richten pflegt; sondern es bleibt den Wechselnegotianten unbenom- men, den Preiß der Wechsel nach Beschaffenheit der Umstände einzu- richten und zu machen, so hoch oder so niedrig sie können, siehe Wechsel- handlung.
Wechsel-Creditor, Wechsel- Gläubiger, lat. Creditor cambia- lis, heißt (1) in Ansehung der eige- nen Wechsel, derjenige, an welchen über eine gewisse Summe ein Wech- selbrief ausgestellt und zu bezahlen ist: hingegen (2) bey traßirten Wechselbriefen wird insbesondere der Remittent oder Präsentant und Briefsinnhaber also genennet, siehe Remittent und Präsentant.
Wechsel-Danno, heißt bey den Kaufleuten der Verlust, den sie in ihrer Wechselhandlung haben, siehe Wechsel-Avanzo.
Wechsel-Debitor, Wechsel- Schuldner, lat. Debitor cambialis, heißt, (1) in Ansehung der eigenen Wechsel, derjenige, von welchem über eine gewisse Summe ein Wech- selbrief an einen andern ausgestellt und zu bezahlen ist: hingegen (2) bey traßirten Wechselbriefen wird insbesondere der Acceptant al- so genennet, siehe Acceptant. Ei- nes Wechselschuldners (a) Schul- digkeit geht hauptsächlich dahin, daß er zur Verfallzeit die Zahlung leiste. Haben (b) ihrer zwey oder mehr einen Wechselbrief ausgestellet, so kömmt ihnen die Rechtswohlthat der Theilung (Beneficium divisio- nis) oder Ordinis nicht zu statten, siehe den Anh. der churs. erläut. Proc. Ordn. §. 13. leipz. W. O. §. 13. Ein anders ist in der churpf. W. O. Art. 53. und altenb. W. O. §. 1. auf den Fall verordnet, wenn meh- rere nicht in solidum den Wechsel ausgestellet haben; welches aber in der ersteren bey den Gesellschaftern dahin, daß, wenn einer den Wech- selbrief unterschrieben hat, die an- [Spaltenumbruch]
Wechselgebrauch
dern Compagnons daher in solidum obligirt seyn, in der andern hinge- gen in Ansehung der Kaufleute schlechthin limitiret ist, wohin auch die weimar. W.| O. § 4. ihr Absehen richtet. An vielen Orten ist der Wechselschuldner (c) berechtiget zu erwarten, daß der Wechselgläubi- ger zur Verfallzeit das Geld bey ihm abhole, siehe braunschweiger W. O. Art. 39. bremer W. O. Art. 46. hamburger W. O. Art. leipz. W. O. §. 12. churpfälz. W. O. Art. 47. danz. W. O. Art. 22. breßl. W. O. §. 12. An manchen Orten aber wird vorherstehender Satz bey den Juden dahin limitiret, daß selbige, wenn sie an Chri- sten Wechsel zu bezahlen schuldig sind, dem Gläubiger das Geld in das Haus bringen müssen, siehe braunschw. W. O. c. l. breßl. W. O. c. l. churpfälz. W. O. c. l. augsp. W. O. c. 4. §. 2. frankf. W. O. von 1676 im letzten §. Man lese übrigens auch die Artikel: Schuld und Schuldner.
Wechsel-Execution, Execution in Wechselsachen, Vollstreckung der Hülfe nach Wechselrecht, lat. Executio cambialis, Executio ex Cambio, heißt diejenige geschwinde und schleunige Hülfe, welche einem Wechselgläubiger, sowol wider den Principal-Wechselschuldner selbsten, als andere Jnteressenten, auf be- gebende Fälle, und insonderheit we- gen verspürter Unrichtigkeit bey Ac- ceptirung oder Bezahlung der Wech- felbriefe, und was dem weiter an- hängig, zu leisten ist, siehe Wech- selklage und Wechselproceß.
Wechselgeber, siehe Remittent.
Wechselgebrauch, Wechselstyl, Wechselusanz, Wechselpractik, lat. Stylus mercatorum, Stylus cambialis, Practica cambialis, wird bey den Kauf- und Handels- leuten öfters zwar (1) vor den sonst so genannten Uso genommen, siehe
dieses
[Spaltenumbruch]
Wechſel-Creditor
richten pflegt; ſondern es bleibt den Wechſelnegotianten unbenom- men, den Preiß der Wechſel nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde einzu- richten und zu machen, ſo hoch oder ſo niedrig ſie koͤnnen, ſiehe Wechſel- handlung.
Wechſel-Creditor, Wechſel- Glaͤubiger, lat. Creditor cambia- lis, heißt (1) in Anſehung der eige- nen Wechſel, derjenige, an welchen uͤber eine gewiſſe Summe ein Wech- ſelbrief ausgeſtellt und zu bezahlen iſt: hingegen (2) bey traßirten Wechſelbriefen wird insbeſondere der Remittent oder Praͤſentant und Briefsinnhaber alſo genennet, ſiehe Remittent und Praͤſentant.
Wechſel-Danno, heißt bey den Kaufleuten der Verluſt, den ſie in ihrer Wechſelhandlung haben, ſiehe Wechſel-Avanzo.
Wechſel-Debitor, Wechſel- Schuldner, lat. Debitor cambialis, heißt, (1) in Anſehung der eigenen Wechſel, derjenige, von welchem uͤber eine gewiſſe Summe ein Wech- ſelbrief an einen andern ausgeſtellt und zu bezahlen iſt: hingegen (2) bey traßirten Wechſelbriefen wird insbeſondere der Acceptant al- ſo genennet, ſiehe Acceptant. Ei- nes Wechſelſchuldners (a) Schul- digkeit geht hauptſaͤchlich dahin, daß er zur Verfallzeit die Zahlung leiſte. Haben (b) ihrer zwey oder mehr einen Wechſelbrief ausgeſtellet, ſo koͤmmt ihnen die Rechtswohlthat der Theilung (Beneficium diviſio- nis) oder Ordinis nicht zu ſtatten, ſiehe den Anh. der churſ. erlaͤut. Proc. Ordn. §. 13. leipz. W. O. §. 13. Ein anders iſt in der churpf. W. O. Art. 53. und altenb. W. O. §. 1. auf den Fall verordnet, wenn meh- rere nicht in ſolidum den Wechſel ausgeſtellet haben; welches aber in der erſteren bey den Geſellſchaftern dahin, daß, wenn einer den Wech- ſelbrief unterſchrieben hat, die an- [Spaltenumbruch]
Wechſelgebrauch
dern Compagnons daher in ſolidum obligirt ſeyn, in der andern hinge- gen in Anſehung der Kaufleute ſchlechthin limitiret iſt, wohin auch die weimar. W.| O. § 4. ihr Abſehen richtet. An vielen Orten iſt der Wechſelſchuldner (c) berechtiget zu erwarten, daß der Wechſelglaͤubi- ger zur Verfallzeit das Geld bey ihm abhole, ſiehe braunſchweiger W. O. Art. 39. bremer W. O. Art. 46. hamburger W. O. Art. leipz. W. O. §. 12. churpfaͤlz. W. O. Art. 47. danz. W. O. Art. 22. breßl. W. O. §. 12. An manchen Orten aber wird vorherſtehender Satz bey den Juden dahin limitiret, daß ſelbige, wenn ſie an Chri- ſten Wechſel zu bezahlen ſchuldig ſind, dem Glaͤubiger das Geld in das Haus bringen muͤſſen, ſiehe braunſchw. W. O. c. l. breßl. W. O. c. l. churpfaͤlz. W. O. c. l. augſp. W. O. c. 4. §. 2. frankf. W. O. von 1676 im letzten §. Man leſe uͤbrigens auch die Artikel: Schuld und Schuldner.
Wechſel-Execution, Execution in Wechſelſachen, Vollſtreckung der Huͤlfe nach Wechſelrecht, lat. Executio cambialis, Executio ex Cambio, heißt diejenige geſchwinde und ſchleunige Huͤlfe, welche einem Wechſelglaͤubiger, ſowol wider den Principal-Wechſelſchuldner ſelbſten, als andere Jntereſſenten, auf be- gebende Faͤlle, und inſonderheit we- gen verſpuͤrter Unrichtigkeit bey Ac- ceptirung oder Bezahlung der Wech- felbriefe, und was dem weiter an- haͤngig, zu leiſten iſt, ſiehe Wech- ſelklage und Wechſelproceß.
Wechſelgeber, ſiehe Remittent.
Wechſelgebrauch, Wechſelſtyl, Wechſeluſanz, Wechſelpractik, lat. Stylus mercatorum, Stylus cambialis, Practica cambialis, wird bey den Kauf- und Handels- leuten oͤfters zwar (1) vor den ſonſt ſo genannten Uſo genommen, ſiehe
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[[352]/0358]
Wechſel-Creditor
Wechſelgebrauch
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richten und zu machen, ſo hoch oder
ſo niedrig ſie koͤnnen, ſiehe Wechſel-
handlung.
Wechſel-Creditor, Wechſel-
Glaͤubiger, lat. Creditor cambia-
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nen Wechſel, derjenige, an welchen
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Wechſelbriefen wird insbeſondere
der Remittent oder Praͤſentant und
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Remittent und Praͤſentant.
Wechſel-Danno, heißt bey den
Kaufleuten der Verluſt, den ſie in
ihrer Wechſelhandlung haben, ſiehe
Wechſel-Avanzo.
Wechſel-Debitor, Wechſel-
Schuldner, lat. Debitor cambialis,
heißt, (1) in Anſehung der eigenen
Wechſel, derjenige, von welchem
uͤber eine gewiſſe Summe ein Wech-
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und zu bezahlen iſt: hingegen
(2) bey traßirten Wechſelbriefen
wird insbeſondere der Acceptant al-
ſo genennet, ſiehe Acceptant. Ei-
nes Wechſelſchuldners (a) Schul-
digkeit geht hauptſaͤchlich dahin,
daß er zur Verfallzeit die Zahlung
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mehr einen Wechſelbrief ausgeſtellet,
ſo koͤmmt ihnen die Rechtswohlthat
der Theilung (Beneficium diviſio-
nis) oder Ordinis nicht zu ſtatten,
ſiehe den Anh. der churſ. erlaͤut.
Proc. Ordn. §. 13. leipz. W. O. §. 13.
Ein anders iſt in der churpf. W.
O. Art. 53. und altenb. W. O. §. 1.
auf den Fall verordnet, wenn meh-
rere nicht in ſolidum den Wechſel
ausgeſtellet haben; welches aber in
der erſteren bey den Geſellſchaftern
dahin, daß, wenn einer den Wech-
ſelbrief unterſchrieben hat, die an-
dern Compagnons daher in ſolidum
obligirt ſeyn, in der andern hinge-
gen in Anſehung der Kaufleute
ſchlechthin limitiret iſt, wohin auch
die weimar. W.| O. § 4. ihr Abſehen
richtet. An vielen Orten iſt der
Wechſelſchuldner (c) berechtiget zu
erwarten, daß der Wechſelglaͤubi-
ger zur Verfallzeit das Geld bey
ihm abhole, ſiehe braunſchweiger
W. O. Art. 39. bremer W. O.
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Art. 47. danz. W. O. Art. 22.
breßl. W. O. §. 12. An manchen
Orten aber wird vorherſtehender
Satz bey den Juden dahin limitiret,
daß ſelbige, wenn ſie an Chri-
ſten Wechſel zu bezahlen ſchuldig
ſind, dem Glaͤubiger das Geld in
das Haus bringen muͤſſen, ſiehe
braunſchw. W. O. c. l. breßl. W. O.
c. l. churpfaͤlz. W. O. c. l. augſp.
W. O. c. 4. §. 2. frankf. W. O.
von 1676 im letzten §. Man leſe
uͤbrigens auch die Artikel: Schuld
und Schuldner.
Wechſel-Execution, Execution
in Wechſelſachen, Vollſtreckung
der Huͤlfe nach Wechſelrecht, lat.
Executio cambialis, Executio ex
Cambio, heißt diejenige geſchwinde
und ſchleunige Huͤlfe, welche einem
Wechſelglaͤubiger, ſowol wider den
Principal-Wechſelſchuldner ſelbſten,
als andere Jntereſſenten, auf be-
gebende Faͤlle, und inſonderheit we-
gen verſpuͤrter Unrichtigkeit bey Ac-
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felbriefe, und was dem weiter an-
haͤngig, zu leiſten iſt, ſiehe Wech-
ſelklage und Wechſelproceß.
Wechſelgeber, ſiehe Remittent.
Wechſelgebrauch, Wechſelſtyl,
Wechſeluſanz, Wechſelpractik,
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cambialis, Practica cambialis,
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leuten oͤfters zwar (1) vor den ſonſt
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dieſes
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [352]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/358>, abgerufen am 25.11.2024.
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