also dieser Zoll nicht mehr, als un- gefähr 4 bis 5 pro Cent beträgt.
Teng-Chioug, eine kleine Waage, nach Art der Schnellwaagen gemacht, deren man sich in China zum Gold- und Silberwägen bedienet.
Tenor, heißt bey den Kaufleuten 1) der Jnhalt eines Briefs, oder sonst einer andern Schrift; manch- mal aber auch 2) so viel, als ein Parere, siehe Parere.
Tepis, ein aus Seide und Baum- wolle gewebter Zeug, so in Ostin- dien gemacht wird; der aber wenig Seide halt, welches machet, daß er unter allen aus Ostindien kom- menden Zeugen einer der gemeinsten ist. Er liegt 2/3 französische Ellen breit, und hält in der Länge insge- mein im Stücke 5 bis 7 Ellen.
Teppich, lat. Tapes, franz. Ta- pis, nennet man diejenige Gattung von Decken, mit welchen man die Fußboden der Zimmer, die Tische, Stühle, Bänke, Betten, Betpul- te, Kuffer etc. bedecket und behänget, und die also zur Ausmeublirung oder Auszierung eines Zimmers gehören. Sie werden, was ihre (1) Materie betrifft, theils aus allerley seidenen, wollenen oder leinenen, nicht eben ausdrücklich dazu gewebten Zeugen gemacht, theils aber auch beson- ders zu obigem Gebrauche verferti- get. Und von diesen letztern wer- den wir hier vorzüglich reden. Von solchen Teppichen hat man, in An- sehung ihres (2) Gemächts, ge- wirkte, gestickte, genähete, bro- dirte, und dergleichen Teppiche mehr, womit theils die Seiden- und Galanteriehändler, theils andere Kramer handeln. Die gewebten und gewirkten Teppiche werden auf einem besondern Stuhle nach dem vorgemalten Muster, so unter dem Aufzuge liegt, mit Klöppeln, dar- auf die Fäden, so zum Einschlage genommen werden, gewunden sind, künstlich gearbeitet. Der Aufzug [Spaltenumbruch]
Teppich
ist von Wolle; der Einschlag aber kann auch Seide oder Gold seyn. Es ist die (3) Teppichweberey un- streitig eine von den allerältesten Erfindungen, welche die Pracht der morgenländischen Prinzen zu ersin- nen Anlaß gegeben hat; und ist sel- bige in den Morgenländern auch noch in großer Blüte. Die Assy- rier und Babylonier sollen die er- sten gewesen seyn, so die Teppiche zu weben erfunden. Anfangs legte man sie nur auf den Boden, wie noch heutiges Tages bey den Tür- ken und übrigen morgenländischen Völkern geschieht, um darauf zu sitzen, weil sie keine Stühle haben: Nachgehends wurden auch die Bet- ten damit überdecket. Von den Morgenländern ist die Kunst auf die Europäer gekommen. Die Tep- piche selbsten, so aus fremden Lan- den nach Europa gebracht werden, sind die persischen und türkischen Teppiche: Die türkischen sind ent- weder glatt, oder rauch, das ist, sie haben entweder ein langes, oder kurzes Haar. Diese Gattungen von Teppichen kommen insgemein über Smyrna, wo man deren drey- erley Sorten hat: Die erste von diesen Sorten nennet man Mos- quets, und diese werden stückweise, das Stück zu 6 bis 30 Piaster, nachdem sie groß oder fein sind, ver- kaufet. Diese sind die schönsten und feinsten unter allen. Die zwey- te von diesen Sorten wird mit dem Namen der Picteppiche belegt, weil man solche nach dem Quadratpic kaufet und verkaufet. Diese sind die größten unter den aus der Le- vante kommenden Teppichen. Jhr gewöhnlicher Preiß ist 1/2 Piaster der Pic. Die dritte Sorte, welche die schlechteste unter allen ist, heißt Cadene, siehe dieses Wort. Von den aus Ostindien kommenden soge- nannten Teppichen von Palem- boux, siehe den Artikel: Tapissen-
dis.
[Spaltenumbruch]
Teng-Chioug
alſo dieſer Zoll nicht mehr, als un- gefaͤhr 4 bis 5 pro Cent betraͤgt.
Teng-Chioug, eine kleine Waage, nach Art der Schnellwaagen gemacht, deren man ſich in China zum Gold- und Silberwaͤgen bedienet.
Tenor, heißt bey den Kaufleuten 1) der Jnhalt eines Briefs, oder ſonſt einer andern Schrift; manch- mal aber auch 2) ſo viel, als ein Parere, ſiehe Parere.
Tepis, ein aus Seide und Baum- wolle gewebter Zeug, ſo in Oſtin- dien gemacht wird; der aber wenig Seide halt, welches machet, daß er unter allen aus Oſtindien kom- menden Zeugen einer der gemeinſten iſt. Er liegt ⅔ franzoͤſiſche Ellen breit, und haͤlt in der Laͤnge insge- mein im Stuͤcke 5 bis 7 Ellen.
Teppich, lat. Tapes, franz. Ta- pis, nennet man diejenige Gattung von Decken, mit welchen man die Fußboden der Zimmer, die Tiſche, Stuͤhle, Baͤnke, Betten, Betpul- te, Kuffer ꝛc. bedecket und behaͤnget, und die alſo zur Ausmeublirung oder Auszierung eines Zimmers gehoͤren. Sie werden, was ihre (1) Materie betrifft, theils aus allerley ſeidenen, wollenen oder leinenen, nicht eben ausdruͤcklich dazu gewebten Zeugen gemacht, theils aber auch beſon- ders zu obigem Gebrauche verferti- get. Und von dieſen letztern wer- den wir hier vorzuͤglich reden. Von ſolchen Teppichen hat man, in An- ſehung ihres (2) Gemaͤchts, ge- wirkte, geſtickte, genaͤhete, bro- dirte, und dergleichen Teppiche mehr, womit theils die Seiden- und Galanteriehaͤndler, theils andere Kramer handeln. Die gewebten und gewirkten Teppiche werden auf einem beſondern Stuhle nach dem vorgemalten Muſter, ſo unter dem Aufzuge liegt, mit Kloͤppeln, dar- auf die Faͤden, ſo zum Einſchlage genommen werden, gewunden ſind, kuͤnſtlich gearbeitet. Der Aufzug [Spaltenumbruch]
Teppich
iſt von Wolle; der Einſchlag aber kann auch Seide oder Gold ſeyn. Es iſt die (3) Teppichweberey un- ſtreitig eine von den alleraͤlteſten Erfindungen, welche die Pracht der morgenlaͤndiſchen Prinzen zu erſin- nen Anlaß gegeben hat; und iſt ſel- bige in den Morgenlaͤndern auch noch in großer Bluͤte. Die Aſſy- rier und Babylonier ſollen die er- ſten geweſen ſeyn, ſo die Teppiche zu weben erfunden. Anfangs legte man ſie nur auf den Boden, wie noch heutiges Tages bey den Tuͤr- ken und uͤbrigen morgenlaͤndiſchen Voͤlkern geſchieht, um darauf zu ſitzen, weil ſie keine Stuͤhle haben: Nachgehends wurden auch die Bet- ten damit uͤberdecket. Von den Morgenlaͤndern iſt die Kunſt auf die Europaͤer gekommen. Die Tep- piche ſelbſten, ſo aus fremden Lan- den nach Europa gebracht werden, ſind die perſiſchen und tuͤrkiſchen Teppiche: Die tuͤrkiſchen ſind ent- weder glatt, oder rauch, das iſt, ſie haben entweder ein langes, oder kurzes Haar. Dieſe Gattungen von Teppichen kommen insgemein uͤber Smyrna, wo man deren drey- erley Sorten hat: Die erſte von dieſen Sorten nennet man Moſ- quets, und dieſe werden ſtuͤckweiſe, das Stuͤck zu 6 bis 30 Piaſter, nachdem ſie groß oder fein ſind, ver- kaufet. Dieſe ſind die ſchoͤnſten und feinſten unter allen. Die zwey- te von dieſen Sorten wird mit dem Namen der Picteppiche belegt, weil man ſolche nach dem Quadratpic kaufet und verkaufet. Dieſe ſind die groͤßten unter den aus der Le- vante kommenden Teppichen. Jhr gewoͤhnlicher Preiß iſt ½ Piaſter der Pic. Die dritte Sorte, welche die ſchlechteſte unter allen iſt, heißt Cadene, ſiehe dieſes Wort. Von den aus Oſtindien kommenden ſoge- nannten Teppichen von Palem- boux, ſiehe den Artikel: Tapiſſen-
dis.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0052"n="[46]"/><cbn="91"/><fwplace="top"type="header">Teng-Chioug</fw><lb/>
alſo dieſer Zoll nicht mehr, als un-<lb/>
gefaͤhr 4 bis 5 pro Cent betraͤgt.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Teng-Chioug,</hi> eine kleine Waage,<lb/>
nach Art der Schnellwaagen gemacht,<lb/>
deren man ſich in China zum Gold-<lb/>
und Silberwaͤgen bedienet.</p><lb/><p><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Tenor</hi>,</hi> heißt bey den Kaufleuten<lb/>
1) der Jnhalt eines Briefs, oder<lb/>ſonſt einer andern Schrift; manch-<lb/>
mal aber auch 2) ſo viel, als ein<lb/>
Parere, ſiehe <hirendition="#fr">Parere.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Tepis,</hi> ein aus Seide und Baum-<lb/>
wolle gewebter Zeug, ſo in Oſtin-<lb/>
dien gemacht wird; der aber wenig<lb/>
Seide halt, welches machet, daß<lb/>
er unter allen aus Oſtindien kom-<lb/>
menden Zeugen einer der gemeinſten<lb/>
iſt. Er liegt ⅔ franzoͤſiſche Ellen<lb/>
breit, und haͤlt in der Laͤnge insge-<lb/>
mein im Stuͤcke 5 bis 7 Ellen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Teppich,</hi> lat. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Tapes</hi>,</hi> franz. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Ta-<lb/>
pis</hi>,</hi> nennet man diejenige Gattung<lb/>
von Decken, mit welchen man die<lb/>
Fußboden der Zimmer, die Tiſche,<lb/>
Stuͤhle, Baͤnke, Betten, Betpul-<lb/>
te, Kuffer ꝛc. bedecket und behaͤnget,<lb/>
und die alſo zur Ausmeublirung oder<lb/>
Auszierung eines Zimmers gehoͤren.<lb/>
Sie werden, was ihre (1) <hirendition="#fr">Materie</hi><lb/>
betrifft, theils aus allerley ſeidenen,<lb/>
wollenen oder leinenen, nicht eben<lb/>
ausdruͤcklich dazu gewebten Zeugen<lb/>
gemacht, theils aber auch beſon-<lb/>
ders zu obigem Gebrauche verferti-<lb/>
get. Und von dieſen letztern wer-<lb/>
den wir hier vorzuͤglich reden. Von<lb/>ſolchen Teppichen hat man, in An-<lb/>ſehung ihres (2) <hirendition="#fr">Gemaͤchts, ge-<lb/>
wirkte, geſtickte, genaͤhete, bro-<lb/>
dirte,</hi> und dergleichen Teppiche<lb/>
mehr, womit theils die Seiden- und<lb/>
Galanteriehaͤndler, theils andere<lb/>
Kramer handeln. Die <hirendition="#fr">gewebten</hi><lb/>
und <hirendition="#fr">gewirkten</hi> Teppiche werden auf<lb/>
einem beſondern Stuhle nach dem<lb/>
vorgemalten Muſter, ſo unter dem<lb/>
Aufzuge liegt, mit Kloͤppeln, dar-<lb/>
auf die Faͤden, ſo zum Einſchlage<lb/>
genommen werden, gewunden ſind,<lb/>
kuͤnſtlich gearbeitet. Der Aufzug<lb/><cbn="92"/><fwplace="top"type="header">Teppich</fw><lb/>
iſt von Wolle; der Einſchlag aber<lb/>
kann auch Seide oder Gold ſeyn.<lb/>
Es iſt die (3) <hirendition="#fr">Teppichweberey</hi> un-<lb/>ſtreitig eine von den alleraͤlteſten<lb/>
Erfindungen, welche die Pracht der<lb/>
morgenlaͤndiſchen Prinzen zu erſin-<lb/>
nen Anlaß gegeben hat; und iſt ſel-<lb/>
bige in den Morgenlaͤndern auch<lb/>
noch in großer Bluͤte. Die Aſſy-<lb/>
rier und Babylonier ſollen die er-<lb/>ſten geweſen ſeyn, ſo die Teppiche<lb/>
zu weben erfunden. Anfangs legte<lb/>
man ſie nur auf den Boden, wie<lb/>
noch heutiges Tages bey den Tuͤr-<lb/>
ken und uͤbrigen morgenlaͤndiſchen<lb/>
Voͤlkern geſchieht, um darauf zu<lb/>ſitzen, weil ſie keine Stuͤhle haben:<lb/>
Nachgehends wurden auch die Bet-<lb/>
ten damit uͤberdecket. Von den<lb/>
Morgenlaͤndern iſt die Kunſt auf<lb/>
die Europaͤer gekommen. Die Tep-<lb/>
piche ſelbſten, ſo aus fremden Lan-<lb/>
den nach Europa gebracht werden,<lb/>ſind die <hirendition="#fr">perſiſchen</hi> und <hirendition="#fr">tuͤrkiſchen</hi><lb/>
Teppiche: Die <hirendition="#fr">tuͤrkiſchen</hi>ſind ent-<lb/>
weder glatt, oder rauch, das iſt,<lb/>ſie haben entweder ein langes, oder<lb/>
kurzes Haar. Dieſe Gattungen<lb/>
von Teppichen kommen insgemein<lb/>
uͤber Smyrna, wo man deren drey-<lb/>
erley Sorten hat: Die <hirendition="#fr">erſte</hi> von<lb/>
dieſen Sorten nennet man <hirendition="#fr">Moſ-<lb/>
quets,</hi> und dieſe werden ſtuͤckweiſe,<lb/>
das Stuͤck zu 6 bis 30 Piaſter,<lb/>
nachdem ſie groß oder fein ſind, ver-<lb/>
kaufet. Dieſe ſind die ſchoͤnſten<lb/>
und feinſten unter allen. Die <hirendition="#fr">zwey-<lb/>
te</hi> von dieſen Sorten wird mit dem<lb/>
Namen der <hirendition="#fr">Picteppiche</hi> belegt, weil<lb/>
man ſolche nach dem Quadratpic<lb/>
kaufet und verkaufet. Dieſe ſind<lb/>
die groͤßten unter den aus der Le-<lb/>
vante kommenden Teppichen. Jhr<lb/>
gewoͤhnlicher Preiß iſt ½ Piaſter der<lb/>
Pic. Die <hirendition="#fr">dritte</hi> Sorte, welche die<lb/>ſchlechteſte unter allen iſt, heißt<lb/><hirendition="#fr">Cadene,</hi>ſiehe dieſes Wort. Von<lb/>
den aus Oſtindien kommenden ſoge-<lb/>
nannten <hirendition="#fr">Teppichen von Palem-<lb/>
boux,</hi>ſiehe den Artikel: <hirendition="#fr">Tapiſſen-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">dis.</hi></fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[[46]/0052]
Teng-Chioug
Teppich
alſo dieſer Zoll nicht mehr, als un-
gefaͤhr 4 bis 5 pro Cent betraͤgt.
Teng-Chioug, eine kleine Waage,
nach Art der Schnellwaagen gemacht,
deren man ſich in China zum Gold-
und Silberwaͤgen bedienet.
Tenor, heißt bey den Kaufleuten
1) der Jnhalt eines Briefs, oder
ſonſt einer andern Schrift; manch-
mal aber auch 2) ſo viel, als ein
Parere, ſiehe Parere.
Tepis, ein aus Seide und Baum-
wolle gewebter Zeug, ſo in Oſtin-
dien gemacht wird; der aber wenig
Seide halt, welches machet, daß
er unter allen aus Oſtindien kom-
menden Zeugen einer der gemeinſten
iſt. Er liegt ⅔ franzoͤſiſche Ellen
breit, und haͤlt in der Laͤnge insge-
mein im Stuͤcke 5 bis 7 Ellen.
Teppich, lat. Tapes, franz. Ta-
pis, nennet man diejenige Gattung
von Decken, mit welchen man die
Fußboden der Zimmer, die Tiſche,
Stuͤhle, Baͤnke, Betten, Betpul-
te, Kuffer ꝛc. bedecket und behaͤnget,
und die alſo zur Ausmeublirung oder
Auszierung eines Zimmers gehoͤren.
Sie werden, was ihre (1) Materie
betrifft, theils aus allerley ſeidenen,
wollenen oder leinenen, nicht eben
ausdruͤcklich dazu gewebten Zeugen
gemacht, theils aber auch beſon-
ders zu obigem Gebrauche verferti-
get. Und von dieſen letztern wer-
den wir hier vorzuͤglich reden. Von
ſolchen Teppichen hat man, in An-
ſehung ihres (2) Gemaͤchts, ge-
wirkte, geſtickte, genaͤhete, bro-
dirte, und dergleichen Teppiche
mehr, womit theils die Seiden- und
Galanteriehaͤndler, theils andere
Kramer handeln. Die gewebten
und gewirkten Teppiche werden auf
einem beſondern Stuhle nach dem
vorgemalten Muſter, ſo unter dem
Aufzuge liegt, mit Kloͤppeln, dar-
auf die Faͤden, ſo zum Einſchlage
genommen werden, gewunden ſind,
kuͤnſtlich gearbeitet. Der Aufzug
iſt von Wolle; der Einſchlag aber
kann auch Seide oder Gold ſeyn.
Es iſt die (3) Teppichweberey un-
ſtreitig eine von den alleraͤlteſten
Erfindungen, welche die Pracht der
morgenlaͤndiſchen Prinzen zu erſin-
nen Anlaß gegeben hat; und iſt ſel-
bige in den Morgenlaͤndern auch
noch in großer Bluͤte. Die Aſſy-
rier und Babylonier ſollen die er-
ſten geweſen ſeyn, ſo die Teppiche
zu weben erfunden. Anfangs legte
man ſie nur auf den Boden, wie
noch heutiges Tages bey den Tuͤr-
ken und uͤbrigen morgenlaͤndiſchen
Voͤlkern geſchieht, um darauf zu
ſitzen, weil ſie keine Stuͤhle haben:
Nachgehends wurden auch die Bet-
ten damit uͤberdecket. Von den
Morgenlaͤndern iſt die Kunſt auf
die Europaͤer gekommen. Die Tep-
piche ſelbſten, ſo aus fremden Lan-
den nach Europa gebracht werden,
ſind die perſiſchen und tuͤrkiſchen
Teppiche: Die tuͤrkiſchen ſind ent-
weder glatt, oder rauch, das iſt,
ſie haben entweder ein langes, oder
kurzes Haar. Dieſe Gattungen
von Teppichen kommen insgemein
uͤber Smyrna, wo man deren drey-
erley Sorten hat: Die erſte von
dieſen Sorten nennet man Moſ-
quets, und dieſe werden ſtuͤckweiſe,
das Stuͤck zu 6 bis 30 Piaſter,
nachdem ſie groß oder fein ſind, ver-
kaufet. Dieſe ſind die ſchoͤnſten
und feinſten unter allen. Die zwey-
te von dieſen Sorten wird mit dem
Namen der Picteppiche belegt, weil
man ſolche nach dem Quadratpic
kaufet und verkaufet. Dieſe ſind
die groͤßten unter den aus der Le-
vante kommenden Teppichen. Jhr
gewoͤhnlicher Preiß iſt ½ Piaſter der
Pic. Die dritte Sorte, welche die
ſchlechteſte unter allen iſt, heißt
Cadene, ſiehe dieſes Wort. Von
den aus Oſtindien kommenden ſoge-
nannten Teppichen von Palem-
boux, ſiehe den Artikel: Tapiſſen-
dis.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [46]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/52>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.