Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Weitzen er nur zur Lust in den Gärten ge-zielet. Von dem türkischen Wei- tzen ist in einem besondern Artikel gehandelt worden. Von der (2) Gü- te des Weitzens merke man, daß, je grobkörniger, reiner, heller an Far- be, und je schwerer oder mehliger er ist, desto lieber er gekauft werde. Jn den deutschen Seestädten, des- gleichen in Holland, wird unter allen Weitzen der polnische für den besten gehalten, wie denn auch die Last von demselben allezeit etliche Thaler theurer ist, als der magdeburgische und andere Weitzen. Die Ursache davon ist diese, weil er wegen des fetten Bodens wohl geschlossen ist, keine große Spalzen hat, auch keine Brandkörner, wie bey anderem Wei- tzen, darunter gefunden werden. Ungeachtet Holland fast gar keinen Weitzen hervor bringt: so ist doch kein Land in der Welt, wo ein größerer (3) Handel mit diesem Getreide getrieben würde, als Hol- land. Die Länder und Städte, woher die amsterdamer Kaufleute solchen bekommen, sind Polen, War- der, Hengs, Elbing, Königsberg, Stettin, Magdeburg, Vorland, Eng- land, Flandern, Braband, und das von den Holländern sogenannte Ober- land. Alle diese Gattungen von Weitzen werden nach der Last ver- kauft, und in Goldgülden bedun- gen und bezahlt, mit Kürzung 1 pro Cent für promte Bezahlung. Die gewöhnlichen Preiße derselben sind folgende: Polnischer Weitzen 96 bis 120 Goldgülden; Weitzen von Warder, Hengs, Königsberg und Elbingen 88 bis 98 Goldgülden; stettinischer Weitzen 85 bis 95 Gold- gülden; magdeburger und vorlän- discher Weitzen 84 bis 93 Goldgül- den; englischer Weitzen 88 bis 102 Goldgülden; flandrischer und bra- banter Weitzen 84 bis 92 Goldgülden; oberländischer Weitzen 86 bis 94; und der weiße flandrische 92 bis 98 Goldgülden. Ein mehreres von der [Spaltenumbruch] Welsche Bohnen Handlung siehe im Artikel: Korn.Der Weitzen ist auf mancherley Weise zu (4) gebrauchen. Jnson- derheit ist das daraus gemahlene (a) Mehl, welches durch fleißiges Beuteln in 3, oder, wie andere wol- len, in 5 Gattungen sortiret wird, von großem Nutzen: das daraus gebackene (a) Brodt, so gemeinig- lich Semmel oder Weitzenbrodt ge- nennet wird, ist das gesundeste und nahrhaftigste unter allen. Man bereitet auch daraus allerley (b) Brey und Müser zum Verspei- sen. Das feinste Mehl wird zu al- lerley (c) gebackenen Kuchen- und Pastetenwerke genommen. Aus dem schönsten und besten Weitzen wird endlich auch das (d) Kraft- oder Stärkmehl gemacht, siehe Kraftmehl. Jn der Arztney wird das Weitzenmehl zu Umschlägen auf Geschwulsten und hitzigen Schäden genommen. Die (b) Weitzengrau- pen sind angenehm im Geschmacke und nahrhaft. Aus dem (c) Wei- tzenmalze, entweder allein, oder mit etwas Gerste versetzt, werden man- cherley Biere gebrauet, die insge- samt weiß, eines lieblichen Ge- schmacks, und nahrhaft sind. Der Branntwein aus (d) Weitzenschrot abgezogen, ist luftiger und angeneh- mer, als der| gemeine Kornbrannt- wein. An einigen Orten wird auch aus dem Weitzen ein (e) Oel; u. aus dem Weitzenbrodte ein (f) Wasser zum arztneyl. Gebrauche gemacht. Weixel; Fluß, siehe Weichsel. Wellenschuß, siehe Wagenschott. Welsche Bohnen, Schmink- selbst
[Spaltenumbruch] Weitzen er nur zur Luſt in den Gaͤrten ge-zielet. Von dem tuͤrkiſchen Wei- tzen iſt in einem beſondern Artikel gehandelt worden. Von der (2) Guͤ- te des Weitzens merke man, daß, je grobkoͤrniger, reiner, heller an Far- be, und je ſchwerer oder mehliger er iſt, deſto lieber er gekauft werde. Jn den deutſchen Seeſtaͤdten, des- gleichen in Holland, wird unter allen Weitzen der polniſche fuͤr den beſten gehalten, wie denn auch die Laſt von demſelben allezeit etliche Thaler theurer iſt, als der magdeburgiſche und andere Weitzen. Die Urſache davon iſt dieſe, weil er wegen des fetten Bodens wohl geſchloſſen iſt, keine große Spalzen hat, auch keine Brandkoͤrner, wie bey anderem Wei- tzen, darunter gefunden werden. Ungeachtet Holland faſt gar keinen Weitzen hervor bringt: ſo iſt doch kein Land in der Welt, wo ein groͤßerer (3) Handel mit dieſem Getreide getrieben wuͤrde, als Hol- land. Die Laͤnder und Staͤdte, woher die amſterdamer Kaufleute ſolchen bekommen, ſind Polen, War- der, Hengs, Elbing, Koͤnigsberg, Stettin, Magdeburg, Vorland, Eng- land, Flandern, Braband, und das von den Hollaͤndern ſogenannte Ober- land. Alle dieſe Gattungen von Weitzen werden nach der Laſt ver- kauft, und in Goldguͤlden bedun- gen und bezahlt, mit Kuͤrzung 1 pro Cent fuͤr promte Bezahlung. Die gewoͤhnlichen Preiße derſelben ſind folgende: Polniſcher Weitzen 96 bis 120 Goldguͤlden; Weitzen von Warder, Hengs, Koͤnigsberg und Elbingen 88 bis 98 Goldguͤlden; ſtettiniſcher Weitzen 85 bis 95 Gold- guͤlden; magdeburger und vorlaͤn- diſcher Weitzen 84 bis 93 Goldguͤl- den; engliſcher Weitzen 88 bis 102 Goldguͤlden; flandriſcher und bra- banter Weitzen 84 bis 92 Goldguͤlden; oberlaͤndiſcher Weitzen 86 bis 94; und der weiße flandriſche 92 bis 98 Goldguͤlden. Ein mehreres von der [Spaltenumbruch] Welſche Bohnen Handlung ſiehe im Artikel: Korn.Der Weitzen iſt auf mancherley Weiſe zu (4) gebrauchen. Jnſon- derheit iſt das daraus gemahlene (a) Mehl, welches durch fleißiges Beuteln in 3, oder, wie andere wol- len, in 5 Gattungen ſortiret wird, von großem Nutzen: das daraus gebackene (a) Brodt, ſo gemeinig- lich Semmel oder Weitzenbrodt ge- nennet wird, iſt das geſundeſte und nahrhaftigſte unter allen. Man bereitet auch daraus allerley (b) Brey und Muͤſer zum Verſpei- ſen. Das feinſte Mehl wird zu al- lerley (c) gebackenen Kuchen- und Paſtetenwerke genommen. Aus dem ſchoͤnſten und beſten Weitzen wird endlich auch das (d) Kraft- oder Staͤrkmehl gemacht, ſiehe Kraftmehl. Jn der Arztney wird das Weitzenmehl zu Umſchlaͤgen auf Geſchwulſten und hitzigen Schaͤden genommen. Die (b) Weitzengrau- pen ſind angenehm im Geſchmacke und nahrhaft. Aus dem (c) Wei- tzenmalze, entweder allein, oder mit etwas Gerſte verſetzt, werden man- cherley Biere gebrauet, die insge- ſamt weiß, eines lieblichen Ge- ſchmacks, und nahrhaft ſind. Der Branntwein aus (d) Weitzenſchrot abgezogen, iſt luftiger und angeneh- mer, als der| gemeine Kornbrannt- wein. An einigen Orten wird auch aus dem Weitzen ein (e) Oel; u. aus dem Weitzenbrodte ein (f) Waſſer zum arztneyl. Gebrauche gemacht. Weixel; Fluß, ſiehe Weichſel. Wellenſchuß, ſiehe Wagenſchott. Welſche Bohnen, Schmink- ſelbſt
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Weitzen
Welſche Bohnen
er nur zur Luſt in den Gaͤrten ge-
zielet. Von dem tuͤrkiſchen Wei-
tzen iſt in einem beſondern Artikel
gehandelt worden. Von der (2) Guͤ-
te des Weitzens merke man, daß, je
grobkoͤrniger, reiner, heller an Far-
be, und je ſchwerer oder mehliger
er iſt, deſto lieber er gekauft werde.
Jn den deutſchen Seeſtaͤdten, des-
gleichen in Holland, wird unter allen
Weitzen der polniſche fuͤr den beſten
gehalten, wie denn auch die Laſt
von demſelben allezeit etliche Thaler
theurer iſt, als der magdeburgiſche
und andere Weitzen. Die Urſache
davon iſt dieſe, weil er wegen des
fetten Bodens wohl geſchloſſen iſt,
keine große Spalzen hat, auch keine
Brandkoͤrner, wie bey anderem Wei-
tzen, darunter gefunden werden.
Ungeachtet Holland faſt gar keinen
Weitzen hervor bringt: ſo iſt doch
kein Land in der Welt, wo ein
groͤßerer (3) Handel mit dieſem
Getreide getrieben wuͤrde, als Hol-
land. Die Laͤnder und Staͤdte,
woher die amſterdamer Kaufleute
ſolchen bekommen, ſind Polen, War-
der, Hengs, Elbing, Koͤnigsberg,
Stettin, Magdeburg, Vorland, Eng-
land, Flandern, Braband, und das von
den Hollaͤndern ſogenannte Ober-
land. Alle dieſe Gattungen von
Weitzen werden nach der Laſt ver-
kauft, und in Goldguͤlden bedun-
gen und bezahlt, mit Kuͤrzung
1 pro Cent fuͤr promte Bezahlung.
Die gewoͤhnlichen Preiße derſelben
ſind folgende: Polniſcher Weitzen
96 bis 120 Goldguͤlden; Weitzen von
Warder, Hengs, Koͤnigsberg und
Elbingen 88 bis 98 Goldguͤlden;
ſtettiniſcher Weitzen 85 bis 95 Gold-
guͤlden; magdeburger und vorlaͤn-
diſcher Weitzen 84 bis 93 Goldguͤl-
den; engliſcher Weitzen 88 bis 102
Goldguͤlden; flandriſcher und bra-
banter Weitzen 84 bis 92 Goldguͤlden;
oberlaͤndiſcher Weitzen 86 bis 94;
und der weiße flandriſche 92 bis 98
Goldguͤlden. Ein mehreres von der
Handlung ſiehe im Artikel: Korn.
Der Weitzen iſt auf mancherley
Weiſe zu (4) gebrauchen. Jnſon-
derheit iſt das daraus gemahlene
(a) Mehl, welches durch fleißiges
Beuteln in 3, oder, wie andere wol-
len, in 5 Gattungen ſortiret wird,
von großem Nutzen: das daraus
gebackene (a) Brodt, ſo gemeinig-
lich Semmel oder Weitzenbrodt ge-
nennet wird, iſt das geſundeſte und
nahrhaftigſte unter allen. Man
bereitet auch daraus allerley
(b) Brey und Muͤſer zum Verſpei-
ſen. Das feinſte Mehl wird zu al-
lerley (c) gebackenen Kuchen- und
Paſtetenwerke genommen. Aus
dem ſchoͤnſten und beſten Weitzen
wird endlich auch das (d) Kraft-
oder Staͤrkmehl gemacht, ſiehe
Kraftmehl. Jn der Arztney wird
das Weitzenmehl zu Umſchlaͤgen auf
Geſchwulſten und hitzigen Schaͤden
genommen. Die (b) Weitzengrau-
pen ſind angenehm im Geſchmacke
und nahrhaft. Aus dem (c) Wei-
tzenmalze, entweder allein, oder mit
etwas Gerſte verſetzt, werden man-
cherley Biere gebrauet, die insge-
ſamt weiß, eines lieblichen Ge-
ſchmacks, und nahrhaft ſind. Der
Branntwein aus (d) Weitzenſchrot
abgezogen, iſt luftiger und angeneh-
mer, als der| gemeine Kornbrannt-
wein. An einigen Orten wird auch
aus dem Weitzen ein (e) Oel; u. aus
dem Weitzenbrodte ein (f) Waſſer
zum arztneyl. Gebrauche gemacht.
Weixel; Fluß, ſiehe Weichſel.
Wellenſchuß, ſiehe Wagenſchott.
Welſche Bohnen, Schmink-
bohnen, tuͤrkiſche Bohnen, Faſeln,
lat. Phaſeolus, oder Smilax, franz.
Faſeoles, oder Haricots, ital. Fagi-
voli, ſind eine gewiſſe Art von Boh-
nen, deren man zweyerley Arten,
große und kleine, findet. Die
großen welſchen Bohnen, oder die
großen Faſeln, ſind ein Gewaͤchs,
ſo ſich ziemlich weit ausbreitet, und
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