rung und Vertauschung, oder ein Tausch einer gewissen Sache, oder Waare gegen eine andere, als Korn gegen Wein, Oel gegen Wolle, u. s. w. davon der Artikel: Baratto, nachzusehen; 3) in noch genauerem Verstande, zumal bey Kauf- und Handelsleuten, der Geld- und Wechselhandel, s. Wechselhand- lung; und endlich 4) im allereng- sten Verstande, ein Wechselbrief, wovon dieses Wort nachzusehen ist.
Wechsel- Arbitrage, oder auch nur schlechthin Arbitrage, heißt bey Kauf- und Handelsleuten, ab- sonderlich bey solchen, die mit Wech- seln zu thun haben, eine Art der Speculationshandlung, siehe Arbi- trage.
Wechsel-Arrest, heißt entweder so viel, als (1) die Arrestirung des Wechselschuldners aus einem verfal- lenen und nicht bezahlten Wechsel- briefe; oder aber man versteht da- durch (2) die Verarrestirung der Wechselbriefe. Von beyden siehe den Artikel: Arrest; von dem er- stern aber auch den Artikel: Wech- sel-Execution.
Wechsel-Avanzo, heißt bey den Kaufleuten der Gewinn, der ihnen in ihrer Wechselhandlung zufließt. So ist Avanzo vor den Traßirer, wenn er etwas über Pari erhält; Danno, oder Verlust aber, wenn er unter Pari contrahiret: und al- so umgekehrt ist es auch vor den Remittenten, siehe Wechselhand- lung.
Wechselbank, Wechsel-Banco, Wechselbanque, sonst auch, Wech- seltisch, oder Wechslertisch genannt, franz. Banque, oder Table de Chan- ge, heißt ein solches Haus, oder ein solcher Ort, wo baare Gelder, oder unterschiedliche Münzsorten ge- gen einander umgesetzet, und ent- weder, sonderlich in Deutschland, nach den Reichssatzungen, oder nach ihrem innerlichen Werthe und [Spaltenumbruch]
Wechselbrief
Gehalte taxiret und wardiret wer- den. Es heißt aber auch Wechsel- bank, oder Leihbank zuweilen so viel, als ein sogenanntes Leih- haus, worinnen Gelder auf Jnter- esse angenommen, und wieder aus- geliehen werden; dergleichen in gros- sen Handelsstädten befindlich sind, siehe Lehnbank. Beyde sind von der sogenannten Banco, auch Wechselbank, oder eine öffentliche Bank genannt, unterschieden, wo- hin die Kaufleute ihre Gelder brin- gen, sich auf Rechnung schreiden lassen, und ihre Gläubiger wieder aßigniren, dadurch sie des vielen Geldzahlens, der Sorge des bösen Geldes, und der Gefahr, dessen beraubt zu werden, entübriget seyn können. Dergleichen die zu Am- sterdam, Venedig, Hamburg und Nürnberg die vornehmsten und be- rühmtesten sind, siehe Banco.
Wechselbillete, siehe Jnterims- schein.
Wechselbriefe, auch nur schlecht- hin Wechsel genannt, lat. Litterae cambiales, franz. Lettres de Change, sind eine das Wort Wechsel, in sich fassende Schrift, in welcher der Ausgeber entweder sich selbst zur Bezahlung einer gewissen Summe Geldes gegen den Gläubiger, ver- mittelst seiner Unterschrift, anheischig machet; oder einem andern, eine namhaftig gemachte Summe Gel- des an den Vorzeiger solcher Schrift an einem gewissen Orte zu bezahlen, durch Beyfügung seines Namens aufträgt. Aus dieser Erklärung ist klar, daß man zwey (I) Hauptgat- tungen von Wechselbriefen hat, de- ren die eine man mit dem Namen der eigenen, und die andere mit dem Namen der traßirten Wechsel- briefe beleget: nämlich (1) eigene Wechselbriefe, von und auf sich selbst gestellte Wechsel, unförmi- ge, oder unförmliche, ingleichen trockene Wechsel, heißen diejeni-
gen,
[Spaltenumbruch]
Wechſel-Arbitrage
rung und Vertauſchung, oder ein Tauſch einer gewiſſen Sache, oder Waare gegen eine andere, als Korn gegen Wein, Oel gegen Wolle, u. ſ. w. davon der Artikel: Baratto, nachzuſehen; 3) in noch genauerem Verſtande, zumal bey Kauf- und Handelsleuten, der Geld- und Wechſelhandel, ſ. Wechſelhand- lung; und endlich 4) im allereng- ſten Verſtande, ein Wechſelbrief, wovon dieſes Wort nachzuſehen iſt.
Wechſel- Arbitrage, oder auch nur ſchlechthin Arbitrage, heißt bey Kauf- und Handelsleuten, ab- ſonderlich bey ſolchen, die mit Wech- ſeln zu thun haben, eine Art der Speculationshandlung, ſiehe Arbi- trage.
Wechſel-Arreſt, heißt entweder ſo viel, als (1) die Arreſtirung des Wechſelſchuldners aus einem verfal- lenen und nicht bezahlten Wechſel- briefe; oder aber man verſteht da- durch (2) die Verarreſtirung der Wechſelbriefe. Von beyden ſiehe den Artikel: Arreſt; von dem er- ſtern aber auch den Artikel: Wech- ſel-Execution.
Wechſel-Avanzo, heißt bey den Kaufleuten der Gewinn, der ihnen in ihrer Wechſelhandlung zufließt. So iſt Avanzo vor den Traßirer, wenn er etwas uͤber Pari erhaͤlt; Danno, oder Verluſt aber, wenn er unter Pari contrahiret: und al- ſo umgekehrt iſt es auch vor den Remittenten, ſiehe Wechſelhand- lung.
Wechſelbank, Wechſel-Banco, Wechſelbanque, ſonſt auch, Wech- ſeltiſch, oder Wechslertiſch genannt, franz. Banque, oder Table de Chan- ge, heißt ein ſolches Haus, oder ein ſolcher Ort, wo baare Gelder, oder unterſchiedliche Muͤnzſorten ge- gen einander umgeſetzet, und ent- weder, ſonderlich in Deutſchland, nach den Reichsſatzungen, oder nach ihrem innerlichen Werthe und [Spaltenumbruch]
Wechſelbrief
Gehalte taxiret und wardiret wer- den. Es heißt aber auch Wechſel- bank, oder Leihbank zuweilen ſo viel, als ein ſogenanntes Leih- haus, worinnen Gelder auf Jnter- eſſe angenommen, und wieder aus- geliehen werden; dergleichen in groſ- ſen Handelsſtaͤdten befindlich ſind, ſiehe Lehnbank. Beyde ſind von der ſogenannten Banco, auch Wechſelbank, oder eine oͤffentliche Bank genannt, unterſchieden, wo- hin die Kaufleute ihre Gelder brin- gen, ſich auf Rechnung ſchreiden laſſen, und ihre Glaͤubiger wieder aßigniren, dadurch ſie des vielen Geldzahlens, der Sorge des boͤſen Geldes, und der Gefahr, deſſen beraubt zu werden, entuͤbriget ſeyn koͤnnen. Dergleichen die zu Am- ſterdam, Venedig, Hamburg und Nuͤrnberg die vornehmſten und be- ruͤhmteſten ſind, ſiehe Banco.
Wechſelbillete, ſiehe Jnterims- ſchein.
Wechſelbriefe, auch nur ſchlecht- hin Wechſel genannt, lat. Litteræ cambiales, franz. Lettres de Change, ſind eine das Wort Wechſel, in ſich faſſende Schrift, in welcher der Ausgeber entweder ſich ſelbſt zur Bezahlung einer gewiſſen Summe Geldes gegen den Glaͤubiger, ver- mittelſt ſeiner Unterſchrift, anheiſchig machet; oder einem andern, eine namhaftig gemachte Summe Gel- des an den Vorzeiger ſolcher Schrift an einem gewiſſen Orte zu bezahlen, durch Beyfuͤgung ſeines Namens auftraͤgt. Aus dieſer Erklaͤrung iſt klar, daß man zwey (I) Hauptgat- tungen von Wechſelbriefen hat, de- ren die eine man mit dem Namen der eigenen, und die andere mit dem Namen der traßirten Wechſel- briefe beleget: naͤmlich (1) eigene Wechſelbriefe, von und auf ſich ſelbſt geſtellte Wechſel, unfoͤrmi- ge, oder unfoͤrmliche, ingleichen trockene Wechſel, heißen diejeni-
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[[334]/0340]
Wechſel-Arbitrage
Wechſelbrief
rung und Vertauſchung, oder ein
Tauſch einer gewiſſen Sache, oder
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gegen Wein, Oel gegen Wolle, u.
ſ. w. davon der Artikel: Baratto,
nachzuſehen; 3) in noch genauerem
Verſtande, zumal bey Kauf- und
Handelsleuten, der Geld- und
Wechſelhandel, ſ. Wechſelhand-
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ſten Verſtande, ein Wechſelbrief,
wovon dieſes Wort nachzuſehen iſt.
Wechſel- Arbitrage, oder auch
nur ſchlechthin Arbitrage, heißt
bey Kauf- und Handelsleuten, ab-
ſonderlich bey ſolchen, die mit Wech-
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Speculationshandlung, ſiehe Arbi-
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Wechſel-Arreſt, heißt entweder
ſo viel, als (1) die Arreſtirung des
Wechſelſchuldners aus einem verfal-
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durch (2) die Verarreſtirung der
Wechſelbriefe. Von beyden ſiehe
den Artikel: Arreſt; von dem er-
ſtern aber auch den Artikel: Wech-
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Wechſel-Avanzo, heißt bey den
Kaufleuten der Gewinn, der ihnen
in ihrer Wechſelhandlung zufließt.
So iſt Avanzo vor den Traßirer,
wenn er etwas uͤber Pari erhaͤlt;
Danno, oder Verluſt aber, wenn
er unter Pari contrahiret: und al-
ſo umgekehrt iſt es auch vor den
Remittenten, ſiehe Wechſelhand-
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Wechſelbank, Wechſel-Banco,
Wechſelbanque, ſonſt auch, Wech-
ſeltiſch, oder Wechslertiſch genannt,
franz. Banque, oder Table de Chan-
ge, heißt ein ſolches Haus, oder
ein ſolcher Ort, wo baare Gelder,
oder unterſchiedliche Muͤnzſorten ge-
gen einander umgeſetzet, und ent-
weder, ſonderlich in Deutſchland,
nach den Reichsſatzungen, oder
nach ihrem innerlichen Werthe und
Gehalte taxiret und wardiret wer-
den. Es heißt aber auch Wechſel-
bank, oder Leihbank zuweilen ſo
viel, als ein ſogenanntes Leih-
haus, worinnen Gelder auf Jnter-
eſſe angenommen, und wieder aus-
geliehen werden; dergleichen in groſ-
ſen Handelsſtaͤdten befindlich ſind,
ſiehe Lehnbank. Beyde ſind von
der ſogenannten Banco, auch
Wechſelbank, oder eine oͤffentliche
Bank genannt, unterſchieden, wo-
hin die Kaufleute ihre Gelder brin-
gen, ſich auf Rechnung ſchreiden
laſſen, und ihre Glaͤubiger wieder
aßigniren, dadurch ſie des vielen
Geldzahlens, der Sorge des boͤſen
Geldes, und der Gefahr, deſſen
beraubt zu werden, entuͤbriget ſeyn
koͤnnen. Dergleichen die zu Am-
ſterdam, Venedig, Hamburg und
Nuͤrnberg die vornehmſten und be-
ruͤhmteſten ſind, ſiehe Banco.
Wechſelbillete, ſiehe Jnterims-
ſchein.
Wechſelbriefe, auch nur ſchlecht-
hin Wechſel genannt, lat. Litteræ
cambiales, franz. Lettres de Change,
ſind eine das Wort Wechſel, in ſich
faſſende Schrift, in welcher der
Ausgeber entweder ſich ſelbſt zur
Bezahlung einer gewiſſen Summe
Geldes gegen den Glaͤubiger, ver-
mittelſt ſeiner Unterſchrift, anheiſchig
machet; oder einem andern, eine
namhaftig gemachte Summe Gel-
des an den Vorzeiger ſolcher Schrift
an einem gewiſſen Orte zu bezahlen,
durch Beyfuͤgung ſeines Namens
auftraͤgt. Aus dieſer Erklaͤrung iſt
klar, daß man zwey (I) Hauptgat-
tungen von Wechſelbriefen hat, de-
ren die eine man mit dem Namen
der eigenen, und die andere mit
dem Namen der traßirten Wechſel-
briefe beleget: naͤmlich (1) eigene
Wechſelbriefe, von und auf ſich
ſelbſt geſtellte Wechſel, unfoͤrmi-
ge, oder unfoͤrmliche, ingleichen
trockene Wechſel, heißen diejeni-
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [334]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/340>, abgerufen am 25.11.2024.
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