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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Z


Z, der fünf und zwanzigste
Buchstab des deutschen
Alphabets. Wenn auf dem
Franzgelde ein Z steht, zei-
get es an, daß der Münzort dessel-
ben Grenoble sey. Daß die beyden
Buchstaben: Z. E. eine Abkürzung
von der Redensart: zum Exempel,
sey; ist bekannt.

Zäckgen, franz. Engrelure, eine
Gattung sehr schmaler Spitzen, von
weißem Zwirne, so auf dem Klep-
pelküssen mit Kleppeln und Nadeln
gemacht, und oben an die Spitzen
angenehet werden, um deren Höhe
oder Breite zu vermehren; oder
deren Rand zu erhalten; oder ihn
wieder gut zu machen, wenn er ab-
genutzet ist. Man macht solche
von verschiednen Arten und Fasons,
damit sie sich zu den Spitzen schi-
cken; aber die breitesten sind nicht
über drey quer Finger breit. Es
pflegt auch wohl das Frauenzim-
mer Halstücher, Schürzen, Aermel,
Manschetten und dergleichen weiße
Sachen rings herum an den Rän-
dern damit zu besetzen, siehe Kante.
Den Handel mit den Zäckgen trei-
ben die Spitzenhändler, Galanterie-
händler, und die Leinwandhändler
oder Leinwandhändlerinnen.

Zaejies, ist eine kleine Silber-
münze, die in Persien gangbar ist.
Es ist der halbe Mamoudi, siehe
dieses Wort.

Zärten, heißt die junge Brut der
Sander oder Seepersche, welche
einige zu mariniren oder zu Salz-
wasser einzulegen pflegen.

Zahl, in der gemeinen Rechenkunst,
ist ein Wort von gedoppelter Be-
deutung. Denn 1) heißt Zahl,
wenn man mehr als eine Einheit zu-
sammen nimmt, und damit die
Menge oder Größe eines Dinges
ausspricht; sodann aber bedeutet
Zahl auch 2) das Zeichen einer
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Zahl
Zahl, |oder eine Ziffer. Von der
Zahl in der letzten Bedeutung han-
deln wir unter Ziffer; hier aber von
der Zahl in der ersten Bedeutung.
Es ist demnach die Zahl, lat. Numerus,
franz. Nombre, ein Jnbegriff oder
eine Menge vieler Einheiten von einer
Art, das ist, man sagt: Es ent-
stehe eine Zahl,
wenn man viele
einzelne Dinge von einer Art zu-
sammen nimmt. Mithin heißt zäh-
len
so viel als geschickt anzeigen,
wie viel Einheiten, oder Dinge von
einer Art beysammen sind. Sol-
chergestalt erfordert eine jede Zahl
Einheiten oder Sachen von ei-
nerley Art, und Eigenschaft; und
lassen sich keine Zahlen mit ein-
ander vergleichen oder zusammen se-
tzen, die nicht aus einerley Einhel-
ten entstanden. Wenn zwey Zah-
len mit einander verglichen werden,
findet sich, daß entweder beyde gleich-
viel Einheiten, oder die eine dersel-
ben mehr oder weniger enthalte.
Jm ersten Falle heißen sie gleiche
Zahlen:
im andern heißt die, so
mehr Einheiten hat, die größere;
die so derselben weniger hat, aber
die kleinere. Eine Zahl wird ver-
größert
oder vermehret, wenn an-
dere Zahlen von ihrer Art dazu gese-
tzet werden. Dieses geschieht auf
zweyerley Weise, entweder 1) wenn
verschiedene größere und geringere
Zahlen zusammen gesetzet werden;
oder 2) wenn die Zahlen, die zu-
sammen genommen werden sollen,
alle einander gleich sind. Die erste
dieser Arten giebt die Addition,
und die zweyte die Multiplication.
Hingegen wird eine Zahl vermin-
dert,
gleichfalls auf zweyerley
Weise, entweder 1) wenn eine oder
mehr kleinere Zahlen derselben ab-
genommen; oder 2) wenn nur eine
Zahl, so vielmal als man kann, da-
von gethan wird. Die erste Weise
nennet man Subtrahiren; die

zweyte
H h 4
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Z


Z, der fuͤnf und zwanzigſte
Buchſtab des deutſchen
Alphabets. Wenn auf dem
Franzgelde ein Z ſteht, zei-
get es an, daß der Muͤnzort deſſel-
ben Grenoble ſey. Daß die beyden
Buchſtaben: Z. E. eine Abkuͤrzung
von der Redensart: zum Exempel,
ſey; iſt bekannt.

Zaͤckgen, franz. Engrelure, eine
Gattung ſehr ſchmaler Spitzen, von
weißem Zwirne, ſo auf dem Klep-
pelkuͤſſen mit Kleppeln und Nadeln
gemacht, und oben an die Spitzen
angenehet werden, um deren Hoͤhe
oder Breite zu vermehren; oder
deren Rand zu erhalten; oder ihn
wieder gut zu machen, wenn er ab-
genutzet iſt. Man macht ſolche
von verſchiednen Arten und Faſons,
damit ſie ſich zu den Spitzen ſchi-
cken; aber die breiteſten ſind nicht
uͤber drey quer Finger breit. Es
pflegt auch wohl das Frauenzim-
mer Halstuͤcher, Schuͤrzen, Aermel,
Manſchetten und dergleichen weiße
Sachen rings herum an den Raͤn-
dern damit zu beſetzen, ſiehe Kante.
Den Handel mit den Zaͤckgen trei-
ben die Spitzenhaͤndler, Galanterie-
haͤndler, und die Leinwandhaͤndler
oder Leinwandhaͤndlerinnen.

Zaejies, iſt eine kleine Silber-
muͤnze, die in Perſien gangbar iſt.
Es iſt der halbe Mamoudi, ſiehe
dieſes Wort.

Zaͤrten, heißt die junge Brut der
Sander oder Seeperſche, welche
einige zu mariniren oder zu Salz-
waſſer einzulegen pflegen.

Zahl, in der gemeinen Rechenkunſt,
iſt ein Wort von gedoppelter Be-
deutung. Denn 1) heißt Zahl,
wenn man mehr als eine Einheit zu-
ſammen nimmt, und damit die
Menge oder Groͤße eines Dinges
ausſpricht; ſodann aber bedeutet
Zahl auch 2) das Zeichen einer
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Zahl
Zahl, |oder eine Ziffer. Von der
Zahl in der letzten Bedeutung han-
deln wir unter Ziffer; hier aber von
der Zahl in der erſten Bedeutung.
Es iſt demnach die Zahl, lat. Numerus,
franz. Nombre, ein Jnbegriff oder
eine Menge vieler Einheiten von einer
Art, das iſt, man ſagt: Es ent-
ſtehe eine Zahl,
wenn man viele
einzelne Dinge von einer Art zu-
ſammen nimmt. Mithin heißt zaͤh-
len
ſo viel als geſchickt anzeigen,
wie viel Einheiten, oder Dinge von
einer Art beyſammen ſind. Sol-
chergeſtalt erfordert eine jede Zahl
Einheiten oder Sachen von ei-
nerley Art, und Eigenſchaft; und
laſſen ſich keine Zahlen mit ein-
ander vergleichen oder zuſammen ſe-
tzen, die nicht aus einerley Einhel-
ten entſtanden. Wenn zwey Zah-
len mit einander verglichen werden,
findet ſich, daß entweder beyde gleich-
viel Einheiten, oder die eine derſel-
ben mehr oder weniger enthalte.
Jm erſten Falle heißen ſie gleiche
Zahlen:
im andern heißt die, ſo
mehr Einheiten hat, die groͤßere;
die ſo derſelben weniger hat, aber
die kleinere. Eine Zahl wird ver-
groͤßert
oder vermehret, wenn an-
dere Zahlen von ihrer Art dazu geſe-
tzet werden. Dieſes geſchieht auf
zweyerley Weiſe, entweder 1) wenn
verſchiedene groͤßere und geringere
Zahlen zuſammen geſetzet werden;
oder 2) wenn die Zahlen, die zu-
ſammen genommen werden ſollen,
alle einander gleich ſind. Die erſte
dieſer Arten giebt die Addition,
und die zweyte die Multiplication.
Hingegen wird eine Zahl vermin-
dert,
gleichfalls auf zweyerley
Weiſe, entweder 1) wenn eine oder
mehr kleinere Zahlen derſelben ab-
genommen; oder 2) wenn nur eine
Zahl, ſo vielmal als man kann, da-
von gethan wird. Die erſte Weiſe
nennet man Subtrahiren; die

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[[487]/0493] Z Zahl Z, der fuͤnf und zwanzigſte Buchſtab des deutſchen Alphabets. Wenn auf dem Franzgelde ein Z ſteht, zei- get es an, daß der Muͤnzort deſſel- ben Grenoble ſey. Daß die beyden Buchſtaben: Z. E. eine Abkuͤrzung von der Redensart: zum Exempel, ſey; iſt bekannt. Zaͤckgen, franz. Engrelure, eine Gattung ſehr ſchmaler Spitzen, von weißem Zwirne, ſo auf dem Klep- pelkuͤſſen mit Kleppeln und Nadeln gemacht, und oben an die Spitzen angenehet werden, um deren Hoͤhe oder Breite zu vermehren; oder deren Rand zu erhalten; oder ihn wieder gut zu machen, wenn er ab- genutzet iſt. Man macht ſolche von verſchiednen Arten und Faſons, damit ſie ſich zu den Spitzen ſchi- cken; aber die breiteſten ſind nicht uͤber drey quer Finger breit. Es pflegt auch wohl das Frauenzim- mer Halstuͤcher, Schuͤrzen, Aermel, Manſchetten und dergleichen weiße Sachen rings herum an den Raͤn- dern damit zu beſetzen, ſiehe Kante. Den Handel mit den Zaͤckgen trei- ben die Spitzenhaͤndler, Galanterie- haͤndler, und die Leinwandhaͤndler oder Leinwandhaͤndlerinnen. Zaejies, iſt eine kleine Silber- muͤnze, die in Perſien gangbar iſt. Es iſt der halbe Mamoudi, ſiehe dieſes Wort. Zaͤrten, heißt die junge Brut der Sander oder Seeperſche, welche einige zu mariniren oder zu Salz- waſſer einzulegen pflegen. Zahl, in der gemeinen Rechenkunſt, iſt ein Wort von gedoppelter Be- deutung. Denn 1) heißt Zahl, wenn man mehr als eine Einheit zu- ſammen nimmt, und damit die Menge oder Groͤße eines Dinges ausſpricht; ſodann aber bedeutet Zahl auch 2) das Zeichen einer Zahl, |oder eine Ziffer. Von der Zahl in der letzten Bedeutung han- deln wir unter Ziffer; hier aber von der Zahl in der erſten Bedeutung. Es iſt demnach die Zahl, lat. Numerus, franz. Nombre, ein Jnbegriff oder eine Menge vieler Einheiten von einer Art, das iſt, man ſagt: Es ent- ſtehe eine Zahl, wenn man viele einzelne Dinge von einer Art zu- ſammen nimmt. Mithin heißt zaͤh- len ſo viel als geſchickt anzeigen, wie viel Einheiten, oder Dinge von einer Art beyſammen ſind. Sol- chergeſtalt erfordert eine jede Zahl Einheiten oder Sachen von ei- nerley Art, und Eigenſchaft; und laſſen ſich keine Zahlen mit ein- ander vergleichen oder zuſammen ſe- tzen, die nicht aus einerley Einhel- ten entſtanden. Wenn zwey Zah- len mit einander verglichen werden, findet ſich, daß entweder beyde gleich- viel Einheiten, oder die eine derſel- ben mehr oder weniger enthalte. Jm erſten Falle heißen ſie gleiche Zahlen: im andern heißt die, ſo mehr Einheiten hat, die groͤßere; die ſo derſelben weniger hat, aber die kleinere. Eine Zahl wird ver- groͤßert oder vermehret, wenn an- dere Zahlen von ihrer Art dazu geſe- tzet werden. Dieſes geſchieht auf zweyerley Weiſe, entweder 1) wenn verſchiedene groͤßere und geringere Zahlen zuſammen geſetzet werden; oder 2) wenn die Zahlen, die zu- ſammen genommen werden ſollen, alle einander gleich ſind. Die erſte dieſer Arten giebt die Addition, und die zweyte die Multiplication. Hingegen wird eine Zahl vermin- dert, gleichfalls auf zweyerley Weiſe, entweder 1) wenn eine oder mehr kleinere Zahlen derſelben ab- genommen; oder 2) wenn nur eine Zahl, ſo vielmal als man kann, da- von gethan wird. Die erſte Weiſe nennet man Subtrahiren; die zweyte H h 4

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [487]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/493>, abgerufen am 09.09.2024.