Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wasser dessen Eigenschaften und Gattungenden Manufacturisten nöthig. Es bestehen aber dessen (1) Eigenschaf- ten darinn, daß es a) in einer gelin- den Wärme fließend ist, in der Kälte aber sich in Eis verwandelt; b) beym Fließen zugleich anfeuch- tet; c) durchscheinend ist, sowol wenn es fließt, als wenn es Eis ist: jedoch hat ein Wasser mehr Klar- heit, als das andere, nachdem es mehr oder weniger mit andern Kör- pern vermischt ist; d) in einer be- ständigen Ausdünstung und Ver- minderung ist, es sey fließend oder stillstehend, und e) keinen Unter- halt oder Nahrung hat, wovon es vermehret werden oder wachsen könnte, sondern gerade im Gegen- theil sowol den Mineralien, als Pflanzen und Thieren Nahrung hin- terläßt. Alles natürliche Wasser (2) theilet sich in allgemeines Was- ser, und in Mineralwasser. Das (A) allgemeine oder süße Wasser, welches man allenthalben findet, und zu allgemeinem Nutzen gebraucht wird, hat die Eigenschaften, daß es durchsichtig ist, doch zuweilen etwas trübe; und daß man es ohne einigen merklichen Geschmack, Ge- ruch und Farbe findet, ausgenom- men, daß es beym Gefrieren meistentheils weißlicht wird. Man hat davon zwey Gattungen: Luft- wasser und Erdwasser. Das (a) Luftwasser ist entweder fließendes oder gefrornes. Zu dem fließen- den rechnet man a) den Thau, so aber nicht mit dem Honigthau zu vermengen ist, wobey wir an- merken, daß, wer reinen Thau ha- ben will, solchen nicht von den Pflanzen nehmen (weil dieser insge- mein mit Honigthau vermischt ist, der von den Pflanzen ausgetrieben und ausgeschwitzet worden), son- dern in einem reinen Geschirre auf- fangen müsse, welches man vor der Sonnen Untergang am Abende an [Spaltenumbruch] Wasser einem flachen und sandigten Orteausgesetzt hat: ingleichen hat man zu merken, daß das Thauwasser so vollkommen rein nicht sey, wie man- cher glaubt, indem die Luft niemals von anderer Körper Ausdünstungen rein ist; b) den Regen, wobey wir erinnern, daß das Regenwasser das beste zur Erhaltung und Bewässe- rung der Gärten und Pflanzen, und das dienlichste zum Bleichen und Waschen sey, gleichwie es bey dem Brodtbacken eine bessere Gährung und weiches Brodt giebt, u. s. w. und c) den Wolkenbruch, wovon wir nur dieses berühren, daß dessen Wasser das unreineste und schlechte- ste unter den Luftwassern sey. Das gefrorne Wasser, wenn man es als geschmolzen betrachtet, ist das leichteste unter allem Wasser; ganz unveränderlich, so, daß es viele Jahre steht, ehe es faulen kann; vor die Menschen sehr ungesund, und schädlicher als das fließende Luftwasser; u. s. w. Zu dem ge- frornen Wasser gehöret: a) Reif, dessen geschmolzenes Wasser reiner als das Thauwasser ist; b) Hagel, welcher das allerreineste und beste Wasser, alle Unreinigkeiten auszu- waschen, giebt: ist auch von ganz anderer Kraft, als das übrige Wasser; c) Schnee, wobey wir erinnern, daß man von dem Schnee ein ganz reines Wasser bekomme, insonderheit von dem Schnee, der nach einem starken Winter, da die Erde schon vorher mit Schnee bedeckt war, fällt, weil alsdenn wenige Ausdünstungen in der Luft sind; ferner daß von der Reinigkeit des Schneewassers dessen Kraft herfließe, das Salz in größerer Quantität, als andere Wasser thun, aufzulö- sen. Deswegen ist auch das Schnee- wasser sehr gut zum Bleichen: es bekömmt auch niemand mit anderm Wasser die Weiße so gut in seiner Leinwand, als mit Hagel- oder Schnee- X 5
[Spaltenumbruch] Waſſer deſſen Eigenſchaften und Gattungenden Manufacturiſten noͤthig. Es beſtehen aber deſſen (1) Eigenſchaf- ten darinn, daß es a) in einer gelin- den Waͤrme fließend iſt, in der Kaͤlte aber ſich in Eis verwandelt; b) beym Fließen zugleich anfeuch- tet; c) durchſcheinend iſt, ſowol wenn es fließt, als wenn es Eis iſt: jedoch hat ein Waſſer mehr Klar- heit, als das andere, nachdem es mehr oder weniger mit andern Koͤr- pern vermiſcht iſt; d) in einer be- ſtaͤndigen Ausduͤnſtung und Ver- minderung iſt, es ſey fließend oder ſtillſtehend, und e) keinen Unter- halt oder Nahrung hat, wovon es vermehret werden oder wachſen koͤnnte, ſondern gerade im Gegen- theil ſowol den Mineralien, als Pflanzen und Thieren Nahrung hin- terlaͤßt. Alles natuͤrliche Waſſer (2) theilet ſich in allgemeines Waſ- ſer, und in Mineralwaſſer. Das (A) allgemeine oder ſuͤße Waſſer, welches man allenthalben findet, und zu allgemeinem Nutzen gebraucht wird, hat die Eigenſchaften, daß es durchſichtig iſt, doch zuweilen etwas truͤbe; und daß man es ohne einigen merklichen Geſchmack, Ge- ruch und Farbe findet, ausgenom- men, daß es beym Gefrieren meiſtentheils weißlicht wird. Man hat davon zwey Gattungen: Luft- waſſer und Erdwaſſer. Das (a) Luftwaſſer iſt entweder fließendes oder gefrornes. Zu dem fließen- den rechnet man a) den Thau, ſo aber nicht mit dem Honigthau zu vermengen iſt, wobey wir an- merken, daß, wer reinen Thau ha- ben will, ſolchen nicht von den Pflanzen nehmen (weil dieſer insge- mein mit Honigthau vermiſcht iſt, der von den Pflanzen ausgetrieben und ausgeſchwitzet worden), ſon- dern in einem reinen Geſchirre auf- fangen muͤſſe, welches man vor der Sonnen Untergang am Abende an [Spaltenumbruch] Waſſer einem flachen und ſandigten Orteausgeſetzt hat: ingleichen hat man zu merken, daß das Thauwaſſer ſo vollkommen rein nicht ſey, wie man- cher glaubt, indem die Luft niemals von anderer Koͤrper Ausduͤnſtungen rein iſt; b) den Regen, wobey wir erinnern, daß das Regenwaſſer das beſte zur Erhaltung und Bewaͤſſe- rung der Gaͤrten und Pflanzen, und das dienlichſte zum Bleichen und Waſchen ſey, gleichwie es bey dem Brodtbacken eine beſſere Gaͤhrung und weiches Brodt giebt, u. ſ. w. und c) den Wolkenbruch, wovon wir nur dieſes beruͤhren, daß deſſen Waſſer das unreineſte und ſchlechte- ſte unter den Luftwaſſern ſey. Das gefrorne Waſſer, wenn man es als geſchmolzen betrachtet, iſt das leichteſte unter allem Waſſer; ganz unveraͤnderlich, ſo, daß es viele Jahre ſteht, ehe es faulen kann; vor die Menſchen ſehr ungeſund, und ſchaͤdlicher als das fließende Luftwaſſer; u. ſ. w. Zu dem ge- frornen Waſſer gehoͤret: a) Reif, deſſen geſchmolzenes Waſſer reiner als das Thauwaſſer iſt; b) Hagel, welcher das allerreineſte und beſte Waſſer, alle Unreinigkeiten auszu- waſchen, giebt: iſt auch von ganz anderer Kraft, als das uͤbrige Waſſer; c) Schnee, wobey wir erinnern, daß man von dem Schnee ein ganz reines Waſſer bekomme, inſonderheit von dem Schnee, der nach einem ſtarken Winter, da die Erde ſchon vorher mit Schnee bedeckt war, faͤllt, weil alsdenn wenige Ausduͤnſtungen in der Luft ſind; ferner daß von der Reinigkeit des Schneewaſſers deſſen Kraft herfließe, das Salz in groͤßerer Quantitaͤt, als andere Waſſer thun, aufzuloͤ- ſen. Deswegen iſt auch das Schnee- waſſer ſehr gut zum Bleichen: es bekoͤmmt auch niemand mit anderm Waſſer die Weiße ſo gut in ſeiner Leinwand, als mit Hagel- oder Schnee- X 5
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Waſſer
Waſſer
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den Manufacturiſten noͤthig. Es
beſtehen aber deſſen (1) Eigenſchaf-
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den Waͤrme fließend iſt, in der
Kaͤlte aber ſich in Eis verwandelt;
b) beym Fließen zugleich anfeuch-
tet; c) durchſcheinend iſt, ſowol
wenn es fließt, als wenn es Eis iſt:
jedoch hat ein Waſſer mehr Klar-
heit, als das andere, nachdem es
mehr oder weniger mit andern Koͤr-
pern vermiſcht iſt; d) in einer be-
ſtaͤndigen Ausduͤnſtung und Ver-
minderung iſt, es ſey fließend oder
ſtillſtehend, und e) keinen Unter-
halt oder Nahrung hat, wovon
es vermehret werden oder wachſen
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Pflanzen und Thieren Nahrung hin-
terlaͤßt. Alles natuͤrliche Waſſer
(2) theilet ſich in allgemeines Waſ-
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(A) allgemeine oder ſuͤße Waſſer,
welches man allenthalben findet,
und zu allgemeinem Nutzen gebraucht
wird, hat die Eigenſchaften, daß
es durchſichtig iſt, doch zuweilen
etwas truͤbe; und daß man es ohne
einigen merklichen Geſchmack, Ge-
ruch und Farbe findet, ausgenom-
men, daß es beym Gefrieren
meiſtentheils weißlicht wird. Man
hat davon zwey Gattungen: Luft-
waſſer und Erdwaſſer. Das (a)
Luftwaſſer iſt entweder fließendes
oder gefrornes. Zu dem fließen-
den rechnet man a) den Thau,
ſo aber nicht mit dem Honigthau
zu vermengen iſt, wobey wir an-
merken, daß, wer reinen Thau ha-
ben will, ſolchen nicht von den
Pflanzen nehmen (weil dieſer insge-
mein mit Honigthau vermiſcht iſt,
der von den Pflanzen ausgetrieben
und ausgeſchwitzet worden), ſon-
dern in einem reinen Geſchirre auf-
fangen muͤſſe, welches man vor der
Sonnen Untergang am Abende an
einem flachen und ſandigten Orte
ausgeſetzt hat: ingleichen hat man
zu merken, daß das Thauwaſſer ſo
vollkommen rein nicht ſey, wie man-
cher glaubt, indem die Luft niemals
von anderer Koͤrper Ausduͤnſtungen
rein iſt; b) den Regen, wobey wir
erinnern, daß das Regenwaſſer das
beſte zur Erhaltung und Bewaͤſſe-
rung der Gaͤrten und Pflanzen, und
das dienlichſte zum Bleichen und
Waſchen ſey, gleichwie es bey dem
Brodtbacken eine beſſere Gaͤhrung
und weiches Brodt giebt, u. ſ. w.
und c) den Wolkenbruch, wovon
wir nur dieſes beruͤhren, daß deſſen
Waſſer das unreineſte und ſchlechte-
ſte unter den Luftwaſſern ſey. Das
gefrorne Waſſer, wenn man es als
geſchmolzen betrachtet, iſt das
leichteſte unter allem Waſſer; ganz
unveraͤnderlich, ſo, daß es viele
Jahre ſteht, ehe es faulen kann;
vor die Menſchen ſehr ungeſund,
und ſchaͤdlicher als das fließende
Luftwaſſer; u. ſ. w. Zu dem ge-
frornen Waſſer gehoͤret: a) Reif,
deſſen geſchmolzenes Waſſer reiner
als das Thauwaſſer iſt; b) Hagel,
welcher das allerreineſte und beſte
Waſſer, alle Unreinigkeiten auszu-
waſchen, giebt: iſt auch von ganz
anderer Kraft, als das uͤbrige
Waſſer; c) Schnee, wobey wir
erinnern, daß man von dem Schnee
ein ganz reines Waſſer bekomme,
inſonderheit von dem Schnee, der
nach einem ſtarken Winter, da die
Erde ſchon vorher mit Schnee bedeckt
war, faͤllt, weil alsdenn wenige
Ausduͤnſtungen in der Luft ſind;
ferner daß von der Reinigkeit des
Schneewaſſers deſſen Kraft herfließe,
das Salz in groͤßerer Quantitaͤt,
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ſen. Deswegen iſt auch das Schnee-
waſſer ſehr gut zum Bleichen: es
bekoͤmmt auch niemand mit anderm
Waſſer die Weiße ſo gut in ſeiner
Leinwand, als mit Hagel- oder
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