Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zahlung Gerichten baar darbietet und zahlet;und c) wenn er nicht erscheint, oder die Schuld noch nicht annehmen will, solches Geld bey den Gerich- ten versiegelt hinterlegt, und darü- ber einen Schein empfängt, siehe Deponiren. Was die (3) Einthei- lungen der Zahlung betrifft, so hat man deren in verschiedener Absicht mancherley, worunter wir nur fol- gende anmerken wollen: a) in eine Total- oder complete, gänzliche und völlige; und in eine Partiku- lär- oder Theilzahlung: jene heißt, wenn ein Schuldner das schuldige Capital auf einmal; diese aber, wenn der Schuldner das schuldige Capital nicht auf einmal, sondern in verschiedenen Terminen, abträgt: b) in eine wahrhaftige Zahlung oder Leistung dessen, was man schul- dig ist; und in die Angebung etwas andern an Zahlungsstatt: c) in Ansehung des zu bezahlenden Gel- des in Current- und Wechselzah- lung, welche letztere sonst auch ent- weder aus der Casse, oder durch An- weisung, oder durch Scontro ge- schieht, siehe Wechselzahlung. Die (4) erforderlichen Stücke zur Zahlung überhaupt, wenn sie gehö- riger Weise geschehen seyn soll: beste- hen darinnen: a) daß die ganze Schuld bezahlet werde, denn die Theilzahlung kann dem Gläubiger wider seinen Willen nicht aufgedrun- gen werden: es wäre denn, a) daß derselbe dem Schuldmanne gewisse Tagezeiten zu der Bezahlung gege- ben hätte, oder b) daß ein Theil der Schuld liquid und außer Streit, das übrige aber annoch illiquid und dem Streite unterworfen wäre; b) daß die Zahlung auf eine gnüg- liche und fügliche Weise geschehe, das ist, daß die schuldige Sache selbst bezahlet oder geliefert werde, denn etwas anders, als man schul- dig ist, mag an dessen Statt dem Gläubiger wider Willen nicht auf- [Spaltenumbruch] Zahlung gedrungen werden; c) daß die Zah-lung zu rechter Zeit, das ist, zur bestimmten und verschriebenen Zeit, geschehe: doch steht dem Schuld- manne frey, daß er die Bezahlung auch vor dem bestimmten Termi- ne|, wenn derselbe ihm allein zum Vortheil und Besten gesetzet ist (welches in zweifelhaften Fällen ver- muthet wird), thun möge; und dieses nennet man Anticipiren, sie- he dieses Wort. Wie aber, wenn gar keine Zeit der Zahlung hal- ber in der Verschreibung benennet worden? Alsdenn muß der Schuld- ner auf geschehene Jnterpellation, oder wenn er gemahnet wird, be- zahlen. Hätte hinwiederum der Schuldner versprochen, nach seiner Gelegenheit, oder wenn es ihm be- liebte, zu bezahlen, und verstürbe vor der Zahlung; in solchem Fal- le sind seine Erben gehalten, die Schuld so fort abzutragen. Was wegen der rechten Zeit in Ansehung der Wechselbriefe Rechtens, findet man in dem Artikel: Verfallzeit. Hier aber müssen wir noch gedenken, daß unter Kaufleuten an einigen Or- ten 14 Tage, auch wol 4 Wochen Frist zur Bezahlung vor eingekaufte Waaren gegönnet werde, und daß solches gleichwol für eine gute und baare Bezahlung gehalten werde, wenn nur alsdenn die Zahlung auch wirklich geschieht. d) Wird erfor- dert, daß die Zahlung an gehöri- gem Orte geschehe, wo der Schuld- ner sie zu thun versprochen hat; und endlich e) ist nöthig, daß die Zahlung dem Gläubiger von dem Schuldner, oder von einem andern an seiner Statt, in seinem Na- men geschehe. Die (5) Wirkung der Zahlung ist, daß der Schuld- ner nach geschehener Bezahlung be- rechtiget ist, a) den Gläubiger we- gen Zurückgebung seiner Hand- schrift oder Schuldverschreibung, dafern er sich etwann in Güte nicht dazu
[Spaltenumbruch] Zahlung Gerichten baar darbietet und zahlet;und c) wenn er nicht erſcheint, oder die Schuld noch nicht annehmen will, ſolches Geld bey den Gerich- ten verſiegelt hinterlegt, und daruͤ- ber einen Schein empfaͤngt, ſiehe Deponiren. Was die (3) Einthei- lungen der Zahlung betrifft, ſo hat man deren in verſchiedener Abſicht mancherley, worunter wir nur fol- gende anmerken wollen: a) in eine Total- oder complete, gaͤnzliche und voͤllige; und in eine Partiku- laͤr- oder Theilzahlung: jene heißt, wenn ein Schuldner das ſchuldige Capital auf einmal; dieſe aber, wenn der Schuldner das ſchuldige Capital nicht auf einmal, ſondern in verſchiedenen Terminen, abtraͤgt: b) in eine wahrhaftige Zahlung oder Leiſtung deſſen, was man ſchul- dig iſt; und in die Angebung etwas andern an Zahlungsſtatt: c) in Anſehung des zu bezahlenden Gel- des in Current- und Wechſelzah- lung, welche letztere ſonſt auch ent- weder aus der Caſſe, oder durch An- weiſung, oder durch Scontro ge- ſchieht, ſiehe Wechſelzahlung. Die (4) erforderlichen Stuͤcke zur Zahlung uͤberhaupt, wenn ſie gehoͤ- riger Weiſe geſchehen ſeyn ſoll: beſte- hen darinnen: a) daß die ganze Schuld bezahlet werde, denn die Theilzahlung kann dem Glaͤubiger wider ſeinen Willen nicht aufgedrun- gen werden: es waͤre denn, a) daß derſelbe dem Schuldmanne gewiſſe Tagezeiten zu der Bezahlung gege- ben haͤtte, oder b) daß ein Theil der Schuld liquid und außer Streit, das uͤbrige aber annoch illiquid und dem Streite unterworfen waͤre; b) daß die Zahlung auf eine gnuͤg- liche und fuͤgliche Weiſe geſchehe, das iſt, daß die ſchuldige Sache ſelbſt bezahlet oder geliefert werde, denn etwas anders, als man ſchul- dig iſt, mag an deſſen Statt dem Glaͤubiger wider Willen nicht auf- [Spaltenumbruch] Zahlung gedrungen werden; c) daß die Zah-lung zu rechter Zeit, das iſt, zur beſtimmten und verſchriebenen Zeit, geſchehe: doch ſteht dem Schuld- manne frey, daß er die Bezahlung auch vor dem beſtimmten Termi- ne|, wenn derſelbe ihm allein zum Vortheil und Beſten geſetzet iſt (welches in zweifelhaften Faͤllen ver- muthet wird), thun moͤge; und dieſes nennet man Anticipiren, ſie- he dieſes Wort. Wie aber, wenn gar keine Zeit der Zahlung hal- ber in der Verſchreibung benennet worden? Alsdenn muß der Schuld- ner auf geſchehene Jnterpellation, oder wenn er gemahnet wird, be- zahlen. Haͤtte hinwiederum der Schuldner verſprochen, nach ſeiner Gelegenheit, oder wenn es ihm be- liebte, zu bezahlen, und verſtuͤrbe vor der Zahlung; in ſolchem Fal- le ſind ſeine Erben gehalten, die Schuld ſo fort abzutragen. Was wegen der rechten Zeit in Anſehung der Wechſelbriefe Rechtens, findet man in dem Artikel: Verfallzeit. Hier aber muͤſſen wir noch gedenken, daß unter Kaufleuten an einigen Or- ten 14 Tage, auch wol 4 Wochen Friſt zur Bezahlung vor eingekaufte Waaren gegoͤnnet werde, und daß ſolches gleichwol fuͤr eine gute und baare Bezahlung gehalten werde, wenn nur alsdenn die Zahlung auch wirklich geſchieht. d) Wird erfor- dert, daß die Zahlung an gehoͤri- gem Orte geſchehe, wo der Schuld- ner ſie zu thun verſprochen hat; und endlich e) iſt noͤthig, daß die Zahlung dem Glaͤubiger von dem Schuldner, oder von einem andern an ſeiner Statt, in ſeinem Na- men geſchehe. Die (5) Wirkung der Zahlung iſt, daß der Schuld- ner nach geſchehener Bezahlung be- rechtiget iſt, a) den Glaͤubiger we- gen Zuruͤckgebung ſeiner Hand- ſchrift oder Schuldverſchreibung, dafern er ſich etwann in Guͤte nicht dazu
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Zahlung
Zahlung
Gerichten baar darbietet und zahlet;
und c) wenn er nicht erſcheint, oder
die Schuld noch nicht annehmen
will, ſolches Geld bey den Gerich-
ten verſiegelt hinterlegt, und daruͤ-
ber einen Schein empfaͤngt, ſiehe
Deponiren. Was die (3) Einthei-
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man deren in verſchiedener Abſicht
mancherley, worunter wir nur fol-
gende anmerken wollen: a) in eine
Total- oder complete, gaͤnzliche
und voͤllige; und in eine Partiku-
laͤr- oder Theilzahlung: jene heißt,
wenn ein Schuldner das ſchuldige
Capital auf einmal; dieſe aber,
wenn der Schuldner das ſchuldige
Capital nicht auf einmal, ſondern
in verſchiedenen Terminen, abtraͤgt:
b) in eine wahrhaftige Zahlung
oder Leiſtung deſſen, was man ſchul-
dig iſt; und in die Angebung etwas
andern an Zahlungsſtatt: c) in
Anſehung des zu bezahlenden Gel-
des in Current- und Wechſelzah-
lung, welche letztere ſonſt auch ent-
weder aus der Caſſe, oder durch An-
weiſung, oder durch Scontro ge-
ſchieht, ſiehe Wechſelzahlung.
Die (4) erforderlichen Stuͤcke zur
Zahlung uͤberhaupt, wenn ſie gehoͤ-
riger Weiſe geſchehen ſeyn ſoll: beſte-
hen darinnen: a) daß die ganze
Schuld bezahlet werde, denn die
Theilzahlung kann dem Glaͤubiger
wider ſeinen Willen nicht aufgedrun-
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derſelbe dem Schuldmanne gewiſſe
Tagezeiten zu der Bezahlung gege-
ben haͤtte, oder b) daß ein Theil
der Schuld liquid und außer Streit,
das uͤbrige aber annoch illiquid und
dem Streite unterworfen waͤre;
b) daß die Zahlung auf eine gnuͤg-
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ſelbſt bezahlet oder geliefert werde,
denn etwas anders, als man ſchul-
dig iſt, mag an deſſen Statt dem
Glaͤubiger wider Willen nicht auf-
gedrungen werden; c) daß die Zah-
lung zu rechter Zeit, das iſt, zur
beſtimmten und verſchriebenen Zeit,
geſchehe: doch ſteht dem Schuld-
manne frey, daß er die Bezahlung
auch vor dem beſtimmten Termi-
ne|, wenn derſelbe ihm allein zum
Vortheil und Beſten geſetzet iſt
(welches in zweifelhaften Faͤllen ver-
muthet wird), thun moͤge; und
dieſes nennet man Anticipiren, ſie-
he dieſes Wort. Wie aber, wenn
gar keine Zeit der Zahlung hal-
ber in der Verſchreibung benennet
worden? Alsdenn muß der Schuld-
ner auf geſchehene Jnterpellation,
oder wenn er gemahnet wird, be-
zahlen. Haͤtte hinwiederum der
Schuldner verſprochen, nach ſeiner
Gelegenheit, oder wenn es ihm be-
liebte, zu bezahlen, und verſtuͤrbe
vor der Zahlung; in ſolchem Fal-
le ſind ſeine Erben gehalten, die
Schuld ſo fort abzutragen. Was
wegen der rechten Zeit in Anſehung
der Wechſelbriefe Rechtens, findet
man in dem Artikel: Verfallzeit.
Hier aber muͤſſen wir noch gedenken,
daß unter Kaufleuten an einigen Or-
ten 14 Tage, auch wol 4 Wochen
Friſt zur Bezahlung vor eingekaufte
Waaren gegoͤnnet werde, und daß
ſolches gleichwol fuͤr eine gute und
baare Bezahlung gehalten werde,
wenn nur alsdenn die Zahlung auch
wirklich geſchieht. d) Wird erfor-
dert, daß die Zahlung an gehoͤri-
gem Orte geſchehe, wo der Schuld-
ner ſie zu thun verſprochen hat;
und endlich e) iſt noͤthig, daß die
Zahlung dem Glaͤubiger von dem
Schuldner, oder von einem andern
an ſeiner Statt, in ſeinem Na-
men geſchehe. Die (5) Wirkung
der Zahlung iſt, daß der Schuld-
ner nach geſchehener Bezahlung be-
rechtiget iſt, a) den Glaͤubiger we-
gen Zuruͤckgebung ſeiner Hand-
ſchrift oder Schuldverſchreibung,
dafern er ſich etwann in Guͤte nicht
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