Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wien thendorf, der vorhergehenden gegenüber auf der andern Seite des Flus- ses gelegen; l) die Wieden, welches eine schöne, große, weitläuftige, auch stark bewohnte Vorstadt ist, die mit Margarethendorf auf einer Seite näher nach der Stadt zu liegt; m) der Renweg, welche auf die vo- rige zustößt, aber nicht allzu groß ist; n) die Landstraße, der Leopold- stadt gegen über auf der andern Seite der Donau gelegen; o) die Erdbeere (wegen der daselbst wach- senden Erdbeeren also genannt) oder der Erdberg, so nur klein ist, und linker Hand der vorigen liegt. Die Stadt selbst hat in allen sechs starke und ansehnliche 5) Haupt- thore, als a) das Stubenthor, so auch das ungarische Thor heißt; b) das Kärntnerthor; c) das Burg- thor, so durch die kaiserliche Burg geht; d) das Schottenthor; e) das neue Thor; und f) der rothe Thurm, wodurch die stärkste Passage geht, weil alles, was über die Donau herüber kömmt, oder zu Schiffe an- langet, hierdurch paßiren muß. Unter den großen (6) öffentlichen Plätzen und Märkten, auf welchen man die schönsten Statuen und Brunnen antrifft, sind folgende die vornehmsten: a) der Neu-Markt, oder neue Markt, so sehr groß und ins Gevierte ist, auf welchem man allerley Flügelwerk, Fastenspei- sen, und besonders schön gedruck- te Leinwand von allerley Gat- tung verkauft; b) der Schwein- markt; c) der neue Kienmarkt, d) der alte Kienmarkt, wo man Milch und Sane feil hat; e) der hohe Markt, so auch der Fisch- markt genennet worden, und wo man ehemals an Festtagen Fische in Menge haben konnte; es ist aber dieser Fischmarkt 1753 von da weg und zum rothen Thurme zwischen der Fortification verleget worden, wo man drey neue Brunnen errichtet hat; die Herings- und Stockfisch- [Spaltenumbruch] Wien händlerinnen hat man zu gleicher Zeitauf die Brandstadt versetzt; f) beym Stock in Eisen, wo Milch, Brodt, brüderisches Gefäße, und Fleisch von den Landfleischern, verkauft wird; g) auf der Brandstadt, wo nürn- berger Waaren, und nunmehro auch Heringe und Stockfische feil sind; h) der Graben, wo man allerhand grüne Küchenspeisen, Obst, auch frisches Schweinefleisch verkauft; i) auf dem Hofe, so der größte Platz unter allen ist, und auf welchem jährlich zweymal Messe und Jahr- markt gehalten, auch das neuba- ckene Brodt auf Wagen verkauft wird; k) auf der Freyhung, bey der Schottenabtey, so aber ziem- lich unregelmäßig ist; l) der Burg- platz; m) der Judenplatz, auf wel- chem Kien: und allerley Holzwerk zum Kaufe steht; n) der Francis- canerplatz; o) der untere Jesuiten- platz; p) der Petersfreyhof, wo Eyer, Butter, Honig, Wildpret, grüne und dürre Kräuter verkauft werden. Von (7) öffentlichen Ge- bäuden, so mit unserer Absicht ei- nige Verwandtschaft haben, führen, wir folgende an: a) zwey kaiser- liche Münshäuser, von denen das eine im Stadtgraben gelegen, und werden in solchem die Metalle nur zubereitet; das zweyte aber sich in der Wollzeit befindet, und werden in selbigem die Münzen gepräget. b) Das kaiserlich-königliche Arsenal, welches allernächst beym neuen Tho- re liegt; und findet man alles dar- innen, was zur Ausrüstung der Schiffe auf der Donau gebraucht wird: auch trifft man da allerhand andern Kriegsvorrath an, c) das kaiserlich- königliche Gießhaus, all- wo man sowol | grobes als kleines Geschütz gießt, und zwar auf eine so schöne und zierliche Art, als man an- derer Orten nicht leicht finden wird: die großen Glocken, und das meiste grobe Geschütz wird außerhalb der Stadt
[Spaltenumbruch] Wien thendorf, der vorhergehenden gegenuͤber auf der andern Seite des Fluſ- ſes gelegen; l) die Wieden, welches eine ſchoͤne, große, weitlaͤuftige, auch ſtark bewohnte Vorſtadt iſt, die mit Margarethendorf auf einer Seite naͤher nach der Stadt zu liegt; m) der Renweg, welche auf die vo- rige zuſtoͤßt, aber nicht allzu groß iſt; n) die Landſtraße, der Leopold- ſtadt gegen uͤber auf der andern Seite der Donau gelegen; o) die Erdbeere (wegen der daſelbſt wach- ſenden Erdbeeren alſo genannt) oder der Erdberg, ſo nur klein iſt, und linker Hand der vorigen liegt. Die Stadt ſelbſt hat in allen ſechs ſtarke und anſehnliche 5) Haupt- thore, als a) das Stubenthor, ſo auch das ungariſche Thor heißt; b) das Kaͤrntnerthor; c) das Burg- thor, ſo durch die kaiſerliche Burg geht; d) das Schottenthor; e) das neue Thor; und f) der rothe Thurm, wodurch die ſtaͤrkſte Paſſage geht, weil alles, was uͤber die Donau heruͤber koͤmmt, oder zu Schiffe an- langet, hierdurch paßiren muß. Unter den großen (6) oͤffentlichen Plaͤtzen und Maͤrkten, auf welchen man die ſchoͤnſten Statuen und Brunnen antrifft, ſind folgende die vornehmſten: a) der Neu-Markt, oder neue Markt, ſo ſehr groß und ins Gevierte iſt, auf welchem man allerley Fluͤgelwerk, Faſtenſpei- ſen, und beſonders ſchoͤn gedruck- te Leinwand von allerley Gat- tung verkauft; b) der Schwein- markt; c) der neue Kienmarkt, d) der alte Kienmarkt, wo man Milch und Sane feil hat; e) der hohe Markt, ſo auch der Fiſch- markt genennet worden, und wo man ehemals an Feſttagen Fiſche in Menge haben konnte; es iſt aber dieſer Fiſchmarkt 1753 von da weg und zum rothen Thurme zwiſchen der Fortification verleget worden, wo man drey neue Brunnen errichtet hat; die Herings- und Stockfiſch- [Spaltenumbruch] Wien haͤndlerinnen hat man zu gleicher Zeitauf die Brandſtadt verſetzt; f) beym Stock in Eiſen, wo Milch, Brodt, bruͤderiſches Gefaͤße, und Fleiſch von den Landfleiſchern, verkauft wird; g) auf der Brandſtadt, wo nuͤrn- berger Waaren, und nunmehro auch Heringe und Stockfiſche feil ſind; h) der Graben, wo man allerhand gruͤne Kuͤchenſpeiſen, Obſt, auch friſches Schweinefleiſch verkauft; i) auf dem Hofe, ſo der groͤßte Platz unter allen iſt, und auf welchem jaͤhrlich zweymal Meſſe und Jahr- markt gehalten, auch das neuba- ckene Brodt auf Wagen verkauft wird; k) auf der Freyhung, bey der Schottenabtey, ſo aber ziem- lich unregelmaͤßig iſt; l) der Burg- platz; m) der Judenplatz, auf wel- chem Kien: und allerley Holzwerk zum Kaufe ſteht; n) der Franciſ- canerplatz; o) der untere Jeſuiten- platz; p) der Petersfreyhof, wo Eyer, Butter, Honig, Wildpret, gruͤne und duͤrre Kraͤuter verkauft werden. Von (7) oͤffentlichen Ge- baͤuden, ſo mit unſerer Abſicht ei- nige Verwandtſchaft haben, fuͤhren, wir folgende an: a) zwey kaiſer- liche Muͤnshaͤuſer, von denen das eine im Stadtgraben gelegen, und werden in ſolchem die Metalle nur zubereitet; das zweyte aber ſich in der Wollzeit befindet, und werden in ſelbigem die Muͤnzen gepraͤget. b) Das kaiſerlich-koͤnigliche Arſenal, welches allernaͤchſt beym neuen Tho- re liegt; und findet man alles dar- innen, was zur Ausruͤſtung der Schiffe auf der Donau gebraucht wird: auch trifft man da allerhand andern Kriegsvorrath an, c) das kaiſerlich- koͤnigliche Gießhaus, all- wo man ſowol | grobes als kleines Geſchuͤtz gießt, und zwar auf eine ſo ſchoͤne und zierliche Art, als man an- derer Orten nicht leicht finden wird: die großen Glocken, und das meiſte grobe Geſchuͤtz wird außerhalb der Stadt
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Wien
Wien
thendorf, der vorhergehenden gegen
uͤber auf der andern Seite des Fluſ-
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eine ſchoͤne, große, weitlaͤuftige,
auch ſtark bewohnte Vorſtadt iſt,
die mit Margarethendorf auf einer
Seite naͤher nach der Stadt zu liegt;
m) der Renweg, welche auf die vo-
rige zuſtoͤßt, aber nicht allzu groß
iſt; n) die Landſtraße, der Leopold-
ſtadt gegen uͤber auf der andern
Seite der Donau gelegen; o) die
Erdbeere (wegen der daſelbſt wach-
ſenden Erdbeeren alſo genannt)
oder der Erdberg, ſo nur klein iſt,
und linker Hand der vorigen liegt.
Die Stadt ſelbſt hat in allen ſechs
ſtarke und anſehnliche 5) Haupt-
thore, als a) das Stubenthor, ſo
auch das ungariſche Thor heißt;
b) das Kaͤrntnerthor; c) das Burg-
thor, ſo durch die kaiſerliche Burg
geht; d) das Schottenthor; e) das
neue Thor; und f) der rothe Thurm,
wodurch die ſtaͤrkſte Paſſage geht,
weil alles, was uͤber die Donau
heruͤber koͤmmt, oder zu Schiffe an-
langet, hierdurch paßiren muß.
Unter den großen (6) oͤffentlichen
Plaͤtzen und Maͤrkten, auf welchen
man die ſchoͤnſten Statuen und
Brunnen antrifft, ſind folgende die
vornehmſten: a) der Neu-Markt,
oder neue Markt, ſo ſehr groß und
ins Gevierte iſt, auf welchem man
allerley Fluͤgelwerk, Faſtenſpei-
ſen, und beſonders ſchoͤn gedruck-
te Leinwand von allerley Gat-
tung verkauft; b) der Schwein-
markt; c) der neue Kienmarkt,
d) der alte Kienmarkt, wo man
Milch und Sane feil hat; e) der
hohe Markt, ſo auch der Fiſch-
markt genennet worden, und wo
man ehemals an Feſttagen Fiſche in
Menge haben konnte; es iſt aber
dieſer Fiſchmarkt 1753 von da weg
und zum rothen Thurme zwiſchen der
Fortification verleget worden, wo
man drey neue Brunnen errichtet
hat; die Herings- und Stockfiſch-
haͤndlerinnen hat man zu gleicher Zeit
auf die Brandſtadt verſetzt; f) beym
Stock in Eiſen, wo Milch, Brodt,
bruͤderiſches Gefaͤße, und Fleiſch von
den Landfleiſchern, verkauft wird;
g) auf der Brandſtadt, wo nuͤrn-
berger Waaren, und nunmehro auch
Heringe und Stockfiſche feil ſind;
h) der Graben, wo man allerhand
gruͤne Kuͤchenſpeiſen, Obſt, auch
friſches Schweinefleiſch verkauft;
i) auf dem Hofe, ſo der groͤßte Platz
unter allen iſt, und auf welchem
jaͤhrlich zweymal Meſſe und Jahr-
markt gehalten, auch das neuba-
ckene Brodt auf Wagen verkauft
wird; k) auf der Freyhung, bey
der Schottenabtey, ſo aber ziem-
lich unregelmaͤßig iſt; l) der Burg-
platz; m) der Judenplatz, auf wel-
chem Kien: und allerley Holzwerk
zum Kaufe ſteht; n) der Franciſ-
canerplatz; o) der untere Jeſuiten-
platz; p) der Petersfreyhof, wo
Eyer, Butter, Honig, Wildpret,
gruͤne und duͤrre Kraͤuter verkauft
werden. Von (7) oͤffentlichen Ge-
baͤuden, ſo mit unſerer Abſicht ei-
nige Verwandtſchaft haben, fuͤhren,
wir folgende an: a) zwey kaiſer-
liche Muͤnshaͤuſer, von denen das
eine im Stadtgraben gelegen, und
werden in ſolchem die Metalle nur
zubereitet; das zweyte aber ſich in
der Wollzeit befindet, und werden
in ſelbigem die Muͤnzen gepraͤget.
b) Das kaiſerlich-koͤnigliche Arſenal,
welches allernaͤchſt beym neuen Tho-
re liegt; und findet man alles dar-
innen, was zur Ausruͤſtung der
Schiffe auf der Donau gebraucht
wird: auch trifft man da allerhand
andern Kriegsvorrath an, c) das
kaiſerlich- koͤnigliche Gießhaus, all-
wo man ſowol | grobes als kleines
Geſchuͤtz gießt, und zwar auf eine ſo
ſchoͤne und zierliche Art, als man an-
derer Orten nicht leicht finden wird:
die großen Glocken, und das meiſte
grobe Geſchuͤtz wird außerhalb der
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