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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Ystadt
drahte, Laiton oder Messingble-
che
und Kesseln angeleget. Jn der
Gegend herum giebt es Eisenstein,
roher Stahl, Galmey, Kupfer-

und Steinkohlenbergwerke.

Ystadt, lat. Ystadium, eine in
Schonen an der Ostsee gegen Mit-
tag gelegene feine Handels- und Sta-
pelstadt. Sie ist nicht groß, allein
gar wohl gebauet, und hat gute
Nahrung, weil allda ordentlich die-
jenigen, so aus Deutschland nach
Schweden reisen, insonderheit aber
die Postjagten von Stralsund nach
Pommern zu landen pflegen, welche
von da und aus Hidden-See, auf
Rügen abfahrend, bis hieher 16 Mei-
len über die See haben. Der Hafen
ist weder groß noch sicher, so, daß
sich die Schiffer bey der Nacht oder
neblichtem Wetter nicht hinan wa-
gen dürfen. Aus dieser Ursache
unterhält man auch allda| bey fin-
sterer Nacht eine hohe Laterne, die
aus dem Sund kommenden zu war-
nen, daß sie nicht zu nahe kommen,
oder auch in die steinigten Meerklip-
pen bey dem Sandhammer verfal-
len mögen. Uebrigens ist zu Ystadt
eine Tabacksfabrik, und den 16
September wird daselbst Jahrmarkt
gehalten. Nicht weit von der Stadt
ist ein berühmtes Alaunwerk oder
Alaunbruch.

Yu, ist (1) eine Pflanze in China, in
der Provinz Quangsi, aus welcher
die Einwohner einen köstlichen Zeug
zu weben wissen, der noch besser ist,
als ein Seidenzeug; und (2) ein
Edelgestein, welcher in der Land-
schaft Xensi, in China, aus den
Bergen kömmt, und daselbst in ho-
hem Werthe ist. Die Kaufleute
bringen ihn aus dem Königreiche
Yarken, und verhandeln ihn mit
großem Vortheile. Er sieht einem
Achat oder Jaspis gleich, nur daß er
etwas durchscheinender ist, und mit
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Yunnan
lichter himmelblauer Farbe weiß-
licht sieht.

Yverden oder Yverdün, lat.
Ebrodunum oder Eburodunum, eine
sehr angenehm gelegene Stadt in
dem Pays de Vaud, in der Schweiz,
an dem westlichen Ende des neuf-
chateller Sees, und dem Einflusse des
Flusses Orbe in bem eldeten See, ge-
legen, und dem Canton Bern ge-
hörig. Sie hat einen bequemen
Hafen, und ist eine Niederlagsstadt
der Weine, der Salze von Roche
und aus Savoyen, und verschiede-
ner anderer Waaren. Nicht aller-
erst des unächten Porzellains zu
gedenken, welches daselbst gemacht
wird, so hat die Stadt feine Sei-
denmanufacturen,
weswegen sie
auch einen großen Handel mit den
Burgundiern führet. Jhr vor-
nehmster Handel aber besteht in
den Weinen, weil die reichen Kauf-
leute dieser Stadt Gelegenheit ha-
ben sich in dem Pays de Vaud reich-
lich damit zu versehen, sie für ge-
ringe Fracht zu Lande nach ihrer
Stadt zu bringen, und sodann zu
Schiffe nach der Schweiz zu ver-
führen, welches alles Vortheile sind,
die man ihnen nicht nehmen kann.
Es giebt desgleichen sehr gute Spe-
diteurs daselbst.

Yvica oder Jvica, und wie es
die Einwohner aussprechen, Jviza,
lat. Yvica, Ivica, franz. Evisse,
eine Jnsel auf dem mittelländischen
Meere bey Spanien, zwischen dem
Königreiche Valencia und der Jnsel
Majorca, in gleicher Weite gelegen.
Sie ist fruchtbar an Getreide,
Wein, Obst, Oel; absonderlich aber
reich an Salze, womit Spanien
und Jtalien versehen wird. Uebri-
gens hat sie kein anderes Geld, als
was aus Spanien und Jtalien da-
hin gebracht wird.

Yunnan, Provinz, s. Junnan.

Z, der

[Spaltenumbruch]

Yſtadt
drahte, Laiton oder Meſſingble-
che
und Keſſeln angeleget. Jn der
Gegend herum giebt es Eiſenſtein,
roher Stahl, Galmey, Kupfer-

und Steinkohlenbergwerke.

Yſtadt, lat. Yſtadium, eine in
Schonen an der Oſtſee gegen Mit-
tag gelegene feine Handels- und Sta-
pelſtadt. Sie iſt nicht groß, allein
gar wohl gebauet, und hat gute
Nahrung, weil allda ordentlich die-
jenigen, ſo aus Deutſchland nach
Schweden reiſen, inſonderheit aber
die Poſtjagten von Stralſund nach
Pommern zu landen pflegen, welche
von da und aus Hidden-See, auf
Ruͤgen abfahrend, bis hieher 16 Mei-
len uͤber die See haben. Der Hafen
iſt weder groß noch ſicher, ſo, daß
ſich die Schiffer bey der Nacht oder
neblichtem Wetter nicht hinan wa-
gen duͤrfen. Aus dieſer Urſache
unterhaͤlt man auch allda| bey fin-
ſterer Nacht eine hohe Laterne, die
aus dem Sund kommenden zu war-
nen, daß ſie nicht zu nahe kommen,
oder auch in die ſteinigten Meerklip-
pen bey dem Sandhammer verfal-
len moͤgen. Uebrigens iſt zu Yſtadt
eine Tabacksfabrik, und den 16
September wird daſelbſt Jahrmarkt
gehalten. Nicht weit von der Stadt
iſt ein beruͤhmtes Alaunwerk oder
Alaunbruch.

Yu, iſt (1) eine Pflanze in China, in
der Provinz Quangſi, aus welcher
die Einwohner einen koͤſtlichen Zeug
zu weben wiſſen, der noch beſſer iſt,
als ein Seidenzeug; und (2) ein
Edelgeſtein, welcher in der Land-
ſchaft Xenſi, in China, aus den
Bergen koͤmmt, und daſelbſt in ho-
hem Werthe iſt. Die Kaufleute
bringen ihn aus dem Koͤnigreiche
Yarken, und verhandeln ihn mit
großem Vortheile. Er ſieht einem
Achat oder Jaſpis gleich, nur daß er
etwas durchſcheinender iſt, und mit
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Yunnan
lichter himmelblauer Farbe weiß-
licht ſieht.

Yverden oder Yverduͤn, lat.
Ebrodunum oder Eburodunum, eine
ſehr angenehm gelegene Stadt in
dem Pays de Vaud, in der Schweiz,
an dem weſtlichen Ende des neuf-
chateller Sees, und dem Einfluſſe des
Fluſſes Orbe in bem eldeten See, ge-
legen, und dem Canton Bern ge-
hoͤrig. Sie hat einen bequemen
Hafen, und iſt eine Niederlagsſtadt
der Weine, der Salze von Roche
und aus Savoyen, und verſchiede-
ner anderer Waaren. Nicht aller-
erſt des unaͤchten Porzellains zu
gedenken, welches daſelbſt gemacht
wird, ſo hat die Stadt feine Sei-
denmanufacturen,
weswegen ſie
auch einen großen Handel mit den
Burgundiern fuͤhret. Jhr vor-
nehmſter Handel aber beſteht in
den Weinen, weil die reichen Kauf-
leute dieſer Stadt Gelegenheit ha-
ben ſich in dem Pays de Vaud reich-
lich damit zu verſehen, ſie fuͤr ge-
ringe Fracht zu Lande nach ihrer
Stadt zu bringen, und ſodann zu
Schiffe nach der Schweiz zu ver-
fuͤhren, welches alles Vortheile ſind,
die man ihnen nicht nehmen kann.
Es giebt desgleichen ſehr gute Spe-
diteurs daſelbſt.

Yvica oder Jvica, und wie es
die Einwohner ausſprechen, Jviza,
lat. Yvica, Ivica, franz. Eviſſe,
eine Jnſel auf dem mittellaͤndiſchen
Meere bey Spanien, zwiſchen dem
Koͤnigreiche Valencia und der Jnſel
Majorca, in gleicher Weite gelegen.
Sie iſt fruchtbar an Getreide,
Wein, Obſt, Oel; abſonderlich aber
reich an Salze, womit Spanien
und Jtalien verſehen wird. Uebri-
gens hat ſie kein anderes Geld, als
was aus Spanien und Jtalien da-
hin gebracht wird.

Yunnan, Provinz, ſ. Junnan.

Z, der
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[[486]/0492] Yſtadt Yunnan drahte, Laiton oder Meſſingble- che und Keſſeln angeleget. Jn der Gegend herum giebt es Eiſenſtein, roher Stahl, Galmey, Kupfer- und Steinkohlenbergwerke. Yſtadt, lat. Yſtadium, eine in Schonen an der Oſtſee gegen Mit- tag gelegene feine Handels- und Sta- pelſtadt. Sie iſt nicht groß, allein gar wohl gebauet, und hat gute Nahrung, weil allda ordentlich die- jenigen, ſo aus Deutſchland nach Schweden reiſen, inſonderheit aber die Poſtjagten von Stralſund nach Pommern zu landen pflegen, welche von da und aus Hidden-See, auf Ruͤgen abfahrend, bis hieher 16 Mei- len uͤber die See haben. Der Hafen iſt weder groß noch ſicher, ſo, daß ſich die Schiffer bey der Nacht oder neblichtem Wetter nicht hinan wa- gen duͤrfen. Aus dieſer Urſache unterhaͤlt man auch allda| bey fin- ſterer Nacht eine hohe Laterne, die aus dem Sund kommenden zu war- nen, daß ſie nicht zu nahe kommen, oder auch in die ſteinigten Meerklip- pen bey dem Sandhammer verfal- len moͤgen. Uebrigens iſt zu Yſtadt eine Tabacksfabrik, und den 16 September wird daſelbſt Jahrmarkt gehalten. Nicht weit von der Stadt iſt ein beruͤhmtes Alaunwerk oder Alaunbruch. Yu, iſt (1) eine Pflanze in China, in der Provinz Quangſi, aus welcher die Einwohner einen koͤſtlichen Zeug zu weben wiſſen, der noch beſſer iſt, als ein Seidenzeug; und (2) ein Edelgeſtein, welcher in der Land- ſchaft Xenſi, in China, aus den Bergen koͤmmt, und daſelbſt in ho- hem Werthe iſt. Die Kaufleute bringen ihn aus dem Koͤnigreiche Yarken, und verhandeln ihn mit großem Vortheile. Er ſieht einem Achat oder Jaſpis gleich, nur daß er etwas durchſcheinender iſt, und mit lichter himmelblauer Farbe weiß- licht ſieht. Yverden oder Yverduͤn, lat. Ebrodunum oder Eburodunum, eine ſehr angenehm gelegene Stadt in dem Pays de Vaud, in der Schweiz, an dem weſtlichen Ende des neuf- chateller Sees, und dem Einfluſſe des Fluſſes Orbe in bem eldeten See, ge- legen, und dem Canton Bern ge- hoͤrig. Sie hat einen bequemen Hafen, und iſt eine Niederlagsſtadt der Weine, der Salze von Roche und aus Savoyen, und verſchiede- ner anderer Waaren. Nicht aller- erſt des unaͤchten Porzellains zu gedenken, welches daſelbſt gemacht wird, ſo hat die Stadt feine Sei- denmanufacturen, weswegen ſie auch einen großen Handel mit den Burgundiern fuͤhret. Jhr vor- nehmſter Handel aber beſteht in den Weinen, weil die reichen Kauf- leute dieſer Stadt Gelegenheit ha- ben ſich in dem Pays de Vaud reich- lich damit zu verſehen, ſie fuͤr ge- ringe Fracht zu Lande nach ihrer Stadt zu bringen, und ſodann zu Schiffe nach der Schweiz zu ver- fuͤhren, welches alles Vortheile ſind, die man ihnen nicht nehmen kann. Es giebt desgleichen ſehr gute Spe- diteurs daſelbſt. Yvica oder Jvica, und wie es die Einwohner ausſprechen, Jviza, lat. Yvica, Ivica, franz. Eviſſe, eine Jnſel auf dem mittellaͤndiſchen Meere bey Spanien, zwiſchen dem Koͤnigreiche Valencia und der Jnſel Majorca, in gleicher Weite gelegen. Sie iſt fruchtbar an Getreide, Wein, Obſt, Oel; abſonderlich aber reich an Salze, womit Spanien und Jtalien verſehen wird. Uebri- gens hat ſie kein anderes Geld, als was aus Spanien und Jtalien da- hin gebracht wird. Yunnan, Provinz, ſ. Junnan. Z, der

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [486]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/492>, abgerufen am 25.11.2024.