Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zeug fast Ellen breit, und die Elle ko-stet nur ein Paar Groschen. Jn den (b) churbrandenburgischen Landen haben vor andern Berlin, Magdeburg, Frankfurt an der Oder, Neubrandenburg, Halle, und Col- berg in Pommern, nebst andern Städten mehr, sich sehr schöner Zeug- machereyen zu rühmen, zu deren Flor die hohe landesherrliche Vorsorge, das Aufnehmen der französischen Flücht- linge, und die orellische Kreponmanu- factur nicht wenig geholfen haben, von welcher Kreponmanufactur der Artikel: Krepon, nachzusehen ist. (c) Schlesien hat etwas von ganz wollenen Zeugmanufacturen, son- derlich die Stadt Breßlau; in de- ren Zuchthause der halbe, oder so- genannte Zuchthäuser Rasch gemacht wird. Jnsonderheit aber wird in Schlesien der sogenannte Meselan häufig gemacht, und durch dessen Verfertigung eine große Anzahl ar- mer Leute ernähret, indem solcher, ungeachtet er die schlechteste Gat- tung von Zeugen ist, sehr abgän- gig ist. Jn was für einem blühen- den Zustande in den (d) churbraun- schweigischen Landen die zu Göt- tingen, Minden, Hameln, Lüne- burg und Zelle angelegten Zeugma- nufacturen sind, bezeugen die vielen Zeuge, so von daher auf die leip- ziger und braunschweiger Messen ge- bracht werden. Das (e) Franken- land hat sein weltberühmtes Nürn- berg, und die ihm allzu nahe lie- genden Städte und Flecken, Chri- stianerlangen, Schwabach und Fürth. Von den in Nürnberg wohnenden Schwabenwebern wird unten bey Schwaben noch etwas ge- dacht werden. (f) Bayern hat gegen das Ende des vorigen Jahr- hunderts und in dem itzigen Jahr- hunderte vieles in wollenen Manu- factursachen, sowol in Tüchern, als Zeugen, eingeführet, die vormals nicht gewesen sind. Daß (g) Schwa- [Spaltenumbruch] Zeug ben schon frühzeitig das Zeugma-chen gehabt habe, ist aus den noch bis auf den heutigen Tag in Nürn- berg etablirten Schwabenwebern zu ersehen. Jtziger Zeit hat sich sol- ches, und insonderheit das Herzog- thum Würtemberg, vollkommen blühender Zeugmanufacturen zu er- freuen, wie denn insonderheit die sogenannten kalber Zeuge, von der in dem Herzogthume Würtemberg gelegenen Stadt Kalbe also genannt, weit| und breit bekannt sind: des- gleichen sind der Schwaben ihre Barchentwebereyen in vortreffli- chem Stande. (h) Oesterreich hat jederzeit eine ziemliche Menge Zeug- manufacturen, ungeachtet es mit deren Einführung anfänglich sehr schwer gehalten hat, wie der Ver- fasser des Tractats: Oesterreich über alles, wenn es nur will, zei- get. Jn den (i) deutschen See- städten: Hamburg, Bremen, Lü- beck, Stettin etc. floriren nebst dem Raschenmachen auch unterschiedli- che andere Zeugwebereyen, als die feinen Burate, und Herrensay, die in Hamburg häufig gemacht wer- den; und nächst diesen die ordinä- ren Zeugmachereyen von solchen Wollen und Gespinnste, welche sie theils selbst um und bey sich erzie- len, oder auch vermittelst der Hand- lung von ausländischen Orten be- kommen können. Jm (k) Elsaß wird eine große Menge halbwolle- ner und halbzwirnener Zeuge ge- macht, welche Tiretainen genannt, und sonderlich von den Landleuten gebraucht werden. Die (2) Schweiz hat ihre Krepone, die aus sächsi- scher einschüriger Wolle verfertiget, und von den Zürchern| häufig nach Leipzig gebracht, und daselbst ver- handelt werden. Jn (3) Frankreich werden sehr viele Zeuge gemacht, die von unterschiedener (a) Benen- nung sind, als entweder nach den Städten, wo sie fabriciret und zu- |berei- K k 2
[Spaltenumbruch] Zeug faſt Ellen breit, und die Elle ko-ſtet nur ein Paar Groſchen. Jn den (b) churbrandenburgiſchen Landen haben vor andern Berlin, Magdeburg, Frankfurt an der Oder, Neubrandenburg, Halle, und Col- berg in Pommern, nebſt andern Staͤdten mehr, ſich ſehr ſchoͤner Zeug- machereyen zu ruͤhmen, zu deren Flor die hohe landesherrliche Vorſorge, das Aufnehmen der franzoͤſiſchen Fluͤcht- linge, und die orelliſche Kreponmanu- factur nicht wenig geholfen haben, von welcher Kreponmanufactur der Artikel: Krepon, nachzuſehen iſt. (c) Schleſien hat etwas von ganz wollenen Zeugmanufacturen, ſon- derlich die Stadt Breßlau; in de- ren Zuchthauſe der halbe, oder ſo- genannte Zuchthaͤuſer Raſch gemacht wird. Jnſonderheit aber wird in Schleſien der ſogenannte Meſelan haͤufig gemacht, und durch deſſen Verfertigung eine große Anzahl ar- mer Leute ernaͤhret, indem ſolcher, ungeachtet er die ſchlechteſte Gat- tung von Zeugen iſt, ſehr abgaͤn- gig iſt. Jn was fuͤr einem bluͤhen- den Zuſtande in den (d) churbraun- ſchweigiſchen Landen die zu Goͤt- tingen, Minden, Hameln, Luͤne- burg und Zelle angelegten Zeugma- nufacturen ſind, bezeugen die vielen Zeuge, ſo von daher auf die leip- ziger und braunſchweiger Meſſen ge- bracht werden. Das (e) Franken- land hat ſein weltberuͤhmtes Nuͤrn- berg, und die ihm allzu nahe lie- genden Staͤdte und Flecken, Chri- ſtianerlangen, Schwabach und Fuͤrth. Von den in Nuͤrnberg wohnenden Schwabenwebern wird unten bey Schwaben noch etwas ge- dacht werden. (f) Bayern hat gegen das Ende des vorigen Jahr- hunderts und in dem itzigen Jahr- hunderte vieles in wollenen Manu- facturſachen, ſowol in Tuͤchern, als Zeugen, eingefuͤhret, die vormals nicht geweſen ſind. Daß (g) Schwa- [Spaltenumbruch] Zeug ben ſchon fruͤhzeitig das Zeugma-chen gehabt habe, iſt aus den noch bis auf den heutigen Tag in Nuͤrn- berg etablirten Schwabenwebern zu erſehen. Jtziger Zeit hat ſich ſol- ches, und inſonderheit das Herzog- thum Wuͤrtemberg, vollkommen bluͤhender Zeugmanufacturen zu er- freuen, wie denn inſonderheit die ſogenannten kalber Zeuge, von der in dem Herzogthume Würtemberg gelegenen Stadt Kalbe alſo genannt, weit| und breit bekannt ſind: des- gleichen ſind der Schwaben ihre Barchentwebereyen in vortreffli- chem Stande. (h) Oeſterreich hat jederzeit eine ziemliche Menge Zeug- manufacturen, ungeachtet es mit deren Einfuͤhrung anfaͤnglich ſehr ſchwer gehalten hat, wie der Ver- faſſer des Tractats: Oeſterreich uͤber alles, wenn es nur will, zei- get. Jn den (i) deutſchen See- ſtaͤdten: Hamburg, Bremen, Luͤ- beck, Stettin ꝛc. floriren nebſt dem Raſchenmachen auch unterſchiedli- che andere Zeugwebereyen, als die feinen Burate, und Herrenſay, die in Hamburg haͤufig gemacht wer- den; und naͤchſt dieſen die ordinaͤ- ren Zeugmachereyen von ſolchen Wollen und Geſpinnſte, welche ſie theils ſelbſt um und bey ſich erzie- len, oder auch vermittelſt der Hand- lung von auslaͤndiſchen Orten be- kommen koͤnnen. Jm (k) Elſaß wird eine große Menge halbwolle- ner und halbzwirnener Zeuge ge- macht, welche Tiretainen genannt, und ſonderlich von den Landleuten gebraucht werden. Die (2) Schweiz hat ihre Krepone, die aus ſaͤchſi- ſcher einſchuͤriger Wolle verfertiget, und von den Zuͤrchern| haͤufig nach Leipzig gebracht, und daſelbſt ver- handelt werden. Jn (3) Frankreich werden ſehr viele Zeuge gemacht, die von unterſchiedener (a) Benen- nung ſind, als entweder nach den Staͤdten, wo ſie fabriciret und zu- |berei- K k 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0521" n="[515]"/><cb n="1029"/><fw place="top" type="header">Zeug</fw><lb/> faſt <formula notation="TeX">\frac {7} {4}</formula> Ellen breit, und die Elle ko-<lb/> ſtet nur ein Paar Groſchen. Jn<lb/> den (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">churbrandenburgiſchen<lb/> Landen</hi> haben vor andern Berlin,<lb/> Magdeburg, Frankfurt an der Oder,<lb/> Neubrandenburg, Halle, und Col-<lb/> berg in Pommern, nebſt andern<lb/> Staͤdten mehr, ſich ſehr ſchoͤner Zeug-<lb/> machereyen zu ruͤhmen, zu deren Flor<lb/> die hohe landesherrliche Vorſorge, das<lb/> Aufnehmen der franzoͤſiſchen Fluͤcht-<lb/> linge, und die orelliſche Kreponmanu-<lb/> factur nicht wenig geholfen haben,<lb/> von welcher Kreponmanufactur der<lb/> Artikel: <hi rendition="#fr">Krepon,</hi> nachzuſehen iſt.<lb/> (<hi rendition="#aq">c</hi>) <hi rendition="#fr">Schleſien</hi> hat etwas von ganz<lb/> wollenen Zeugmanufacturen, ſon-<lb/> derlich die Stadt Breßlau; in de-<lb/> ren Zuchthauſe der halbe, oder ſo-<lb/> genannte Zuchthaͤuſer Raſch gemacht<lb/> wird. Jnſonderheit aber wird in<lb/> Schleſien der ſogenannte Meſelan<lb/> haͤufig gemacht, und durch deſſen<lb/> Verfertigung eine große Anzahl ar-<lb/> mer Leute ernaͤhret, indem ſolcher,<lb/> ungeachtet er die ſchlechteſte Gat-<lb/> tung von Zeugen iſt, ſehr abgaͤn-<lb/> gig iſt. Jn was fuͤr einem bluͤhen-<lb/> den Zuſtande in den (<hi rendition="#aq">d</hi>) <hi rendition="#fr">churbraun-<lb/> ſchweigiſchen Landen</hi> die zu Goͤt-<lb/> tingen, Minden, Hameln, Luͤne-<lb/> burg und Zelle angelegten Zeugma-<lb/> nufacturen ſind, bezeugen die vielen<lb/> Zeuge, ſo von daher auf die leip-<lb/> ziger und braunſchweiger Meſſen ge-<lb/> bracht werden. Das (<hi rendition="#aq">e</hi>) <hi rendition="#fr">Franken-<lb/> land</hi> hat ſein weltberuͤhmtes Nuͤrn-<lb/> berg, und die ihm allzu nahe lie-<lb/> genden Staͤdte und Flecken, Chri-<lb/> ſtianerlangen, Schwabach und<lb/> Fuͤrth. Von den in Nuͤrnberg<lb/> wohnenden Schwabenwebern wird<lb/> unten bey Schwaben noch etwas ge-<lb/> dacht werden. (<hi rendition="#aq">f</hi>) <hi rendition="#fr">Bayern</hi> hat<lb/> gegen das Ende des vorigen Jahr-<lb/> hunderts und in dem itzigen Jahr-<lb/> hunderte vieles in wollenen Manu-<lb/> facturſachen, ſowol in Tuͤchern, als<lb/> Zeugen, eingefuͤhret, die vormals<lb/> nicht geweſen ſind. Daß (<hi rendition="#aq">g</hi>) <hi rendition="#fr">Schwa-</hi><lb/><cb n="1030"/> <fw place="top" type="header">Zeug</fw><lb/><hi rendition="#fr">ben</hi> ſchon fruͤhzeitig das Zeugma-<lb/> chen gehabt habe, iſt aus den noch<lb/> bis auf den heutigen Tag in Nuͤrn-<lb/> berg etablirten Schwabenwebern zu<lb/> erſehen. Jtziger Zeit hat ſich ſol-<lb/> ches, und inſonderheit das Herzog-<lb/> thum Wuͤrtemberg, vollkommen<lb/> bluͤhender Zeugmanufacturen zu er-<lb/> freuen, wie denn inſonderheit die<lb/> ſogenannten <hi rendition="#fr">kalber Zeuge,</hi> von der<lb/> in dem Herzogthume Würtemberg<lb/> gelegenen Stadt Kalbe alſo genannt,<lb/> weit| und breit bekannt ſind: des-<lb/> gleichen ſind der Schwaben ihre<lb/> Barchentwebereyen in vortreffli-<lb/> chem Stande. (<hi rendition="#aq">h</hi>) <hi rendition="#fr">Oeſterreich</hi> hat<lb/> jederzeit eine ziemliche Menge Zeug-<lb/> manufacturen, ungeachtet es mit<lb/> deren Einfuͤhrung anfaͤnglich ſehr<lb/> ſchwer gehalten hat, wie der Ver-<lb/> faſſer des Tractats: Oeſterreich<lb/> uͤber alles, wenn es nur will, zei-<lb/> get. Jn den (<hi rendition="#aq">i</hi>) <hi rendition="#fr">deutſchen See-<lb/> ſtaͤdten:</hi> Hamburg, Bremen, Luͤ-<lb/> beck, Stettin ꝛc. floriren nebſt dem<lb/> Raſchenmachen auch unterſchiedli-<lb/> che andere Zeugwebereyen, als die<lb/> feinen Burate, und Herrenſay, die<lb/> in Hamburg haͤufig gemacht wer-<lb/> den; und naͤchſt dieſen die ordinaͤ-<lb/> ren Zeugmachereyen von ſolchen<lb/> Wollen und Geſpinnſte, welche ſie<lb/> theils ſelbſt um und bey ſich erzie-<lb/> len, oder auch vermittelſt der Hand-<lb/> lung von auslaͤndiſchen Orten be-<lb/> kommen koͤnnen. Jm (<hi rendition="#aq">k</hi>) <hi rendition="#fr">Elſaß</hi><lb/> wird eine große Menge halbwolle-<lb/> ner und halbzwirnener Zeuge ge-<lb/> macht, welche Tiretainen genannt,<lb/> und ſonderlich von den Landleuten<lb/> gebraucht werden. Die (2) <hi rendition="#fr">Schweiz</hi><lb/> hat ihre Krepone, die aus ſaͤchſi-<lb/> ſcher einſchuͤriger Wolle verfertiget,<lb/> und von den Zuͤrchern| haͤufig nach<lb/> Leipzig gebracht, und daſelbſt ver-<lb/> handelt werden. Jn (3) <hi rendition="#fr">Frankreich</hi><lb/> werden ſehr viele Zeuge gemacht,<lb/> die von unterſchiedener (<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">Benen-<lb/> nung</hi> ſind, als entweder nach den<lb/> Staͤdten, wo ſie fabriciret und zu-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K k 2</fw><fw place="bottom" type="catch">|berei-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[515]/0521]
Zeug
Zeug
faſt [FORMEL] Ellen breit, und die Elle ko-
ſtet nur ein Paar Groſchen. Jn
den (b) churbrandenburgiſchen
Landen haben vor andern Berlin,
Magdeburg, Frankfurt an der Oder,
Neubrandenburg, Halle, und Col-
berg in Pommern, nebſt andern
Staͤdten mehr, ſich ſehr ſchoͤner Zeug-
machereyen zu ruͤhmen, zu deren Flor
die hohe landesherrliche Vorſorge, das
Aufnehmen der franzoͤſiſchen Fluͤcht-
linge, und die orelliſche Kreponmanu-
factur nicht wenig geholfen haben,
von welcher Kreponmanufactur der
Artikel: Krepon, nachzuſehen iſt.
(c) Schleſien hat etwas von ganz
wollenen Zeugmanufacturen, ſon-
derlich die Stadt Breßlau; in de-
ren Zuchthauſe der halbe, oder ſo-
genannte Zuchthaͤuſer Raſch gemacht
wird. Jnſonderheit aber wird in
Schleſien der ſogenannte Meſelan
haͤufig gemacht, und durch deſſen
Verfertigung eine große Anzahl ar-
mer Leute ernaͤhret, indem ſolcher,
ungeachtet er die ſchlechteſte Gat-
tung von Zeugen iſt, ſehr abgaͤn-
gig iſt. Jn was fuͤr einem bluͤhen-
den Zuſtande in den (d) churbraun-
ſchweigiſchen Landen die zu Goͤt-
tingen, Minden, Hameln, Luͤne-
burg und Zelle angelegten Zeugma-
nufacturen ſind, bezeugen die vielen
Zeuge, ſo von daher auf die leip-
ziger und braunſchweiger Meſſen ge-
bracht werden. Das (e) Franken-
land hat ſein weltberuͤhmtes Nuͤrn-
berg, und die ihm allzu nahe lie-
genden Staͤdte und Flecken, Chri-
ſtianerlangen, Schwabach und
Fuͤrth. Von den in Nuͤrnberg
wohnenden Schwabenwebern wird
unten bey Schwaben noch etwas ge-
dacht werden. (f) Bayern hat
gegen das Ende des vorigen Jahr-
hunderts und in dem itzigen Jahr-
hunderte vieles in wollenen Manu-
facturſachen, ſowol in Tuͤchern, als
Zeugen, eingefuͤhret, die vormals
nicht geweſen ſind. Daß (g) Schwa-
ben ſchon fruͤhzeitig das Zeugma-
chen gehabt habe, iſt aus den noch
bis auf den heutigen Tag in Nuͤrn-
berg etablirten Schwabenwebern zu
erſehen. Jtziger Zeit hat ſich ſol-
ches, und inſonderheit das Herzog-
thum Wuͤrtemberg, vollkommen
bluͤhender Zeugmanufacturen zu er-
freuen, wie denn inſonderheit die
ſogenannten kalber Zeuge, von der
in dem Herzogthume Würtemberg
gelegenen Stadt Kalbe alſo genannt,
weit| und breit bekannt ſind: des-
gleichen ſind der Schwaben ihre
Barchentwebereyen in vortreffli-
chem Stande. (h) Oeſterreich hat
jederzeit eine ziemliche Menge Zeug-
manufacturen, ungeachtet es mit
deren Einfuͤhrung anfaͤnglich ſehr
ſchwer gehalten hat, wie der Ver-
faſſer des Tractats: Oeſterreich
uͤber alles, wenn es nur will, zei-
get. Jn den (i) deutſchen See-
ſtaͤdten: Hamburg, Bremen, Luͤ-
beck, Stettin ꝛc. floriren nebſt dem
Raſchenmachen auch unterſchiedli-
che andere Zeugwebereyen, als die
feinen Burate, und Herrenſay, die
in Hamburg haͤufig gemacht wer-
den; und naͤchſt dieſen die ordinaͤ-
ren Zeugmachereyen von ſolchen
Wollen und Geſpinnſte, welche ſie
theils ſelbſt um und bey ſich erzie-
len, oder auch vermittelſt der Hand-
lung von auslaͤndiſchen Orten be-
kommen koͤnnen. Jm (k) Elſaß
wird eine große Menge halbwolle-
ner und halbzwirnener Zeuge ge-
macht, welche Tiretainen genannt,
und ſonderlich von den Landleuten
gebraucht werden. Die (2) Schweiz
hat ihre Krepone, die aus ſaͤchſi-
ſcher einſchuͤriger Wolle verfertiget,
und von den Zuͤrchern| haͤufig nach
Leipzig gebracht, und daſelbſt ver-
handelt werden. Jn (3) Frankreich
werden ſehr viele Zeuge gemacht,
die von unterſchiedener (a) Benen-
nung ſind, als entweder nach den
Staͤdten, wo ſie fabriciret und zu-
|berei-
K k 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |