Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wolle wohl Pfarrer- Bürger- Müller-und Schäferwolle, genennet wird. (a) Adeliche Wolle heißt die, wel- che von den adelichen Höfen Fu- derweise in die Stadt geführet, und zu Markte gebracht wird. (b) Bauer- wolle ist, welche von Bauersleuten Hokkenweise in die Stadt zu Markte gebracht wird. Diese hält man nicht vor so rein, und immer ge- ringer, als die von den großen Schä- fereyen. Denn es ist den Bauer- schafen meist Trift und Futter sehr knapp zugeschnitten, sonderlich wo zugleich große Schäfereyen sind. Endlich ist die Wolle (11) in Anse- hung der Länder, besonders nach dem Unterscheide der Weiden, gar sehr unterschieden, indem immer ein Land bessere oder schlechtere Wolle giebt, als das andere: und da die hohen und trocknen Weiden eine bessere Wolle geben, als die niedri- gen und feuchten; so geschieht es, daß | öfters in zwey Dörfern, die nicht gar weit von einander liegen, dennoch ganz verschiedene Wolle, der Güte nach, gefunden wird; jedoch macht den Hauptunter- scheid der innerlichen Güte vielmehr die Beschaffenheit ganzer Länder und Reiche aus. Für die allerbeste und allerfeinste Wolle, die man hat, wird die spanische gehalten; nach derselben folgt die portugiesische; auf diese kömmt erst die englische; dann die polnische; ferner die fran- zösische; und endlich die deutsche. Der letzten pflegt man insgemein die letzte Stelle einzuräumen, obschon in Deutschland, besonders in Schle- sien, Lausitz und Meißen, gleichfalls sehr feine Wolle gefunden wird, welche die Ausländer selbst suchen. Die ungarische Wolle ist sehr grob. Von allen diesen Gattungen der Wolle nach den Reichen und Ländern, ertheilet der Artikel: Wollenhandel, mehrere Nachricht. Die (III) Woll- schur geschieht an einigen Orten des [Spaltenumbruch] Wolle Jahrs nur einmal; an andern aberzweymal: daher der oben gedachte Unterscheid der einschürigen und zweyschürigen Wolle kömmt. Es geht aber oder soll doch mit dersel- ben also zugehen: 1) Vor der Schur werden die Schafe, und zwar einen Tag vorher, bey schönem Wetter, durch einen Teich, oder durch ein flies- send Wasser, geschwemmet, oder sau- ber gewaschen, und wieder wohl ge- trocknet, damit die Wolle, wenn sie abgenommen wird, rein und nicht feucht sey. 2) Bey dem Scheeren wird jede Sorte von Schafen be- sonders, nämlich die Schafböcke zuerst, dann die Mutterschafe, hierauf die Lämmer, und endlich die Hammel, genommen, daß man von jeder die Wolle besonders sor- tiret; oder zum wenigsten, wann die übrige zusammen gethan wird, doch die Lämmerwolle, weil sie die feinste und zärteste, und höher im Preiße, als die andere, verkauft wird, allein aufbehalte, damit die Käufer nach Begehren ihre Gattungen fin- den mögen. Einige lesen auch gleich bey der Schur die Kernwolle, wel- che die feinste, weißeste und zärteste ist, sich auch unter der andern hier und dar vermengt befindet, von der andern schlechten heraus, und verkaufen sie absonderlich. 3) Nach der | Schur wird die abgeschorne Wolle, wenn das Schaf unter der Schur geschwitzt, erst getrocknet; hernach wird die Wolle ordentlich aufgewickelt, und nicht in einander verwirret, eingepackt. Je kürzer die Wolle abgeschoren wird, je bes- ser ist es. Die (IV) Sortirung oder das Auslesen der Wolle ge- schieht von den Wollscheerern, Woll- händlern und Wollfabrikanten. Daß, und wie (1) die Wollscheerer die Wolle sortiren, haben wir gleich itzo bey der Wollschur schon erin- nert. Die (2) Wollhändler sorti- ren die Wolle nach der Feine, Länge, und F f 2
[Spaltenumbruch] Wolle wohl Pfarrer- Buͤrger- Muͤller-und Schaͤferwolle, genennet wird. (a) Adeliche Wolle heißt die, wel- che von den adelichen Hoͤfen Fu- derweiſe in die Stadt gefuͤhret, und zu Markte gebracht wird. (b) Bauer- wolle iſt, welche von Bauersleuten Hokkenweiſe in die Stadt zu Markte gebracht wird. Dieſe haͤlt man nicht vor ſo rein, und immer ge- ringer, als die von den großen Schaͤ- fereyen. Denn es iſt den Bauer- ſchafen meiſt Trift und Futter ſehr knapp zugeſchnitten, ſonderlich wo zugleich große Schaͤfereyen ſind. Endlich iſt die Wolle (11) in Anſe- hung der Laͤnder, beſonders nach dem Unterſcheide der Weiden, gar ſehr unterſchieden, indem immer ein Land beſſere oder ſchlechtere Wolle giebt, als das andere: und da die hohen und trocknen Weiden eine beſſere Wolle geben, als die niedri- gen und feuchten; ſo geſchieht es, daß | oͤfters in zwey Doͤrfern, die nicht gar weit von einander liegen, dennoch ganz verſchiedene Wolle, der Guͤte nach, gefunden wird; jedoch macht den Hauptunter- ſcheid der innerlichen Guͤte vielmehr die Beſchaffenheit ganzer Laͤnder und Reiche aus. Fuͤr die allerbeſte und allerfeinſte Wolle, die man hat, wird die ſpaniſche gehalten; nach derſelben folgt die portugieſiſche; auf dieſe koͤmmt erſt die engliſche; dann die polniſche; ferner die fran- zoͤſiſche; und endlich die deutſche. Der letzten pflegt man insgemein die letzte Stelle einzuraͤumen, obſchon in Deutſchland, beſonders in Schle- ſien, Lauſitz und Meißen, gleichfalls ſehr feine Wolle gefunden wird, welche die Auslaͤnder ſelbſt ſuchen. Die ungariſche Wolle iſt ſehr grob. Von allen dieſen Gattungen der Wolle nach den Reichen und Laͤndern, ertheilet der Artikel: Wollenhandel, mehrere Nachricht. Die (III) Woll- ſchur geſchieht an einigen Orten des [Spaltenumbruch] Wolle Jahrs nur einmal; an andern aberzweymal: daher der oben gedachte Unterſcheid der einſchuͤrigen und zweyſchuͤrigen Wolle koͤmmt. Es geht aber oder ſoll doch mit derſel- ben alſo zugehen: 1) Vor der Schur werden die Schafe, und zwar einen Tag vorher, bey ſchoͤnem Wetter, durch einen Teich, oder durch ein flieſ- ſend Waſſer, geſchwemmet, oder ſau- ber gewaſchen, und wieder wohl ge- trocknet, damit die Wolle, wenn ſie abgenommen wird, rein und nicht feucht ſey. 2) Bey dem Scheeren wird jede Sorte von Schafen be- ſonders, naͤmlich die Schafboͤcke zuerſt, dann die Mutterſchafe, hierauf die Laͤmmer, und endlich die Hammel, genommen, daß man von jeder die Wolle beſonders ſor- tiret; oder zum wenigſten, wann die uͤbrige zuſammen gethan wird, doch die Laͤmmerwolle, weil ſie die feinſte und zaͤrteſte, und hoͤher im Preiße, als die andere, verkauft wird, allein aufbehalte, damit die Kaͤufer nach Begehren ihre Gattungen fin- den moͤgen. Einige leſen auch gleich bey der Schur die Kernwolle, wel- che die feinſte, weißeſte und zaͤrteſte iſt, ſich auch unter der andern hier und dar vermengt befindet, von der andern ſchlechten heraus, und verkaufen ſie abſonderlich. 3) Nach der | Schur wird die abgeſchorne Wolle, wenn das Schaf unter der Schur geſchwitzt, erſt getrocknet; hernach wird die Wolle ordentlich aufgewickelt, und nicht in einander verwirret, eingepackt. Je kuͤrzer die Wolle abgeſchoren wird, je beſ- ſer iſt es. Die (IV) Sortirung oder das Ausleſen der Wolle ge- ſchieht von den Wollſcheerern, Woll- haͤndlern und Wollfabrikanten. Daß, und wie (1) die Wollſcheerer die Wolle ſortiren, haben wir gleich itzo bey der Wollſchur ſchon erin- nert. Die (2) Wollhaͤndler ſorti- ren die Wolle nach der Feine, Laͤnge, und F f 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0457" n="[451]"/><cb n="901"/><fw place="top" type="header">Wolle</fw><lb/> wohl <hi rendition="#fr">Pfarrer- Buͤrger- Muͤller-</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Schaͤferwolle,</hi> genennet wird.<lb/> (<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">Adeliche Wolle</hi> heißt die, wel-<lb/> che von den adelichen Hoͤfen Fu-<lb/> derweiſe in die Stadt gefuͤhret, und<lb/> zu Markte gebracht wird. (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">Bauer-<lb/> wolle</hi> iſt, welche von Bauersleuten<lb/> Hokkenweiſe in die Stadt zu Markte<lb/> gebracht wird. Dieſe haͤlt man<lb/> nicht vor ſo rein, und immer ge-<lb/> ringer, als die von den großen Schaͤ-<lb/> fereyen. Denn es iſt den Bauer-<lb/> ſchafen meiſt Trift und Futter ſehr<lb/> knapp zugeſchnitten, ſonderlich wo<lb/> zugleich große Schaͤfereyen ſind.<lb/> Endlich iſt die Wolle (11) in Anſe-<lb/> hung der <hi rendition="#fr">Laͤnder,</hi> beſonders nach<lb/> dem Unterſcheide der Weiden, gar<lb/> ſehr unterſchieden, indem immer ein<lb/> Land beſſere oder ſchlechtere Wolle<lb/> giebt, als das andere: und da die<lb/> hohen und trocknen Weiden eine<lb/> beſſere Wolle geben, als die niedri-<lb/> gen und feuchten; ſo geſchieht es,<lb/> daß | oͤfters in zwey Doͤrfern, die<lb/> nicht gar weit von einander liegen,<lb/> dennoch ganz verſchiedene Wolle,<lb/> der Guͤte nach, gefunden wird;<lb/> jedoch macht den Hauptunter-<lb/> ſcheid der innerlichen Guͤte vielmehr<lb/> die Beſchaffenheit ganzer Laͤnder und<lb/> Reiche aus. Fuͤr die allerbeſte und<lb/> allerfeinſte Wolle, die man hat,<lb/> wird die <hi rendition="#fr">ſpaniſche</hi> gehalten; nach<lb/> derſelben folgt die <hi rendition="#fr">portugieſiſche;</hi><lb/> auf dieſe koͤmmt erſt die <hi rendition="#fr">engliſche;</hi><lb/> dann die <hi rendition="#fr">polniſche;</hi> ferner die <hi rendition="#fr">fran-<lb/> zoͤſiſche;</hi> und endlich die <hi rendition="#fr">deutſche.</hi><lb/> Der letzten pflegt man insgemein<lb/> die letzte Stelle einzuraͤumen, obſchon<lb/> in Deutſchland, beſonders in Schle-<lb/> ſien, Lauſitz und Meißen, gleichfalls<lb/> ſehr feine Wolle gefunden wird,<lb/> welche die Auslaͤnder ſelbſt ſuchen.<lb/> Die <hi rendition="#fr">ungariſche</hi> Wolle iſt ſehr grob.<lb/> Von allen dieſen Gattungen der<lb/> Wolle nach den Reichen und Laͤndern,<lb/> ertheilet der Artikel: <hi rendition="#fr">Wollenhandel,</hi><lb/> mehrere Nachricht. Die (<hi rendition="#aq">III</hi>) <hi rendition="#fr">Woll-<lb/> ſchur</hi> geſchieht an einigen Orten des<lb/><cb n="902"/> <fw place="top" type="header">Wolle</fw><lb/> Jahrs nur einmal; an andern aber<lb/> zweymal: daher der oben gedachte<lb/> Unterſcheid der einſchuͤrigen und<lb/> zweyſchuͤrigen Wolle koͤmmt. Es<lb/> geht aber oder ſoll doch mit derſel-<lb/> ben alſo zugehen: 1) <hi rendition="#fr">Vor der Schur</hi><lb/> werden die Schafe, und zwar einen<lb/> Tag vorher, bey ſchoͤnem Wetter,<lb/> durch einen Teich, oder durch ein flieſ-<lb/> ſend Waſſer, geſchwemmet, oder ſau-<lb/> ber gewaſchen, und wieder wohl ge-<lb/> trocknet, damit die Wolle, wenn<lb/> ſie abgenommen wird, rein und nicht<lb/> feucht ſey. 2) <hi rendition="#fr">Bey dem Scheeren</hi><lb/> wird jede Sorte von Schafen be-<lb/> ſonders, naͤmlich die Schafboͤcke<lb/> zuerſt, dann die Mutterſchafe,<lb/> hierauf die Laͤmmer, und endlich die<lb/> Hammel, genommen, daß man<lb/> von jeder die Wolle beſonders ſor-<lb/> tiret; oder zum wenigſten, wann<lb/> die uͤbrige zuſammen gethan wird,<lb/> doch die Laͤmmerwolle, weil ſie die<lb/> feinſte und zaͤrteſte, und hoͤher im<lb/> Preiße, als die andere, verkauft wird,<lb/> allein aufbehalte, damit die Kaͤufer<lb/> nach Begehren ihre Gattungen fin-<lb/> den moͤgen. Einige leſen auch gleich<lb/> bey der Schur die Kernwolle, wel-<lb/> che die feinſte, weißeſte und zaͤrteſte<lb/> iſt, ſich auch unter der andern hier<lb/> und dar vermengt befindet, von<lb/> der andern ſchlechten heraus, und<lb/> verkaufen ſie abſonderlich. 3) <hi rendition="#fr">Nach<lb/> der | Schur</hi> wird die abgeſchorne<lb/> Wolle, wenn das Schaf unter der<lb/> Schur geſchwitzt, erſt getrocknet;<lb/> hernach wird die Wolle ordentlich<lb/> aufgewickelt, und nicht in einander<lb/> verwirret, eingepackt. Je kuͤrzer<lb/> die Wolle abgeſchoren wird, je beſ-<lb/> ſer iſt es. Die (<hi rendition="#aq">IV</hi>) <hi rendition="#fr">Sortirung</hi><lb/> oder das <hi rendition="#fr">Ausleſen der Wolle</hi> ge-<lb/> ſchieht von den Wollſcheerern, Woll-<lb/> haͤndlern und Wollfabrikanten.<lb/> Daß, und wie (1) die <hi rendition="#fr">Wollſcheerer</hi><lb/> die Wolle ſortiren, haben wir gleich<lb/> itzo bey der Wollſchur ſchon erin-<lb/> nert. Die (2) <hi rendition="#fr">Wollhaͤndler</hi> ſorti-<lb/> ren die Wolle nach der Feine, Laͤnge,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F f 2</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[451]/0457]
Wolle
Wolle
wohl Pfarrer- Buͤrger- Muͤller-
und Schaͤferwolle, genennet wird.
(a) Adeliche Wolle heißt die, wel-
che von den adelichen Hoͤfen Fu-
derweiſe in die Stadt gefuͤhret, und
zu Markte gebracht wird. (b) Bauer-
wolle iſt, welche von Bauersleuten
Hokkenweiſe in die Stadt zu Markte
gebracht wird. Dieſe haͤlt man
nicht vor ſo rein, und immer ge-
ringer, als die von den großen Schaͤ-
fereyen. Denn es iſt den Bauer-
ſchafen meiſt Trift und Futter ſehr
knapp zugeſchnitten, ſonderlich wo
zugleich große Schaͤfereyen ſind.
Endlich iſt die Wolle (11) in Anſe-
hung der Laͤnder, beſonders nach
dem Unterſcheide der Weiden, gar
ſehr unterſchieden, indem immer ein
Land beſſere oder ſchlechtere Wolle
giebt, als das andere: und da die
hohen und trocknen Weiden eine
beſſere Wolle geben, als die niedri-
gen und feuchten; ſo geſchieht es,
daß | oͤfters in zwey Doͤrfern, die
nicht gar weit von einander liegen,
dennoch ganz verſchiedene Wolle,
der Guͤte nach, gefunden wird;
jedoch macht den Hauptunter-
ſcheid der innerlichen Guͤte vielmehr
die Beſchaffenheit ganzer Laͤnder und
Reiche aus. Fuͤr die allerbeſte und
allerfeinſte Wolle, die man hat,
wird die ſpaniſche gehalten; nach
derſelben folgt die portugieſiſche;
auf dieſe koͤmmt erſt die engliſche;
dann die polniſche; ferner die fran-
zoͤſiſche; und endlich die deutſche.
Der letzten pflegt man insgemein
die letzte Stelle einzuraͤumen, obſchon
in Deutſchland, beſonders in Schle-
ſien, Lauſitz und Meißen, gleichfalls
ſehr feine Wolle gefunden wird,
welche die Auslaͤnder ſelbſt ſuchen.
Die ungariſche Wolle iſt ſehr grob.
Von allen dieſen Gattungen der
Wolle nach den Reichen und Laͤndern,
ertheilet der Artikel: Wollenhandel,
mehrere Nachricht. Die (III) Woll-
ſchur geſchieht an einigen Orten des
Jahrs nur einmal; an andern aber
zweymal: daher der oben gedachte
Unterſcheid der einſchuͤrigen und
zweyſchuͤrigen Wolle koͤmmt. Es
geht aber oder ſoll doch mit derſel-
ben alſo zugehen: 1) Vor der Schur
werden die Schafe, und zwar einen
Tag vorher, bey ſchoͤnem Wetter,
durch einen Teich, oder durch ein flieſ-
ſend Waſſer, geſchwemmet, oder ſau-
ber gewaſchen, und wieder wohl ge-
trocknet, damit die Wolle, wenn
ſie abgenommen wird, rein und nicht
feucht ſey. 2) Bey dem Scheeren
wird jede Sorte von Schafen be-
ſonders, naͤmlich die Schafboͤcke
zuerſt, dann die Mutterſchafe,
hierauf die Laͤmmer, und endlich die
Hammel, genommen, daß man
von jeder die Wolle beſonders ſor-
tiret; oder zum wenigſten, wann
die uͤbrige zuſammen gethan wird,
doch die Laͤmmerwolle, weil ſie die
feinſte und zaͤrteſte, und hoͤher im
Preiße, als die andere, verkauft wird,
allein aufbehalte, damit die Kaͤufer
nach Begehren ihre Gattungen fin-
den moͤgen. Einige leſen auch gleich
bey der Schur die Kernwolle, wel-
che die feinſte, weißeſte und zaͤrteſte
iſt, ſich auch unter der andern hier
und dar vermengt befindet, von
der andern ſchlechten heraus, und
verkaufen ſie abſonderlich. 3) Nach
der | Schur wird die abgeſchorne
Wolle, wenn das Schaf unter der
Schur geſchwitzt, erſt getrocknet;
hernach wird die Wolle ordentlich
aufgewickelt, und nicht in einander
verwirret, eingepackt. Je kuͤrzer
die Wolle abgeſchoren wird, je beſ-
ſer iſt es. Die (IV) Sortirung
oder das Ausleſen der Wolle ge-
ſchieht von den Wollſcheerern, Woll-
haͤndlern und Wollfabrikanten.
Daß, und wie (1) die Wollſcheerer
die Wolle ſortiren, haben wir gleich
itzo bey der Wollſchur ſchon erin-
nert. Die (2) Wollhaͤndler ſorti-
ren die Wolle nach der Feine, Laͤnge,
und
F f 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |