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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Wechselbrief
da, oder Tertia aber immittelst und
bis zur Verfallzeit in die Ferne ver-
schicken, und durch, oder auf einen,
oder den andern Ort nach seiner
Gelegenheit verhandeln und indoßi-
ren könne, leipz. W. O. §. 28. all-
gem. preuß. W. R. Art. 3. und 2)
zu dem Ende, damit, wenn die Pri-
mawechselbriefe durch allerhand Zu-
fälle nicht zu rechter Zeit an gehö-
rige Orte gelangen, oder auch als
kleine compendiöse Zettelchen verle-
get und verloren, auch gar gerau-
bet werden sollten, die Secunda-
und Tertiawechselbriefe den Passa-
giers, oder Handelsleuten, um sich
nicht zu verweilen, oder sonst in
ihren Angelegenheiten gehindert zu
werden, eben die Dieuste thun
möchten, maßen es in den Commer-
cien hauptsächlich auf die Zeit und
das Glück ankömmt, braunschw.
alte W. O. von 1686. Art. 16. breßl.
W. O. von 1672. Art. 17. und von
1716. Art. 32. Es muß aber die
Ertheilung mehrfacher Wechselbrie-
fe jedesmal nach Verlangen des Ge-
bers, als Wechselherrns, gesche-
hen, als welcher dießfalls nach Ge-
fallen disponiren kann, dän. und
norw. W. R. von 1681. Art. 2.
braunschw. W. O. von 1682. Art.
16. augsp. W. O. von 1682. Art. 13.
und von 1716. c. 3. breßl. W. O. von
1716. Art. 17. Was nun die Ein-
richtung und Form dieser mehrfa-
chen Wechselbriefe anbelanget: so
müssen dieselben insgesamt von ei-
ner einzeln, oder gleichlautenden
Summe, auch sowol im Dato, als
im Texte, oder Jnhalte, und in der
Aufschrift ganz gleichlautend seyn,
auch so gar einerley Jndossement
haben; es wäre denn die Aende-
rung, oder Widerrufung des ersten
Namens in dem Secunda deutlich
und ausdrücklich enthalten, breßl.
W. O. von 1672. Art. 17. Ferner
muß in einem jeglichen derselben al-
lezeit bemerket werden, welcher in
[Spaltenumbruch]
Wechselbrief
der Ordnung der Prima-Secunda-
Tertia- und Quartawechselbrief sey,
schwed. W. R. von 1671. Art. 5.
breßl. W. O. Es ist auch wohl zu
merken, daß, da besagter maßen
der Secunda indessen, und bis zur
Verfallzeit anderer Orten hin ver-
handelt wird; der Jnhaber nicht
wissen kann, wo zur Verfallzeit der
acceptirte Prima zu finden, in eini-
gen Wechselordnungen ausdrücklich
anbefohlen wird, daß der Remit-
tent jedesmal zur Nachricht auf den
Secunda deutlich verzeichnen solle,
in wessen Händen Prima anzutref-
fen, z. E. der Prima ist in Han-
den bey Herrn N. in Frankfurt,

siehe leipz. W. O. §. 28. preuß. W.
O. von 1684. Art. 3. braunschw. W.
O. von 1686. Art. 20. breßl. W. O.
von 1716. Art. 17. Uebrigens ist
in Ansehung der rechtlichen Wir-
kung unter einem Sola- und Pri-
ma- Secunda- oder Tertiawechsel-
briefe kein wirklicher Unterschied;
sondern sie haben alle einerley prom-
tes und parates Wechselrecht und
Wechsellauf. Auch wird die Ver-
bindlichkeit, so daraus zwischen
dem Traßirer und Remittenten ent-
steht, ganz und gar nicht geändert.
So bald aber einer und der andere
von solchen Wechselbriefen zu recht
gekommen und bezahlet worden;
sollen die übrigen dadurch von selbst
erloschen und gleichsam getödtet
seyn, braunschw. W. O. von 1686.
Art. 20. schwed. W. R. von 1671.
Art. 5. weswegen denn auch zuwei-
len, wiewol ganz zum Ueberflusse,
in die Wechselbriefe hinein gesetzet
zu werden pfleget: der Herr geliebe
zu zahlen diesen meinen Prima (Se-
cunda, oder Tertia) Wechselbrief,
wenn Secunda und Tertia, (Pri-
ma und Tertia,
oder Prima und
Secunda) noch unbezahlt
sind etc.
Ferner werden die traßirten Wech-
sel eingetheilet, (b) in Meßwech-
sel,
oder Regulierwechsel, und in

Nicht-

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Wechſelbrief
da, oder Tertia aber immittelſt und
bis zur Verfallzeit in die Ferne ver-
ſchicken, und durch, oder auf einen,
oder den andern Ort nach ſeiner
Gelegenheit verhandeln und indoßi-
ren koͤnne, leipz. W. O. §. 28. all-
gem. preuß. W. R. Art. 3. und 2)
zu dem Ende, damit, wenn die Pri-
mawechſelbriefe durch allerhand Zu-
faͤlle nicht zu rechter Zeit an gehoͤ-
rige Orte gelangen, oder auch als
kleine compendioͤſe Zettelchen verle-
get und verloren, auch gar gerau-
bet werden ſollten, die Secunda-
und Tertiawechſelbriefe den Paſſa-
giers, oder Handelsleuten, um ſich
nicht zu verweilen, oder ſonſt in
ihren Angelegenheiten gehindert zu
werden, eben die Dieuſte thun
moͤchten, maßen es in den Commer-
cien hauptſaͤchlich auf die Zeit und
das Gluͤck ankoͤmmt, braunſchw.
alte W. O. von 1686. Art. 16. breßl.
W. O. von 1672. Art. 17. und von
1716. Art. 32. Es muß aber die
Ertheilung mehrfacher Wechſelbrie-
fe jedesmal nach Verlangen des Ge-
bers, als Wechſelherrns, geſche-
hen, als welcher dießfalls nach Ge-
fallen diſponiren kann, daͤn. und
norw. W. R. von 1681. Art. 2.
braunſchw. W. O. von 1682. Art.
16. augſp. W. O. von 1682. Art. 13.
und von 1716. c. 3. breßl. W. O. von
1716. Art. 17. Was nun die Ein-
richtung und Form dieſer mehrfa-
chen Wechſelbriefe anbelanget: ſo
muͤſſen dieſelben insgeſamt von ei-
ner einzeln, oder gleichlautenden
Summe, auch ſowol im Dato, als
im Texte, oder Jnhalte, und in der
Aufſchrift ganz gleichlautend ſeyn,
auch ſo gar einerley Jndoſſement
haben; es waͤre denn die Aende-
rung, oder Widerrufung des erſten
Namens in dem Secunda deutlich
und ausdruͤcklich enthalten, breßl.
W. O. von 1672. Art. 17. Ferner
muß in einem jeglichen derſelben al-
lezeit bemerket werden, welcher in
[Spaltenumbruch]
Wechſelbrief
der Ordnung der Prima-Secunda-
Tertia- und Quartawechſelbrief ſey,
ſchwed. W. R. von 1671. Art. 5.
breßl. W. O. Es iſt auch wohl zu
merken, daß, da beſagter maßen
der Secunda indeſſen, und bis zur
Verfallzeit anderer Orten hin ver-
handelt wird; der Jnhaber nicht
wiſſen kann, wo zur Verfallzeit der
acceptirte Prima zu finden, in eini-
gen Wechſelordnungen ausdruͤcklich
anbefohlen wird, daß der Remit-
tent jedesmal zur Nachricht auf den
Secunda deutlich verzeichnen ſolle,
in weſſen Haͤnden Prima anzutref-
fen, z. E. der Prima iſt in Han-
den bey Herrn N. in Frankfurt,

ſiehe leipz. W. O. §. 28. preuß. W.
O. von 1684. Art. 3. braunſchw. W.
O. von 1686. Art. 20. breßl. W. O.
von 1716. Art. 17. Uebrigens iſt
in Anſehung der rechtlichen Wir-
kung unter einem Sola- und Pri-
ma- Secunda- oder Tertiawechſel-
briefe kein wirklicher Unterſchied;
ſondern ſie haben alle einerley prom-
tes und parates Wechſelrecht und
Wechſellauf. Auch wird die Ver-
bindlichkeit, ſo daraus zwiſchen
dem Traßirer und Remittenten ent-
ſteht, ganz und gar nicht geaͤndert.
So bald aber einer und der andere
von ſolchen Wechſelbriefen zu recht
gekommen und bezahlet worden;
ſollen die uͤbrigen dadurch von ſelbſt
erloſchen und gleichſam getoͤdtet
ſeyn, braunſchw. W. O. von 1686.
Art. 20. ſchwed. W. R. von 1671.
Art. 5. weswegen denn auch zuwei-
len, wiewol ganz zum Ueberfluſſe,
in die Wechſelbriefe hinein geſetzet
zu werden pfleget: der Herr geliebe
zu zahlen dieſen meinen Prima (Se-
cunda, oder Tertia) Wechſelbrief,
wenn Secunda und Tertia, (Pri-
ma und Tertia,
oder Prima und
Secunda) noch unbezahlt
ſind ꝛc.
Ferner werden die traßirten Wech-
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[[336]/0342] Wechſelbrief Wechſelbrief da, oder Tertia aber immittelſt und bis zur Verfallzeit in die Ferne ver- ſchicken, und durch, oder auf einen, oder den andern Ort nach ſeiner Gelegenheit verhandeln und indoßi- ren koͤnne, leipz. W. O. §. 28. all- gem. preuß. W. R. Art. 3. und 2) zu dem Ende, damit, wenn die Pri- mawechſelbriefe durch allerhand Zu- faͤlle nicht zu rechter Zeit an gehoͤ- rige Orte gelangen, oder auch als kleine compendioͤſe Zettelchen verle- get und verloren, auch gar gerau- bet werden ſollten, die Secunda- und Tertiawechſelbriefe den Paſſa- giers, oder Handelsleuten, um ſich nicht zu verweilen, oder ſonſt in ihren Angelegenheiten gehindert zu werden, eben die Dieuſte thun moͤchten, maßen es in den Commer- cien hauptſaͤchlich auf die Zeit und das Gluͤck ankoͤmmt, braunſchw. alte W. O. von 1686. Art. 16. breßl. W. O. von 1672. Art. 17. und von 1716. Art. 32. Es muß aber die Ertheilung mehrfacher Wechſelbrie- fe jedesmal nach Verlangen des Ge- bers, als Wechſelherrns, geſche- hen, als welcher dießfalls nach Ge- fallen diſponiren kann, daͤn. und norw. W. R. von 1681. Art. 2. braunſchw. W. O. von 1682. Art. 16. augſp. W. O. von 1682. Art. 13. und von 1716. c. 3. breßl. W. O. von 1716. Art. 17. Was nun die Ein- richtung und Form dieſer mehrfa- chen Wechſelbriefe anbelanget: ſo muͤſſen dieſelben insgeſamt von ei- ner einzeln, oder gleichlautenden Summe, auch ſowol im Dato, als im Texte, oder Jnhalte, und in der Aufſchrift ganz gleichlautend ſeyn, auch ſo gar einerley Jndoſſement haben; es waͤre denn die Aende- rung, oder Widerrufung des erſten Namens in dem Secunda deutlich und ausdruͤcklich enthalten, breßl. W. O. von 1672. Art. 17. Ferner muß in einem jeglichen derſelben al- lezeit bemerket werden, welcher in der Ordnung der Prima-Secunda- Tertia- und Quartawechſelbrief ſey, ſchwed. W. R. von 1671. Art. 5. breßl. W. O. Es iſt auch wohl zu merken, daß, da beſagter maßen der Secunda indeſſen, und bis zur Verfallzeit anderer Orten hin ver- handelt wird; der Jnhaber nicht wiſſen kann, wo zur Verfallzeit der acceptirte Prima zu finden, in eini- gen Wechſelordnungen ausdruͤcklich anbefohlen wird, daß der Remit- tent jedesmal zur Nachricht auf den Secunda deutlich verzeichnen ſolle, in weſſen Haͤnden Prima anzutref- fen, z. E. der Prima iſt in Han- den bey Herrn N. in Frankfurt, ſiehe leipz. W. O. §. 28. preuß. W. O. von 1684. Art. 3. braunſchw. W. O. von 1686. Art. 20. breßl. W. O. von 1716. Art. 17. Uebrigens iſt in Anſehung der rechtlichen Wir- kung unter einem Sola- und Pri- ma- Secunda- oder Tertiawechſel- briefe kein wirklicher Unterſchied; ſondern ſie haben alle einerley prom- tes und parates Wechſelrecht und Wechſellauf. Auch wird die Ver- bindlichkeit, ſo daraus zwiſchen dem Traßirer und Remittenten ent- ſteht, ganz und gar nicht geaͤndert. So bald aber einer und der andere von ſolchen Wechſelbriefen zu recht gekommen und bezahlet worden; ſollen die uͤbrigen dadurch von ſelbſt erloſchen und gleichſam getoͤdtet ſeyn, braunſchw. W. O. von 1686. Art. 20. ſchwed. W. R. von 1671. Art. 5. weswegen denn auch zuwei- len, wiewol ganz zum Ueberfluſſe, in die Wechſelbriefe hinein geſetzet zu werden pfleget: der Herr geliebe zu zahlen dieſen meinen Prima (Se- cunda, oder Tertia) Wechſelbrief, wenn Secunda und Tertia, (Pri- ma und Tertia, oder Prima und Secunda) noch unbezahlt ſind ꝛc. Ferner werden die traßirten Wech- ſel eingetheilet, (b) in Meßwech- ſel, oder Regulierwechſel, und in Nicht-

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [336]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/342>, abgerufen am 22.12.2024.