hänfene Garn, aus welchem er ge- webet wird, ist grob gesponnen, und die Wolle ist ebenfalls nur gemeine und grobe Wolle. Vermöge der Verordnung vom Jahre 1718 muß dieser Droguet mit so viel Fäden aufgeschnüret werden, daß er 3/4 Ellen breit wird, und, wenn er ge- walkt ist, 1/2 Elle in der Breite be- kömmt.
Talk, Talch, oder Talg, in- gleichen Unschlitt, oder Jnschlitt, und Jnselt, lat. Sebum, oder Se- vum, franz. Suif, wird dasjenige Fett genennet, so bey den Thieren um die Nieren und Gedärme liegt. Gehandelt wird vornehmlich mit Pferde-Hirsch-Bocks-Ziegen- Schaf- und Rindstalke. Das Pferde- und Hirschtalk wird nur in der Arztney, sowol zum bloßen Schmieren der beschädigten und er- härteten Glieder und Nerven, als auch unter die Pflaster und Salben, gebrauchet, wozu auch das Bocks- talk bisweilen angewendet wird; wiewol dieses letztere weit häufiger von verschiedenen Künstlern und Handwerkern gebrauchet wird, die dessen nicht wohl entrathen können. Alle die andern Gattungen aber, unter welchen das Ziegen- und Schaftalk für das beste gehalten wird, das Rindstalk aber das ge- meinste ist, werden von den Licht- ziehern und Seifensiedern zu Lichten und zur Seife; von den Lederberei- tern, Sattlern, Riemern etc. zum Einschmieren des Leders; von den Schiffern zum beschmieren und Kal- fatern der Schiffe, sonderlich so weit sie unter Wasser gehen etc. vornehm- lich gebrauchet. Und nach diesem Gebrauche wird das Talk auch nicht unbillig in Lichttalk, und Seifen- oder Schmier-Talk unterschieden. Je- nes, das (1) Lichttalk, ist frisch, und wird von dem andern an seiner Härte und Farbe, welche weiß seyn muß, unterschieden. Jnsonderheit [Spaltenumbruch]
Talk
muß das Ziegen- und Schaf-Talk, wenn es zu Lichten dienen soll, schön weiß, rein und hart seyn. Hat es eine weiße, etwas in das Gelbe fal- lende Farbe; so ist solches ein Zei- chen, daß es mit Rindstalke ver- mischt ist. Das Rindstalk aber, so zu Lichten gebrauchet werden soll, muß ebenfalls frisch, nicht stinkend, und schön weiß, jedoch etwas we- nig gelblicht seyn. Die besten Lich- te bekömmt man, wenn man die Hälfte Ziegen- oder Schaf- und die Hälfte Rinds-Talk nimmt. Gar zu viel Ziegen-oder Schaf-Talk giebt keine gute Lichte. Auch muß, wenn man gute Lichte haben will, kein ander Fett, und insonderheit kein Schweinefett, darunter ge- schmolzen seyn, weil die Lichte da- von gelb und laufend werden, auch nicht gut brennen, und leuchten. Das (2) Seifen- oder Schmier- Talk hingegen ist alt, weich, und von gelber Farbe, woran es von dem frischen erkannt wird. Außer dem Talke, das aller Orten die Fleischer von ihrem geschlachteten Viehe ausschmelzen, und in runde Klumpen oder Kuchen von verschie- denem Gewichte gießen, und also verhandeln, kömmt das meiste Talk in Tonnen aus Holland, Jrrland, Polen, Curland, Liefland, und Rußland. Unter solchem wird das holländische für das beste gehalten, auf welches das irrländische fol- get; worauf das polnische kömmt, so mehrentheils | über Danzig aus Polen verführet wird; und endlich das cur- lief- und rußländische, welches in Menge über Hamburg kömmt, und für das schlechteste ge- halten wird, weil es mehrentheils gesalzen ist, daher man sich auch dessen nur alsdann bedienet, wenn man kein anderes haben kann. Bey solchem Talkhandel geht auch da- mit Betrug vor, daß man Mehl unter das Talk schmelzet; welches
aber
[Spaltenumbruch]
Talk
haͤnfene Garn, aus welchem er ge- webet wird, iſt grob geſponnen, und die Wolle iſt ebenfalls nur gemeine und grobe Wolle. Vermoͤge der Verordnung vom Jahre 1718 muß dieſer Droguet mit ſo viel Faͤden aufgeſchnuͤret werden, daß er ¾ Ellen breit wird, und, wenn er ge- walkt iſt, ½ Elle in der Breite be- koͤmmt.
Talk, Talch, oder Talg, in- gleichen Unſchlitt, oder Jnſchlitt, und Jnſelt, lat. Sebum, oder Se- vum, franz. Suif, wird dasjenige Fett genennet, ſo bey den Thieren um die Nieren und Gedaͤrme liegt. Gehandelt wird vornehmlich mit Pferde-Hirſch-Bocks-Ziegen- Schaf- und Rindstalke. Das Pferde- und Hirſchtalk wird nur in der Arztney, ſowol zum bloßen Schmieren der beſchaͤdigten und er- haͤrteten Glieder und Nerven, als auch unter die Pflaſter und Salben, gebrauchet, wozu auch das Bocks- talk bisweilen angewendet wird; wiewol dieſes letztere weit haͤufiger von verſchiedenen Kuͤnſtlern und Handwerkern gebrauchet wird, die deſſen nicht wohl entrathen koͤnnen. Alle die andern Gattungen aber, unter welchen das Ziegen- und Schaftalk fuͤr das beſte gehalten wird, das Rindstalk aber das ge- meinſte iſt, werden von den Licht- ziehern und Seifenſiedern zu Lichten und zur Seife; von den Lederberei- tern, Sattlern, Riemern ꝛc. zum Einſchmieren des Leders; von den Schiffern zum beſchmieren und Kal- fatern der Schiffe, ſonderlich ſo weit ſie unter Waſſer gehen ꝛc. vornehm- lich gebrauchet. Und nach dieſem Gebrauche wird das Talk auch nicht unbillig in Lichttalk, und Seifen- oder Schmier-Talk unterſchieden. Je- nes, das (1) Lichttalk, iſt friſch, und wird von dem andern an ſeiner Haͤrte und Farbe, welche weiß ſeyn muß, unterſchieden. Jnſonderheit [Spaltenumbruch]
Talk
muß das Ziegen- und Schaf-Talk, wenn es zu Lichten dienen ſoll, ſchoͤn weiß, rein und hart ſeyn. Hat es eine weiße, etwas in das Gelbe fal- lende Farbe; ſo iſt ſolches ein Zei- chen, daß es mit Rindstalke ver- miſcht iſt. Das Rindstalk aber, ſo zu Lichten gebrauchet werden ſoll, muß ebenfalls friſch, nicht ſtinkend, und ſchoͤn weiß, jedoch etwas we- nig gelblicht ſeyn. Die beſten Lich- te bekoͤmmt man, wenn man die Haͤlfte Ziegen- oder Schaf- und die Haͤlfte Rinds-Talk nimmt. Gar zu viel Ziegen-oder Schaf-Talk giebt keine gute Lichte. Auch muß, wenn man gute Lichte haben will, kein ander Fett, und inſonderheit kein Schweinefett, darunter ge- ſchmolzen ſeyn, weil die Lichte da- von gelb und laufend werden, auch nicht gut brennen, und leuchten. Das (2) Seifen- oder Schmier- Talk hingegen iſt alt, weich, und von gelber Farbe, woran es von dem friſchen erkannt wird. Außer dem Talke, das aller Orten die Fleiſcher von ihrem geſchlachteten Viehe ausſchmelzen, und in runde Klumpen oder Kuchen von verſchie- denem Gewichte gießen, und alſo verhandeln, koͤmmt das meiſte Talk in Tonnen aus Holland, Jrrland, Polen, Curland, Liefland, und Rußland. Unter ſolchem wird das hollaͤndiſche fuͤr das beſte gehalten, auf welches das irrlaͤndiſche fol- get; worauf das polniſche koͤmmt, ſo mehrentheils | uͤber Danzig aus Polen verfuͤhret wird; und endlich das cur- lief- und rußlaͤndiſche, welches in Menge uͤber Hamburg koͤmmt, und fuͤr das ſchlechteſte ge- halten wird, weil es mehrentheils geſalzen iſt, daher man ſich auch deſſen nur alsdann bedienet, wenn man kein anderes haben kann. Bey ſolchem Talkhandel geht auch da- mit Betrug vor, daß man Mehl unter das Talk ſchmelzet; welches
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[[24]/0030]
Talk
Talk
haͤnfene Garn, aus welchem er ge-
webet wird, iſt grob geſponnen, und
die Wolle iſt ebenfalls nur gemeine
und grobe Wolle. Vermoͤge der
Verordnung vom Jahre 1718 muß
dieſer Droguet mit ſo viel Faͤden
aufgeſchnuͤret werden, daß er ¾
Ellen breit wird, und, wenn er ge-
walkt iſt, ½ Elle in der Breite be-
koͤmmt.
Talk, Talch, oder Talg, in-
gleichen Unſchlitt, oder Jnſchlitt,
und Jnſelt, lat. Sebum, oder Se-
vum, franz. Suif, wird dasjenige
Fett genennet, ſo bey den Thieren
um die Nieren und Gedaͤrme liegt.
Gehandelt wird vornehmlich mit
Pferde-Hirſch-Bocks-Ziegen-
Schaf- und Rindstalke. Das
Pferde- und Hirſchtalk wird nur in
der Arztney, ſowol zum bloßen
Schmieren der beſchaͤdigten und er-
haͤrteten Glieder und Nerven, als
auch unter die Pflaſter und Salben,
gebrauchet, wozu auch das Bocks-
talk bisweilen angewendet wird;
wiewol dieſes letztere weit haͤufiger
von verſchiedenen Kuͤnſtlern und
Handwerkern gebrauchet wird, die
deſſen nicht wohl entrathen koͤnnen.
Alle die andern Gattungen aber,
unter welchen das Ziegen- und
Schaftalk fuͤr das beſte gehalten
wird, das Rindstalk aber das ge-
meinſte iſt, werden von den Licht-
ziehern und Seifenſiedern zu Lichten
und zur Seife; von den Lederberei-
tern, Sattlern, Riemern ꝛc. zum
Einſchmieren des Leders; von den
Schiffern zum beſchmieren und Kal-
fatern der Schiffe, ſonderlich ſo weit
ſie unter Waſſer gehen ꝛc. vornehm-
lich gebrauchet. Und nach dieſem
Gebrauche wird das Talk auch nicht
unbillig in Lichttalk, und Seifen-
oder Schmier-Talk unterſchieden. Je-
nes, das (1) Lichttalk, iſt friſch,
und wird von dem andern an ſeiner
Haͤrte und Farbe, welche weiß ſeyn
muß, unterſchieden. Jnſonderheit
muß das Ziegen- und Schaf-Talk,
wenn es zu Lichten dienen ſoll, ſchoͤn
weiß, rein und hart ſeyn. Hat es
eine weiße, etwas in das Gelbe fal-
lende Farbe; ſo iſt ſolches ein Zei-
chen, daß es mit Rindstalke ver-
miſcht iſt. Das Rindstalk aber,
ſo zu Lichten gebrauchet werden ſoll,
muß ebenfalls friſch, nicht ſtinkend,
und ſchoͤn weiß, jedoch etwas we-
nig gelblicht ſeyn. Die beſten Lich-
te bekoͤmmt man, wenn man die
Haͤlfte Ziegen- oder Schaf- und
die Haͤlfte Rinds-Talk nimmt. Gar
zu viel Ziegen-oder Schaf-Talk
giebt keine gute Lichte. Auch muß,
wenn man gute Lichte haben will,
kein ander Fett, und inſonderheit
kein Schweinefett, darunter ge-
ſchmolzen ſeyn, weil die Lichte da-
von gelb und laufend werden, auch
nicht gut brennen, und leuchten.
Das (2) Seifen- oder Schmier-
Talk hingegen iſt alt, weich, und
von gelber Farbe, woran es von
dem friſchen erkannt wird. Außer
dem Talke, das aller Orten die
Fleiſcher von ihrem geſchlachteten
Viehe ausſchmelzen, und in runde
Klumpen oder Kuchen von verſchie-
denem Gewichte gießen, und alſo
verhandeln, koͤmmt das meiſte Talk
in Tonnen aus Holland, Jrrland,
Polen, Curland, Liefland, und
Rußland. Unter ſolchem wird das
hollaͤndiſche fuͤr das beſte gehalten,
auf welches das irrlaͤndiſche fol-
get; worauf das polniſche koͤmmt,
ſo mehrentheils | uͤber Danzig aus
Polen verfuͤhret wird; und endlich
das cur- lief- und rußlaͤndiſche,
welches in Menge uͤber Hamburg
koͤmmt, und fuͤr das ſchlechteſte ge-
halten wird, weil es mehrentheils
geſalzen iſt, daher man ſich auch
deſſen nur alsdann bedienet, wenn
man kein anderes haben kann. Bey
ſolchem Talkhandel geht auch da-
mit Betrug vor, daß man Mehl
unter das Talk ſchmelzet; welches
aber
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/30>, abgerufen am 22.12.2024.
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