Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wechselzahlung biethet sich zu der Zahlung in wür-tembergischen acht Groschen Stü- cken: weil aber solche in Leipzig nicht vor voll genommen werden, so ist der Gläubiger solche in Leipzig nicht höher als in dem herunterge- setzten Werthe anzunehmen schuldig, indem der Schuldner, da er die Zahlung in einem andern Lande zu leisten versprochen hat, oder we- gen säumiger Bezahlung in einem andern Lande dazu angehalten wird, in jenem Falle sich zugleich verbindlich gemacht hat, die von dem Gläubiger empfangene Münz- sorten an dem Zahlungsorte, nach dasigem Werthe zu schätzen, in die- sem aber, den dießfalls sich ereignen- den Schaden, als Folgen seiner Saumseligkeit im Bezahlen, anzuse- hen hat. b) Jm Gegentheile, wenn in dem Wechselbriefe keine gewisse Münzsorte genennet ist: so stim- men die Wechselordnungen dieß- falls nicht überein. Die braun- schweigische W. O. verordnet Art. 46. daß Wechelbriefe, so auf Wechselgeld oder Species lauten, mit guten Kreuz- und dergleichen ganzen und halben Thalern vergnüget werden sollen, wobey dem Schuldner an Ortsthalern 10 pro Cent paßirt; die- jenigen Briefe aber, so auf Current gestellt, oder worinnen gar keine Münzsorten ausgedrücket sind, meh- rentheils mit ganzen und halben Drittelstücken bezahlt; jedoch der vierte Theil des Wechsels auch in kleinen, gangbaren und unverbote- nen, jedoch nicht unter einen Ma- riengroschen haltenden Sorten, un- wegerlich angenommen werden sol- len. Die rußische Wechselordnung überläßt Cap. 1. §. 28. dem Schuld- ner den Wechselbrief in beliebigen Münzsorten zu bezahlen, wenn dar- innen keine benennet sind. Die bremer Wechselordnung gebiethet Art. 43. daß die Wechselbriefe, worinnen keine Münzsorte benennet ist, auf 3 Quart in guten Mark- [Spaltenumbruch] Wechselzahlung gäugigen 2/3 , und 1 Quart in Mark-gängigen 8, 6, 4 und 3 Groschen- stücken zu bezahlen seyn, und dieses soll auch statt finden, wenn gleich der Wechsel auf Current lautete. Jst aber der Wechsel auf Münze ge- stellt, so kann er mit 8, 4, 6 und 3 Groschenstücken allein bezahlt wer- den. Die danziger Wechselordnung verordnet Art. 30. daß, wenn Wechselbriefe auf Current oder er- höhet Kaisergeld lauten, der Jn- haber des Briefes 17 und 7 Kreu- zer oder kaiserliche Reichsthaler in Zahlung anzunehmen schuldig; dagegen bey Wechselbriefen, so über 100 Rthlr. betragen, Kreuzer und Gröschel ausgeschlossen seyn sollen, es müßte denn solche kleine Münze ausdrücklich im Wechsel benennet seyn. Jn Chursachsen ist nach dem Gerichtsbrauche (usu Fori) der Wechselschuldner, welcher einen Wechsel auf Current oder schlecht- weg ausgestellet hat, die Zahlung in 1/3 und 2/3 Stücken zu liefern schul- dig; unter den dasigen Kaufleuten aber ist im Gebrauche, daß, wenn in solchem Falle der Wechselschuld- ner lauter churfürstlich sächsische 1/3 und 2/3 bezahlet, der Gläubiger auf jedes 100 ein Quart doppelte oder einfache Groschen mit zu nehmen schuldig ist. Hiervon geht die leip- ziger Wechselhandlung §. 22 auf ge- wisse Maße ab. Vermöge der al- tenburgischen und gothaischen Wech- selordnung §. 10. sollen Wechsel- briefe, welche auf Currentgeld lauten, zum wenigsten mit 3 Theilen voll- gültigen und unter der Kaufmann- schaft durchgehends gangbaren 8 und 16 Groschenstücken; der Rest aber mit 1 oder 2 Groschenstücken bezahlt, geringere Sorten hingegen, und kleine Scheidemünzen, nicht angenommen werden. Nach der churpfälzischen Wechselordnung Art. 56. sollen Wechselbriefe, die auf Current gestellet sind, in ganzen und
[Spaltenumbruch] Wechſelzahlung biethet ſich zu der Zahlung in wuͤr-tembergiſchen acht Groſchen Stuͤ- cken: weil aber ſolche in Leipzig nicht vor voll genommen werden, ſo iſt der Glaͤubiger ſolche in Leipzig nicht hoͤher als in dem herunterge- ſetzten Werthe anzunehmen ſchuldig, indem der Schuldner, da er die Zahlung in einem andern Lande zu leiſten verſprochen hat, oder we- gen ſaͤumiger Bezahlung in einem andern Lande dazu angehalten wird, in jenem Falle ſich zugleich verbindlich gemacht hat, die von dem Glaͤubiger empfangene Muͤnz- ſorten an dem Zahlungsorte, nach daſigem Werthe zu ſchaͤtzen, in die- ſem aber, den dießfalls ſich ereignen- den Schaden, als Folgen ſeiner Saumſeligkeit im Bezahlen, anzuſe- hen hat. b) Jm Gegentheile, wenn in dem Wechſelbriefe keine gewiſſe Muͤnzſorte genennet iſt: ſo ſtim- men die Wechſelordnungen dieß- falls nicht uͤberein. Die braun- ſchweigiſche W. O. verordnet Art. 46. daß Wechelbriefe, ſo auf Wechſelgeld oder Species lauten, mit guten Kreuz- und dergleichen ganzen und halben Thalern vergnuͤget werden ſollen, wobey dem Schuldner an Ortsthalern 10 pro Cent paßirt; die- jenigen Briefe aber, ſo auf Current geſtellt, oder worinnen gar keine Muͤnzſorten ausgedruͤcket ſind, meh- rentheils mit ganzen und halben Drittelſtuͤcken bezahlt; jedoch der vierte Theil des Wechſels auch in kleinen, gangbaren und unverbote- nen, jedoch nicht unter einen Ma- riengroſchen haltenden Sorten, un- wegerlich angenommen werden ſol- len. Die rußiſche Wechſelordnung uͤberlaͤßt Cap. 1. §. 28. dem Schuld- ner den Wechſelbrief in beliebigen Muͤnzſorten zu bezahlen, wenn dar- innen keine benennet ſind. Die bremer Wechſelordnung gebiethet Art. 43. daß die Wechſelbriefe, worinnen keine Muͤnzſorte benennet iſt, auf 3 Quart in guten Mark- [Spaltenumbruch] Wechſelzahlung gaͤugigen ⅔, und 1 Quart in Mark-gaͤngigen 8, 6, 4 und 3 Groſchen- ſtuͤcken zu bezahlen ſeyn, und dieſes ſoll auch ſtatt finden, wenn gleich der Wechſel auf Current lautete. Jſt aber der Wechſel auf Muͤnze ge- ſtellt, ſo kann er mit 8, 4, 6 und 3 Groſchenſtuͤcken allein bezahlt wer- den. Die danziger Wechſelordnung verordnet Art. 30. daß, wenn Wechſelbriefe auf Current oder er- hoͤhet Kaiſergeld lauten, der Jn- haber des Briefes 17 und 7 Kreu- zer oder kaiſerliche Reichsthaler in Zahlung anzunehmen ſchuldig; dagegen bey Wechſelbriefen, ſo uͤber 100 Rthlr. betragen, Kreuzer und Groͤſchel ausgeſchloſſen ſeyn ſollen, es muͤßte denn ſolche kleine Muͤnze ausdruͤcklich im Wechſel benennet ſeyn. Jn Churſachſen iſt nach dem Gerichtsbrauche (uſu Fori) der Wechſelſchuldner, welcher einen Wechſel auf Current oder ſchlecht- weg ausgeſtellet hat, die Zahlung in ⅓ und ⅔ Stuͤcken zu liefern ſchul- dig; unter den daſigen Kaufleuten aber iſt im Gebrauche, daß, wenn in ſolchem Falle der Wechſelſchuld- ner lauter churfuͤrſtlich ſaͤchſiſche ⅓ und ⅔ bezahlet, der Glaͤubiger auf jedes 100 ein Quart doppelte oder einfache Groſchen mit zu nehmen ſchuldig iſt. Hiervon geht die leip- ziger Wechſelhandlung §. 22 auf ge- wiſſe Maße ab. Vermoͤge der al- tenburgiſchen und gothaiſchen Wech- ſelordnung §. 10. ſollen Wechſel- briefe, welche auf Currentgeld lauten, zum wenigſten mit 3 Theilen voll- guͤltigen und unter der Kaufmann- ſchaft durchgehends gangbaren 8 und 16 Groſchenſtuͤcken; der Reſt aber mit 1 oder 2 Groſchenſtuͤcken bezahlt, geringere Sorten hingegen, und kleine Scheidemuͤnzen, nicht angenommen werden. Nach der churpfaͤlziſchen Wechſelordnung Art. 56. ſollen Wechſelbriefe, die auf Current geſtellet ſind, in ganzen und
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Wechſelzahlung
Wechſelzahlung
biethet ſich zu der Zahlung in wuͤr-
tembergiſchen acht Groſchen Stuͤ-
cken: weil aber ſolche in Leipzig
nicht vor voll genommen werden,
ſo iſt der Glaͤubiger ſolche in Leipzig
nicht hoͤher als in dem herunterge-
ſetzten Werthe anzunehmen ſchuldig,
indem der Schuldner, da er die
Zahlung in einem andern Lande zu
leiſten verſprochen hat, oder we-
gen ſaͤumiger Bezahlung in einem
andern Lande dazu angehalten
wird, in jenem Falle ſich zugleich
verbindlich gemacht hat, die von
dem Glaͤubiger empfangene Muͤnz-
ſorten an dem Zahlungsorte, nach
daſigem Werthe zu ſchaͤtzen, in die-
ſem aber, den dießfalls ſich ereignen-
den Schaden, als Folgen ſeiner
Saumſeligkeit im Bezahlen, anzuſe-
hen hat. b) Jm Gegentheile, wenn
in dem Wechſelbriefe keine gewiſſe
Muͤnzſorte genennet iſt: ſo ſtim-
men die Wechſelordnungen dieß-
falls nicht uͤberein. Die braun-
ſchweigiſche W. O. verordnet Art. 46.
daß Wechelbriefe, ſo auf Wechſelgeld
oder Species lauten, mit guten
Kreuz- und dergleichen ganzen und
halben Thalern vergnuͤget werden
ſollen, wobey dem Schuldner an
Ortsthalern 10 pro Cent paßirt; die-
jenigen Briefe aber, ſo auf Current
geſtellt, oder worinnen gar keine
Muͤnzſorten ausgedruͤcket ſind, meh-
rentheils mit ganzen und halben
Drittelſtuͤcken bezahlt; jedoch der
vierte Theil des Wechſels auch in
kleinen, gangbaren und unverbote-
nen, jedoch nicht unter einen Ma-
riengroſchen haltenden Sorten, un-
wegerlich angenommen werden ſol-
len. Die rußiſche Wechſelordnung
uͤberlaͤßt Cap. 1. §. 28. dem Schuld-
ner den Wechſelbrief in beliebigen
Muͤnzſorten zu bezahlen, wenn dar-
innen keine benennet ſind. Die
bremer Wechſelordnung gebiethet
Art. 43. daß die Wechſelbriefe,
worinnen keine Muͤnzſorte benennet
iſt, auf 3 Quart in guten Mark-
gaͤugigen ⅔, und 1 Quart in Mark-
gaͤngigen 8, 6, 4 und 3 Groſchen-
ſtuͤcken zu bezahlen ſeyn, und dieſes
ſoll auch ſtatt finden, wenn gleich
der Wechſel auf Current lautete.
Jſt aber der Wechſel auf Muͤnze ge-
ſtellt, ſo kann er mit 8, 4, 6 und 3
Groſchenſtuͤcken allein bezahlt wer-
den. Die danziger Wechſelordnung
verordnet Art. 30. daß, wenn
Wechſelbriefe auf Current oder er-
hoͤhet Kaiſergeld lauten, der Jn-
haber des Briefes 17 und 7 Kreu-
zer oder kaiſerliche Reichsthaler
in Zahlung anzunehmen ſchuldig;
dagegen bey Wechſelbriefen, ſo uͤber
100 Rthlr. betragen, Kreuzer und
Groͤſchel ausgeſchloſſen ſeyn ſollen,
es muͤßte denn ſolche kleine Muͤnze
ausdruͤcklich im Wechſel benennet
ſeyn. Jn Churſachſen iſt nach dem
Gerichtsbrauche (uſu Fori) der
Wechſelſchuldner, welcher einen
Wechſel auf Current oder ſchlecht-
weg ausgeſtellet hat, die Zahlung
in ⅓ und ⅔ Stuͤcken zu liefern ſchul-
dig; unter den daſigen Kaufleuten
aber iſt im Gebrauche, daß, wenn
in ſolchem Falle der Wechſelſchuld-
ner lauter churfuͤrſtlich ſaͤchſiſche ⅓
und ⅔ bezahlet, der Glaͤubiger auf
jedes 100 ein Quart doppelte oder
einfache Groſchen mit zu nehmen
ſchuldig iſt. Hiervon geht die leip-
ziger Wechſelhandlung §. 22 auf ge-
wiſſe Maße ab. Vermoͤge der al-
tenburgiſchen und gothaiſchen Wech-
ſelordnung §. 10. ſollen Wechſel-
briefe, welche auf Currentgeld lauten,
zum wenigſten mit 3 Theilen voll-
guͤltigen und unter der Kaufmann-
ſchaft durchgehends gangbaren 8
und 16 Groſchenſtuͤcken; der Reſt
aber mit 1 oder 2 Groſchenſtuͤcken
bezahlt, geringere Sorten hingegen,
und kleine Scheidemuͤnzen, nicht
angenommen werden. Nach der
churpfaͤlziſchen Wechſelordnung Art.
56. ſollen Wechſelbriefe, die auf
Current geſtellet ſind, in ganzen
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