Säfte zu verdünnen, und nebst dem Harne abzuführen, und zu eröffnen, nicht erstrecken. Es wird von den Droguisten zuweilen geführet.
Weintraube, lat. Uva, franz. Raisin, heißt die Frucht des Wein- stocks. Von vielen wird diese Frucht wegen ihrer Schönheit und Lieblichkeit allen andern vorgezogen. Sie besteht aus vielen Beeren, wel- che entweder rund oder länglicht, grün, gelblicht, roth, bräunlicht, blau oder schwarz; größer oder kleiner, nach den verschiedenen Gattungen der Weinstöcke; mit einer dünnen Haut, nicht glänzend, sondern gleich wie angelaufen; inwendig voll süßen Safts; mit einem oder mehreren Kernen an eigenen Stielen um den Kamm also stehen, daß ih- rer viele gleichsam nur eine Frucht von ziemlicher Größe ausmachen. Sie werden entweder vor sich ge- gessen; oder abgebeeret, und an die Speisen gethan; oder auch einge- macht. Jn den warmen Ländern, wo sie recht süß und fleischigt sind, trocknet man sie ab, und nennet sie Rosinen, siehe dieses Wort. Jhr vornehmster Gebrauch aber besteht in der Verfertigung des Weins, so daraus gepresset wird, siehe Wein.
Weiße Farben, so zu den Oel- farben tauglich, sind Bleyweiß, Schieferweiß und geschlagen Sil- ber.
Weiße Meer, lat. Mare album, und Sinus Granvicus, ein großer Meerbusen von dem Eismeere, wel- cher sich in Rußland hinein zwischen dem archangel-gorodschen- und groß- novogorodschen Gouvernemente, und dem rußischen Lapplande erstrecket.
Weißenfels, latein. Leucopetra, eine artige und wohlgebauete Stadt in dem thüringischen Kreiße des Churfürstenthums Sachsen, zwischen Leipzig und Naumburg an der Saale gelegen. Es befindet sich daselbst eine beträchtliche Seidenfabrik, [Spaltenumbruch]
Weißgerber
worinnen man nicht nur Sammet, sondern auch viel halbseidenen Atlas, dessen Grund leinen, und der son- derlich zu Tapeten stark verbraucht wird, theils gestreift, theils glatt, fabriciret. Diese Fabrik gehöret einem leipziger Kaufmanne, Herrn Klein.
Weiße Schminke, siehe Spa- nischweiß.
Weißerde, also wird auch die Walkererde genennet, von der ein Artikel nachzusehen.
Weißerzt, siehe Kupfer.
Weißgegerbt Leder, franz. Blancherie en Cuir; also werden in dem Zolltarif zu Lyon, desgleichen zu Toulouse und an einigen andern Orten in Languedoc, die weißge- gerbten Schaf- Lamms- Ziegen- und andere dergleichen Felle ge- nennet.
Weißgeld, siehe Silbergeld.
Weißgerber, oder Weiß- und Sämischgerber, lat. Alutarius, franz. Megissier, ein Handwerks- mann, welcher die Felle von Scha- fen, Hammeln, Ziegen, Böcken, Kälbern, Ochsen, Kühen, Hirschen, Rehen, Gemsen, Renn- und Elend- thieren, entweder mit Fischthran zu gelbem oder sämischem Leder; oder ohne Fischthran mit Mehl, Alaun, und Weinstein zu weißgarem Leder verfertiget, siehe Gar. Jhre (1) Arbeit ist demnach entweder gelb oder weiß. Wie man das (a) gel- be Leder, so man insgemein das sämische nennet, bereite; findet man in dem Artikel: Sämisches Leder. Das (b) weiße oder weiß- gare Leder wird auf gleiche Art zugerichtet, ohne daß es nicht in die Walkmühle gebracht, und nicht mit Fischschmalze eingeschmieret wird; sondern man pflegt es mit Mehl, Alaun und Weinstein, mit beson- derm Vortheile einzutreten, zu pres- sen, zu stallen, aufzuhängen, abzu- nehmen, über zu lassen, und sehr
mühsam
[Spaltenumbruch]
Weintraube
Saͤfte zu verduͤnnen, und nebſt dem Harne abzufuͤhren, und zu eroͤffnen, nicht erſtrecken. Es wird von den Droguiſten zuweilen gefuͤhret.
Weintraube, lat. Uva, franz. Raiſin, heißt die Frucht des Wein- ſtocks. Von vielen wird dieſe Frucht wegen ihrer Schoͤnheit und Lieblichkeit allen andern vorgezogen. Sie beſteht aus vielen Beeren, wel- che entweder rund oder laͤnglicht, gruͤn, gelblicht, roth, braͤunlicht, blau oder ſchwarz; groͤßer oder kleiner, nach den verſchiedenen Gattungen der Weinſtoͤcke; mit einer duͤnnen Haut, nicht glaͤnzend, ſondern gleich wie angelaufen; inwendig voll ſuͤßen Safts; mit einem oder mehreren Kernen an eigenen Stielen um den Kamm alſo ſtehen, daß ih- rer viele gleichſam nur eine Frucht von ziemlicher Groͤße ausmachen. Sie werden entweder vor ſich ge- geſſen; oder abgebeeret, und an die Speiſen gethan; oder auch einge- macht. Jn den warmen Laͤndern, wo ſie recht ſuͤß und fleiſchigt ſind, trocknet man ſie ab, und nennet ſie Roſinen, ſiehe dieſes Wort. Jhr vornehmſter Gebrauch aber beſteht in der Verfertigung des Weins, ſo daraus gepreſſet wird, ſiehe Wein.
Weiße Farben, ſo zu den Oel- farben tauglich, ſind Bleyweiß, Schieferweiß und geſchlagen Sil- ber.
Weiße Meer, lat. Mare album, und Sinus Granvicus, ein großer Meerbuſen von dem Eismeere, wel- cher ſich in Rußland hinein zwiſchen dem archangel-gorodſchen- und groß- novogorodſchen Gouvernemente, und dem rußiſchen Lapplande erſtrecket.
Weißenfels, latein. Leucopetra, eine artige und wohlgebauete Stadt in dem thuͤringiſchen Kreiße des Churfuͤrſtenthums Sachſen, zwiſchen Leipzig und Naumburg an der Saale gelegen. Es befindet ſich daſelbſt eine betraͤchtliche Seidenfabrik, [Spaltenumbruch]
Weißgerber
worinnen man nicht nur Sammet, ſondern auch viel halbſeidenen Atlas, deſſen Grund leinen, und der ſon- derlich zu Tapeten ſtark verbraucht wird, theils geſtreift, theils glatt, fabriciret. Dieſe Fabrik gehoͤret einem leipziger Kaufmanne, Herrn Klein.
Weiße Schminke, ſiehe Spa- niſchweiß.
Weißerde, alſo wird auch die Walkererde genennet, von der ein Artikel nachzuſehen.
Weißerzt, ſiehe Kupfer.
Weißgegerbt Leder, franz. Blancherie en Cuir; alſo werden in dem Zolltarif zu Lyon, desgleichen zu Toulouſe und an einigen andern Orten in Languedoc, die weißge- gerbten Schaf- Lamms- Ziegen- und andere dergleichen Felle ge- nennet.
Weißgeld, ſiehe Silbergeld.
Weißgerber, oder Weiß- und Saͤmiſchgerber, lat. Alutarius, franz. Megiſſier, ein Handwerks- mann, welcher die Felle von Scha- fen, Hammeln, Ziegen, Boͤcken, Kaͤlbern, Ochſen, Kuͤhen, Hirſchen, Rehen, Gemſen, Renn- und Elend- thieren, entweder mit Fiſchthran zu gelbem oder ſaͤmiſchem Leder; oder ohne Fiſchthran mit Mehl, Alaun, und Weinſtein zu weißgarem Leder verfertiget, ſiehe Gar. Jhre (1) Arbeit iſt demnach entweder gelb oder weiß. Wie man das (a) gel- be Leder, ſo man insgemein das ſaͤmiſche nennet, bereite; findet man in dem Artikel: Saͤmiſches Leder. Das (b) weiße oder weiß- gare Leder wird auf gleiche Art zugerichtet, ohne daß es nicht in die Walkmuͤhle gebracht, und nicht mit Fiſchſchmalze eingeſchmieret wird; ſondern man pflegt es mit Mehl, Alaun und Weinſtein, mit beſon- derm Vortheile einzutreten, zu preſ- ſen, zu ſtallen, aufzuhaͤngen, abzu- nehmen, uͤber zu laſſen, und ſehr
muͤhſam
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[[404]/0410]
Weintraube
Weißgerber
Saͤfte zu verduͤnnen, und nebſt dem
Harne abzufuͤhren, und zu eroͤffnen,
nicht erſtrecken. Es wird von den
Droguiſten zuweilen gefuͤhret.
Weintraube, lat. Uva, franz.
Raiſin, heißt die Frucht des Wein-
ſtocks. Von vielen wird dieſe
Frucht wegen ihrer Schoͤnheit und
Lieblichkeit allen andern vorgezogen.
Sie beſteht aus vielen Beeren, wel-
che entweder rund oder laͤnglicht,
gruͤn, gelblicht, roth, braͤunlicht, blau
oder ſchwarz; groͤßer oder kleiner,
nach den verſchiedenen Gattungen
der Weinſtoͤcke; mit einer duͤnnen
Haut, nicht glaͤnzend, ſondern
gleich wie angelaufen; inwendig
voll ſuͤßen Safts; mit einem oder
mehreren Kernen an eigenen Stielen
um den Kamm alſo ſtehen, daß ih-
rer viele gleichſam nur eine Frucht
von ziemlicher Groͤße ausmachen.
Sie werden entweder vor ſich ge-
geſſen; oder abgebeeret, und an die
Speiſen gethan; oder auch einge-
macht. Jn den warmen Laͤndern,
wo ſie recht ſuͤß und fleiſchigt ſind,
trocknet man ſie ab, und nennet ſie
Roſinen, ſiehe dieſes Wort. Jhr
vornehmſter Gebrauch aber beſteht
in der Verfertigung des Weins, ſo
daraus gepreſſet wird, ſiehe Wein.
Weiße Farben, ſo zu den Oel-
farben tauglich, ſind Bleyweiß,
Schieferweiß und geſchlagen Sil-
ber.
Weiße Meer, lat. Mare album,
und Sinus Granvicus, ein großer
Meerbuſen von dem Eismeere, wel-
cher ſich in Rußland hinein zwiſchen
dem archangel-gorodſchen- und groß-
novogorodſchen Gouvernemente, und
dem rußiſchen Lapplande erſtrecket.
Weißenfels, latein. Leucopetra,
eine artige und wohlgebauete Stadt
in dem thuͤringiſchen Kreiße des
Churfuͤrſtenthums Sachſen, zwiſchen
Leipzig und Naumburg an der Saale
gelegen. Es befindet ſich daſelbſt
eine betraͤchtliche Seidenfabrik,
worinnen man nicht nur Sammet,
ſondern auch viel halbſeidenen Atlas,
deſſen Grund leinen, und der ſon-
derlich zu Tapeten ſtark verbraucht
wird, theils geſtreift, theils glatt,
fabriciret. Dieſe Fabrik gehoͤret
einem leipziger Kaufmanne, Herrn
Klein.
Weiße Schminke, ſiehe Spa-
niſchweiß.
Weißerde, alſo wird auch die
Walkererde genennet, von der ein
Artikel nachzuſehen.
Weißerzt, ſiehe Kupfer.
Weißgegerbt Leder, franz.
Blancherie en Cuir; alſo werden in
dem Zolltarif zu Lyon, desgleichen
zu Toulouſe und an einigen andern
Orten in Languedoc, die weißge-
gerbten Schaf- Lamms- Ziegen-
und andere dergleichen Felle ge-
nennet.
Weißgeld, ſiehe Silbergeld.
Weißgerber, oder Weiß- und
Saͤmiſchgerber, lat. Alutarius,
franz. Megiſſier, ein Handwerks-
mann, welcher die Felle von Scha-
fen, Hammeln, Ziegen, Boͤcken,
Kaͤlbern, Ochſen, Kuͤhen, Hirſchen,
Rehen, Gemſen, Renn- und Elend-
thieren, entweder mit Fiſchthran zu
gelbem oder ſaͤmiſchem Leder; oder
ohne Fiſchthran mit Mehl, Alaun,
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verfertiget, ſiehe Gar. Jhre
(1) Arbeit iſt demnach entweder
gelb oder weiß. Wie man das (a) gel-
be Leder, ſo man insgemein das
ſaͤmiſche nennet, bereite; findet
man in dem Artikel: Saͤmiſches
Leder. Das (b) weiße oder weiß-
gare Leder wird auf gleiche Art
zugerichtet, ohne daß es nicht in die
Walkmuͤhle gebracht, und nicht mit
Fiſchſchmalze eingeſchmieret wird;
ſondern man pflegt es mit Mehl,
Alaun und Weinſtein, mit beſon-
derm Vortheile einzutreten, zu preſ-
ſen, zu ſtallen, aufzuhaͤngen, abzu-
nehmen, uͤber zu laſſen, und ſehr
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [404]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/410>, abgerufen am 22.12.2024.
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