Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wage Gesetzen des Hebels eingerichtet:Wie nun dieser von zweyerley Art ist, nämlich ein gleicharmiger, und ungleicharmiger: so hat man auch sonderlich zweyerley Waagen, näm- lich die gemeine oder sogenannte Kramerwaage, und die Schnell- waage: beyde sind von unterschie- dener Art und Gebrauche. Außer sol- chen hat man noch besondere aus Stahl gemachte Waagen, welche ohne Schaale und gewichte, ver- mittelst einer Feder, die Schwere eines Körpers anzeigen, und Sack- waagen oder Federwaagen genen- net werden. Von den (1) gemeinen oder Kramerwaagen, franz. Ba- lance commune, oder Balance ordi- naire, Balance a Bassins, Balance a plateaux, oder Balance a plats, sind die gemeinsten diejenigen, da an einem Waagebalken (in dessen Mitte das Zünglein senkrecht auf- gesetzt, und der in einen Kloben oder Waaggericht, auf seiner Axe, als dem Mittelpuncte, frey also schwebet, daß er sich auf einer Seite neigen kann) zwey Schaalen hangen, in deren eine der Körper, den man wägen will, und in die andere das Gewicht gelegt wird. Wenn denn das Zünglein gerade in- ne steht, und auf keine Seite aus- schlägt, zeiget es an, daß die Schwere des Körpers dem dagegen eingelegten Gewichte gleich sey. Dieser Art Waagen sind von un- terschiedener Größe, nachdem schwe- rere oder leichtere Dinge darauf gewogen werden sollen. Die (a) stärksten sind, die in den öffent- lichen Waaghäusern zum gemeinen Gebrauche gehalten werden, und insgemein hölzerne und platte Schaalen haben. Die (b) mittlern werden von allerley Kaufleuten und Kramern geführet. Zu denselben gehören a) die gemeinen sogenann- ten cöllnischen Waagen, mit run- den oder gefenkten Oertern, deren [Spaltenumbruch] Wage sich die Kaufleute bedienen, ihreGüter centnerweise abzuwägen, b) die gebogenen oder geschlossenen Krämer- oder Gewürzwaagen, mit kupfernen oder meßingenen Waag- schalen; c) die Lichtwaagen aus Blech gemacht, mit einer runden zum Gewicht, und einer flachen Schale zu Lichtern; dergleichen sind auch d) die Briefwaagen; e) die cöllnischen Seidenwaagen, deren Schalen flach, doch ein wenig auf- gebogen sind. Die (c) kleinsten sind a) die Apothekerwaagen, de- ren man sich zu Abwägung der Artzueyen bey Verfertigung der Re- cepte bedienet; b) die Perlen und Diamantenwaagen, um dadurch dieser Edelgesteine Werth und Kost- barkeit auszufinden; c) die Gold- oder Ducatenwaagen, franz. Ba- lances fines, oder Trebuchets, welche zu Abwägung der goldenen und silbernen Münzen; sowol in den Münzen als von Privatpersonen, gebrauchet und samt den darzu ge- hörigen Ducatengewichten in Käst- gen verkauft werden; und d) die Probierwaagen, franz. Balances d' Essais, deren sich die Wardeine, Münzmeister, Probierer, und Berg- leute, ingleichen die Gold- und Silber- schmiede bedienen. Diese letzten sind dreyerley, darunter die Kornwaage mit ihren Einsatzschälgen die vor- nehmste ist, die andere aber ist die Erzt- oder Schlichwaage, und die dritte ist mittelmäßig, siehe Pro- bierwaage. Zu einer richtigen gemeinen Waage gehöret, daß die Arme des Waagbalkens aus dem Miltelpuncte, worauf er schwebet, zu beyden Seiten gleich lang, und nebst den Schalen gleich schwer seyn. Will man nun erfahren, ob hieran ein Mangel sey; so verwech- sele man die abgewogene Sache mit dem Gewichte, und lege sie aus der einen Schale in die andere: Jst es, daß sie alsdenn, so wie vorhin, gleich
[Spaltenumbruch] Wage Geſetzen des Hebels eingerichtet:Wie nun dieſer von zweyerley Art iſt, naͤmlich ein gleicharmiger, und ungleicharmiger: ſo hat man auch ſonderlich zweyerley Waagen, naͤm- lich die gemeine oder ſogenannte Kramerwaage, und die Schnell- waage: beyde ſind von unterſchie- dener Art und Gebrauche. Außer ſol- chen hat man noch beſondere aus Stahl gemachte Waagen, welche ohne Schaale und gewichte, ver- mittelſt einer Feder, die Schwere eines Koͤrpers anzeigen, und Sack- waagen oder Federwaagen genen- net werden. Von den (1) gemeinen oder Kramerwaagen, franz. Ba- lance commune, oder Balance ordi- naire, Balance à Baſſins, Balance à plateaux, oder Balance à plats, ſind die gemeinſten diejenigen, da an einem Waagebalken (in deſſen Mitte das Zuͤnglein ſenkrecht auf- geſetzt, und der in einen Kloben oder Waaggericht, auf ſeiner Axe, als dem Mittelpuncte, frey alſo ſchwebet, daß er ſich auf einer Seite neigen kann) zwey Schaalen hangen, in deren eine der Koͤrper, den man waͤgen will, und in die andere das Gewicht gelegt wird. Wenn denn das Zuͤnglein gerade in- ne ſteht, und auf keine Seite aus- ſchlaͤgt, zeiget es an, daß die Schwere des Koͤrpers dem dagegen eingelegten Gewichte gleich ſey. Dieſer Art Waagen ſind von un- terſchiedener Groͤße, nachdem ſchwe- rere oder leichtere Dinge darauf gewogen werden ſollen. Die (a) ſtaͤrkſten ſind, die in den oͤffent- lichen Waaghaͤuſern zum gemeinen Gebrauche gehalten werden, und insgemein hoͤlzerne und platte Schaalen haben. Die (b) mittlern werden von allerley Kaufleuten und Kramern gefuͤhret. Zu denſelben gehoͤren a) die gemeinen ſogenann- ten coͤllniſchen Waagen, mit run- den oder gefenkten Oertern, deren [Spaltenumbruch] Wage ſich die Kaufleute bedienen, ihreGuͤter centnerweiſe abzuwaͤgen, b) die gebogenen oder geſchloſſenen Kraͤmer- oder Gewuͤrzwaagen, mit kupfernen oder meßingenen Waag- ſchalen; c) die Lichtwaagen aus Blech gemacht, mit einer runden zum Gewicht, und einer flachen Schale zu Lichtern; dergleichen ſind auch d) die Briefwaagen; e) die coͤllniſchen Seidenwaagen, deren Schalen flach, doch ein wenig auf- gebogen ſind. Die (c) kleinſten ſind a) die Apothekerwaagen, de- ren man ſich zu Abwaͤgung der Artzueyen bey Verfertigung der Re- cepte bedienet; b) die Perlen und Diamantenwaagen, um dadurch dieſer Edelgeſteine Werth und Koſt- barkeit auszufinden; c) die Gold- oder Ducatenwaagen, franz. Ba- lances fines, oder Trebuchets, welche zu Abwaͤgung der goldenen und ſilbernen Muͤnzen; ſowol in den Muͤnzen als von Privatperſonen, gebrauchet und ſamt den darzu ge- hoͤrigen Ducatengewichten in Kaͤſt- gen verkauft werden; und d) die Probierwaagen, franz. Balances d’ Eſſais, deren ſich die Wardeine, Muͤnzmeiſter, Probierer, und Berg- leute, ingleichen die Gold- und Silber- ſchmiede bedienen. Dieſe letzten ſind dreyerley, darunter die Kornwaage mit ihren Einſatzſchaͤlgen die vor- nehmſte iſt, die andere aber iſt die Erzt- oder Schlichwaage, und die dritte iſt mittelmaͤßig, ſiehe Pro- bierwaage. Zu einer richtigen gemeinen Waage gehoͤret, daß die Arme des Waagbalkens aus dem Miltelpuncte, worauf er ſchwebet, zu beyden Seiten gleich lang, und nebſt den Schalen gleich ſchwer ſeyn. Will man nun erfahren, ob hieran ein Mangel ſey; ſo verwech- ſele man die abgewogene Sache mit dem Gewichte, und lege ſie aus der einen Schale in die andere: Jſt es, daß ſie alsdenn, ſo wie vorhin, gleich
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Wage
Wage
Geſetzen des Hebels eingerichtet:
Wie nun dieſer von zweyerley Art
iſt, naͤmlich ein gleicharmiger, und
ungleicharmiger: ſo hat man auch
ſonderlich zweyerley Waagen, naͤm-
lich die gemeine oder ſogenannte
Kramerwaage, und die Schnell-
waage: beyde ſind von unterſchie-
dener Art und Gebrauche. Außer ſol-
chen hat man noch beſondere aus
Stahl gemachte Waagen, welche
ohne Schaale und gewichte, ver-
mittelſt einer Feder, die Schwere
eines Koͤrpers anzeigen, und Sack-
waagen oder Federwaagen genen-
net werden. Von den (1) gemeinen
oder Kramerwaagen, franz. Ba-
lance commune, oder Balance ordi-
naire, Balance à Baſſins, Balance
à plateaux, oder Balance à plats,
ſind die gemeinſten diejenigen, da
an einem Waagebalken (in deſſen
Mitte das Zuͤnglein ſenkrecht auf-
geſetzt, und der in einen Kloben
oder Waaggericht, auf ſeiner Axe,
als dem Mittelpuncte, frey alſo
ſchwebet, daß er ſich auf einer
Seite neigen kann) zwey Schaalen
hangen, in deren eine der Koͤrper,
den man waͤgen will, und in die
andere das Gewicht gelegt wird.
Wenn denn das Zuͤnglein gerade in-
ne ſteht, und auf keine Seite aus-
ſchlaͤgt, zeiget es an, daß die
Schwere des Koͤrpers dem dagegen
eingelegten Gewichte gleich ſey.
Dieſer Art Waagen ſind von un-
terſchiedener Groͤße, nachdem ſchwe-
rere oder leichtere Dinge darauf
gewogen werden ſollen. Die
(a) ſtaͤrkſten ſind, die in den oͤffent-
lichen Waaghaͤuſern zum gemeinen
Gebrauche gehalten werden, und
insgemein hoͤlzerne und platte
Schaalen haben. Die (b) mittlern
werden von allerley Kaufleuten und
Kramern gefuͤhret. Zu denſelben
gehoͤren a) die gemeinen ſogenann-
ten coͤllniſchen Waagen, mit run-
den oder gefenkten Oertern, deren
ſich die Kaufleute bedienen, ihre
Guͤter centnerweiſe abzuwaͤgen,
b) die gebogenen oder geſchloſſenen
Kraͤmer- oder Gewuͤrzwaagen, mit
kupfernen oder meßingenen Waag-
ſchalen; c) die Lichtwaagen aus
Blech gemacht, mit einer runden
zum Gewicht, und einer flachen
Schale zu Lichtern; dergleichen ſind
auch d) die Briefwaagen; e) die
coͤllniſchen Seidenwaagen, deren
Schalen flach, doch ein wenig auf-
gebogen ſind. Die (c) kleinſten
ſind a) die Apothekerwaagen, de-
ren man ſich zu Abwaͤgung der
Artzueyen bey Verfertigung der Re-
cepte bedienet; b) die Perlen und
Diamantenwaagen, um dadurch
dieſer Edelgeſteine Werth und Koſt-
barkeit auszufinden; c) die Gold-
oder Ducatenwaagen, franz. Ba-
lances fines, oder Trebuchets, welche
zu Abwaͤgung der goldenen und
ſilbernen Muͤnzen; ſowol in den
Muͤnzen als von Privatperſonen,
gebrauchet und ſamt den darzu ge-
hoͤrigen Ducatengewichten in Kaͤſt-
gen verkauft werden; und d) die
Probierwaagen, franz. Balances
d’ Eſſais, deren ſich die Wardeine,
Muͤnzmeiſter, Probierer, und Berg-
leute, ingleichen die Gold- und Silber-
ſchmiede bedienen. Dieſe letzten ſind
dreyerley, darunter die Kornwaage
mit ihren Einſatzſchaͤlgen die vor-
nehmſte iſt, die andere aber iſt die
Erzt- oder Schlichwaage, und die
dritte iſt mittelmaͤßig, ſiehe Pro-
bierwaage. Zu einer richtigen
gemeinen Waage gehoͤret, daß die
Arme des Waagbalkens aus dem
Miltelpuncte, worauf er ſchwebet,
zu beyden Seiten gleich lang, und
nebſt den Schalen gleich ſchwer
ſeyn. Will man nun erfahren, ob
hieran ein Mangel ſey; ſo verwech-
ſele man die abgewogene Sache mit
dem Gewichte, und lege ſie aus der
einen Schale in die andere: Jſt es,
daß ſie alsdenn, ſo wie vorhin,
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