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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Wechselort
botzner, brandenburgculmbachische,
brandenburgische, braunschweigische,
bremische, breßlauische, cölnische,
dänische, danziger, erfurter, frank-
furter, französische, gothaische,
St. Galler, hamburger, koppenha-
gner, lausitzer, leipziger, lioner,
lübeckische, märkische, magdeburgi-
sche, naumburgische, norwegische,
novische, nürnbergische, österreichi-
sche, pariser, pfälzische, preußische,
reußplauische, des heil. römischen
Reichs, rotterdamer, rußische, schle-
sische, schwedische, stetinische, vene-
tianische, weymarische und wiener.
Wir haben in den geographischen
Artikeln jeder Landschaft und Stadt,
so ihre besondere Wechselordnung
hat, angemerket, wo solche nach-
gelesen werden kann. Denn obwol
gedachte Wechselordnungen jede be-
sonders gedruckt sind, so findet man
sie doch auch in gewissen (5) Samm-
lungen
beysammen. Die neueste
und vollständigste Sammlung der
Wechselordnungen, die wir haben,
ist des Herrn D. Siegels Corpus
Iuris cambialis,
Leipzig 1742, 2 Th.
in Folio. Siehe übrigens den Ar-
tikel: Wechselrecht.

Wechselort, lat. Locus cambia-
lis
,
heißt derjenige Ort oder Platz,
wo ein Wechsel geschlossen wird:
wiewol andere meynen, es solle
der Wechselort vielmehr der Ort
seyn, wohin ein Wechselbrief gestel-
let worden, und wo solcher zu be-
zahlen ist; nicht aber, wo derselbe
geschlossen und ausgegeben worden.

Wechselplatz, nennet man (1) eine
jede Kauf und Handelsstadt, wo
nicht allein ein starkes Wechselne-
gotium getrieben wird: sondern die
auch über dieses noch mit einer be-
sondern Wechselordnung versehen ist,
siehe Wechselordnung. (2) Wech-
selplatz
oder gemeiner Kaufmanns-
platz,
franz. Place du Change, oder
Place commune des Marchands, nen-
net man auch an einigen Orten die
Börse, siehe Börse.

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Wechselproceß

Wechselpolize, siehe Polize.

Wechselpractik, siehe Wechsel-
gebrauch.

Wechselpreiß, siehe Wechsel-
cours.

Wechselproceß, oder Wechsel-
verfahren,
lat. Processus cambialis,
oder Modus procedendi ex cambio,
heißt diejenige Art und Weise, wie
besonders vor den Gerichten, bey
entstehendem Streite über einen aus-
gestellten und nicht richtig gemach-
ten, oder nicht bezahlten Wechsel-
brief, gehandelt und verfahren wird.
Erstlich ist hierbey das (1) Forum,
vor welchem der Wechselschuldner
belanget werden soll, in Gewißheit
zu setzen. Solches ist in Wechsel-
sachen, wie bey andern streitigen
Fällen, entweder ein allgemeines
oder ein besonderes. Jenes ist
ordentlicher Weise an dem Orte ei-
nes beständigen Aufenthalts wahr-
zunehmen, woferne mit dem Amte
oder Character, mit welchem ein
Beklagter versehen ist, nicht ein
privilegirtes Forum verknüpfet ist,
als wodurch das Forum domicilii
hinwegfällt. Jn Chursachsen wird,
wenn ein Wechselschuldner schrift-
säßig ist, aus der Regierung oder
dem Oberhofgerichte ein Capturbe-
fehl an einen gewissen Beamten aus-
gewirket, welcher hernach commis-
sionsweise verfährt. Das beson-
dere Forum
ist gegründet, wo der
Wechsel ausgestellet, oder wo die
Zahlung zu leisten im Wechsel ver-
sprochen ist: Und hat der Wechsel-
schuldner zur Zahlung aller Orten,
wo er anzutreffen, sich verbindlich
gemacht; so kann auch wider ihn
überall, wo er sich befindet, und
ein Wechselrecht üblich ist, gekla-
get werden. Zu einem besondern
Foro, vor welchem gewisse Schuld-
ner Recht leiden müssen, gehören
auch die an manchen Orten nieder-
gesetzten Handelsgerichte, ingleichen
die zu Leipzig zur Messenszeit expe-

diren-

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Wechſelort
botzner, brandenburgculmbachiſche,
brandenburgiſche, braunſchweigiſche,
bremiſche, breßlauiſche, coͤlniſche,
daͤniſche, danziger, erfurter, frank-
furter, franzoͤſiſche, gothaiſche,
St. Galler, hamburger, koppenha-
gner, lauſitzer, leipziger, lioner,
luͤbeckiſche, maͤrkiſche, magdeburgi-
ſche, naumburgiſche, norwegiſche,
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ſche, pariſer, pfaͤlziſche, preußiſche,
reußplauiſche, des heil. roͤmiſchen
Reichs, rotterdamer, rußiſche, ſchle-
ſiſche, ſchwediſche, ſtetiniſche, vene-
tianiſche, weymariſche und wiener.
Wir haben in den geographiſchen
Artikeln jeder Landſchaft und Stadt,
ſo ihre beſondere Wechſelordnung
hat, angemerket, wo ſolche nach-
geleſen werden kann. Denn obwol
gedachte Wechſelordnungen jede be-
ſonders gedruckt ſind, ſo findet man
ſie doch auch in gewiſſen (5) Samm-
lungen
beyſammen. Die neueſte
und vollſtaͤndigſte Sammlung der
Wechſelordnungen, die wir haben,
iſt des Herrn D. Siegels Corpus
Iuris cambialis,
Leipzig 1742, 2 Th.
in Folio. Siehe uͤbrigens den Ar-
tikel: Wechſelrecht.

Wechſelort, lat. Locus cambia-
lis
,
heißt derjenige Ort oder Platz,
wo ein Wechſel geſchloſſen wird:
wiewol andere meynen, es ſolle
der Wechſelort vielmehr der Ort
ſeyn, wohin ein Wechſelbrief geſtel-
let worden, und wo ſolcher zu be-
zahlen iſt; nicht aber, wo derſelbe
geſchloſſen und ausgegeben worden.

Wechſelplatz, nennet man (1) eine
jede Kauf und Handelsſtadt, wo
nicht allein ein ſtarkes Wechſelne-
gotium getrieben wird: ſondern die
auch uͤber dieſes noch mit einer be-
ſondern Wechſelordnung verſehen iſt,
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ſelplatz
oder gemeiner Kaufmanns-
platz,
franz. Place du Change, oder
Place commune des Marchands, nen-
net man auch an einigen Orten die
Boͤrſe, ſiehe Boͤrſe.

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Wechſelproceß

Wechſelpolize, ſiehe Polize.

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gebrauch.

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cours.

Wechſelproceß, oder Wechſel-
verfahren,
lat. Proceſſus cambialis,
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heißt diejenige Art und Weiſe, wie
beſonders vor den Gerichten, bey
entſtehendem Streite uͤber einen aus-
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ten, oder nicht bezahlten Wechſel-
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vor welchem der Wechſelſchuldner
belanget werden ſoll, in Gewißheit
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Faͤllen, entweder ein allgemeines
oder ein beſonderes. Jenes iſt
ordentlicher Weiſe an dem Orte ei-
nes beſtaͤndigen Aufenthalts wahr-
zunehmen, woferne mit dem Amte
oder Character, mit welchem ein
Beklagter verſehen iſt, nicht ein
privilegirtes Forum verknuͤpfet iſt,
als wodurch das Forum domicilii
hinwegfaͤllt. Jn Churſachſen wird,
wenn ein Wechſelſchuldner ſchrift-
ſaͤßig iſt, aus der Regierung oder
dem Oberhofgerichte ein Capturbe-
fehl an einen gewiſſen Beamten aus-
gewirket, welcher hernach commiſ-
ſionsweiſe verfaͤhrt. Das beſon-
dere Forum
iſt gegruͤndet, wo der
Wechſel ausgeſtellet, oder wo die
Zahlung zu leiſten im Wechſel ver-
ſprochen iſt: Und hat der Wechſel-
ſchuldner zur Zahlung aller Orten,
wo er anzutreffen, ſich verbindlich
gemacht; ſo kann auch wider ihn
uͤberall, wo er ſich befindet, und
ein Wechſelrecht uͤblich iſt, gekla-
get werden. Zu einem beſondern
Foro, vor welchem gewiſſe Schuld-
ner Recht leiden muͤſſen, gehoͤren
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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [364]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/370>, abgerufen am 22.11.2024.