mühsam auszufertigen, siehe Leder. Es haben aber die Weißgerber nicht einerley Zunft- und Grundgesetze; dahero sie auch in zweyerley (2) Hauptzünfte getheilet werden, deren die eine die Rößler, und die andere die Rheinische genennet wird, siehe Rößler. Eine besonde- re Art der Weißgerber sind die Frie- sen, mit denen es weder die Rößler noch die Rheinländer halten, und von denen ein besonderer Artikel han- delt. Auch sind die Land- und Seebeutler eine besondere Sorte der Weißgerber. Die (3) Hand- lung der Weißgerber besteht in allerley weißgarem und sämischem Leder, welches sie theils selbst zu- richten, theils von andern Meistern kaufen, und solches an die Hand- schuhmacher, Beutler, Schneider etc. verkaufen, siehe sämisches Leder; imgleichen in den Haaren und der Wolle, welche sie von den Fellen abbeizen und abschaben. Jn Sach- sen ist es bloß den Weißgerbern ver- gönnet, weiß und sämisches Leder zu führen, und darf damit kein an- derer handeln, der nicht ein Weiß- und Sämischgerber ist, oder einen Freyheitsbrief vorzuschützen: hat; oder in rechtmäßigem Besitze befun- den wird: außer in den leipziger und naumburger Messen, siehe Ver- bot 1627. Jedoch dürfen sie solches Leder, nach der leipziger Kramer- innung Art. 11. nicht mehr als an einem Orte aushängen und verkau- fen. Jm Jahre 1627 unterm dato: Dreßden den 22 Junius, haben Jhro Churfürstl. Durchl. zu Sachsen denen Weiß- und Sämischgerbern, so sich die Rößler und Rheinische nennen, im Churfürstenthum Sach- sen und demselben einverleibten Lan- den ihre (4) Jnnungsartikel, die sie unter einander aufgerichtet, gnä- digst confirmiret (und soll deren Hauptlade zu Dreßden, die Kreiß- lade aber der Rößler zu Wittenberg [Spaltenumbruch]
Weitzen
und Naumburg, denn der Rheini- schen zu Leipzig und Chemnitz ver- bleiben), auch folgends wegen et- licher eingerissenen Misbräuche un- term dato den 20 November gedach- ten Jahres, vermehret und ver- bessert.
Weißgroschen, eine Münze in Böhmen, welche 6 gute Pfennige gilt.
Weiß-Oehr, ist eben so viel, als ein Silberöhr oder weißes Rund- stück, siehe Oehr, und Schweden.
Weißpfennige, eine Art Schei- demünze in Deutschland, davon man zwey Sorten hat. (1) Die erste Gattung gilt in Niedersachsen, und werden Witten genennet; sie halten zwey meißnische Pfennige. (2) Die zweyte Gattung gilt am Rheine und in Franken, desgleichen in Schwaben und Bayern; werden auch Albus genennet, und gelten beyläufig zwey Kreuzer.
Weißreußen, siehe Rußland.
Weisung, siehe Abschied.
Weitzen, lat. Triticum, franz. Froment, eine Feld- oder Kornfrucht, so auf Halmen in Aehren aufwäch- set, und starke weiß- oder rothgelbe Körner setzet. Es sind dessen vie- lerley (1) Gattungen, als der bär- tige, glatte, und der Brandweitzen, der nichts tauget. Jn Ansehung der Aussaat wird er in Winter und Sommerweitzen eingetheilet: je- ner ist der gemeinste; dieser aber kömmt nicht überall fort. Jener ist auch diesem an der Güte weit vorzuziehen. Jn Ansehung der Farbe theilet man den Weitzen in gelben und weißen: der gelbe hat zwar größere Körner; der weiße aber giebt dennoch schöner, kräftiger und mehr Mehl, als der gelbe. Der Reich- oder Traubenweitzen, lat. Triticum spica multiplici, hat ne- ben der Hauptähre noch etliche kleine; weil er aber zart von Sten- geln ist, und leicht bricht: so wird
er
C c 3
[Spaltenumbruch]
Weisgerber
muͤhſam auszufertigen, ſiehe Leder. Es haben aber die Weißgerber nicht einerley Zunft- und Grundgeſetze; dahero ſie auch in zweyerley (2) Hauptzuͤnfte getheilet werden, deren die eine die Roͤßler, und die andere die Rheiniſche genennet wird, ſiehe Roͤßler. Eine beſonde- re Art der Weißgerber ſind die Frie- ſen, mit denen es weder die Roͤßler noch die Rheinlaͤnder halten, und von denen ein beſonderer Artikel han- delt. Auch ſind die Land- und Seebeutler eine beſondere Sorte der Weißgerber. Die (3) Hand- lung der Weißgerber beſteht in allerley weißgarem und ſaͤmiſchem Leder, welches ſie theils ſelbſt zu- richten, theils von andern Meiſtern kaufen, und ſolches an die Hand- ſchuhmacher, Beutler, Schneider ꝛc. verkaufen, ſiehe ſaͤmiſches Leder; imgleichen in den Haaren und der Wolle, welche ſie von den Fellen abbeizen und abſchaben. Jn Sach- ſen iſt es bloß den Weißgerbern ver- goͤnnet, weiß und ſaͤmiſches Leder zu fuͤhren, und darf damit kein an- derer handeln, der nicht ein Weiß- und Saͤmiſchgerber iſt, oder einen Freyheitsbrief vorzuſchuͤtzen: hat; oder in rechtmaͤßigem Beſitze befun- den wird: außer in den leipziger und naumburger Meſſen, ſiehe Ver- bot 1627. Jedoch duͤrfen ſie ſolches Leder, nach der leipziger Kramer- innung Art. 11. nicht mehr als an einem Orte aushaͤngen und verkau- fen. Jm Jahre 1627 unterm dato: Dreßden den 22 Junius, haben Jhro Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen denen Weiß- und Saͤmiſchgerbern, ſo ſich die Roͤßler und Rheiniſche nennen, im Churfuͤrſtenthum Sach- ſen und demſelben einverleibten Lan- den ihre (4) Jnnungsartikel, die ſie unter einander aufgerichtet, gnaͤ- digſt confirmiret (und ſoll deren Hauptlade zu Dreßden, die Kreiß- lade aber der Roͤßler zu Wittenberg [Spaltenumbruch]
Weitzen
und Naumburg, denn der Rheini- ſchen zu Leipzig und Chemnitz ver- bleiben), auch folgends wegen et- licher eingeriſſenen Misbraͤuche un- term dato den 20 November gedach- ten Jahres, vermehret und ver- beſſert.
Weißgroſchen, eine Muͤnze in Boͤhmen, welche 6 gute Pfennige gilt.
Weiß-Oehr, iſt eben ſo viel, als ein Silberoͤhr oder weißes Rund- ſtuͤck, ſiehe Oehr, und Schweden.
Weißpfennige, eine Art Schei- demuͤnze in Deutſchland, davon man zwey Sorten hat. (1) Die erſte Gattung gilt in Niederſachſen, und werden Witten genennet; ſie halten zwey meißniſche Pfennige. (2) Die zweyte Gattung gilt am Rheine und in Franken, desgleichen in Schwaben und Bayern; werden auch Albus genennet, und gelten beylaͤufig zwey Kreuzer.
Weißreußen, ſiehe Rußland.
Weiſung, ſiehe Abſchied.
Weitzen, lat. Triticum, franz. Froment, eine Feld- oder Kornfrucht, ſo auf Halmen in Aehren aufwaͤch- ſet, und ſtarke weiß- oder rothgelbe Koͤrner ſetzet. Es ſind deſſen vie- lerley (1) Gattungen, als der baͤr- tige, glatte, und der Brandweitzen, der nichts tauget. Jn Anſehung der Ausſaat wird er in Winter und Sommerweitzen eingetheilet: je- ner iſt der gemeinſte; dieſer aber koͤmmt nicht uͤberall fort. Jener iſt auch dieſem an der Guͤte weit vorzuziehen. Jn Anſehung der Farbe theilet man den Weitzen in gelben und weißen: der gelbe hat zwar groͤßere Koͤrner; der weiße aber giebt dennoch ſchoͤner, kraͤftiger und mehr Mehl, als der gelbe. Der Reich- oder Traubenweitzen, lat. Triticum ſpica multiplici, hat ne- ben der Hauptaͤhre noch etliche kleine; weil er aber zart von Sten- geln iſt, und leicht bricht: ſo wird
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[[405]/0411]
Weisgerber
Weitzen
muͤhſam auszufertigen, ſiehe Leder.
Es haben aber die Weißgerber nicht
einerley Zunft- und Grundgeſetze;
dahero ſie auch in zweyerley
(2) Hauptzuͤnfte getheilet werden,
deren die eine die Roͤßler, und die
andere die Rheiniſche genennet
wird, ſiehe Roͤßler. Eine beſonde-
re Art der Weißgerber ſind die Frie-
ſen, mit denen es weder die Roͤßler
noch die Rheinlaͤnder halten, und
von denen ein beſonderer Artikel han-
delt. Auch ſind die Land- und
Seebeutler eine beſondere Sorte
der Weißgerber. Die (3) Hand-
lung der Weißgerber beſteht in
allerley weißgarem und ſaͤmiſchem
Leder, welches ſie theils ſelbſt zu-
richten, theils von andern Meiſtern
kaufen, und ſolches an die Hand-
ſchuhmacher, Beutler, Schneider ꝛc.
verkaufen, ſiehe ſaͤmiſches Leder;
imgleichen in den Haaren und der
Wolle, welche ſie von den Fellen
abbeizen und abſchaben. Jn Sach-
ſen iſt es bloß den Weißgerbern ver-
goͤnnet, weiß und ſaͤmiſches Leder
zu fuͤhren, und darf damit kein an-
derer handeln, der nicht ein Weiß-
und Saͤmiſchgerber iſt, oder einen
Freyheitsbrief vorzuſchuͤtzen: hat;
oder in rechtmaͤßigem Beſitze befun-
den wird: außer in den leipziger
und naumburger Meſſen, ſiehe Ver-
bot 1627. Jedoch duͤrfen ſie ſolches
Leder, nach der leipziger Kramer-
innung Art. 11. nicht mehr als an
einem Orte aushaͤngen und verkau-
fen. Jm Jahre 1627 unterm dato:
Dreßden den 22 Junius, haben
Jhro Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen
denen Weiß- und Saͤmiſchgerbern,
ſo ſich die Roͤßler und Rheiniſche
nennen, im Churfuͤrſtenthum Sach-
ſen und demſelben einverleibten Lan-
den ihre (4) Jnnungsartikel, die
ſie unter einander aufgerichtet, gnaͤ-
digſt confirmiret (und ſoll deren
Hauptlade zu Dreßden, die Kreiß-
lade aber der Roͤßler zu Wittenberg
und Naumburg, denn der Rheini-
ſchen zu Leipzig und Chemnitz ver-
bleiben), auch folgends wegen et-
licher eingeriſſenen Misbraͤuche un-
term dato den 20 November gedach-
ten Jahres, vermehret und ver-
beſſert.
Weißgroſchen, eine Muͤnze in
Boͤhmen, welche 6 gute Pfennige
gilt.
Weiß-Oehr, iſt eben ſo viel, als
ein Silberoͤhr oder weißes Rund-
ſtuͤck, ſiehe Oehr, und Schweden.
Weißpfennige, eine Art Schei-
demuͤnze in Deutſchland, davon
man zwey Sorten hat. (1) Die
erſte Gattung gilt in Niederſachſen,
und werden Witten genennet; ſie
halten zwey meißniſche Pfennige.
(2) Die zweyte Gattung gilt am
Rheine und in Franken, desgleichen
in Schwaben und Bayern; werden
auch Albus genennet, und gelten
beylaͤufig zwey Kreuzer.
Weißreußen, ſiehe Rußland.
Weiſung, ſiehe Abſchied.
Weitzen, lat. Triticum, franz.
Froment, eine Feld- oder Kornfrucht,
ſo auf Halmen in Aehren aufwaͤch-
ſet, und ſtarke weiß- oder rothgelbe
Koͤrner ſetzet. Es ſind deſſen vie-
lerley (1) Gattungen, als der baͤr-
tige, glatte, und der Brandweitzen,
der nichts tauget. Jn Anſehung
der Ausſaat wird er in Winter und
Sommerweitzen eingetheilet: je-
ner iſt der gemeinſte; dieſer aber
koͤmmt nicht uͤberall fort. Jener
iſt auch dieſem an der Guͤte weit
vorzuziehen. Jn Anſehung der
Farbe theilet man den Weitzen in
gelben und weißen: der gelbe hat
zwar groͤßere Koͤrner; der weiße aber
giebt dennoch ſchoͤner, kraͤftiger und
mehr Mehl, als der gelbe. Der
Reich- oder Traubenweitzen, lat.
Triticum ſpica multiplici, hat ne-
ben der Hauptaͤhre noch etliche
kleine; weil er aber zart von Sten-
geln iſt, und leicht bricht: ſo wird
er
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [405]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/411>, abgerufen am 22.12.2024.
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