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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Wechsel-Compagnons
und Spendirung des Namens und
Credits bekömmt, heißt die Provi-
sion,
siehe dieses Wort.

Wechsel-Compagnons, oder
Consorten, Gesellschafter, Jnter-
essenten, Participanten,
und
Theilhaber an einem |ausgestellten
oder verhandelten Wechselbriefe,

heißen alle diejenigen, welche ent-
weder einen ausgestellten Wechsel-
brief in Gesellschaft unterschrieben
haben, oder sonst dabey intereßirt
sind, und nach Gelegenheit davon
entweder einigen Vortheil zu hoffen,
oder dagegen Schaden zu besorgen
haben. Man merke von ihnen fol-
gendes: 1) Wenn Miterben unter
ihres Vorfahren Namen eine Hand-
lung fortsetzen; so sind dieselben,
dafern ihrer einer, dessen Firma
sie versichert haben, fallit wird,
seine allein unterschriebene Wechsel-
briefe zu bezahlen schuldig. 2)
Wenn zwey Compagnons erhandel-
te Wechselbriefe an sich selbst zu be-
zahlen stellen, und solche mit ihrem
Jndossement in Blanco an andere re-
mittiret haben: so sind jene diesen,
nach richtigem Protest, die zurück-
gebliebene Zahlung samt Jnteresse
und Unkosten gut zu thun schuldig.
3) Wenn zwey Compagnons einen
Wechselbrief zugleich unterschrieben
haben: so muß jeder von ihnen,
nach geschehener Separation, ihres
Vorwendens ohngeachtet, als wenn
der eine nur ein besalarirter Diener
gewesen, vor den andern in soli-
dum,
oder vor die ganze und völlige
Summe, haften; und wenn der
Wechselbrief nicht giriret worden,
hat es bey der Verfallzeit auch kei-
nes Protests bedurft. 4) Wenn
ein Compagnon, bey Aufnahme ei-
nes Capitals in die Handlung, des
andern Compagnons Namen mit
unterschreibt, ist dieser die Schuld
zu bezahlen schuldig. 5) Wenn ei-
nem Compagnon die Citation rich-
tig insinuiret worden, ist der an-
[Spaltenumbruch]

Wechsel-Conto
dere Compagnon sich auch vor Ge-
richte zu stellen schuldig, oder wird
vor ungehorsam geachtet. Siehe
Hrn. D. Siegels Corp. Iur. Camb.
Th. 2. p. 32, 41, 81, 209 und 210;
ingleichen die Artikel: Compagnie-
handlung
und Wechsel.

Wechsel-Conto, oder Wechsel-
rechnung,
ital. Cambio Conto,
von einigen auch Ristorno-Conto
genannt, ist eine von den buchhal-
terischen Auxiliarrechnungen, be-
sonders in ausländischer Propre-
handlung. Sie wird (1) gebraucht,
a) wenn man einen Wechsel, so
außerhalb Landes bezahlt werden
soll, empfängt, und noch im Be-
denken steht, ob man solchen all-
hier verhandeln oder aber versenden
will; b) wenn man einen Wech-
sel empfängt, oder erhandelt, und
solchen an einen andern Ort ver-
sendet, um ihn daselbst im besten
Cours vernegotiiren zu lassen. Jn
dem ersten Falle wird das Wechsel-
conto deswegen gebraucht, weil ich
keinen andern oder keine andere
Rechnung mit Fug debitiren kann;
und in dem letzten Falle bedienet
man sich desselben deswegen, weil
der Correspondent für nichts or-
dentlich kann debitiret werden, ehe
und bevor uns derselbe das netto re-
dimento
des Wechsels anzeiget. Es
wird aber dieses Conto (2) Debet
durch folgende Umstände an fol-
gende Rechnungen: a) Wenn man
einen Wechsel erhandelt, welchen
man entweder bey sich behält, oder
zur Vernegotiirung versendet; an
die Cassa, wenn solche baar bezah-
let wird; oder an Banco, wenn
man die Valuta in Banco abschrei-
ben läßt: b) Für Provision, Courta-
gie und Porto; an des Factoren
mio Conto correnti: c) Bey Sal-
dirung für den Gewinn; an Ge-
winn- und Verlustconto. (3) Cre-
dit
hingegen wird Wechselconto
durch folgende Umstände und durch

folgen-

[Spaltenumbruch]

Wechſel-Compagnons
und Spendirung des Namens und
Credits bekoͤmmt, heißt die Provi-
ſion,
ſiehe dieſes Wort.

Wechſel-Compagnons, oder
Conſorten, Geſellſchafter, Jnter-
eſſenten, Participanten,
und
Theilhaber an einem |ausgeſtellten
oder verhandelten Wechſelbriefe,

heißen alle diejenigen, welche ent-
weder einen ausgeſtellten Wechſel-
brief in Geſellſchaft unterſchrieben
haben, oder ſonſt dabey intereßirt
ſind, und nach Gelegenheit davon
entweder einigen Vortheil zu hoffen,
oder dagegen Schaden zu beſorgen
haben. Man merke von ihnen fol-
gendes: 1) Wenn Miterben unter
ihres Vorfahren Namen eine Hand-
lung fortſetzen; ſo ſind dieſelben,
dafern ihrer einer, deſſen Firma
ſie verſichert haben, fallit wird,
ſeine allein unterſchriebene Wechſel-
briefe zu bezahlen ſchuldig. 2)
Wenn zwey Compagnons erhandel-
te Wechſelbriefe an ſich ſelbſt zu be-
zahlen ſtellen, und ſolche mit ihrem
Jndoſſement in Blanco an andere re-
mittiret haben: ſo ſind jene dieſen,
nach richtigem Proteſt, die zuruͤck-
gebliebene Zahlung ſamt Jntereſſe
und Unkoſten gut zu thun ſchuldig.
3) Wenn zwey Compagnons einen
Wechſelbrief zugleich unterſchrieben
haben: ſo muß jeder von ihnen,
nach geſchehener Separation, ihres
Vorwendens ohngeachtet, als wenn
der eine nur ein beſalarirter Diener
geweſen, vor den andern in ſoli-
dum,
oder vor die ganze und voͤllige
Summe, haften; und wenn der
Wechſelbrief nicht giriret worden,
hat es bey der Verfallzeit auch kei-
nes Proteſts bedurft. 4) Wenn
ein Compagnon, bey Aufnahme ei-
nes Capitals in die Handlung, des
andern Compagnons Namen mit
unterſchreibt, iſt dieſer die Schuld
zu bezahlen ſchuldig. 5) Wenn ei-
nem Compagnon die Citation rich-
tig inſinuiret worden, iſt der an-
[Spaltenumbruch]

Wechſel-Conto
dere Compagnon ſich auch vor Ge-
richte zu ſtellen ſchuldig, oder wird
vor ungehorſam geachtet. Siehe
Hrn. D. Siegels Corp. Iur. Camb.
Th. 2. p. 32, 41, 81, 209 und 210;
ingleichen die Artikel: Compagnie-
handlung
und Wechſel.

Wechſel-Conto, oder Wechſel-
rechnung,
ital. Cambio Conto,
von einigen auch Riſtorno-Conto
genannt, iſt eine von den buchhal-
teriſchen Auxiliarrechnungen, be-
ſonders in auslaͤndiſcher Propre-
handlung. Sie wird (1) gebraucht,
a) wenn man einen Wechſel, ſo
außerhalb Landes bezahlt werden
ſoll, empfaͤngt, und noch im Be-
denken ſteht, ob man ſolchen all-
hier verhandeln oder aber verſenden
will; b) wenn man einen Wech-
ſel empfaͤngt, oder erhandelt, und
ſolchen an einen andern Ort ver-
ſendet, um ihn daſelbſt im beſten
Cours vernegotiiren zu laſſen. Jn
dem erſten Falle wird das Wechſel-
conto deswegen gebraucht, weil ich
keinen andern oder keine andere
Rechnung mit Fug debitiren kann;
und in dem letzten Falle bedienet
man ſich deſſelben deswegen, weil
der Correſpondent fuͤr nichts or-
dentlich kann debitiret werden, ehe
und bevor uns derſelbe das netto re-
dimento
des Wechſels anzeiget. Es
wird aber dieſes Conto (2) Debet
durch folgende Umſtaͤnde an fol-
gende Rechnungen: a) Wenn man
einen Wechſel erhandelt, welchen
man entweder bey ſich behaͤlt, oder
zur Vernegotiirung verſendet; an
die Caſſa, wenn ſolche baar bezah-
let wird; oder an Banco, wenn
man die Valuta in Banco abſchrei-
ben laͤßt: b) Fuͤr Proviſion, Courta-
gie und Porto; an des Factoren
mio Conto correnti: c) Bey Sal-
dirung fuͤr den Gewinn; an Ge-
winn- und Verluſtconto. (3) Cre-
dit
hingegen wird Wechſelconto
durch folgende Umſtaͤnde und durch

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[[349]/0355] Wechſel-Compagnons Wechſel-Conto und Spendirung des Namens und Credits bekoͤmmt, heißt die Provi- ſion, ſiehe dieſes Wort. Wechſel-Compagnons, oder Conſorten, Geſellſchafter, Jnter- eſſenten, Participanten, und Theilhaber an einem |ausgeſtellten oder verhandelten Wechſelbriefe, heißen alle diejenigen, welche ent- weder einen ausgeſtellten Wechſel- brief in Geſellſchaft unterſchrieben haben, oder ſonſt dabey intereßirt ſind, und nach Gelegenheit davon entweder einigen Vortheil zu hoffen, oder dagegen Schaden zu beſorgen haben. Man merke von ihnen fol- gendes: 1) Wenn Miterben unter ihres Vorfahren Namen eine Hand- lung fortſetzen; ſo ſind dieſelben, dafern ihrer einer, deſſen Firma ſie verſichert haben, fallit wird, ſeine allein unterſchriebene Wechſel- briefe zu bezahlen ſchuldig. 2) Wenn zwey Compagnons erhandel- te Wechſelbriefe an ſich ſelbſt zu be- zahlen ſtellen, und ſolche mit ihrem Jndoſſement in Blanco an andere re- mittiret haben: ſo ſind jene dieſen, nach richtigem Proteſt, die zuruͤck- gebliebene Zahlung ſamt Jntereſſe und Unkoſten gut zu thun ſchuldig. 3) Wenn zwey Compagnons einen Wechſelbrief zugleich unterſchrieben haben: ſo muß jeder von ihnen, nach geſchehener Separation, ihres Vorwendens ohngeachtet, als wenn der eine nur ein beſalarirter Diener geweſen, vor den andern in ſoli- dum, oder vor die ganze und voͤllige Summe, haften; und wenn der Wechſelbrief nicht giriret worden, hat es bey der Verfallzeit auch kei- nes Proteſts bedurft. 4) Wenn ein Compagnon, bey Aufnahme ei- nes Capitals in die Handlung, des andern Compagnons Namen mit unterſchreibt, iſt dieſer die Schuld zu bezahlen ſchuldig. 5) Wenn ei- nem Compagnon die Citation rich- tig inſinuiret worden, iſt der an- dere Compagnon ſich auch vor Ge- richte zu ſtellen ſchuldig, oder wird vor ungehorſam geachtet. Siehe Hrn. D. Siegels Corp. Iur. Camb. Th. 2. p. 32, 41, 81, 209 und 210; ingleichen die Artikel: Compagnie- handlung und Wechſel. Wechſel-Conto, oder Wechſel- rechnung, ital. Cambio Conto, von einigen auch Riſtorno-Conto genannt, iſt eine von den buchhal- teriſchen Auxiliarrechnungen, be- ſonders in auslaͤndiſcher Propre- handlung. Sie wird (1) gebraucht, a) wenn man einen Wechſel, ſo außerhalb Landes bezahlt werden ſoll, empfaͤngt, und noch im Be- denken ſteht, ob man ſolchen all- hier verhandeln oder aber verſenden will; b) wenn man einen Wech- ſel empfaͤngt, oder erhandelt, und ſolchen an einen andern Ort ver- ſendet, um ihn daſelbſt im beſten Cours vernegotiiren zu laſſen. Jn dem erſten Falle wird das Wechſel- conto deswegen gebraucht, weil ich keinen andern oder keine andere Rechnung mit Fug debitiren kann; und in dem letzten Falle bedienet man ſich deſſelben deswegen, weil der Correſpondent fuͤr nichts or- dentlich kann debitiret werden, ehe und bevor uns derſelbe das netto re- dimento des Wechſels anzeiget. Es wird aber dieſes Conto (2) Debet durch folgende Umſtaͤnde an fol- gende Rechnungen: a) Wenn man einen Wechſel erhandelt, welchen man entweder bey ſich behaͤlt, oder zur Vernegotiirung verſendet; an die Caſſa, wenn ſolche baar bezah- let wird; oder an Banco, wenn man die Valuta in Banco abſchrei- ben laͤßt: b) Fuͤr Proviſion, Courta- gie und Porto; an des Factoren mio Conto correnti: c) Bey Sal- dirung fuͤr den Gewinn; an Ge- winn- und Verluſtconto. (3) Cre- dit hingegen wird Wechſelconto durch folgende Umſtaͤnde und durch folgen-

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [349]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/355>, abgerufen am 22.11.2024.