Weser, lat. Visurgis, einer der vornehmsten und schiffbarsten Strö- me in Deutschland. Es nimmt die Weser ihren (1) Anfang gleich un- terhalb der in dem hannöverischen Fürstenthume Calenberg gelegenen Stadt Münden, allwo sich die aus dem Hennebergischen und durch das Heßische herauf strömende Werre, und die aus dem Fuldischen durch das Heßische herrinnende Fulde, mit einander vereinigen, und dar- auf diesen weltbekannten Weser- strom vorstellen, siehe Fulde und Werre. Hierauf setzet die Weser ihren (2) Lauf in einer ansehnli- chen Breite und Tiefe, mehrentheils an den Gränzen zwischen Westpha- len und Niedersachsen hin, durch die Landschaften Braunschweig, Pa- derborn, Corvey, Ravensberg, Schaumburg, Lippe, Minden, Hoya, Verden, Bremen, Delmenhorst und Oldenburg fort; und (3) stürzet sich endlich, zwischen dem Herzog- thume Bremen und der Grafschaft Oldenburg, in das deutsche Meer, oder in die sogenannte Nordsee. Unter den (4) Flüssen, welche sich in diesen Strom ergießen, bemer- ken wir insonderheit die Hamel, Werre oder Werne, Aller, Wumme, Hunde, Lune, und Geeste. Die vornehmsten an derselben gelegenen (5) Städte sind Hameln, Rinteln, Min- den, und Bremen, welche letzte Stadt von ihr in zwey Theile, nämlich in die Altstadt und Neustadt, gethei- let wird. Sonst ist die Weser sehr (6) fischreich, und mit allerhand Gat- tungen schmackhafter Fische ange- füllet; wie man denn alle Arten, so in dem Elbstrome angetroffen werden, darinn antrifft. Sonder- lich hat man in der Weser das gan- ze Jahr hindurch fast alle Monate eine besondere Art Fische, so zu einer Zeit vor der andern sehr nied- [Spaltenumbruch]
Weser
lich sind; wie denn die Weserlachse sonderlich sehr berühmt sind, und ihres lieblichen Geschmacks halber sehr geliebet werden. Ja es werden nur allein innerhalb der Stadt Bre- men jährlich etliche 1000 Stücke ge- fangen, welche nicht allein frisch verspeiset, sondern auch eingesalzen, und geräuchert an fremde Orte ver- schickt werden. Auch sind die Bre- mer Brücken oder Neunaugen nicht unbekannt, die man gemeiniglich nur zur Winterszeit fängt, nach- mals aber marinirt weit und breit verführet werden. Ueber dieses hat die Weser, ein besonders (7) süs- ses und liebliches Wasser, welches sowol zum Teinken, als Kochen und Brauen sehr bequem ist: wie denn das bremer Bier sowol bey den Einwohnern, als Benachbarten, nicht allein in gutem Werthe ist; sondern auch seiner Lieblichkeit, Güte, und Gesundheit wegen in entfernte Länder, ja sogar bis nach Jndien verschickt wird. Jngleichen ist das Weserwasser, wegen seiner bequemen Eigenschaft zur Färberey und Gerbe- rey sehr dienlich, und auch daher sehr berühmt. Auf diesem Strome wird fer- ner vermittelst einer schönen darauf angelegten (8) Schifffahrt, eine starke Handlung getrieben, und man kann nicht allein aus allen obengemelde- ten Landschaften, mit platten lan- gen Schiffen, so man in dasigen Landen Ecken nennet, die Waaren, und sonderlich Holz, Wolle, Korn und Erzt in die benachbarten, und auch abgelegenen Königreiche und Landschaften; sondern auch hin und wieder, die aus fremden und weit entlegenen Landen eingelangten Kauf- mannsgüter nach Westphalen, Braunschweig, Hessen, Thüringen, und von dannen weiter in das rö- mische Reich verführen; maßen man von Bremen die Weser hinauf nach Hoya, Nienburg, Minden, Rinteln, Hameln, Holzminden, Höxter, Gie-
selwerder
[Spaltenumbruch]
Weſer
und eine engliſche Meile ohngefaͤhr 3 Werſte.
Weſer, lat. Viſurgis, einer der vornehmſten und ſchiffbarſten Stroͤ- me in Deutſchland. Es nimmt die Weſer ihren (1) Anfang gleich un- terhalb der in dem hannoͤveriſchen Fuͤrſtenthume Calenberg gelegenen Stadt Muͤnden, allwo ſich die aus dem Hennebergiſchen und durch das Heßiſche herauf ſtroͤmende Werre, und die aus dem Fuldiſchen durch das Heßiſche herrinnende Fulde, mit einander vereinigen, und dar- auf dieſen weltbekannten Weſer- ſtrom vorſtellen, ſiehe Fulde und Werre. Hierauf ſetzet die Weſer ihren (2) Lauf in einer anſehnli- chen Breite und Tiefe, mehrentheils an den Graͤnzen zwiſchen Weſtpha- len und Niederſachſen hin, durch die Landſchaften Braunſchweig, Pa- derborn, Corvey, Ravensberg, Schaumburg, Lippe, Minden, Hoya, Verden, Bremen, Delmenhorſt und Oldenburg fort; und (3) ſtuͤrzet ſich endlich, zwiſchen dem Herzog- thume Bremen und der Grafſchaft Oldenburg, in das deutſche Meer, oder in die ſogenannte Nordſee. Unter den (4) Fluͤſſen, welche ſich in dieſen Strom ergießen, bemer- ken wir inſonderheit die Hamel, Werre oder Werne, Aller, Wumme, Hunde, Lune, und Geeſte. Die vornehmſten an derſelben gelegenen (5) Staͤdte ſind Hameln, Rinteln, Min- den, und Bremen, welche letzte Stadt von ihr in zwey Theile, naͤmlich in die Altſtadt und Neuſtadt, gethei- let wird. Sonſt iſt die Weſer ſehr (6) fiſchreich, und mit allerhand Gat- tungen ſchmackhafter Fiſche ange- fuͤllet; wie man denn alle Arten, ſo in dem Elbſtrome angetroffen werden, darinn antrifft. Sonder- lich hat man in der Weſer das gan- ze Jahr hindurch faſt alle Monate eine beſondere Art Fiſche, ſo zu einer Zeit vor der andern ſehr nied- [Spaltenumbruch]
Weſer
lich ſind; wie denn die Weſerlachſe ſonderlich ſehr beruͤhmt ſind, und ihres lieblichen Geſchmacks halber ſehr geliebet werden. Ja es werden nur allein innerhalb der Stadt Bre- men jaͤhrlich etliche 1000 Stuͤcke ge- fangen, welche nicht allein friſch verſpeiſet, ſondern auch eingeſalzen, und geraͤuchert an fremde Orte ver- ſchickt werden. Auch ſind die Bre- mer Bruͤcken oder Neunaugen nicht unbekannt, die man gemeiniglich nur zur Winterszeit faͤngt, nach- mals aber marinirt weit und breit verfuͤhret werden. Ueber dieſes hat die Weſer, ein beſonders (7) ſuͤſ- ſes und liebliches Waſſer, welches ſowol zum Teinken, als Kochen und Brauen ſehr bequem iſt: wie denn das bremer Bier ſowol bey den Einwohnern, als Benachbarten, nicht allein in gutem Werthe iſt; ſondern auch ſeiner Lieblichkeit, Guͤte, und Geſundheit wegen in entfernte Laͤnder, ja ſogar bis nach Jndien verſchickt wird. Jngleichen iſt das Weſerwaſſer, wegen ſeiner bequemen Eigenſchaft zur Faͤrberey und Gerbe- rey ſehr dienlich, und auch daher ſehr beruͤhmt. Auf dieſem Strome wird fer- ner vermittelſt einer ſchoͤnen darauf angelegten (8) Schifffahrt, eine ſtarke Handlung getrieben, und man kann nicht allein aus allen obengemelde- ten Landſchaften, mit platten lan- gen Schiffen, ſo man in daſigen Landen Ecken nennet, die Waaren, und ſonderlich Holz, Wolle, Korn und Erzt in die benachbarten, und auch abgelegenen Koͤnigreiche und Landſchaften; ſondern auch hin und wieder, die aus fremden und weit entlegenen Landen eingelangten Kauf- mannsguͤter nach Weſtphalen, Braunſchweig, Heſſen, Thuͤringen, und von dannen weiter in das roͤ- miſche Reich verfuͤhren; maßen man von Bremen die Weſer hinauf nach Hoya, Nienburg, Minden, Rinteln, Hameln, Holzminden, Hoͤxter, Gie-
ſelwerder
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[[410]/0416]
Weſer
Weſer
und eine engliſche Meile ohngefaͤhr
3 Werſte.
Weſer, lat. Viſurgis, einer der
vornehmſten und ſchiffbarſten Stroͤ-
me in Deutſchland. Es nimmt die
Weſer ihren (1) Anfang gleich un-
terhalb der in dem hannoͤveriſchen
Fuͤrſtenthume Calenberg gelegenen
Stadt Muͤnden, allwo ſich die aus
dem Hennebergiſchen und durch das
Heßiſche herauf ſtroͤmende Werre,
und die aus dem Fuldiſchen durch
das Heßiſche herrinnende Fulde,
mit einander vereinigen, und dar-
auf dieſen weltbekannten Weſer-
ſtrom vorſtellen, ſiehe Fulde und
Werre. Hierauf ſetzet die Weſer
ihren (2) Lauf in einer anſehnli-
chen Breite und Tiefe, mehrentheils
an den Graͤnzen zwiſchen Weſtpha-
len und Niederſachſen hin, durch
die Landſchaften Braunſchweig, Pa-
derborn, Corvey, Ravensberg,
Schaumburg, Lippe, Minden, Hoya,
Verden, Bremen, Delmenhorſt und
Oldenburg fort; und (3) ſtuͤrzet
ſich endlich, zwiſchen dem Herzog-
thume Bremen und der Grafſchaft
Oldenburg, in das deutſche Meer,
oder in die ſogenannte Nordſee.
Unter den (4) Fluͤſſen, welche ſich
in dieſen Strom ergießen, bemer-
ken wir inſonderheit die Hamel,
Werre oder Werne, Aller, Wumme,
Hunde, Lune, und Geeſte. Die
vornehmſten an derſelben gelegenen
(5) Staͤdte ſind Hameln, Rinteln, Min-
den, und Bremen, welche letzte Stadt
von ihr in zwey Theile, naͤmlich in
die Altſtadt und Neuſtadt, gethei-
let wird. Sonſt iſt die Weſer ſehr
(6) fiſchreich, und mit allerhand Gat-
tungen ſchmackhafter Fiſche ange-
fuͤllet; wie man denn alle Arten,
ſo in dem Elbſtrome angetroffen
werden, darinn antrifft. Sonder-
lich hat man in der Weſer das gan-
ze Jahr hindurch faſt alle Monate
eine beſondere Art Fiſche, ſo zu
einer Zeit vor der andern ſehr nied-
lich ſind; wie denn die Weſerlachſe
ſonderlich ſehr beruͤhmt ſind, und
ihres lieblichen Geſchmacks halber
ſehr geliebet werden. Ja es werden
nur allein innerhalb der Stadt Bre-
men jaͤhrlich etliche 1000 Stuͤcke ge-
fangen, welche nicht allein friſch
verſpeiſet, ſondern auch eingeſalzen,
und geraͤuchert an fremde Orte ver-
ſchickt werden. Auch ſind die Bre-
mer Bruͤcken oder Neunaugen nicht
unbekannt, die man gemeiniglich
nur zur Winterszeit faͤngt, nach-
mals aber marinirt weit und breit
verfuͤhret werden. Ueber dieſes
hat die Weſer, ein beſonders (7) ſuͤſ-
ſes und liebliches Waſſer, welches
ſowol zum Teinken, als Kochen und
Brauen ſehr bequem iſt: wie denn
das bremer Bier ſowol bey den
Einwohnern, als Benachbarten,
nicht allein in gutem Werthe iſt;
ſondern auch ſeiner Lieblichkeit, Guͤte,
und Geſundheit wegen in entfernte
Laͤnder, ja ſogar bis nach Jndien
verſchickt wird. Jngleichen iſt das
Weſerwaſſer, wegen ſeiner bequemen
Eigenſchaft zur Faͤrberey und Gerbe-
rey ſehr dienlich, und auch daher ſehr
beruͤhmt. Auf dieſem Strome wird fer-
ner vermittelſt einer ſchoͤnen darauf
angelegten (8) Schifffahrt, eine ſtarke
Handlung getrieben, und man kann
nicht allein aus allen obengemelde-
ten Landſchaften, mit platten lan-
gen Schiffen, ſo man in daſigen
Landen Ecken nennet, die Waaren,
und ſonderlich Holz, Wolle, Korn
und Erzt in die benachbarten, und
auch abgelegenen Koͤnigreiche und
Landſchaften; ſondern auch hin und
wieder, die aus fremden und weit
entlegenen Landen eingelangten Kauf-
mannsguͤter nach Weſtphalen,
Braunſchweig, Heſſen, Thuͤringen,
und von dannen weiter in das roͤ-
miſche Reich verfuͤhren; maßen man
von Bremen die Weſer hinauf nach
Hoya, Nienburg, Minden, Rinteln,
Hameln, Holzminden, Hoͤxter, Gie-
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [410]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/416>, abgerufen am 22.12.2024.
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