Zink-
erde iſt; b) eine entzuͤndbare u. wirk-
lich brennende Materie, indem es
mit Salpeter verpuffet, u. alkaliſiret;
wie man denn auch mit Vitrioloͤle und
Zinn durch die Deſtillation einen
Schwefel hervor bringen kann; und
c) ein mercurialiſches oder arſenika-
liſches Weſen, welches man an dem
Rauche und dem Schmelzen des
Zinnes wahrnimmt. Die (4) Gat-
tungen des Zinnerztes, welche
man in den Zinnbergwerken oder
Zwitterwerken findet, ſind folgen-
de: a) gediegen Zinn, lat. Stan-
num nativum, iſt ſelten zu ſehen;
b) Zinngraupen, lat. Cryſtalli mi-
nerales ſtanni, ſind vielſeitige Cry-
ſtalle von ungewiſſer Figur, mit
einer glaͤnzenden Oberflaͤche, meh-
rentheils aber abgeſtutzten Ecken;
ſchwerer als alles andere Erzt;
nicht ſonderlich hart; werden roth,
wenn man ſie reibt; ſchmelzen nicht
von ſelbſt im Feuer, ſondern ſprin-
gen leicht von einander, und wer-
den auswaͤrts weiß und mehlicht,
vom Arſenikmehle; riechen auch ſtark
nach Arſenik. Man findet weiße,
gelbe, ſo aber ſelten ſind; rothe;
braune, ſo granatfarben ſind;
ſchwarze, welche die reichſten von
Zinn ſind; und durchſichtige Zinn-
graupen; c) Zwitter, lat. Minera
cryſtallorum ſtanni, iſt von verſchie-
dener Farbe, meiſt roͤthlicht oder
roſtig, einem Eiſenerzte nicht un-
gleich; beſteht entweder aus groͤſ-
ſern ſichtlichen, oder kleinen unſicht-
baren Zinngraupen, die in verſchie-
dener Steinart verborgen liegen;
von irregulairer Figur, nicht ſon-
derlich hart, aber ſchwer genug;
wird im Feuer, und wenn er gerie-
ben wird, roth; und riechet nach
Arſenik. Man findet (a) in Anſe-
hung der Farbe gelben, roͤthlichen,
oder roſtigen, braunen, ſchwar-
zen, und vielfarbigen Zwitter;
und (b) in Anſehung der Zuſam-
menſetzung und Structur poroͤſen
ſtrahlichten, und graupichten Zwit-
ter; d) Zinnſtein, lat. Lapides
ſtanniferi, iſt ein Zinnerzt, welches
einem andern ſimpeln Steine gleich,
doch ſchwer iſt; im Feuer roth
wird, und einen Arſenikrauch von
ſich giebt. Man findet (a) Zinn-
ſpath, iſt ganz ſchwer, meiſt halb
durchſichtig, und dem aͤußerlichen
Anſehen nach, einem weißen Spa-
the ganz gleich; aber ſehr rar, und
wird
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