Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zimmt senz oder das Oel schon ausgezogenist; welches aber schwer zu erken- nen ist, man müßte denn jede Rin- de Stück vor Stück kosten, wel- ches unmöglich seyn würde: zu geschweigen, daß die Betrüger mit einer gewissen Beitze dergleichen Rinden den scharfen Geschmack wie- der zu geben wissen. Weshalben es am besten ist, daß man sich an bekann- te aufrichtige Leute halte, und die verlaufenen Landstreicher und Bün- delträger meide. Jm einzeln wird er von allen Materialisten, ganz und gestoßen, lothweise verkauft. Die (5) Probe des Zimmts ist, wenn die Rinde dünne und zart, auf der Zunge sehr scharf, doch mit einer anhaltenden Süßigkeit ver- mischt ist, und einen guten Geruch, und hochröthliche Farbe hat: wie- wol der starke, aber doch angeneh- me Geschmack die beste Probe davon ist. Die dicken Rinden, wie auch diejenigen, so weißlichter oder schwarzer Farbe sind, werden ver- worfen. Der Zimmt in langen Röhren und Pfeifen wird auch mehr geachtet, als der kurze Zimmt, wel- chen man Spolet, und franz. Es- cavisson nennnet, als der noch ein- mal so wohlfeil ist, als jener. Ei- nige pflegen, damit sich der Zimmt besser (6) halte, solchen in Pfeffer zu stecken. Man (7) braucht aber den Zimmt vielfältig, wegen seines lieblichen Geschmacks, an die Spei- sen; gleichwie er wegen seiner wär- menden, trocknenden, zertheilenden und die Lebensgeister sowol als den Magen und das Herz stärkenden Kraft von den Aerzten stark ver- schrieben wird. Unter den vielen (III) Zubereitungen daraus geden- ken wir nicht allererst des Zimmtcon- fects, das eine gute Magenstärkung ist; sondern auch der verschiedenen ungemein nützlichen Zubereitungen, die man durch chymische Arbeiten, als Destilliren, Extrahiren etc. aus [Spaltenumbruch] Zimmt dem Zimmtbaume, dessen Wur-zel, Rinde, Blättern und Früch- ten bekömmt. Zur Verfertigung dieser Zubereitungen haben die Hol- länder zu Colombo, auf der Jnsel Zeilon, ein eigenes chymisches Labo- ratorium angeleget, in welchem fol- gende Sachen gemacht werden; 1) ein kampferhaftes Oel aus der Rinde der Wurzeln, welches sehr stark nach Kampfer riecht, und auch eigentlich nichts anders, als ein Kampferöl ist. Denn wenn man dieses Oel in gläsernen Gefäs- sen destilliret: so bekömmt man dar- aus diejenige Gattung vom Kam- pfer, die man Kampfer von Ba- ros, oder Kampfer von Borneo nennet, welcher sich an die Seiten des Glases in feinen und durchsichtigen Crystallen anleget, und eine ange- nehme Verschiedenheit von allerley Aesten und Laubwerke, fast auf eben die Art macht, wie man bey dem starken Frostwetter an den Fenster- gläsern sieht. 2) Das rechte Zimmtöl aus der Rinde des Stammes, welches man auch eine Essenz oder Quintessenz nennet. Nur die Holländer besitzen das Ge- heimniß, dieses Oel recht gut zu machen: da hingegen dasjenige, was die Apotheker und Chymisten in andern Landen machen, nicht al- lein theurer zu stehen kömmt; sondern auch in Ansehung der Güte schlech- ter ist, welches die meisten Drogui- sten nöthiget, solches aus Holland kommen zu lassen. 3) Ein Oel aus den Blättern dieses Baums voneinem et- was bittern Geschmacke, welcher dem- jenigen Geschmacke ähnlich ist, den das Nägelöl hat, wenn ein wenig gutes Zimmtöl darunter gemischet ist. Man nennet es Oleum Malabathri. Es ist ein aromatisches Oel, welches für ein herrliches Mittel in verschiede- nen Zufällen gehalten wird. 4) Ein destillirtes Oel aus der Frucht, welches dem Wacholderöle ähnlich ist. L l 3
[Spaltenumbruch] Zimmt ſenz oder das Oel ſchon ausgezogeniſt; welches aber ſchwer zu erken- nen iſt, man muͤßte denn jede Rin- de Stuͤck vor Stuͤck koſten, wel- ches unmoͤglich ſeyn wuͤrde: zu geſchweigen, daß die Betruͤger mit einer gewiſſen Beitze dergleichen Rinden den ſcharfen Geſchmack wie- der zu geben wiſſen. Weshalben es am beſten iſt, daß man ſich an bekann- te aufrichtige Leute halte, und die verlaufenen Landſtreicher und Buͤn- deltraͤger meide. Jm einzeln wird er von allen Materialiſten, ganz und geſtoßen, lothweiſe verkauft. Die (5) Probe des Zimmts iſt, wenn die Rinde duͤnne und zart, auf der Zunge ſehr ſcharf, doch mit einer anhaltenden Suͤßigkeit ver- miſcht iſt, und einen guten Geruch, und hochroͤthliche Farbe hat: wie- wol der ſtarke, aber doch angeneh- me Geſchmack die beſte Probe davon iſt. Die dicken Rinden, wie auch diejenigen, ſo weißlichter oder ſchwarzer Farbe ſind, werden ver- worfen. Der Zimmt in langen Roͤhren und Pfeifen wird auch mehr geachtet, als der kurze Zimmt, wel- chen man Spolet, und franz. Eſ- caviſſon nenñet, als der noch ein- mal ſo wohlfeil iſt, als jener. Ei- nige pflegen, damit ſich der Zimmt beſſer (6) halte, ſolchen in Pfeffer zu ſtecken. Man (7) braucht aber den Zimmt vielfaͤltig, wegen ſeines lieblichen Geſchmacks, an die Spei- ſen; gleichwie er wegen ſeiner waͤr- menden, trocknenden, zertheilenden und die Lebensgeiſter ſowol als den Magen und das Herz ſtaͤrkenden Kraft von den Aerzten ſtark ver- ſchrieben wird. Unter den vielen (III) Zubereitungen daraus geden- ken wir nicht allererſt des Zimmtcon- fects, das eine gute Magenſtaͤrkung iſt; ſondern auch der verſchiedenen ungemein nuͤtzlichen Zubereitungen, die man durch chymiſche Arbeiten, als Deſtilliren, Extrahiren ꝛc. aus [Spaltenumbruch] Zimmt dem Zimmtbaume, deſſen Wur-zel, Rinde, Blaͤttern und Fruͤch- ten bekoͤmmt. Zur Verfertigung dieſer Zubereitungen haben die Hol- laͤnder zu Colombo, auf der Jnſel Zeilon, ein eigenes chymiſches Labo- ratorium angeleget, in welchem fol- gende Sachen gemacht werden; 1) ein kampferhaftes Oel aus der Rinde der Wurzeln, welches ſehr ſtark nach Kampfer riecht, und auch eigentlich nichts anders, als ein Kampferoͤl iſt. Denn wenn man dieſes Oel in glaͤſernen Gefaͤſ- ſen deſtilliret: ſo bekoͤmmt man dar- aus diejenige Gattung vom Kam- pfer, die man Kampfer von Ba- ros, oder Kampfer von Borneo nennet, welcher ſich an die Seiten des Glaſes in feinen und durchſichtigen Cryſtallen anleget, und eine ange- nehme Verſchiedenheit von allerley Aeſten und Laubwerke, faſt auf eben die Art macht, wie man bey dem ſtarken Froſtwetter an den Fenſter- glaͤſern ſieht. 2) Das rechte Zimmtoͤl aus der Rinde des Stammes, welches man auch eine Eſſenz oder Quinteſſenz nennet. Nur die Hollaͤnder beſitzen das Ge- heimniß, dieſes Oel recht gut zu machen: da hingegen dasjenige, was die Apotheker und Chymiſten in andern Landen machen, nicht al- lein theurer zu ſtehen koͤmmt; ſondern auch in Anſehung der Guͤte ſchlech- ter iſt, welches die meiſten Drogui- ſten noͤthiget, ſolches aus Holland kommen zu laſſen. 3) Ein Oel aus den Blaͤttern dieſes Baums voneinem et- was bittern Geſchmacke, welcher dem- jenigen Geſchmacke aͤhnlich iſt, den das Naͤgeloͤl hat, wenn ein wenig gutes Zimmtoͤl darunter gemiſchet iſt. Man nennet es Oleum Malabathri. Es iſt ein aromatiſches Oel, welches fuͤr ein herrliches Mittel in verſchiede- nen Zufaͤllen gehalten wird. 4) Ein deſtillirtes Oel aus der Frucht, welches dem Wacholderoͤle aͤhnlich iſt. L l 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0539" n="[533]"/><cb n="1065"/><fw place="top" type="header">Zimmt</fw><lb/> ſenz oder das Oel ſchon ausgezogen<lb/> iſt; welches aber ſchwer zu erken-<lb/> nen iſt, man muͤßte denn jede Rin-<lb/> de Stuͤck vor Stuͤck koſten, wel-<lb/> ches unmoͤglich ſeyn wuͤrde: zu<lb/> geſchweigen, daß die Betruͤger mit<lb/> einer gewiſſen Beitze dergleichen<lb/> Rinden den ſcharfen Geſchmack wie-<lb/> der zu geben wiſſen. Weshalben es am<lb/> beſten iſt, daß man ſich an bekann-<lb/> te aufrichtige Leute halte, und die<lb/> verlaufenen Landſtreicher und Buͤn-<lb/> deltraͤger meide. Jm einzeln wird<lb/> er von allen Materialiſten, ganz<lb/> und geſtoßen, lothweiſe verkauft.<lb/> Die (5) <hi rendition="#fr">Probe des Zimmts</hi> iſt,<lb/> wenn die Rinde duͤnne und zart,<lb/> auf der Zunge ſehr ſcharf, doch mit<lb/> einer anhaltenden Suͤßigkeit ver-<lb/> miſcht iſt, und einen guten Geruch,<lb/> und hochroͤthliche Farbe hat: wie-<lb/> wol der ſtarke, aber doch angeneh-<lb/> me Geſchmack die beſte Probe davon<lb/> iſt. Die dicken Rinden, wie auch<lb/> diejenigen, ſo weißlichter oder<lb/> ſchwarzer Farbe ſind, werden ver-<lb/> worfen. Der Zimmt in langen<lb/> Roͤhren und Pfeifen wird auch mehr<lb/> geachtet, als der kurze Zimmt, wel-<lb/> chen man <hi rendition="#fr">Spolet,</hi> und franz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Eſ-<lb/> caviſſon</hi></hi> nenñet, als der noch ein-<lb/> mal ſo wohlfeil iſt, als jener. Ei-<lb/> nige pflegen, damit ſich der Zimmt<lb/> beſſer (6) <hi rendition="#fr">halte,</hi> ſolchen in Pfeffer<lb/> zu ſtecken. Man (7) <hi rendition="#fr">braucht</hi> aber<lb/> den Zimmt vielfaͤltig, wegen ſeines<lb/> lieblichen Geſchmacks, an die Spei-<lb/> ſen; gleichwie er wegen ſeiner waͤr-<lb/> menden, trocknenden, zertheilenden<lb/> und die Lebensgeiſter ſowol als den<lb/> Magen und das Herz ſtaͤrkenden<lb/> Kraft von den Aerzten ſtark ver-<lb/> ſchrieben wird. Unter den vielen<lb/> (<hi rendition="#aq">III</hi>) <hi rendition="#fr">Zubereitungen</hi> daraus geden-<lb/> ken wir nicht allererſt des <hi rendition="#fr">Zimmtcon-<lb/> fects,</hi> das eine gute Magenſtaͤrkung<lb/> iſt; ſondern auch der verſchiedenen<lb/> ungemein nuͤtzlichen Zubereitungen,<lb/> die man durch chymiſche Arbeiten,<lb/> als Deſtilliren, Extrahiren ꝛc. <hi rendition="#fr">aus</hi><lb/><cb n="1066"/> <fw place="top" type="header">Zimmt</fw><lb/><hi rendition="#fr">dem Zimmtbaume,</hi> deſſen <hi rendition="#fr">Wur-<lb/> zel, Rinde, Blaͤttern</hi> und <hi rendition="#fr">Fruͤch-<lb/> ten</hi> bekoͤmmt. Zur Verfertigung<lb/> dieſer Zubereitungen haben die Hol-<lb/> laͤnder zu Colombo, auf der Jnſel<lb/> Zeilon, ein eigenes chymiſches Labo-<lb/> ratorium angeleget, in welchem fol-<lb/> gende Sachen gemacht werden;<lb/> 1) <hi rendition="#fr">ein kampferhaftes Oel aus der<lb/> Rinde der Wurzeln,</hi> welches ſehr<lb/> ſtark nach Kampfer riecht, und<lb/> auch eigentlich nichts anders, als<lb/> ein Kampferoͤl iſt. Denn wenn<lb/> man dieſes Oel in glaͤſernen Gefaͤſ-<lb/> ſen deſtilliret: ſo bekoͤmmt man dar-<lb/> aus diejenige Gattung vom Kam-<lb/> pfer, die man <hi rendition="#fr">Kampfer von Ba-<lb/> ros,</hi> oder <hi rendition="#fr">Kampfer von Borneo</hi><lb/> nennet, welcher ſich an die Seiten<lb/> des Glaſes in feinen und durchſichtigen<lb/> Cryſtallen anleget, und eine ange-<lb/> nehme Verſchiedenheit von allerley<lb/> Aeſten und Laubwerke, faſt auf eben<lb/> die Art macht, wie man bey dem<lb/> ſtarken Froſtwetter an den Fenſter-<lb/> glaͤſern ſieht. 2) Das <hi rendition="#fr">rechte<lb/> Zimmtoͤl aus der Rinde des<lb/> Stammes,</hi> welches man auch eine<lb/><hi rendition="#fr">Eſſenz</hi> oder <hi rendition="#fr">Quinteſſenz</hi> nennet.<lb/> Nur die Hollaͤnder beſitzen das Ge-<lb/> heimniß, dieſes Oel recht gut zu<lb/> machen: da hingegen dasjenige,<lb/> was die Apotheker und Chymiſten<lb/> in andern Landen machen, nicht al-<lb/> lein theurer zu ſtehen koͤmmt; ſondern<lb/> auch in Anſehung der Guͤte ſchlech-<lb/> ter iſt, welches die meiſten Drogui-<lb/> ſten noͤthiget, ſolches aus Holland<lb/> kommen zu laſſen. 3) Ein <hi rendition="#fr">Oel aus den<lb/> Blaͤttern</hi> dieſes Baums voneinem et-<lb/> was bittern Geſchmacke, welcher dem-<lb/> jenigen Geſchmacke aͤhnlich iſt, den das<lb/> Naͤgeloͤl hat, wenn ein wenig gutes<lb/> Zimmtoͤl darunter gemiſchet iſt. Man<lb/> nennet es <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Oleum Malabathri.</hi></hi> Es iſt<lb/> ein aromatiſches Oel, welches fuͤr<lb/> ein herrliches Mittel in verſchiede-<lb/> nen Zufaͤllen gehalten wird. 4) Ein<lb/><hi rendition="#fr">deſtillirtes Oel aus der Frucht,</hi><lb/> welches dem Wacholderoͤle aͤhnlich<lb/> <fw place="bottom" type="sig">L l 3</fw><fw place="bottom" type="catch">iſt.</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[533]/0539]
Zimmt
Zimmt
ſenz oder das Oel ſchon ausgezogen
iſt; welches aber ſchwer zu erken-
nen iſt, man muͤßte denn jede Rin-
de Stuͤck vor Stuͤck koſten, wel-
ches unmoͤglich ſeyn wuͤrde: zu
geſchweigen, daß die Betruͤger mit
einer gewiſſen Beitze dergleichen
Rinden den ſcharfen Geſchmack wie-
der zu geben wiſſen. Weshalben es am
beſten iſt, daß man ſich an bekann-
te aufrichtige Leute halte, und die
verlaufenen Landſtreicher und Buͤn-
deltraͤger meide. Jm einzeln wird
er von allen Materialiſten, ganz
und geſtoßen, lothweiſe verkauft.
Die (5) Probe des Zimmts iſt,
wenn die Rinde duͤnne und zart,
auf der Zunge ſehr ſcharf, doch mit
einer anhaltenden Suͤßigkeit ver-
miſcht iſt, und einen guten Geruch,
und hochroͤthliche Farbe hat: wie-
wol der ſtarke, aber doch angeneh-
me Geſchmack die beſte Probe davon
iſt. Die dicken Rinden, wie auch
diejenigen, ſo weißlichter oder
ſchwarzer Farbe ſind, werden ver-
worfen. Der Zimmt in langen
Roͤhren und Pfeifen wird auch mehr
geachtet, als der kurze Zimmt, wel-
chen man Spolet, und franz. Eſ-
caviſſon nenñet, als der noch ein-
mal ſo wohlfeil iſt, als jener. Ei-
nige pflegen, damit ſich der Zimmt
beſſer (6) halte, ſolchen in Pfeffer
zu ſtecken. Man (7) braucht aber
den Zimmt vielfaͤltig, wegen ſeines
lieblichen Geſchmacks, an die Spei-
ſen; gleichwie er wegen ſeiner waͤr-
menden, trocknenden, zertheilenden
und die Lebensgeiſter ſowol als den
Magen und das Herz ſtaͤrkenden
Kraft von den Aerzten ſtark ver-
ſchrieben wird. Unter den vielen
(III) Zubereitungen daraus geden-
ken wir nicht allererſt des Zimmtcon-
fects, das eine gute Magenſtaͤrkung
iſt; ſondern auch der verſchiedenen
ungemein nuͤtzlichen Zubereitungen,
die man durch chymiſche Arbeiten,
als Deſtilliren, Extrahiren ꝛc. aus
dem Zimmtbaume, deſſen Wur-
zel, Rinde, Blaͤttern und Fruͤch-
ten bekoͤmmt. Zur Verfertigung
dieſer Zubereitungen haben die Hol-
laͤnder zu Colombo, auf der Jnſel
Zeilon, ein eigenes chymiſches Labo-
ratorium angeleget, in welchem fol-
gende Sachen gemacht werden;
1) ein kampferhaftes Oel aus der
Rinde der Wurzeln, welches ſehr
ſtark nach Kampfer riecht, und
auch eigentlich nichts anders, als
ein Kampferoͤl iſt. Denn wenn
man dieſes Oel in glaͤſernen Gefaͤſ-
ſen deſtilliret: ſo bekoͤmmt man dar-
aus diejenige Gattung vom Kam-
pfer, die man Kampfer von Ba-
ros, oder Kampfer von Borneo
nennet, welcher ſich an die Seiten
des Glaſes in feinen und durchſichtigen
Cryſtallen anleget, und eine ange-
nehme Verſchiedenheit von allerley
Aeſten und Laubwerke, faſt auf eben
die Art macht, wie man bey dem
ſtarken Froſtwetter an den Fenſter-
glaͤſern ſieht. 2) Das rechte
Zimmtoͤl aus der Rinde des
Stammes, welches man auch eine
Eſſenz oder Quinteſſenz nennet.
Nur die Hollaͤnder beſitzen das Ge-
heimniß, dieſes Oel recht gut zu
machen: da hingegen dasjenige,
was die Apotheker und Chymiſten
in andern Landen machen, nicht al-
lein theurer zu ſtehen koͤmmt; ſondern
auch in Anſehung der Guͤte ſchlech-
ter iſt, welches die meiſten Drogui-
ſten noͤthiget, ſolches aus Holland
kommen zu laſſen. 3) Ein Oel aus den
Blaͤttern dieſes Baums voneinem et-
was bittern Geſchmacke, welcher dem-
jenigen Geſchmacke aͤhnlich iſt, den das
Naͤgeloͤl hat, wenn ein wenig gutes
Zimmtoͤl darunter gemiſchet iſt. Man
nennet es Oleum Malabathri. Es iſt
ein aromatiſches Oel, welches fuͤr
ein herrliches Mittel in verſchiede-
nen Zufaͤllen gehalten wird. 4) Ein
deſtillirtes Oel aus der Frucht,
welches dem Wacholderoͤle aͤhnlich
iſt.
L l 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |